Versuch: sling-Wachstum bei unterschiedl. Platzangebot

[Evee]

Hallo!

Ich bin sehr interessiert am Wachstum von Spiderlingen in unterschiedlich großen Behältnissen.

Ich mache momentan den Versuch mit G. sp formosa.
Slings aus einem Kokon - Aufzucht in (Fleischsalat)Döschen.
2 oder 3 slings habe ich von Anfang an (1.-2. FH) in einen 15x15x15 cm-Würfel gesetzt.
Die selben Temperaturen.
Das selbe Futterangebot/die gleichen Fütterungsintervalle

Jedoch müssen sich slings in den größeren Terris sicher mehr anstrengen und unterwegs sein, um an Futtertiere zu kommen.

Die Häutungen fanden ca. zur selben Zeit statt, wie bei denen in Döschen gehaltenen slings. Das wunderte mich am meisten.

Nur der Größenunterschied ist enorm.
Fast doppelt so groß sind die zwei slings, die im 15er-Würfel aufgezogen wurden. Ein sling wurde nach 6 Monaten bei der Mutter im Terri entdeckt. Hat sich wohl von weissen Asseln ernährt. Zwar dünn aber genauso groß, wie die zwei im Würfel.

Was könnte der Grund sein?
Evtl. ist der Größenzuwachs -bei Häutung- stärker, da die Muskelgruppen bei den zwangsläufig aktiveren stärker ausgebildet sind?!
Wachsen sie schneller, um sich in der "weitläufigeren" Umgebung besser behaupten zu können?
Ist nur eine Vermutung, auch von einem Züchter geäußert.

Den Versuch setze ich nun mit G. pulchra fort (3 slings in Döschen, einer im 15er-Würfel).
Eine andere Art/slings ist in Planung.

Mich würde sehr interessieren, ob jemand von Euch auch diese Erfahrung gemacht hat.

LG Eve

 

[NulliFieD]

hallo,
ich habe 3 b. vagans slings, seit nem dreiviertel jahr. die häutungsintervalle waren in den ersten 6 monaten ziemlich gleich und nach ca. 3 monaten ist die erste vagans in eine 1L eisdose umgezogen. genau dieses exemplar ist mittlerweile fast doppelt so groß wie die beiden anderen, die noch in heimchendosen leben. sie wurden/werden sonst auch alle 3 bei gleichen bedingungen gehalten und gefüttert.

bei meinen 2 p. murinus slings kann ich auch beobachten, dass der eine deutlich kürzere häutungsintervalle hat als der andere. ein sling lebt in einer hd, der andere in einer haribodose.

diese unterschiede habe ich aber bisher auf den allgemeinen wachstumsunterschied innerhalb einer art geschoben. ist bei dieser anzahl gleicher arten wohl auch noch nicht aussagekräftig.

gruß, ingo

 

[Paige1]

hallo Evee,

dieses Experiment finde ich sehr interessant. Denn ich habe eine A. geniculata geschenkt bekommen die mit 5 Jahren eine KL von ca 4.5 cm hat (ich kann es selbst kaum glauben..).
Mein Vater meinte, sie könnte sich dem 20x20x20 Terrarium angepasst haben, was ich aber nicht so glaubte, weil ich nicht weiss wie die Spinne gehalten wurde (Nahrung, Temp), ich dachte eher, das sie sich in grösseren Abständen gehäutet hat, weil sie sie vielleicht nicht genug warm gehalten hat. Aber an den 2 noch erkennbaren Exuvien, die auch noch in dem alten Terra lagen, erkannte man die Wachstumsschübe.

Also könnte es doch was mit dem Terrarium zu tun haben. Es könnte natürlich so gewesen sein, dass sie durch zu wenig Bewegung so klein blieb. Danke für die Information ^^ Jetzt komm ich dem Rätsel langsam (oder sicher) auf die Schliche (wieso sie nach 5 Jahren noch so klein ist).

liebe Grüsse

 

[Aaron K.]

Moin!

Soetwas konnte ich bei C. bertae beobachten.
Während einer der Slings in einer Heimchendose untergebracht ist und auch schon recht groß geworden ist, lebt ein anderer Sling in einer Filmdose und ist mit Sicherheit auch nur halb so groß.
Haltungsbedingungen sind ansonsten annähernd gleich.

Grüße,

Aaron

 

[Evee]

Hallo Ihr!

Sehr interessant, es scheint sich zu bestätigen.
Ich habe noch Cyriososmus sellatus & Cyrtopholis ramsi, leider je nur 2 Exemplare.
Aber ich werde auch hier den Versuch machen.

LG Eve

 

[Rubisco]

Bei meinen Pulchers kann ich das nicht bestätigen.

Die eine lebte bis vor ein paar Tagen noch in einem 5*5*15 Glaskasten, während ihre gleichaltrige Schwester in einem 15*15*20 Glaskasten ein Zuhause fand.

Das Resultat in der Entwicklung ist eine 30% größere Pulcher im kleineren.

Ich tippe eher auf unterschiedliche Vitalität und Individualität. Im Tierreich muss ja auch nicht alles sich gleich entwickeln.

 

[xxKevin]

Ich glaub auch nicht das das mit der Größe des Terras zu tun hat.

Und für so ein Experiment müsste man 50-100 Slings von der selben Art nehmen und das versuchen.

Und nicht bei 2-10 Tieren.

Ich glaube das bei 50-100 Tieren ein ausgewogenes Ergebnis rauskäme, aber sicher bin ich mir da natürlich auch nicht.

Müsste jemand halt mal versuchen, wenn jemand Spiderlinge hat von nem Kokon und dieses Experiment durchführen will.

mfg,

 

[Evee]

Ja, ich denk auch, dass man dies an vielen Exemplaren nachweisen sollte.
Vielleicht habe ich wieder eine Chance auf einen Kokon, dann kann ich dies 50/50 ausprobieren.

Trotzdem kann ich sagen, von meinen 235 slings haben sich alle fast gleich entwickelt in der Größe.
Bis auf die drei separierten, die deutlich größer sind (bis doppelt).

Ein Freund von mir (Züchter) der wohl schon mit hunderten von slings zu tun hatte, meine aber auch, dass die Größe des Aufzuchtbehälters wohl schon mit dem Muskelzuwachs/Wachstum bzw. Größe der VS zu tun hat.

Eve

 

[blackcrow]

Hi,

ich würde sogar sagen, dass grundsätzlich Tiere in ihren natürlichen Habitaten größer werden als in der Terrarienhaltung

Diese Aussage ist jetzt zugegebenermaßen vielleicht etwas gewagt und ich habe dafür keine wirklichen Beweise. Einige gute Bekannte, welche die natürlichen Boitope besucht haben und selbst schon seit vielen Jahren VS pflegen, bestätigen diese Theorie allerdings.

LG Andreas

 

[Evee]

Ja, @Andreas, genau - dies würde die Aussage ja nur 'unterstreichen'....

je größer das Terri (und somit in der freien Natur erst recht), desto größer der Wachstumszuwachs.

Die Tiere sind agiler, mehr in Bewegung und somit mehr Muskelzuwachs.

Nun gut, wünsche Euch eine schöne Nacht!
Eve

 

[Taubenschatz]

Hallo!

Das finde ich auch mal sehr interessant!

Ich glaube auch, dass Tiere allgemein relativ anpassungsfähig sind.

Z.B meine Rattenmädchen:

Ich bekam sie im September, 12wo alt also noch nicht ganz ausgewachsen.

Sie lebten in einem Käfig mit den Mindestmaßen: B 80cm, H 80cm, T, 50cm.

Dort waren sie dann bis zum Januar scheinbar ausgewachsen und wuchsen bis März nicht mehr.

Ende März dann kamen die Mädels in einen bedeutend größeren Käfig.

Beide haben bis dahin an Gewicht und Größe nochmals zugelegt, obwohl sie schon längst erwachsen waren.

Genauso ist es mit unseren Meerschweinchen:

Die einen lebten den Sommer über in Käfigen mit Grundfläche von 120x50 während die anderen, zahmeren frei im Garten liefen, weitaus schwerer und größer wurden.

Ich bin mir sicher dass das bei Spinnen genau so eine Sache ist.

Meine B.emilia ist z.B viel kleiner im Vergleich zu Alter etc. als welche von einem anderen Anbieter der sagt, dass er seine Spiderlinge schon in Mini-Würfeln hält.

Das doch schon höchst interessant und auffällig, nicht?

Grüßle!

 

[Rubisco]

Also ich werde jetzt mal so spontan meine Aussage von gestern revidieren...

Als ich vorhin aus der Uni kam und in meine Terras guckte habe ich einen blick auf meine Pulcher geworfen, die schon etwas länger in ihrem größen Zuhause lebt. Nun, sie hat sich schon wieder gehäutet und damit ihre Schwester überholt.
Überholt in Bezug auf Größe und auf Häutungen. Ich muss also feststellen, dass sich meine Tiere bei größerem Terrarium besser und schneller entwickeln.

 

[Blain]

Vogelspinnen sind zwar jetzt keine Reptilien wie Echsen/Schlangen... aber ich hab damals öfters im Internet gelesen das Reptilien (das war in ein Bartagamen Forum oder Buch über Echsen) sich nicht häuten bzw. es versuchen zu unterdrücken, wenn das Terrarium viel zu klein ist, damit nach jeder Häutung sie nicht noch weniger Platz haben und das führt meist zum Tode des Tieres. So wie es aussieht wachsen sogar Säugetiere (Ratten/Meerschweinchen was hier erwähnt wurde) auch mit der Umgebung mit. Könnte also gut sein das es bei wirbellosen Tieren auch so ist.

Ich werd meine Spinnen jedenfals nur in Großen Behältern/Terras halten um sicher zu gehen.

 

[fraxinus]

Hallo!

je größer das Terri (und somit in der freien Natur erst recht), desto größer der Wachstumszuwachs.

Die Tiere sind agiler, mehr in Bewegung und somit mehr Muskelzuwachs.

mE kleiner Denkfehler: mehr Bewegung ---> mehr Energieverbrauch ---> weniger Energie zum wachsen.

Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass das Wachstum mit der Behältergröße zusammenhängt.
In natura liegt es evtl (wenn es denn nachweislich so ist, dass die Tiere größer sind) an anderen Umständen, vielleicht an vielfältigerem Futterangebot oder dem Alter der Tier. Immerhin leben die Tiere im Freien meist in sehr kleinen Höhlen, Baumspalten usw ...


@Neuro: guck mal nach den Geschlechtern der Cyriocosmus, dann wird sich das mit dem unterschiedlich schnellem Wachstum eventuell auch klären.




Gruß
KATRiN

 

[Evee]

Hallo!
mE kleiner Denkfehler: mehr Bewegung ---> mehr Energieverbrauch ---> weniger Energie zum wachsen.. Gruß KATRiN

Hallo!

Nein, so sehe ich das nicht, aber da wir es nicht genau wissen, auch noch keine haltbare Statistik gemacht wurde ...... ?
Stimmt aber, die Statistik müsste dann auch zwischen male und female unterscheiden.

Ich denke, dass nicht die vorhandene Energie ausschlaggebend ist für das Wachstum, sondern Körperbeschaffenheit, Muskelmasse, Wärme. Die Häutung braucht zwar Energie aber man kann den Unterschied ja schon feststellen, wenn aus einem Kokon eine Reihe Dosen näher der Wärmequelle steht. Da differenziert das Wachstum auch schon deutlich (bei selber Dosengröße und Futter).

LG Eve

 

[zille]

Moin,

passt zwar nicht 100%ig, aber der Pedro hat mir in Hamm gesagt, das G. rosea im natürlichen Habitat in 2 Jahren adult ist.

Gruß Zille

 

[fraxinus]

Hallo!

Ich denke, dass nicht die vorhandene Energie ausschlaggebend ist für das Wachstum, sondern Körperbeschaffenheit, Muskelmasse, Wärme.

Es geht aber halt nicht immer darum, wie man es selber sieht.
Hier geht es darum wie die Physik es sieht (Stichwort Energieerhaltungssatz).
Nimm 2 Tiere/ Menschen und gib ihnen die selbe Nahrung. Der eine bewegt sich, der andere nicht. Der sich nicht bewegt, speichert die Energie (weil er sie nicht in Bewegungsenergie umsetzt). Letzterer legt also mehr zu, als der der sich bewegt. Bei den Spinnen führt das bekanntermaßen zu kürzeren Häutungsintervallen (das ist nichts neues und muß auch nicht neu erfunden werden).

Für mich aber sowieso eine müßige Diskussion, da mir neu wäre dass sich Tiere die ein größeres Terrarium haben, zwangsläufig auch mehr bewegen. Spinnen im natürlichen Habitat bewegen sich kaum aus ihren Höhlen heraus und hocken meist ihr ganzen Leben darin rum. Die müßten ja dann nach Deiner Theorie kleiner bleiben, weil sie weniger Muskeln ansetzen?



Gruß
KATRiN

 

[Commander M]

Tach.


Ist es einfach möglich, dass dies mit der Nahrungs-/Wasseraufnahme nach der Häutung zusammenhängt?

Nach der Häutung = Spinne noch "weich" (sie kann wachsen) nimmt viel Wasser und/oder Nahrung auf, größerer Wachstumsschub. Nach dem Aushärten ist dies nur noch bedingt möglich.


Grüße

 

[fraxinus]

Hallo!

Nach der Häutung = Spinne noch "weich" (sie kann wachsen) nimmt viel Wasser und/oder Nahrung auf, größerer Wachstumsschub. Nach dem Aushärten ist dies nur noch bedingt möglich.

Versteh ich jetzt nicht ganz. Die Tiere nehmen erst Nahrung auf, wenn sie ausgehärtet sind.


Gruß
KATRiN

 

[warsaw]

hi,

Ich denke, dass nicht die vorhandene Energie ausschlaggebend ist für das Wachstum, sondern Körperbeschaffenheit, Muskelmasse, Wärme.

sorry, aber bewegung (ver-)braucht energie. wachstum allgemein sowie auch und gerade der aufbau von muskelmasse benötigen auch energie.

wenn die tiere nun wie du vermutest, in den größeren behältern, "aktiver" sind und mehr energie für bewegung verbrauchen müßten, würde diese nicht für´s wachstum zur verfügung stehen.

einfach auch mal unter den stichworten erhaltungsbedarf / leistungsbedarf nachsehen.



bye