Literatur für Fortgeschrittene

[Pterinochilus]

Hallo liebe Spinnenfreunde,

verfolge dieses Forum schon seit einiger zeit und habe den Eindruck das sich zumindest einige von euch ernsthaft mit Vogelspinnen beschäftigen.

Ich habe schon einige Bücher über VS gelesen, habe aber den Eindruck, dass diese eher für Anfänger konzipiert sind. Überall liest man die selben (manchmal jedoch auch wiedersprüchlichen) Kurzartikel über die einzelnen Arten, bekommt aber meist nur weinig Informationen über die Lebensräume und das Verhalten der Tiere. Auch so etwas wie zuverlässige Größenangaben und detailierte Berschreibung des Typusmaterial fehlt in den meisten Büchern.

Nun frage ich mich ob es nicht vieleicht doch irgendwo auf dieser großen weiten Welt ein VS-Buch gibt, das etwas mehr in die Tiefe geht. Wichtig wäre mir, dass nicht nur die "Standartspinnen" (T. blondi, B. smithi und wie sie alle heissen) besprochen werden, sondern das auch ausgefallenere Arten berücksichtigt sind. Ich dachte da an sowas wie die VS-Atlanten von Peters, jedoch in ausführlicherer Form und wissentschaftlich fundiert.

Kennt jemand ein solches Werk ? Preis wäre nebensächlich, denn gute Fachbücher sind halt meist sehr teuer.

Falls es ein solches Buch noch nicht geben sollte, habe ich wohl meine Lebensaufgabe gefunden und schreibe es selber. Wenn da bloß nicht das Problem mit der Beschaffung der wissenschaflichem Veröffentlichung wäre. Oder hat von eiuch jemand eine Idee wo man so etwas finden kann.

Vielen Dank und schöne Grüße

Marko

 

[HW]

Hallo Marko,

ein schwieriges Thema.
Sicher kann man den grössten Teil der im Markt befindlichen Bücher nicht als wissenschaftlich fundiert bezeichnen.
Schmidt ist zunächst einmal eine Grundlage, wobei man den allgemeinen Teil seiner Bücher, zumindest bis zur 4. Auflage, erstmal auf Stadler-Niveau setzen sollte.
Evtl. wirst du im kommenden Jahr befriedigt, wenn das Buch von Boris Striffler erscheint. Einen ersten Eindruck von Boris´ Arbeit kannst du dir in der kommenden Ausgabe der DRACO selbst machen.

Was das Selberschreiben betrifft: Löbliche Absicht, aber wer kann dein Wissen beurteilen?
Nicht falsch verstehen, aber nachher hat man ein weiters Buch auf dem Markt, welches die Welt nicht braucht.

Wie du an wissenschaftliche Abhandlungen bez. Vogelspinnen kommst, ist in einer der letzten Ausgaben der DEARGE-Mitteilungen genauestens beschrieben. Der Aufwand an Zeit und Geld für die Literaturbeschaffung steht auf einem anderen Blatt.
Grundsätzlich wäre eine DEARGE-Mitgliedschaft, sofern du es noch nicht bist, ein guter Anfang: www.dearge.de

Wie auch immer, persönliche Erfahrungen kann dir kein Buch der Welt ersetzen. Demzufolge erspare ich mir weitere Kommentare und warte mal ab welche Ansätze sich bei dir im Laufe der Zeit so zeigen.;-)

Schönen Gruss

HW

 

[Kai Gebhardt]

Hi,

evtl wäre dieses Buch ein solches wissenschaftliches wie du es meinst:

Friedrich G. Barth: Sinne und Verhalten: aus dem Leben einer Spinne;
Springer-Verlag Berlin Heidelberg ISBN: 354067716X

Allerdings beschäftigt es sich nicht mit Vogelspinnen, sondern mit Cupiennius salei. Vieles soll sich aber auch auf Vogelspinnen übertragen lassen. Ist ein ganz schöner Schinken - dementsprechend aber auch (abschreckend) teuer.
Naja, nach den Weihnachtsferien werde ich mehr dazu sagen können *g*.

Desweiteren bietet natürlich der Foelix Wissenschaft pur (leider nicht mehr über den Buchhandel erhältlich - ausverkauft).

Wenn es sich um Vogelspinnen handeln soll, wirst du wohl an dem Schmidt in seiner 4.Auflage nicht vorbeikommen. Dies Buch bietet eine gute Grundlage (ist aber auch veraltet).
Und zu guterletzt die Literaturbeschaffung in Form von kleinen Artikeln und evtl sogar Erstbeschreibungen.
Allerdings sind die Erstbeschreibungen nicht "interessant", sondern eher trocken und nur dann zu gebrauchen wenn du reell Vogelspinnen bestimmen willst.

Meine Empfehlung: klapper mal die Archive vom BTS bzw ATS ab und google mal nach den Stichwörtern theraphosidae, Araneae und .pdf. Das sollte auch einiges an interessanten Artikeln zu Tage fördern.

 

[Pterinochilus]

Moin,

vielen Dank für die Anregungen bezüglich der Literatur. Einige Artikel in den Archiven der BTS bzw ATS fand ich ziemlich interessant 8O und auch den Foelix, werd ich mir wohl in der englischen Ausgabe mal zugemüte führen.

Die Idee mit dem Verfassen eines eigenen VS-Buches spukt mir schon seit einiger Zeit im Kopf herum. Da ich jedoch kein Biologe, sondern angehender Diplomchemiker bin, kann ich wohl in den nächsten Jahren kaum die Zeit in ein solches Projekt stecken, die es eigentlich verdienen würde. Auch fehlen mir in der Tat (noch) genügend persönliche Erfahrungen mit VS, aber wer weiss schon was sich da in den nächsten Jahren so tut.

Grüße Marko

 

[Kai Gebhardt]

Hi,

wenn du schon ein Buch schreiben solltest, dann versuch wenigstens die Namen der Spinnen richtig zu schreiben:

0.1.0 Pterinochilus mammilatus
1.0.0 Poecolitheria regalis

Die Pterinochilus mammilatus heisst seit:
Gallon, R. C. (2001). "Revision of the African genera Pterinochilus and Eucratoscelus (Araneae, Theraphosidae, Harpactirinae) with description of two new genera." Bull. Br. arachnol. Soc. 2(1): 1 - 20 http://www.forum-haustiere.de/showthread.php?s=&threadid=2812
http://atshq.org/free/Galfin.pdf

Pterinochilus murinus und die regalis heisst Poecilotheria :wink:

 

[Wölfin3]

Ähm.... *vorsichtig Finger heb und mal meld* , bitte nicht gleich schlagen...


Wollte da nur mal anmerken, speziell was die Verhaltensweisen der Tiere angeht. Ich glaube um genaue Verhaltensweisen der Tiere heraus zu bekommen müsste man jeder bekannten Art von VS hinterher reisen und sie studieren. Auf verschiedene Beobachtungen von Tieren in Terrarien kann ich nach meinen Erfahrungen nur sagen, dass es nahezu egal ist welche Art man da hat. z.B. ist die Vagans von nem Kollegen ein Biest und meine brav, oder auch bei Roseas und vielen andern is das so. Wer kann da denn genau sagen welches das wahre Verhalten des Tieres ist? Wer kann denn bestimmt sagen, z.B. dass das aggressive Verhalten bei diesem oder jenem Tier nicht auf die Haltungsbedingen zurück zu führen ist? Weil zu warm? Zu feucht? Wer kann denn da wirklich genau sagen was da richtig ist? Ich denke das kann leider keiner und is wird wohl auch wirklich schwer da mal ein gutes Buch heraus zu bringen. Im Endeffekt führt es so oder so wieder dazu, dass dieser und jener mit diesem oder jenem Buch seine Erfahrungen gemacht hat und es eben besser oder schlechter findet.






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PS: Korrigiert mich bitte wenn ich das falsch sehe, aber nicht gleich umhauen. Ich mag ordentlich diskutieren...

 

[Pterinochilus]

Hallo nochmal,

erst einmal vielen Dank für Kais Verbesserungen, ist mir echt unangenehm. Noch einmal zum Verhalten: Ich gebe da Wölfin recht, im Terrarium kann sich jedes Einzelexemplar recht verschieden verhalten, so dass hier kaum generelle Aussagen über eine Art gemacht werden können. Hatte früher mal ein Grammostola grossa (pulchripes oder wie auch immer, weiss bis heute nicht was es für eine war) und ein Bekannter ein Tier aus der selben Nachzucht. Bei gleichen Haltungsbedingungen haben sich diese Tiere unterschiedlich verhalten. Meine war eher zurückhaltend und hat sich fast nie gezeigt, wärend seine immerzu auf ihrer Höhle saß und sich viel bewegt hat.

Es wäre vielmehr interessant wie sich die Tiere in ihrem natürlichem Lebensraum verhalten, was sie für Röhren/Netze anlegen und wie das Paarungsverhalten ist. Allerdings ist mir durchaus bewusst, dass ein Einzelner schon aufgrund der enormen Reisekosten und des hohen Zeitaufwandes nicht in der Lage ist, hier aktiv zu forschen. Hier wäre es höchstens möglich die Erfahrungen anderer zu sammeln und in einem Gesamtwerk zusammenzufassen.

Ist ja auch nur so ein Hirngespinnst von mir, hab nicht gesagt dass es einfach wäre.


bis denne Marko

 

[Martin H.]

 

[peter parker1]

hi,

ich gebe der these von Wölfin recht, aber ich bin der meinung wenn man
sich mit den klimadaten und der fundbeschreibung aus der erstbeschreibung(oder reiseberichten) auseinander setzt hat man schon ein anhaltspunkt + abgelesenes verhalten vom tier = gute haltung.

lg,
p.P

 

[peter parker1]

hi martin,
weist du ob es einen bericht über den verdauungsvorgang bei spinnen z.B enzymatische spaltung, resorbtion von nährstoffen, welche art von nährstoffen gespeichert werden oder sofort ausgeschieden werden.
ich weiß das ß-N-Acetyl-Glucosamin (monosaccharid) monomer von chitin nicht gespalten werden können --> sonst würden sie sich ja selber verdauen. hoffe du kannst mir etwas empfelen.

lg,
p.P

 

[Martin H.]

 

[peter parker1]

hi,
oh da ist ja einiges danke schön

lg,
p.P

 

[Martin H.]

 

[peter parker1]

hi,
danke für den weiteren link.

lg,
p.P[/i]