Hallo,
der thread ist zwar schon gut 2 Monate unbenutzt, aber ich möchte auch meine Erfahrung mit Kokoshumus schildern. Ich benutze z.T. auch noch Kokoshumus und habe dazu ebenfalls Vor- und Nachteile zu berichten. In den Terris meiner Baumbewohner benutze ich Koko und überdecke ihn mit Moos. Stets feucht gehalten bietet er sich als gutes Substrat an, wobei ich auch ein Terri mit Tonblähkugeln in einer gut 3 cm dicken Schicht befüllt habe, diese aber komplett mit Moos abgedeckt habe. Die Feuchtigkeit wird hierbei sehr schön und vor allem lang gewährleistet. Meine geniculata (Kl 3,5cm) hat ein Terri mit Koko bekommen. Habe es nach hinten aufsteigend von 3-15 cm hoch eingebettet. In das Koko eine halbe Korkröhre senkrecht bis zum Boden gesteckt. Bereits in der ersten Nacht begann sie sich einen Tunnel zu graben, der mitlerweile eine L-Form angenommen hat. Ein Notausgang wurde auf der anderen Seite angefertigt und vor dem Haupteingang tümmelt sich ein "zwei Hände voller" Berg des hinausgetragenen Koko. Die Höhle ist sowohl von der Seite des Terris, als auch von hinten einsehbar. Tolles Bauwerk. Allerdings muss man auf ständige Feuchte achten. Ausgetrocknetes Koko läßt sich prima befeuchten, indem man es erst gut einsprüht und nach kurzer Einwirkzeit gießt. So fahre ich persönlich am besten bei der rehydrierung. Was ich nicht mag ist der Geruch dieses Substrats. Auch bin ich nicht sehr von Trockenterras begeistert, welche mit Koko befüllt sind. Die Gründe wurden hier schon oft genannt. Es ist einfach zu locker und staubig. Optisch gefällt mir das Koko auch nicht besonders. Vielleicht hab ich mich da satt gesehen. Mit Schimmel hab ich in feuchtlebensräumen besonders im Zusammenhang mit Korkröhren zu kämpfen gehabt,trotz guter Belüftung. Hab ich dieses Problem in Kombination eines Mischbodens nicht gehabt. Hab auch heute wieder einen haarigen Pelz an der Korkröhre entdeckt.
Pro:
-feucht gehalten, klar für grabfreudige und baumbewohnende Spinnen zu benutzen
-wiederbefeuchtung mit Sprühflasche und anschliessendem Giessen recht gut zu handhaben
Kontra:
-bietet keine besonders beeindruckende Basis für trockenterrarien
-schimmelanfällig, besonders in Kombination mit Kork und Holz, da kein oder unzureichendes mikrobiologisches Biotop
-bietet aufgrund der Konsistenz langfristig keinen guten Halt für Höhlen in Trockenterrarien
-ist nicht schön anzuschauen
-riecht nicht sehr einladend
Fazit:
Koko ist nur bedingt gut geeignet. Wer nicht drauf verzichten mag, der kann damit gut in feuchten Terrarien arbeiten. Jedoch sollte man wegen der Anfälligkeit auf Schimmel mit Weissen Asseln oder Springschwänzen impfen. Ein Untermischen von etwas unsterilisierter Wald- oder Maulwurfhügelerde leistet einen kleinen Beitrag zu einem Biotop und bietet somit eine Symbiose für Mieter und Untermieter
Für trockene Bereiche empfiehlt es sich, das Koko mit Lehm und gff. mit Sand zu mischen, damit eine härtere und für die Tiere besser begehbare Oberfläche geboten wird. Ferner wird auch die grabfähigkeit des Bodens enorm gesteigert.
Ich werde für meine tropischen Terris teilweise Koko nutzen und es sollte sich keiner schämen, der dazu steht. Die Frage lautet nicht, wieso Ihr es benutzt, sondern wie Ihr es einsetzt. Im Grunde ist es ein gutes Substrat, mit dem man gute Ergebnisse erzielt, wenn man es geschickt einzusetzen weiß. Ich putz mir die Nase nicht mit Küchenrolle, weil es die Nase bei häufigem Gebrauch wund macht. Aber ich kann meinen Monitor mit Küchenrolle toll putzen. Ist Küchenrolle nun schlecht, weil man die Nase nicht gut damit putzen kann?
Oder sind High Heels Mist weil ich besch.ssen darin aussehe? *Lach*
Gruß
Marci