Diskussionen mit Besuchern über VS

[Wesker]

ich denke, wir alle kennen das: wenn wir gäste im haus haben, regen sich viele neugierige (und auch manchmal abweisende) blicke an den glasscheiben, wenn unsere lieblinge die aufmerksamkeit von gästen auf sich ziehen. die reaktionen der gäste reichen dabei natürlich im ganzen spektrum von faszination und zustimmung bis zu totaler ablehnung, u.a. vielleicht auch mit panikattacken usw. bei phobikern.

auf jedenfall wird man eigentlich immer mit gewissen grundfragen

ich selbst habe sehr gute erfahrungen damit gemacht, obwohl ich mich selbst als laie ohne doktortitel im bereich VS sehe, den menschen ein bisschen das wesen einer spinne näher zu bringen: die meisten menschen zeigen sich sehr erstaunt, wenn sie hören das spinnen blind sind aber ein extrem gutes tastempfinden und auch die nötigen spezialisierten sinnesorgane besitzen, so das sie letztendlich auf optisches visieren der beute gar nicht angewiesen sind.

das beine über (ggf mehrere) häutungen wieder nachwachsen können, ist auch etwas, das den leuten eindruck macht, so wie ich das kenne. man muss es natürlich richtig erklären, nicht das beim besucher der eindruck entsteht, die spinne wäre ein terminator, der sich nach beschuss einfach wieder zusammensetzen kann. auch der ganze grundlegende aufbau mit dem exoskelett, dem häuten zwecks wachstum usw. weckt oft das interesse der besucher.

die haare, die ja oft von besuchern als "eklig" tituliert werden, auch da kann es den menschen die skepsis nehmen, wenn man erklärt, das eine spinne eine vielzahl von verschiedenen haaren besitzen, die ebenso viele verwendungszwecke haben. man muss klarmachen, das die haare nicht nur zur zierde oder zur abschreckung von menschen da sind, sondern wichtige sinnesorgane sind, ohne die die spinne nicht wirklich überlebensfähig wäre (vor allem nicht draussen in der natur)

wenn man die sachen gut und informativ rüber bringt, so meine erfahrung, kann man den menschen einen grossteil ihrer skepsis nehmen. man muss auch das tier quasi entmystifizieren, weil für viele menschen ist eine spinne in der tat ein mysterium. gerade phobiker haben da manchmal extreme meinungen, als ob die spinne eine attetäterin wäre, die nur im dunkeln fies und hinterhältig lauern würde, um extra den menschen dann anzugreifen. sie schreiben dem tier schlechte menschliche eigenschaften zu, was nicht nur ein vermenschlichen sondern total unrealistisch ist natürlich.

dem muss man auch ganz klar begegnen mit argumenten und erklärungen, das die spinne ein tier wie jedes andere ist und nur seine grundbedürfnisse wie nahrung, wäremhaushalt usw. decken will. das es keine bösartigen absichten hat (ach, wenn ich meine smithi anschaue... wenn die wissen würde, welchen negativen ruf spinnen bei manchen menschen hätten, sie würde sehr wahrscheinlich sich darüber totlachen wenn sie könnte)

ich habe festgestellt, das sich abgesehen von den phobikern, eigentlich doch recht viele menschen irgendwie zumindest ein bisschen faszinieren lassen, wenn sie mehr über die spinnen erfahren und sehen, das wenn man sich nicht von angst abschrecken lässt, spinnen sehr interessante tiere sind.

wie haltet ihr das mit ausführungen eurer lieblinge gegenüber gästen? geht ihr da eher den weg der aufklärung oder belasst ihr es bei staunenden blicken der gäste? was sind die häufigsten fragen, mit denen ihr konfrontiert werdet? habt ihr auch schon, evtl unvorbereitet durch zufall eine konfrontation zwischen phobikern und einer VS im terrarium erlebt?

gruss wesker

 

[rennsauRO]

Hallo,

als bei uns die Anschaffung unserer ersten Spinne im Gespräch war, gab es verschiedene Reaktionen. Meist mit einem Schütteln und verständnislosen Kommentaren ("Ne Spinne als Haustier? Waah, nee, wäre nix für mich!" u.ä.), aber zum Anschauen sind bis auf eine Ausnahme (totale Phobie) alle. Und selbst die, die sich vorher geschüttelt haben, waren irgendwie fasziniert. Als sich das Tierchen im Block bei den Kids rumgesprochen hat, hatten wir bestimmt zwei Wochen lang regelmäßig Besuch:"Darf ich mir auch mal die Spinne angucken?" Fragen zu dem Tier werden nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet, notfalls wird bei komplexerem Interesse mal der PC hochgefahren. Nur rausnehmen und auf die Hand nehmen oder anfassen ist nicht.

 

[Tina M.]

Hallo,

also ich kann nur von mir selbst ausgehen:
mir ist es schnurzpiepegal was meine "Gäste" von den Spinnen halten.
Die Tiere stehen bei mir in einem eigenen Raum, und da hat niemand reinzugehen außer diejenigen Gäste, von denen ich möchte, dass sie sich da aufhalten.

Generell sind Besucher von uns nur Leute, die wir sehr gerne mögen; flüchtige Bekannte oder Leute, die uns nicht in-und auswendig kennen, gibts bei uns zuhause nicht.
Und die Leute, die wir mögen, die gehen auch interessehalber ins Spinnenzimmer und schauen sich um. Fragen dann natürlich öfter mal auch gewisse Dinge, die ich/wir gerne beantworten.
Mit unseren Freunden - gleich ob ebenfalls Spinnenhalter oder nicht - führen wir sehr gerne Gespräche über die Tiere.

Wir betrachten unsere Spinnen und ganz allgemein unsere Tiere jedoch als persönliches Hobby, und ich hab absolut keinen Bock auf neugierige Nachbarn/Nachbarskinder, die sich bei uns rumtummeln und Kinderbelustigung im Spinnenzimmer wünschen. Hört sich krass an, aber wir leben recht zurückgezogen ohne direkte Nachbarn und unsere Tiere- gleich welcher Art - sind nicht zur Phobienbewältigung, Neugierbefriedigung oder was auch immer da.
Leute, die mir mit so Kommentaren wie "iiiih wie kann man nur" oder "bäh, wie eklig" und ähnlichem kommen, kriegen meist gar keine Antwort, da ist mir meine Zeit zu schade.

 

[momo77]

Hallo,

so richtig schlechte Erfahrungen habe ich noch nicht gemacht, was Besucher angeht.
Unsere VS sind alle im Wohnzimmer, wo sie auch jeder sehen kann.
Und wir haben viel Besuch. Die Familie weiß ja, dass wir solche Tierchen haben und selbst die, die sich eigentlich so richtig ekeln, gucken dann doch schon mal recht interessiert in die Terras.
Wir haben aber auch oft Besuch von Freunden der Kinder.
Und auch die Kinder sind immer recht interessiert, stellen Fragen und so weiter. Auch wenn diese Kinder von ihren Eltern abgeholt werden, lassen die es sich nicht nehmen, mal in die Terras zu schauen.
Gut, meine Mutter versteht gar nicht, wie ich mir solche Tiere freiwillig ins Haus hole, aber auch sie schaut von Weitem mal...Sie würde aber auch nie eine Exuvie in die Hand nehmen.
Meine Tochter ist Phobikerin, aber auch sie hat inzwischen ihre "Lieblingsspinne" ernannt. (Avicularia versicolor)
Das ging aber auch nur mit viel Geduld, viel Erklären und ihr vorsichtig eine Exuvie auf die Hand legen. (Inzwischen hilft sie mir schon, in einer Exuvie die Spermathek zu finden)

Ich habe festgestellt, je mehr man erklärt, je mehr man darüber redet, desto mehr verschwindet der "Ekel" und die Angst.

Von daher kann ich dem TE nur recht geben.

 

[Tina M.]

....naja, ich sags mal so: wenn sich jemand, den ich wirklich mag, wirklich ängstigt vor Spinnen, dann wär ich auch der letzte der da nicht erklärend und zeigend versuchen würde, in die andere Richtung zu steuern.
Ich kenn solche flachen Kommentare eigentlich nur von "Fremden", die nur mal ihren Senf dazugeben wollen, und das ist mir dann wirklich zu doof.
Die Tochter meines Mannes kommt zum schauen auch immer gerne mit nach oben, sie ist interessiert und ich denke, dass sie später mal jemand wird, der einen guten Bezug zu Vogelspinnen und Tieren jeglicher Art haben wird - dafür ist dann ein solcher Tierbestand - u.a.auch mit Exoten - wirklich toll.

 

[Wesker]

exkuvien sind natürlich ideale anschauungsobjekte, da sie einem die gelegenheit geben, das jemand quasi eine spinne bzw deren körper mal anfassen kann, ohne das man die tiere einer störung und belästigung aussetzen müsste.

was ich immer bei einer person sehr stark sehe, das sie keine überhaupt keine angst hat vor der spinne, solange die spinne gut sichtbar im terra ist. also das man jederzeit weiss, wo sie sich gerade aufhält, sobald aber eben genannte person den raum betritt und die spinne ist nicht sichtbar, weil sie in ihrer höhle hockt o.ä., dann kommt gleich die erste panikreaktion, weil sich beim menschen automatisch die angst mit dem gedanken breit macht, das tier könnte geflohen sein und irgendwo im "hinterhalt", im verborgenen, lauern.

da fällt mir ein, ich musste da neulich auch zu einer therapie raten, allerdings bezüglich phobie vor schlangen, als die schwester eines freundes beinahe zusammengebrochen ist wegen einer panikattacke... es hat nämlich bereits genügt, in einem süssigkeiten-laden eine dieser gezuckerten gummischlangen zu sehen, um diesen panikanfall bei ihr auszulösen. auch schon ein symbol darstellung einer schlange genügt bei ihr schon, um die angst auszulösen. das ist dann schon ziemlich heftig und kann fürs leben doch ein bisschen einschränkend wirken...

 

[Ebony1]

Hi,

die Reaktionen sind bei meinem Spinni eigentlich ganz unterschiedlich.

Eine Freundin von mir hat keine Probleme, sie anzuschauen, dafür aber den nötigen Respekt vor dem Tierchen (den sollte ja eh jeder haben). Für sie ist es eher das "Unbekannte", was sie anzieht, sie fragt auch gern mal, wie ich mit ihr umgehe, etc.
Zwei andere ekeln sich total davor, kann da auch eine Situation beschreiben:
Ich: "Oh, die haben hier ja auch Spinnen! Wie schön."
Sie: "Wie bitte? Oh nein...sag mir, wo die stehen."
Mein Blick fällt auf einen Glaskasten direkt vor ihr..."Öhm...schau jetzt lieber nicht runter. Dreh dich einfach um und geh weg."
Natürlich schallt Sekunden später ein Schrei durch den Laden...
Aber: Diese beiden wollen die Spinne trotzdem mal sehen. Ich schätze, das ist die Faszination des Grauens bzw die Konfrontation mit den eigenen Ängsten (solange sie hinter einer Glasscheibe sitzen, versteht sich). Ungefähr so, wie wenn man in einen Horrorfilm geht, die Hand vors Gesicht hält und trotzdem noch durch die Finger linst.
Dann gibt es natürlich die "Sowas käme mir nicht ins Haus"-Fraktion. "Spinnen, ok. Solange man sie nicht als Haustier hält. Das ist doch ekelhaft. Da ist mir eine Katze eindeutig lieber" bekomme ich dann oft zu hören.
Ich mag Katzen auch, aber manche scheinen Spinnen fast schon als Parasiten zu sehen...als etwas, das man "wegwischen" muss, damit das Haus auch sauber ist - so kommt es mir vor. Gut, ich hab´s auch nicht gern, wenn das Treppenhaus voller Weberknechte ist, aber mein Schnucki hockt im Terra und das ist schon ein Unterschied, der aber einigen egal ist. Ich habe ihnen daraufhin erklärt, dass an Spinnen in der Hinsicht nichts ekelhaft ist; sie stinken nicht, machen nirgends in die Wohnung rein, außer im Terrarium, lassen auch ihre Haare höchstens dort mal fallen, nagen keine Möbel an, verstreuen keine Federn usw...und sind ja auch an sich eigentlich ganz reinliche Tierchen.

Bei einer Phobie ist das natürlich etwas anderes. Ich kenne jemanden, der hat sich schon im TS nach meinen Erzählungen über die Spinne verabschiedet, weil er die Vorstellung nicht ertragen konnte. Da wäre eine direkte Konfrontation wohl eher schwierig. Dafür findet diese Person Heuschrecken niedlich, die ich wieder zum...also nicht so niedlich finde.

Dann ist da die "Meine Mutter"-Fraktion: Die trägt es mit Fassung; außer Bemerkungen wie: "Wozu braucht die eigentlich so viele Beine" und "was für ein Monster, schau dir bloß an, wie sie aussieht" und ab und zu "sobald du wegschaust, ist sie dran" kommt da eigentlich nicht viel ^^ Natürlich würde sie ihr nie was antun Es ist bloß ihre Art von Humor. Sie lässt sich aber ebenfalls gern etwas erklären und saß schon eine halbe Stunde mit mir im "Spinnenzimmer", um eine eventuelle Jagd mitzuverfolgen.

Wieder anderen ist es egal, was bei mir so in der Wohnung zu finden ist, solange es sicher "verschlossen" in einem Terrarium sitzt.

Was mich jedoch am meisten überrascht: Das Interesse, welches bei manchen geweckt wurde. Ein Bekannter von mir googlet inzwischen nach Infos über Vogelspinnen und erzählt mir schon selbst immer mal was darüber Oder es kommen Fragen wie: "Und, wann häutet sie sich?", "Wie geht es ihr jetzt, was macht sie?" oder "Was für eine Art isr das und welche gibt es noch?"
Diese Leute finden die Spinnen schlicht faszinierend, sind aber teilweise so wie ich: "Vogelspinnen sind schön, andere muss ich jetzt nicht unbedingt um mich haben."
Kommen wir zur letzten Fraktion: Die freut sich einfach, dass ich so eine Freude an der Spinne habe

Ja, das war es dazu so ungefähr...

lg

 

[Laura D]

Hi,
meine Mutter findet sie auch faszinierent.
Trotzdem kriegt sie immer nen schock wenn sie,sie seit zwei tagen oder länger nicht mehr im terra sieht sonst
finden die meisten besucher sie interesant.
LG
Laura D

 

[bahimba]

Hi,

mal eine Frage: Warum hat eigentlich niemand eine Löwenphobie?
Habe ich noch nie gehört.
Das wäre doch begründeter.
Die Leute gehen in Zoos u gucken sie sich hinter Gittern an oder fahren mit Autos mittten durch ein Rudel.
Eine Spinne, von sechs Seiten mit Glas umgeben, bringt Leute dazu, nicht das Haus zu betreten, erst recht nicht das Zimmer.
Irgendwie merkwürdig, um ein Tier so einen Terz zu machen, dass in einem Terrarium sitzt.

grüße
gaby

 

[Ebony1]

Hi,

mal eine Frage: Warum hat eigentlich niemand eine Löwenphobie?

Hi,

ich glaube, die meisten Phobien begründen sich nicht auf Gefahrensituationen, sondern eher auf Ekel...
auch wenn die Angst vor z.B. Löwen durchaus begründet wäre.
Was kennen wir so? Schlangenphobie, Spinnenphobie, sogar krankhafte Angst vor Clowns (ja, gibt es tatsächlich...). Nur die erste wäre auch "logisch", wie du auch sagtest; Schlangen können ja wirklich zubeissen/giftig sein.
Wie die anderen zustande kommen, ist so eine Sache. Es gibt ja wirklich alles Mögliche, aber ich glaube, das hat nicht direkt etwas damit zu tun, dass so eine Spinne jemanden töten könnte (die meisten Spinnen können es ja nicht - eher umgekehrt), sondern einfach das Gefühl, sie nicht auf der Haut haben zu wollen oder den Anblick nicht ertragen zu können - warum auch immer.
Das ist bei mir am schlimmsten bei Schnaken - grauenhaft. Aber warum, kann ich auch nicht erklären... Ich könnte einfach die Krise kriegen, obwohl sie mir nichts tun.

Es ist eher eine Art "unbegründete Angst", so würde ich das beschreiben...oder eben Ekel.

lg

 

[bahimba]

Hi,

ich denke es hat viel damit zu tun, was von Anfang an in unsere Köpfe gepflanzt wird.
Ein Löwe ist stark, imposant, toll, großartig....er wird mit positiven Worten beschrieben.
Würde man die Spinne zum "Wunderwerk der Natur " deklarieren und von nun ab die kommenden Kinder so erziehen, hätten wir wahrscheinlich
zwei Generationen weiter plötzlich sehr viel weniger Arachnophobiker.
Obwohl die realen Verhältnisse sich nicht ändern, die Spinnen würden genau so wie vorher durch die Gegend krabbeln...

lg gaby

 

[Raven4]

Noch Guten Abend,

Hi,
sogar krankhafte Angst vor Clowns (ja, gibt es tatsächlich...).
lg

nennt sich Coulrophobie

gruss Holger

 

[Ebony1]

Hi,

ich denke es hat viel damit zu tun, was von Anfang an in unsere Köpfe gepflanzt wird.

Da kann ich dir ohne weiteres zustimmen. Hat sicher auch zu einem großen Teil damit zu tun.
Allerdings hatte ich schon als kleines Kind Angst vor Schmetterlingen (heute nicht mehr) - was meine Eltern nie verstanden haben (Spinnen waren natürlich immer "iiiieh" ;P ).
Naja, ich will mal nicht zu OT werden

lg

 

[bahimba]

Hi,

ein kleines OT noch -

vielleicht bist du mal mit einer Motte zusammengestoßen...

lg gaby

 

[ragnar1]

Hallo,

also ich kann nur von mir selbst ausgehen:
...
Die Tiere stehen bei mir in einem eigenen Raum, und da hat niemand reinzugehen außer diejenigen Gäste, von denen ich möchte, dass sie sich da aufhalten.

Tina, Tina, was soll ich denn davon halten?? Darf man sich da jetzt freuen, mit Dir in dein Spinnenzimmer zu gehen oder darf man da nur der Fütterung beiwohnen - auf der falschen Seite der Scheibe?!

Also meine Terrarien stehen im Wohnzimmer. Gäste sehen die Terrarien, fragen und ich antworte. Ich betone zudem, dass Spinnen zu den wenigen Tierarten gehören, die man einigermaßen artgerecht in "Gefangenschaft" halten kann.

Weder anfassen, klopfen, pusten oder sonstigen Murks lasse ich zu. Menschen scheinen sich vor allem Möglichen zu ekeln oder zu fürchten. Darauf gehe ich dann jedoch nicht weiter ein. Das kann ich locker akzeptieren.

Beste Grüße
Michael

 

[Qurk]

Hallo,

Spinnenangst ist doch völlig logisch und evolutionstechnisch sinnvoll!
Wir alle kennen das Phänomen, dass wer auch immer sich intensiv und offen mit den Tieren beschäftigt eine krankhafte Sucht entwickelt. Und damit Mensch seine Ressourcen nicht mit Spinnen verballert, sondern seine sonstigen Triebe befriedigt, hat die Natur die Arachnophobie eingeführt! Nur gibt es halt dummerweise ein paar Idioten, die ihre Phobie bewältigen und die noch größeren Idioten die sowieso keinen Ekel vor den Tieren haben.

Aber mal im Ernst:
Einen großen Anteil hat in der Tat die allgemeine Stellung der Spinne. Vergleicht man das ganze mal mit anderen Kulturen (z.Bsp. Indios, bei welchen Spinnen oft heilig sind) wird man eine ganz andere Haltung gegenüber den Tieren feststellen können. Dazu kommt die Tatsache, dass Vogelspinnen einfach gänzlich anders funktionieren, ticken und sind als Menschen/Säugetiere.
Umso größer die Diskrepanz zwischen Mensch und Objekt umso abstoßender ist es natürlicher Weise. Und Spinnen dürften mitunter die größten Unterschiede aufweisen, sei es was die Lebensweise, Verhalten oder Morphologie angeht.


Die Reaktionen auf meine Tiere sind eigentlich recht moderat. Meistens kommt einfach das typische: "Vogelspinnen? Ihh, das wär ganz sicher nichts für mich". Wirklich ablehnende Reaktionen kamen bisher noch nicht, seltener mal Interesse.

Gruß,
Mark

 

[ragnar1]

Umso größer die Diskrepanz zwischen Mensch und Objekt umso abstoßender ist es natürlicher Weise.

Gruß,
Mark

Hmmmm. Ich finde meine Motorräder überhaupt nicht abstoßend auch, wenn sie mir nicht sehr ähhlich sehen. Sorry OT!

Topic: Ängste entwickeln sich aus sehr, sehr unterschiedlichen Gründen und sind interindividuell unterschiedlich ausgeprägt und auf unterschiedliche 'Objekte' bezogen. Da kann keine Regel aufgestellt werden, die für das Prinzip der Angst- oder Ekelentwicklung gilt.

Beste Grüße
Michael

 

[Qurk]

Moin,

Das es kein festes Schema gibt (bzw. so dass wir es bestimmen könnten) ist klar, es war mehr mein Gedanke, dass diese Tatsache erschwerend hinzukommt. Und ich denke ein Gegenstand und ein Lebewesen sind was anderes Und daher nicht umbedingt zu vergleichen, aber latte im Endeffekt.

Gruß,
Mark

 

[Charly9]

Hallo,

also ich kann nur von mir selbst ausgehen:
mir ist es schnurzpiepegal was meine "Gäste" von den Spinnen halten.
Die Tiere stehen bei mir in einem eigenen Raum, und da hat niemand reinzugehen außer diejenigen Gäste, von denen ich möchte, dass sie sich da aufhalten.

Generell sind Besucher von uns nur Leute, die wir sehr gerne mögen; flüchtige Bekannte oder Leute, die uns nicht in-und auswendig kennen, gibts bei uns zuhause nicht.
Und die Leute, die wir mögen, die gehen auch interessehalber ins Spinnenzimmer und schauen sich um. Fragen dann natürlich öfter mal auch gewisse Dinge, die ich/wir gerne beantworten.
Mit unseren Freunden - gleich ob ebenfalls Spinnenhalter oder nicht - führen wir sehr gerne Gespräche über die Tiere.

Wir betrachten unsere Spinnen und ganz allgemein unsere Tiere jedoch als persönliches Hobby, und ich hab absolut keinen Bock auf neugierige Nachbarn/Nachbarskinder, die sich bei uns rumtummeln und Kinderbelustigung im Spinnenzimmer wünschen. Hört sich krass an, aber wir leben recht zurückgezogen ohne direkte Nachbarn und unsere Tiere- gleich welcher Art - sind nicht zur Phobienbewältigung, Neugierbefriedigung oder was auch immer da.
Leute, die mir mit so Kommentaren wie "iiiih wie kann man nur" oder "bäh, wie eklig" und ähnlichem kommen, kriegen meist gar keine Antwort, da ist mir meine Zeit zu schade.

Hallo

ich finde solche Aussagen relativ schwierig.
Ich bin selber immer bemüht, in der wenigen Zeit die ich habe, wenigstens etwas "Öffentlichkeitsarbeit" zu leisten,
den Leuten zu sagen, zu erklären, zu zeigen, daß Vogelspinnen nicht gefährlich oder bedrohlich sind.
Zu sagen, ist mir doch egal, finde ich etwas daneben.

Ich gehe bei uns ab und zu mal in Schulen, Kindergärten usw, auch Studenten hatte ich schon zuhause
und finde es wichtig, den Leuten die gefährliche, bösartige Spinne aus den Köpfen zu vertreiben.

Bei einigen ist es dann auch so, das die Kellerspinne plötzlich sitzen bleiben darf, oder raus gebracht wird, statt draufzuhauen, wenn ich das mitbekomme, weiß ich, daß es richtig war, diejenige/denjenigen aufzuklären.

Es gibt auch Freundinnen, mit denen ich mich in Cafes o.ä. treffen muss, weil sie im Leben mein Haus nicht betreten würden, aber damit kann ich leben.
Wenn ich ein Fünkchen Interesse sehe, grad bei Phobikern, bemühe ich mich um vernünftige Aufklärung und lade auch immer gern zu mir ein, um meine Tiere kennenzulernen. So sollte es aus meiner Sicht jeder halten, der diese Tierchen mag und ihren Ruf ein wenig ändern möchte.

 

[Ebony1]

Ich gehe bei uns ab und zu mal in Schulen, Kindergärten usw, auch Studenten hatte ich schon zuhause
und finde es wichtig, den Leuten die gefährliche, bösartige Spinne aus den Köpfen zu vertreiben.

Da sagst du was.
Geht ja nicht mal wirklich ums Vertreiben - meine Nichte z.B. hat vor gar nichts Angst (zumindest, was Spinnen/Insekten betrifft) und ich weiß noch genau, wie ich da so saß und eine Heuschrecke neben mir, wo ich am liebsten geheult hätte.
Nein, ich will damit nicht sagen, dass ich ein Held bin Eher das Gegenteil, denn letztendlich bin ich dann doch weggerannt...aber ich hab auch keine Lust, das auf sie zu übertragen.
Hab ihr dann erklärt, dass die Heuschrecke mich ja so überrascht hätte, dass ich mich einfach erschrocken hab ^^

Solang sie keine Schlangen anfasst (was ich damals getan hab; und meine Eltern wären am liebsten in Ohnmacht gefallen - sie war giftig), will ich sie in der Hinsicht jedenfalls nicht beeinflussen.

lg