Junge Vogelspinne auf die Hand nehmen

[SidMachinery]

Hallo liebe Spinnenfreunde =)

Ich habe eine Frage, auf die ich über die Forensuche keine Antwort gefunden habe.
Es wird einem ja generell eher davon abgeraten seine Spinne auf die Hand zu nehmen. Dies habe ich auch nicht vor, erstens habe ich dafür wohl zu großen Respekt vor den Tierchen und außerdem muss man sie ja nicht unnötig belasten.
Nun hat sich mir allerdings die Frage gestellt, inwiefern ist es problamatisch noch junge Tiere auf die Hand zu nehmen.
Ich habe selbst noch gar keine persönliche Erfahrung mit der Spinnenhaltung, kenne jedoch jmd. der mich auf dieses thema gebracht hat. Er empfahl mir ein Jungtier zu kaufen, anstatt einer bereits ausgewachsenen.
Da ich nebenbei noch Fotograf bin reizt es mich natürlich auch, einige gute Bilder zu machen. Bei Erwachsenen Tieren traue ich mich da allerdings nicht mit der Hand dran.
Daher nun meine Frage: Ist ein Biss, bis zu einem gewissen Alter noch "ungefährlicher" und wie seht ihr das mit dem Stressfaktor für die Spinne?
Ich frage deshalb genauer nach, da es sich vermutlich um eine Poecilotheria ornata/metallica/regalis handeln wird und ich schon öfter nun gelesen habe, dass die Gattung ein sehr starkes Gift besitzt.

Danke schonmal im Vorraus! Matthias

 

[sandmann5000]

Hi.
Die Auswirkungen eines Bisses von Poecilotheria merkst Du auch bei kleinen Tieren.
Außerdem gibt es keinen Grund warum man eine Spinne auf die Hand nehmen muss - außer die Optik "Spinne auf Hand" zu haben.
Die Risiken übertreffen die Vorzüge.
Grüße
Andy

 

[Civer]

Das Thema gab es schoooooon oft

So wirds gemacht: http://www.arachnophilia.de/forum/allgemeine-themen/24305-spinnengriff-richtig-angewandt.html

Thema dazu:

http://www.arachnophilia.de/forum/allgemeine-themen/23441-auswirkungen-handling.html

http://www.arachnophilia.de/forum/haltung/25238-vogelspinnen-halter-noch-nie-spinne-hand-gehabt.html

http://www.arachnophilia.de/forum/haltung/21968-vogelspinnen-strunzdumme-tiere.html

Kurzes Statement:

Gründe gibt es wenige, dass die Tiere ejdoch "Stress" empfinden habe ich nirgenswo faktisch stehen. Dennoch wollen sicher nicht alle Tiere angetatscht werden, was ich im Urlaub auch schon "fast" erfahren durfte.

@Sandmann5000: Ich halte die Konfrontationstherapie für einen guten Grund, viel mehr fällt mir dann jedoch auch nicht mehr ein.

MfG

Dennis

 

[Der_Moe]

Hallo liebe Spinnenfreunde =)

Ich habe eine Frage, auf die ich über die Forensuche keine Antwort gefunden habe.
Es wird einem ja generell eher davon abgeraten seine Spinne auf die Hand zu nehmen. Dies habe ich auch nicht vor, erstens habe ich dafür wohl zu großen Respekt vor den Tierchen und außerdem muss man sie ja nicht unnötig belasten.
Nun hat sich mir allerdings die Frage gestellt, inwiefern ist es problamatisch noch junge Tiere auf die Hand zu nehmen.
Ich habe selbst noch gar keine persönliche Erfahrung mit der Spinnenhaltung, kenne jedoch jmd. der mich auf dieses thema gebracht hat. Er empfahl mir ein Jungtier zu kaufen, anstatt einer bereits ausgewachsenen.
Da ich nebenbei noch Fotograf bin reizt es mich natürlich auch, einige gute Bilder zu machen. Bei Erwachsenen Tieren traue ich mich da allerdings nicht mit der Hand dran.
Daher nun meine Frage: Ist ein Biss, bis zu einem gewissen Alter noch "ungefährlicher" und wie seht ihr das mit dem Stressfaktor für die Spinne?
Ich frage deshalb genauer nach, da es sich vermutlich um eine Poecilotheria ornata/metallica/regalis handeln wird und ich schon öfter nun gelesen habe, dass die Gattung ein sehr starkes Gift besitzt.

Danke schonmal im Vorraus! Matthias

Solange du nicht allergisch auf Tiergifte reagierst, ist das Gift aller Vogelspinnen nicht relevant(=wie ein Bienenstich), aber es tut weh wie kaum was. Dafür sind aber auch zu einem großen Teil die doch sehr mächtigen Chelizeren der Tiere verantwortlich. Für ein Foto solltest du die Spinne nicht aus ihrem gewohnten Habitat nehmen, denn dort verhält sie sich, richtig gehalten, am natürlichsten, was auch einige Möglichkeiten für gute Fotos ergibt. Wenn die Spinne sich selten zeigt, versuche es mit Rotlicht. Spinnen können das rote Spektrum des Lichts nicht wahrnehmen und wandern dabei umher als wäre es dunkel. Ich würde meine Spinnen, egal ob Adult, Subadult oder Spiderling nur anfassen wenn es für eine Reinigung des Terrariums oder eine Umsetzung in ein neues Terrarium erforderlich ist. Ich hatte meine Spinnen zwar schon auf der Hand und wurde auch nicht gebissen oder bombardiert, aber im Sinne der Tiere sollte man das, nach Möglichkeit, lassen. Das sind ja auch keine Katzen oder Zwergkaninchen, die Streicheleinheiten und Nähe brauchen. Es sind Einzelgänger. Da sollte man sich auf das Beobachten beschränken um den Tieren so artgerecht wie möglich zu werden

 

[BenM]

auf der hand hatte ich meine beiden weiber (g.pulchra, ca 1,5 cm, g.porteri, adult) zwar auch schon, jedoch noch nicht außerhalb des ihr bekannten terrain´s..
erst letzte woche musste ich ´ne malträtierte pflanzenleiche aus dem terra meiner g. porteri entfernen, was meine "olle" dazu genutzt hat, mir mal "neugierigerweise" gediegen über die pfote zu wackeln..
ich hab´ halt einfach die hand ganz ruhig gehalten und sie das ganze mal abchecken lassen, nach ein paar momenten ist sie dann auch ohne "zwischenfälle" wieder runter und richtung höhle..
wie sie reagiert hätte, wenn ich die hand samt spinne aus dem terra (also dem ihr bekannten terrain..) genommen hätte weiß ich nicht, ich sehe aber da auch nicht unbedingt ´nen grund für..

zum "anfassen" für die kids habe ich die exuvie, also besteht in dem fall auch keine notwendigkeit, sie raus zu holen..
sie in ihrer gewohnten umgebung zu beobachten reicht vollkommen, vor allem, weil ich da relativ sicher sein kann, dass nichts unvorhergesehenes passiert..

um ´nen biss oder brennhaarbeschuss mache ich mir weniger sorgen, eher darum, dass sie mir bei ´ner unbedachten bewegung abschmieren und sich verletzen könnte..

was jetzt die giftstärke bei spiderlingen oder adulten exemplaren angeht GLAUBE ich, die schenken sich nicht viel, auch ´ne kleine dürfte schon, abgesehen von der chelizerengröße, gut schmerzen verursachen..
ich jedenfalls behandele beide mit dem größtmöglichen respekt, kommt mal eine von sich aus während evtl. arbeiten im terra auf mich zu, bleibe ich ruhig,
sie deshalb gleich raus zu zerren kommt aber trotzdem nicht in frage..

 

[theraphosa71]

Solange du nicht allergisch auf Tiergifte reagierst, ist das Gift aller Vogelspinnen nicht relevant(=wie ein Bienenstich)

Das war wohl nichts.
Die Giftwirkung von asiatischen und afrikanischen Arten geht über simple Schmerzen ala Bienenstich weit hinaus und kann auch für Nichtallergiker üble Folgen haben.
Gerade die angesprochenen Poecilotheria besitzen Gifte die nicht nur lokale Schwellungen verursachen sondern den ganzen Körper angreifen.
Die Toxine einiger Vogelspinnenarten verursachten bei Versuchen mit Mäusen z.B. Herzmuskelknekrosen.

Über die Brücke,junges Tier = ungefährlicher,würde ich auch nicht gehen wollen.Sobald die Chelizeren die Haut durchdringen können wirkt auch das Gift.
Von vielen Schlangenarten ist bekannt das gerade junge Tiere stärkere Gifte als die Adulti besitzen.

 

[Scorpiorufus]

Hallo,

interessante Therorie

Solange du nicht allergisch auf Tiergifte reagierst, ist das Gift aller Vogelspinnen nicht relevant(=wie ein Bienenstich), aber es tut weh wie kaum was.

angesichts der Tatsache

Worauf stützt Du denn den Vergleich mit einem Bienenstich?

Gruß

 

[BenM]

Das war wohl nichts.
Die Giftwirkung von asiatischen und afrikanischen Arten geht über simple Schmerzen ala Bienenstich weit hinaus und kann auch für Nichtallergiker üble Folgen haben.
Gerade die angesprochenen Poecilotheria besitzen Gifte die nicht nur lokale Schwellungen verursachen sondern den ganzen Körper angreifen.
Die Toxine einiger Vogelspinnenarten verursachten bei Versuchen mit Mäusen z.B. Herzmuskelknekrosen.

wenn mich nicht alles täuscht (ich lasse mich gerne korrigieren..) sind vs (unabhängig von art und alter/größe..) zwar nicht unbedingt tödlich giftig, die folgen jedoch würde auch ich nicht mit ´nem bienenstich etc. vergleichen.. die auswirkungn bei vs sind bedeutend höher, auch bei nichtallergikern..

Über die Brücke,junges Tier = ungefährlicher,würde ich auch nicht gehen wollen.Sobald die Chelizeren die Haut durchdringen können wirkt auch das Gift.
Von vielen Schlangenarten ist bekannt das gerade junge Tiere stärkere Gifte als die Adulti besitzen.

ob das bei vs genauso ist, kann ich nicht sagen, aber ob jungtier oder adulti, schätze mal, das gift an sich dürfte gleich sein..
bestenfalls die menge des evtl. injizierten giftes könnte variieren..

 

[robs1971]

Wenn hier schon einer unbedingt ein Spinnchen auf die Hand nehmen will, sollten man friedliche Arten von Avicularia, Brachypelma oder Grammostola nehmen.
Von Poecis und anderen Asiaten sollte Abstand genommen werden, von Afrikanern ganz zu schweigen.
Bei Poecis kommt hinzu, dass diese ziemlich flink sind und nicht lange auf der Hand sitzen bleiben werden. Ehe man es sich versieht, flitzen sie duch die Bude.

Nachdem mir einmal meine Selenocosmia arndsti eine geballert hat, greif ich auch bei relativ friedliche Arten eher zur Heimchendose!

 

[Qurk]

Hey,

Das war wohl nichts.
Die Giftwirkung von asiatischen und afrikanischen Arten geht über simple Schmerzen ala Bienenstich weit hinaus und kann auch für Nichtallergiker üble Folgen haben.
Gerade die angesprochenen Poecilotheria besitzen Gifte die nicht nur lokale Schwellungen verursachen sondern den ganzen Körper angreifen.
Die Toxine einiger Vogelspinnenarten verursachten bei Versuchen mit Mäusen z.B. Herzmuskelknekrosen.

Ich denke das war eine freiwillige Meldung zum Selbstversuch um einige abenteuerliche Bissberichte von H. lightfooti auf ihre Seriösität zu überprüfen!
Was soll denn auch schon passieren?

Persönlich halte ich diesen inzwischen andauernd verbreiteten Vergleich mit dem Bienenstich für sehr bedenklich, viele sind zwar schlicht und ergreifend harmlos, aber andere eben alles andere als. Wer sich jetzt jedoch munter Vogelspinnen kaufen geht mit der Einstellung: Es kann nichts schlimmes passieren, nunja, Risikominimierung sieht anders aus.


Gruß,
Mark

 

[theraphosa71]

Wer sich jetzt jedoch munter Vogelspinnen kaufen geht mit der Einstellung: Es kann nichts schlimmes passieren,

... sollte 2 Dinge in Betracht ziehen. Eine Injektion von Mitteln welche von der Natur dazu erschaffen wurden lebendes Gewebe in toten Brei zu verwandeln und Murphys Law.
Ich halte auch nichts von diesen ewigen und vor allem allumfassenden Verharmlosungen.

 

[robs1971]

Man betrachte allein den Größenunterschied zwischen dem Stachel einer Biene und den beiden Chelizeren unserer VS.
Bisse/Stiche sind ohnehin immer subjektiv, jeder Mensch reagiert anders! Der Eine bekommt eine marginale Rötung, dem Anderen klappt der Kreislauf zusammen.
Daher sind Erfahrungsberichte von Gebissenen zwar interessant, aber nicht allgemein gültig.

 

[SidMachinery]

Na, da habe ich ja hier direkt eine Diskussion angeregt :O

Also erstmal vielen Dank für die ganzen schnellen Antworten!
Ich sollte aber nochmal klarstellen, dass ich NICHT vorhabe sie in ein Kuscheltier umzuwandeln und an die adulten traue ich mich ehh nicht ran.
Da ich allerdings mich schon in das Großziehen gelesen habe, weiß ich, dass dies nicht in einem normalen, größeren Terrarium stattfindet, was heißt, im jungen Alter dürfte das mit den Bildern vllt etwas schwer werden.
Ich hege dann doch einen gewissen Respekt vor der Sache, wobei ich auch direkt zu meinem nächsten Punkt komme...
Ich habe mir diverse Bissberichte durchgelesen zu der Poecilotheria-Gattung. Und das wollte ich jetzt mal mit euch Teilen, bevor nochmal jmd das mit einem Bienenstich vergleicht :O
Poecilotheria
Dass die ganzschön flink sind weiß ich. Daher auch mein Respekt vor diesen Baumbewohnern

Matthias

 

[SvenG]

Hi,

Nachdem mir einmal meine Selenocosmia arndsti eine geballert hat, greif ich auch bei relativ friedliche Arten eher zur Heimchendose!

wenn ich die Aussage so lese könnte man glauben, dass es sich bei Selenocosmia arndsti um eine "friedlichere" Vertreterin handelt. Genau der Genteil ist aber der Fall. Ich mag den Ausdruch "aggressiv" bei VS zwar nicht, aber ohne Versteck ist die Art so ziemlich die Schlimmste die ich kenne.

Grüße,
Sven

 

[robs1971]

Damit wollte ich nur sagen, dass der Biss einer ziemlich "aggressiven" Art bei mir ausreichte, dass ich selbst relativ "friedliche" Arten (z.B. B. albopilosum) ungern auf die Hand nehme.
(sorry für die missverständliche Formulierung)

 

[ebbinjo]

Worauf stützt Du denn den Vergleich mit einem Bienenstich?

Gruß

Servus,

ganz einfach, es wird doch oft als Vergleich geschrieben. Ratz fatz wird es auf alle VS projiziert und schon nimmt man alle in die Hand, weil ja nichts passieren kann.
Genau so schade ist es, dass immer die armen Avis, Brachypelmas und Grammostolas empfohlen werden, weil die ja so friedlich sind.

Einfach keine in die Hand nehmen und fertig.

Gruessle

 

[Der_Moe]

So, jetzt nehme ich noch mal Stellung. Vogelspinnen haben zwar Gift, keine Frage, aber sie töten und überwältigen ihre Opfer mehr durch ihre recht ansehnlichen Chelizeren, als durch das Gift selbst. @theraposa71, Vogelspinnen (egal welcher Art) wurden nicht umsonst als ungefährlich und Nicht-Gifttiere eingestuft(Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts Ansbach, 30.04.1998; AN 5K 97.00682). Wäre das so bräuchte man auch für die Haltung aller Arten der Gattung Poecilotheria eine Sondergenehmigung. Wie sieht denn die ganzkörperliche Vergiftung einer Art dieser Gattung aus? Und zu Sorpiofufus, diesen Vergleich ziehe ich aus der Bildung.Ein Herpetologe weiß auch um die Giftigkeit einer jeden Schlangenart, und die wenigsten wurden je gebissen. Eben Lesen und sich informieren, daher ziehe ich jenen Vergleich!

 

[ChristophL]

Gerade in Bayern benötigt man für die Haltung von Pocilotheria spec. eine Sondergenehmigung, da sie auf der Liste für gefährliche Tiere stehen.

http://www.sicherheitsrecht-bayern.de/sites/default/files/Liste gefährlicher Tiere.pdf

 

[theraphosa71]

Wie sieht denn die ganzkörperliche Vergiftung einer Art dieser Gattung aus?

Eben Lesen und sich informieren

Toxikologische Abteilung Klinikum rechts der Isar:

-POECILOTHERIA sp. verursacht Muskel-Krämpfe am ganzen
Körper mit Atemnot für 1d , Schwellungen in Umgebung
der Bißstelle bis zu 8 d; Schmerzaustrahlung in lokale
Lymphknoten möglich

Gleiche Seite,zwar nicht Poecilotheria aber Vogelspinnen und damit ja allgemein harmlos:

-STROMATOPELMA sp.: Muskelfaszikulieren

-SELENOCOSMIA sp.: Muskelkrämpfe mit folgendem Kollaps
und Übelkeit

-Pterinochilus sp.-Gift enthält Neurotoxin

 

[D70]

hm... unterschaetzen soll man GANZ sicher nix, aber die Auswirkungen wie es das rechts der Isar publiziert scheinen mit doch eher toxintheoretische Moeglichkeiten zu sein...

Nicht, dass ich sage es stimme nicht, ich bin nur skeptisch.

Von meinem Handy mit Tapatalk 2 gepostet.