Haftpolster

[poeciman]

Hi

Gestern kam Besuch zu meiner Ornata. Eine Heuschrecke. Sie blieb zum Essen. Während des Mahls streckte die gute Pözzi ihre langen Vorderbeine zur seite und gewährte mir einen Blick auf die bunte Fassade. Als ich so in das Gelb starrte, fielen mir mal wieder die Füsschen der Spinne auf, welche in hübschem grün/lila leuchteten, so wie Chamäleonfarbe bei Autolacken.

Ich frage mich, wie die Haftpolster funktionieren. Sind es kleine Haken? Eine Struktur? Oder Chemische Prozesse? Und warum leuchten die so schön, wenn Licht drauffällt?

Ich glaube, mal etwas darüber gelesen zu haben über Cupiennius sali, aber kann mir das mal jemand genau erklären, wie die Haftpolster bei den Vogelspinnen funktionieren?

 

[Doomy]

Hi ,

hast du "spiderman" nicht gesehen ? Dan konnte man das ganz gut sehen
An den haftpolstern sind , meines wissens nach , tausende und abertausende kleine "verzweickte" häärchen ( mit wiederhaken?) womit sich die spinne an "glatten"( selbst glas hat doch feine poren , oder ?) oberflächen festhalten kann .
Wie sie das nun anstellt , dasmit sie da nicht kleben bleibt , weiss ich leider nicht

Wenns flasch sein sollte , klärt mich bitte auch mit auf

Gruss
Tommes

 

[Matthes1]

wie geil: sie blieb zum Essen. smiliy mit Grinsen

ja, das sind feine Härchen. Ich meine zu wissen, dass sich ein Vakuum bildet, die Füße saugen sich praktisch fest. Durch die Laufbewegung lösen sich die Haare auch wieder von den Unter, QUATSCH, Oberfläche. So wie ein Rad mit vielen Saugnäpfen.
Die Farben entstehen durch Lichtbrechung.

 

[Neophyte1]

was nebenbei dazu...

http://www1.giga.de/stories_u4/0,3204,64047,00.html

(falls dieses link-dings irgendwie nicht richtig sein sollte, bitte bescheid sagen.
ich kenn mich nicht so aus.)

 

[ami2]

Hi!
An den Haftpolstern sind sehr viele kleine Haare, durch welche man eine sehr große Oberfläche erhält. Auf jeder Oberfläche ist eine dünne (monomolekular bis wenige Molekülschichten dick) Schicht Wasser. An dieser "klebt" jedes Härchen durch adhäsion fest, was reversibel ist. Durch die hohe Anzahl und große Oberfläche kann die Konstruktion eine hohe Adhäsion entwickeln. Das Wasser ist kritisch, denn wenn man das Glas chemisch behandelt, dass es Wasser frei ist, kann die Spinne das Glas nicht hinauf laufen.
Das ganze Funktioniert, in dem ein Haar sich an die oberfläche legt, wobei ein kleiner Winkel (zwischen Haar und Oberfläche bildet) worin sofort Wasserkondensiert. Dabei bildet sich durch die Oberflächenspannung ein Meniskus welche eine Kraft richtung des Glases ausbildet. Jedes einzelne Haar entwickelt zwar eine schwache Kraft, aber durch die vielen Haare summiert sich dieser Effeckt.
Er ist ähnlich der Wihelmy Plate Methode, wie die Oberflächenspannung gemessen wird. Da wird eine dünne benetzbare platte (Platin oder einfach Filterpapier) in die zu messende Flüssigkeit getaucht, und Kraft gemessen welche auf die Platte wirkt (also der Zug in die Flüssigkeit).
Ich hoffe ich habe alle Klarheiten beseitigt.

Cu
Matthias

 

[Arachon]

Hut ab, ich hätte es nicht besser ausdrücken können :roll:
Der Effekt funktioniert anscheinend ähnlich, wie Wassermoleküle untereinander durch Dipol-Dipol-Kräfte eine Oberflächenspannung erzeugen können. Die unzähligen feinen Haare an den Spinnenbeinen wirken dann wie Multiplikatoren.
Ach ja, meines Wissens wird der Effekt auf Glasflächen noch durch die Feuchtigkeit und kleinste Staubpartikel im Terri verstärkt, sodass die glatte Glasoberfläche doch mikroskopisch aufgeraut wirkt.
Hehe, ich würde gerne mal die verdutzte "Mimik" einer Avi sehen, wenn sie versucht, an einer chemisch (z.B. durch Alkohol) gereinigten, staubfreien Glasscheibe entlangzulaufen... fröhlich plumps
Grüße und falsch ich falsch liege... vergebendste Erzeihung!