Grillengeschichten...

Diskutiere Grillengeschichten... im Allgemeines Forum im Bereich Spinnen; Halli Hallo ! Hier meine zum Teil echt interessanten Erlebnisse mit den zirpenden Krabbeltieren. Vor kurzem hat meine etwa zweijährige...
  • Grillengeschichten... Beitrag #1
Andreas751

Andreas751

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Halli Hallo !

Hier meine zum Teil echt interessanten Erlebnisse mit den zirpenden Krabbeltieren.
Vor kurzem hat meine etwa zweijährige Grammostola rosea erstmals Bekanntschaft mit einem ausgewachsenen Heimchen gemacht. Das Heimchen stürmte panisch von der Territür nach hinten, wo die Spinne vor ihrer Höhle lauerte. Die wollte schon zupacken, merkte dann aber Kraft wie Größe des Futtertieres und zischte blitzartig in ihre Höhle und zu deren rückwärtigem Eingang heraus, wo sie eine geschlagene Viertelstunde reglos saß und dann langsam wieder ihren alten Platz bezog.
Das Heimchen tastete sich derweil zum zweiten Mal in Richtung Spinnenloch, und ein zweites Mal erschrak Grammostola nicht, das Heimchen kam in die Höhle, aber lebend nicht mehr raus... Bislang hatte sie nur halbwüchsige Grillen und Heimchen sowie Mehlwürmer/- käfer bekommen, und da ist ein ausgewachsenes dickes Heimchen schon ein anderes Kaliber !
Ein anderes Erlebnis hatte ich mit meiner etwa gleichalten Brachypelma albopilosum. Ich glaube, ich habe ähnliches schon mal hier im Forum gelesen, sorry, wenn doppelt.
Und zwar den Heimchen- Kriegstanz. Die Brachypelma war kurz vor der Häutung, ich hatte probehalber ein Heimchen gegeben, doch die Spinne zeigte sich zurückhaltend, worauf das Heimchen richtig abging...
Wie wild mit den Fühlern getrillert, immer wieder vor und zurück gehüpft, teils die Spinne angestupst, die dadurch nur noch mehr in die Defensive ging. War wirklich eindrucksvoll.
Sah echt aus wie ein Schäferhund, der vor- und zurückspringt, um die Schafe einzuschüchtern und sich immer wieder zurück zieht, um keinen Stoß abzubekommen. Sonst haut ein Heimchen ja eher ab, wenns noch kann, aber das war ziemlich interessant. Wobei mir Heimchen allgemein etwas militanter erscheinen als Grillen.
Wirklich, was das Heimchen da für einen Larry gemacht hat ! Ich frage mich, ob es merkte, daß die Spinne momentan keine Gefahr darstellt...
Die dritte Beobachtung schließlich zeigte mir, daß Grillen auch sehr an ihrem Leben hängen.
Ich habe den Eindruck, daß eine Grille in den ersten ein/ zwei Minuten nach Einsetzen ins Terri gepackt sein muß, sonst hat die Spinne ihre schnelle Chance vertan.
Erwischt die Spinne die Grille nicht beim ersten Zupacken, ist die gewarnt und gibt super Obacht, nicht noch mal in solche Situation zu geraten. Ich hatte eine Grille gegeben, die panisch ins Spinnenloch reinflitzte und ebenso schnell wieder raus kam, Spinne stürzte sabbernd hinterher. Grille aber hielt sich in einer kleinen Substratvertiefung mucksmäuschenstill und meine größere Grammostola rosea in ihrer gemütlichen Art ging suchen. Sie ist ungelogen dreimal an der Grille haarscharf vorbei gerannt und hat auch noch unter dem Terridach ein paar Runden gedreht, während die Grille nach wie vor keinen Mucks tat. Schließlich ging die Grille fühlerwedelnderweise und vorsichtigen Schrittes weiter und hat noch einen ganzen Tag überlebt, bevor ihr Schicksal sie dann doch ereilte.
Noch weit vor der Spinne prüfen die Grillen mit vibrierenden Fühlern die Luft und hechten gegebenfalls davon, drehen einige Runden im Terri, und bei jeder Beinahe- Nahtod- Erfahrung das gleiche. Die Grille muß wirklich ins Spinnenloch hinein oder aber sonstwie in der Enge sitzen, damit die Spinne sie dann noch erwischt. So muß ich feststellen, wenigstens bei meinen roseas, daß die nicht gerade Geistesreisen sind und Grillen ziemlich pfiffig sind, wenn es um ihre Pelle geht...

LG Andreas
 
  • Grillengeschichten... Beitrag #2
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Garagatt

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AW: Grillengeschichten...

Ich glaube nicht das Grillen wesentlich cleverer sind als die Spinnen. Sich tot zu stellen wenn was großes kommt ist für die Grillen genauso Instinktverhalten wie für die Spinne das zupacken wenn was kleines kommt.

Bei mir laufen 90 Prozent der Grillen übrigens immer direkt in die Höhle, sprich in Richtung der Spinne. Meine B. vagans hat aber auch schonmal eine Grille gefangen die diagonal in der entgegengesetzten Ecke des Terris saß (25-30 cm Entfernung). Nachdem ich mich dabei von ihrer Geschwindigkeit überzeugen konnte, faß ich jetzt nur noch mit der Pinzette in meine Terris, obwohl alle meine Spinnen von Haus aus friedlich sind.

Garagatt
 
  • Grillengeschichten... Beitrag #3
Andreas751

Andreas751

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AW: Grillengeschichten...

Hallo Garragatt !

Selbstverfreilich ist es bloß angeborenes Verhalten und ich betrachtete es ehr subjektiv, aber einer gewissen Komik entbehrt es nicht, finde ich. Und bei der betreffenden Grammostola hatte ich schon von Anfang an den Verdacht, daß ich den Kokon- Doofie erwischt habe, war schon als Spiderling nicht die "hellste", und viel geändert hat sich seitdem nicht !

LG Andreas
 
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