@Denton van Zan: Danke für den Bericht! Erscheint sehr seriös und glaubwürdig. Da die Spinne unter ziemlichem Stress im Moment des Bisses stand (eingeklemmt) dürfte sie auch "alles gegeben haben", was sie zu bieten hatte an Gift. Insofern dürfte es sich also um eine Art "Maximalwirkung" handeln dürfen.
Der Versuch, einer Denaturierung des Giftes durch hohe Temperaturen ist sicherlich sinnig. Dazu sollten die Temperaturen über 45 Grad Celsius liegen. Das stellt jedoch ein Problem dar, da dann eigentlich (in diesem Falle) die ganze Fingerkuppe in solchem Masse überwärmt werden sollte. Und da denaturiert die Fingerkuppe dann mit der Zeit auch
. Kosten-Nutzen-Abwägung würde vermutlich eher in Richtung nicht denaturieren gehen, zumindest bei Neurotoxen von Vogelspinnen, deren Gifte tatsächlich in Maßen abgestimmt sind auf Beute bzw. Fressfeinde (Nager/Ratten) und weniger auf Terrarianer.
Nach einem Biss:
Desinfektion (Betaisodona, Octenisept etc.), Überprüfen des Impfschutzes (Tetanus) und Auffrischung, Kreislaufkontrolle und ggf. -Stabilisierung, Symptomlinderung (Schmerzmedikation - dabei ist zu achten, dass das Medikament nicht atemdepressiv wirkt und nicht in Wechselwirkungen zu Kreislaufparametern oder Neurotoxinen steht). Anaphylaktische Schockzustände sind lebensbedrohlich und man hat da nicht viel Zeit. Nach einem Biss würde ich deshalb nach einer Erstdesinfektion sofort zum Arzt (Internisten, Hausarzt- auch Notaufnahme). Nicht wegen der eigentlichen Giftwirkung, sondern nur zu einer anfänglichen, ersten Überwachung des weiteren Verlaufs (möglicher anaphylaktischen Schock). Und dann nach Hause und erholen.
Beste Grüße