Versuch: sling-Wachstum bei unterschiedl. Platzangebot

[Commander M]

Hallo!

Versteh ich jetzt nicht ganz. Die Tiere nehmen erst Nahrung auf, wenn sie ausgehärtet sind.

Gruß
KATRiN

Hallo Katrin.

Hmm nicht unbedingt. Sind die Chelizeren denn das letzte "Körperteil" einer VS, die nach dem Häuten aushärten? Wenn dem nicht so wäre (habe allerdings noch keine "Härtungsreihenfolge" der einzelnen Teile gefunden) so könnte eine VS auch dann noch weiterwachsen. Denn vielleicht hat Mutter Natur es so eingerichtet, dass die Chelizeren im Vergleich zum Rest des Körpers als erstes aushärten, damit die VS wieder möglichst schnell Nahrung aufnehmen bzw. sich verteidigen kann.

Aber manche VS "säuft wie ein Kamel" direkt nach der Häutung, und da ist definitiv der ganze Körper noch weich und dehnbar.

Gibt es in dieser Richtung der "Aushärtungsreihenfolge der einzelnen Körperteile" evtl. schon Erfahrungswerte bzw. Erkenntnisse aus der Wissenschaft? Würde mich nämlich interessieren.


Grüße

 

[Frank70]

Hi,

denkbar ist das schon.

Die Natur lässt Lebewesen - im Rahmen ihrer genetisch festgelegten Grenzen - größer werden, wenn die Lebensbedingungen optimal sind, und kleiner, wenn z.B. wenig Nahrung zur Verfügung steht.

Das ist bei Bonsai so, die ja nur klein bleiben, weil sie regelmäßig geschnitten werden und zudem in sehr kleinen Gefäßen wurzeln müssen. Aber auch die Spezies Mensch ist in den letzten zweihundert Jahren deutlich größer geworden, weil sich z.B. die Ernährung sich verbessert hat.

Und gestern habe ich mich länger mit einem Züchter unterhalten, der berichtete, dass einige Grammostolae aus einem Kokon schon adult waren, wobei andere, die wenig Nahrung bekamen, kühl gehalten wurden und in HD blieben, nicht einmal ein Drittel der Köpergröße wie ihre Geschwister aufwiesen.

Faktoren, die eindeutig für ein schnelles und starkes Wachstum sorgen sind Wärme und Futtermenge. Und da wir die Morphologie der VS nicht abschließend kennen, ist es schon vorstellbar, dass das reine Angebot von großer Fläche ähnlich wirkt wie Wärme und viel Futter.

Wirklich fundierte Daten hierzu würden mich schon arg interessieren. Von daher finde ich es prima, dass Evee einen breiteren Versuch mit einem ihrer nächsten Kokons starten will.

Einen lieben Gruß

Frank

 

[Marc_81]

Hallo

@Darkcrow Aussage: ich würde sogar sagen, dass grundsätzlich Tiere in ihren natürlichen Habitaten größer werden als in der Terrarienhaltung

@Fraximus Aussage: ...vielleicht an vielfältigerem Futterangebot

Ich würde beides unterstreichen und das beide Faktoren mit eine Rolle dabei Spielen.


@Evee Aussage: Ich denke, dass nicht die vorhandene Energie ausschlaggebend ist für das Wachstum, sondern Körperbeschaffenheit, Muskelmasse, Wärme. Die Häutung braucht zwar Energie aber man kann den Unterschied ja schon feststellen, wenn aus einem Kokon eine Reihe Dosen näher der Wärmequelle steht. Da differenziert das Wachstum auch schon deutlich (bei selber Dosengröße und Futter).

Das sehe ich aber etwas anders. Ich würde schon sagen das die vorhandene Energie mit eine Rolle spielt für das Wachstum u.a. auch vielfältigeres Futterangebot und die Gene des Zucht Weib/Bock Tieres.
Klar wachsen die Tiere bei etwas höheren Temperaturen schneller herran, aber das heißt nicht das diese Tiere letztendlich (ausgewachsen) größer werden als die anderen aus einem Kokon. Wie gesagt wachsen sie nur schneller herran da der Stoffwechsel der Tiere um einiges mehr bedingt durch die mehr Wärme und mehr Futterangebot erhöht wird. Die anderen Tiere brauchen bei weniger/normaler Wärme und weniger/normaler Fütterung zwar etwas länger zum heranwachsen, dafür ist die Lebenserwartung bei denen etwas höher als bei denen die durch die wärmere Haltung ect. aufgezogen wurden. Die Größe der Aufzuchtbehälter war eher weniger ausschlaggebend nach meiner Erfahrung. Man sollte den Tieren aber nicht zu wenig oder zu viel Platz bieten, sonderen der Größe der Vs. entsprechend anpassen.

@Commander M. Aussage: Denn vielleicht hat Mutter Natur es so eingerichtet, dass die Chelizeren im Vergleich zum Rest des Körpers als erstes aushärten, damit die VS wieder möglichst schnell Nahrung aufnehmen bzw. sich verteidigen kann.

Meines Erachtens härten die Chelizeren der Vs. als letztes von allen Körperteilen aus!

Die Vs. ist ja leicht verwundbar unmittelbar nach einer Häutung und da sollte alles andere als erst die Chelizeren aushärten, sprich Beingliedmaßen ect. damit das Tier bei Gefahr sich eher zurückziehen/flüchten kann. Ist dir nicht aufgefallen wie lange es gerade bei größeren Vs. braucht bis die Chelizeren endgültig ausgehärtet sind? Erst weiß dann rot und dann rot/braun und zuletzt erst schwarz.

Gruß, Marc

 

[warsaw]

hi,

Hmm nicht unbedingt. Sind die Chelizeren denn das letzte "Körperteil" einer VS, die nach dem Häuten aushärten? Wenn dem nicht so wäre (habe allerdings noch keine "Härtungsreihenfolge" der einzelnen Teile gefunden) ...

...Gibt es in dieser Richtung der "Aushärtungsreihenfolge der einzelnen Körperteile" evtl. schon Erfahrungswerte bzw. Erkenntnisse aus der Wissenschaft? Würde mich nämlich interessieren.

nimm dir ein paar spiderlinge von größeren bodenbewohnenden arten (z.b. pampho´s) und beobachte sie nach der häutung.
der komplette körper hat meist schon nach ein paar stunden das glasige aussehen verloren und die dunkel gefärbeten stellen haben ihre "endfärbung". die chelizeren sind dann jedoch noch rot, also noch nicht ausgehärtet.

ist eigentlich auch logisch das dickere bzw dichtere, festere teile länger zum aushärten brauchen.



bye
euer peter lustig

 

[Tops]

Hallo,

ich denke, dass man hier weniger die Physik als die Trainingswissenschaft als Anhaltspunkt heranziehen sollte.
Muskeln wachsen schließlich nur dann, wenn sie beansprucht werden. Allerdings fällt das Wachstum und die Adaption des Körpers an Belastungen in die Ruhe bzw. Regenerationsphase.
Da der Körper einer VS nur während bzw. nach der Häutung in der Lage ist solche Adaptions und Wachstumsvorgänge zu realisieren könnte ich mir gut vorstellen, dass das Wachstum mit dem zuvor realisierten "Training" bzw. Bewegungsradius in Verbindung stehen könnte.

 

[Evee]

Hallo!
Es geht aber halt nicht immer darum, wie man es selber sieht.
Hier geht es darum wie die Physik es sieht (Stichwort Energieerhaltungssatz).
Nimm 2 Tiere/ Menschen und gib ihnen die selbe Nahrung. Der eine bewegt sich, der andere nicht. Der sich nicht bewegt, speichert die Energie (weil er sie nicht in Bewegungsenergie umsetzt). Letzterer legt also mehr zu, als der der sich bewegt. Bei den Spinnen führt das bekanntermaßen zu kürzeren Häutungsintervallen (das ist nichts neues und muß auch nicht neu erfunden werden).
Für mich aber sowieso eine müßige Diskussion, da mir neu wäre dass sich Tiere die ein größeres Terrarium haben, zwangsläufig auch mehr bewegen. Spinnen im natürlichen Habitat bewegen sich kaum aus ihren Höhlen heraus und hocken meist ihr ganzen Leben darin rum. Die müßten ja dann nach Deiner Theorie kleiner bleiben, weil sie weniger Muskeln ansetzen?
Gruß
KATRiN

Hallo!

Gut, schön.. ich lass mich ja auch gern belehren. Es geht hier nicht darum, wie ICH es sehe (auch wenn ich es so ausgedrückt habe)
Ich bringe hier einfach meine Beobachtungen und Thesen/Ideen auf's Blatt.
Das mit den Häutungen bei gutem Futterangebot ist mir auch klar.
Ich habe das nun mal selbst beobachten können; alle Faktoren gleich bis auf die Terri-Größe.... der Bewegungsdrang war/ist unterschiedlich.

@Tops - so ähnlich vermute ich das auch.
Ich denke, das Biologie irgendwie auch auf Chemie/Physik basiert.....

Ich konnte das in früheren Jahren übrigens auch bei Fischen (Melanotaeniidae) in verschied. Beckenhaltung beobachten.

Ohne statistische Fakten/Beweise bleiben uns wohl nur versch. Thesen ;-)

LG Eve

 

[Aaron K.]

Moin!

@Neuro: guck mal nach den Geschlechtern der Cyriocosmus, dann wird sich das mit dem unterschiedlich schnellem Wachstum eventuell auch klären.

Nun muss ich gestehen, dass ich da gar nicht dran gedacht hab *g
Möglich ist es. Nachgucken kann ich allerdings noch nicht. Die sind noch viel zu winzig.

Grüße,

Aaron

 

[Commander M]

hi,

nimm dir ein paar spiderlinge von größeren bodenbewohnenden arten (z.b. pampho´s) und beobachte sie nach der häutung.

ist eigentlich auch logisch das dickere bzw dichtere, festere teile länger zum aushärten brauchen.

bye
euer peter lustig

Nabends.


Sorry habe grade keine Pamphobeteus zur Hand (s. Signatur)

Hmm und wie dick sind denn die Chelizeren tatsächlich? Immerhin sind sie innen hohl wegen dem Giftkanal. Logisch ist bei VS sovieles nicht die sind immer für Überraschungen gut. Und die Endfärbung als Kriterium für eine Aushärtung anzusehen...Immerhin hatte meine T. blondi nach der letzten Häutung nach einer Woche schon wieder komplett schwarze Chelizeren, war aber noch fast 5 Wochen lang schwarz und wechselte dann erst ihre Färbung wieder zu rostbraun.


Grüße

 

[warsaw]

hi,

...Immerhin hatte meine T. blondi nach der letzten Häutung nach einer Woche schon wieder komplett schwarze Chelizeren, war aber noch fast 5 Wochen lang schwarz und wechselte dann erst ihre Färbung wieder zu rostbraun.

ich denke du mußt noch einiges an erfahrungen sammeln und lernen.



bye bye

 

[Commander M]

Tach.


Hat auch keiner anders behauptet, wollte nur auf dein Beispiel einsteigen, dass die Endausfärbung den Grad der Aushärtung anzeigt.


Grüße

 

[zappa]

Hi,

mal wieder zurück zum eigentlichen Thema^^

Ich habe z.Zt zwei B. boehmei slings, gleiches Alter, gleiche Haltungsparameter und einer ist nun fast 3-mal so groß.

tschüss
Jörg

 

[Evee]

Hi,

mal wieder zurück zum eigentlichen Thema^^
Ich habe z.Zt zwei B. boehmei slings, gleiches Alter, gleiche Haltungsparameter und einer ist nun fast 3-mal so groß.
tschüss
Jörg

Hallo!

Da wäre interessant zu untersuchen und zu bestätigen, dass der schneller wachsende sling ein Männchen ist?!

LG Eve

 

[zappa]

@Evee

ja das ist richtig.
Werde dann berichten.

LG
Jörg

 

[Harlequin616]

will auch mal was sagen.

drei smithis.
gleicher cocon.
eine im 30er würfel.
eine in ner faunabox.
eine in nem 50er würfel.

nach der zehnten häutung (schätzungsweise)
alle ziemlich gleich groß bzw klein.abweichung maximal ein halber cm körperlänge.

weitermachen^^

 

[newen]

hallo.
kann mich zappa anschließen.
meine 2 b.vagans sind aus einem kokon, beide sitzen in einer HD, gleiche feuchte, gleiche wärme, gleiche fütterungszeit. eine ist doppelt so groß als die andere.
werde so schnell wie möglich (sobald erkennbar) gucken ob es sich bei dem größerem exemplar um ein männchen handelt.

mfg, newen

 

[Evee]

Guten Morgen!

Ja, das ist ja eh so, dass männliche VS schneller wachsen und deswegen ja auch früher geschlechtsreif werden.
Zumindest lässt bei einem solch einem Größenunterschied meist auf ein 1.0 schließen.
Ursprünglich ging es ja darum, Vergleiche/Beweise zu finden, ob Spinnen unter komplett gleichen Voraussetzungen, ABER in verschieden großen Behältnissen Größenunterschiede haben (sich eben dem vorhandenen Raum anpassen).

LG Eve


Ok, ich revidiere.
Stimmt, ich habe pauschalisiert, da hast Du recht, Janet.
Bei meinen Arten, die ich bis jetzt hatte, war es leider so, dass das 1.0 eher geschlechtsreif war, als das 0.1
Nette Grüße!

 

[janet2]

Moin,

das kann man so nicht pauschalisieren.

Meine beiden B. vagans hier (1.1) ziehe ich seit L2 auf und sie sind gleichgross (subadult nun).

Auch bei vielen anderen Arten werden die beiden Geschlechter gleichzeitig adult. Bei meinen Tapinauchenius cupreus NZ ist das grösste Tier ein Mädel

Gruss
janet