Moin!
Wenn ich auch kein "Profi" bin versuch ich das mal zu erklären.
Aufgrund von Expeditionen werden immer mehr und mehr Vogelspinnen entdeckt. Da man ja rein äusserlich nicht auf Anhieb sagen kann um welche Spinne es sich handelt muss also "Vergleichsmaterial" her. Sprich ein Tier (bzw. besser wären mehrere von beiden Geschlechtern) von dem was was gefunden wurde muss also tot sein um es zu untersuchen, dann muss totes Material als Vergleichsmaterial rangeschafft werden. Darin ist dann teilweise das Problem. Da viele Museen alte Holotypen versch. Spinnen nicht rausrücken oder zu weit weg liegen, in einigen Fällen der Holotyp nach dem Kriege sogar verschwunden und nicht wieder aufgetaucht ist, sprich zerstört wurde hat man es dann halt sehr schwer was die Zuordnung manch Spinnen angeht.
Kommt man aber an diverses Vergleichsmaterial heran gehts ans "eingemachte". Das tote Tier bzw. die toten Tiere werden quasi auseinander geschnitten und versch. Kriterien wie Beinstruktur, Anordnung der Scopula, Reizhaare, Stridulationsorgane, Anordnung der Spermathek bei Weibchen, Anordnung und Aussehen der Bulben beim Männchen, Schienbeinhaken (falls vorhanden) etc. werden dann unter einem Binokular untersucht und einige Sachen auch vermessen und dann mit dem Holotyp oder anderem Verlgeichsmaterial verglichen.
Dies kann sich also in vielen Fällen lange hinziehen und dauert deshalb so lange. Das hat nix damit zutun das sich "die Profis" nicht auskennen.
In vielen Fällen ist es auch so daß das Vergleichsmaterial aus versch. Museen teilweise mehr als 100 Jahre in Alkohol liegt (wenn man sich die Jahreszahl Erstbeschreiber im Platnikkatalog anschaut) und sogar in einigen Fällen dadurch "unbrauchbar" geworden ist.
Mal grob in aller herrgotts Frühe erklärt. Hoffe das hilft etwas weiter.