Steppengrillen und dyskinetisches Syndrom??

[Karma1]

Hallo!

Hab da mal ne Frage...
Ich habe mir (zwecks Futtertierauswahl) schon länger Gedanken über den eventuellen Zusammenhang zwischen Heimchen und dem dyskinetischen Syndrom gemacht.
Wird ja doch vermutet, daß da ein Zusammenhang bestehen könnte, wenn ich recht informiert bin?
Nun habe ich mich heute mit einem Zoohändler unterhalten, den ich nach seiner Meinung zu dem Thema fragte, und er sagte mir, daß seiner Meinung nach Heimchen sowieso sehr virenbelastet seien (war seine Wortwahl), und er aus genau diesem Grund schon seit anderhalb Jahren nur Steppengrillen verkaufe.

Die wären eben nicht belastet, und die könne man ohne bedenken füttern.
Naja, dacht ich mir, aus nem Großhandel kommen die ja auch, hm, aber vielleicht sind die einfach resistenter, bzw als Überträger gar nicht "geeignet"?
Wobei natürlich die Tatsache, daß sie gesünder sind, sie als Überträger natürlich nicht ausschliessen muß...
ich weiß, das diese ganze Thematik noch sehr wenig erforscht ist, aber vielleicht weiß ja trotzdem jemand mehr.

würde mich freuen, wenn vielleicht etwas zu dem Thema sagen kann,
vielen Dank, Mila.

 

[Spinnenland]

Mir stellt sich ganz einfach die Frage, welche Arten von Tieren befallen sind. Sind es eher die feuchtgehaltenen Arten oder die trockengehaltenen Arten.
Trifft es nur auf die feuchtgehaltenen Arten zu, dann könnte auch die sogenannte Buckelfliege und sonstige Fliegen der Erreger sein.

 

[Kumalo]

Trifft es nur auf die feuchtgehaltenen Arten zu, dann könnte auch die sogenannte Buckelfliege und sonstige Fliegen der Erreger sein.

.... Überträger ( Vektor )....

Gruß,
Philipp

 

[Spinnenland]

Natürlich der Überträger.... Sorry!

 

[Micha1]

Der Zoohändler meinte vermutlich den seinerzeit aufgetretenen "Heimchen-Virus", der wohl für den Verlust von ganzen Zuchtstämmen bei einigen Grosshändlern gesorgt hatte. Viele Händler hatten seitdem fast nur noch Steppengrillen als Alternative im Programm, da die gegen das Virus wohl resistent waren/sind.
Dass ausgerechent dieses Virus etwas mit dem Dyskinetischen Syndrom zu tun haben sollte wage ich mal stark zu bezweifeln.

 

[medizinmann1]

und das heimchen-virus ist eines der wenigen, daß wegen den ausfällen in den zuchtstämmen so bekannt geworden ist... :wink:

vor allem sollte man z.zt. nicht all zu viel vermischen.
klar ist möglich, daß irgendwie heimchen mit eine rolle spielen beim dyskinetischen syndrom, aber darüber kann man wirklich nur allerhöchstens mutmaßen.
auf dem gebiet weiß man ja wirklich noch gar nicht, ob jetzt wirklich auch ein erreger überhaupt dahinter steckt.
das problem ist letztendlich doch, daß zu wenig über vogelspinnenkrankheiten und erreger an sich bekannt ist, um eine halbwegs erfolgreiche diagnose oder therapie durchführen zu können.
um eine krankheit zu nennen, die möglicherweise etwas früher symptome zeigt, sei auf die nematoden- und/oder phoridenproblematik bei vogelspinnen hingewiesen. nematoden findet man mit sicherheit auch in steppengrillen, und dann hast du krankheit a) vermeintlich ausgeschlossen und fängst dir b) ein.

es ist einfach wichtig, daß mehr auf diesen gebieten geforscht wird, auch wenn da nicht so viel geld hinter steckt wie z.b. bei boas.
und für vogelspinnen-halter sollte es wichtig und selbstverständlich sein zum wohle ihrer spinnen, daß sie sich immer regelmäßig über die neuesten entwicklungen informieren, um z.b. auch eher gewappnet zu sein, wenn es einen dann tatsächlich mal selbst betrifft. oft nämlich hilft eine behandlung nur, wenn man damit frühzeitig anfängt, und davor muß man dann ja auch noch erstmal diagnostiziert haben, um was es sich handelt.

ich möchte in dem zusammenhang auch auf den im märz erscheinenden artikel in der arachne von frank schneider hinweisen, wo einiges an wissenswerten informationen zur nematodenproblematik zu lesen sein wird.
her ein link mit näheren informationen dazu:

http://www.vogelspinne-ev.de/index.php?cat=2

gruß
marc

 

[Karma1]

Yo,
vielen Dank für Eure Antworten!
Schön, daß eine Diskussion in Gang kommt, auch wenn das Ergebnis leider zeigt, daß tatsächlich sehr wenig an der Pathologie der VS geforscht worden ist.
Noch eine ganz banale Frage, und ich wäre dankbar, wenn Antworten kämen; einfach mal als Austausch, und weil mich interessiert, wie Ihr mit der Futtertierproblematik (falls es denn eine gibt) umgeht.

Achtung, simpel!!!

Was füttert Ihr? Ich persönlich variiere zwischen Schaben, Grillen, Heuschrecken und sehr selten mal ner Babymaus.
Natürlich von Spinne zu Spinne verschieden.

Danke und
Grüße, Mila!

p.S. natürlich kann ich die Suchfunktion bedienen, aber gerade im Zusammenhang mit der Kranheitsthematik interessiert mich, ob Ihr Euer Futter umgestellt habt, oder ob alles schön beim Alten bleiben kann.

 

[Kai Gebhardt]

Hi Mila,

ich verfüttere nur noch meine Schaben (und ab und an mal ne Heuschrecke) - aber mehr aus dem Grund heraus, dass die Futtertiere einfach astronomisch teuer sind.

Ich kenne aber einen Spinnehalter asu Kiel, der auch nur noch Schaben verfüttert - vllt meldet er sich ja auch noch zu Wort

 

[Karma1]

Mönsch Kai.....
Dat weiß ich ja nun, daß Du nur noch Schaben fütterst...hab auch schon überlegt, ob ich Philipp einfach mal anhau, ob er mir nicht nochmal eben ne handvoll adulte Tierchen überlässt.
Ich glaube, ich würde die auch gern züchten, dann hab ich diese Sorge nichtmehr....^^

Mila = Mädchen, das sich immer zuviele Gedanken um ihre Viecher macht :roll:

Aber da mein Bestand ja wie durch Zauberhand...schwubsdi 8O wubs...auf einmal angestiegen ist (weiß auch nicht, wie das passieren konnte),
brauch ich jetzt schon so einiges an Futter...und bis die erstmal Nachwuchs haben?

Naja, werd schon ne Lösung finden ))

Viele Grüße, mila!

 

[Andreas751]

Hallo !

Ich arbeite ja im Zoohandel, und ich nehme davon Abstand, zumindest adulte Heuschrecken zu verfüttern, weil wir schon ein paar Mal das Problem hatten, daß innerhalb fünf/ sechs Tagen 80 % des Bestands dahin waren, und viele Heuschrecken starben mit folgenden Symptomen: Zuckende Sprungbeine, auf und ab krümmendes Abdomen, Verfärbung des Abdomens ins rötliche. Tot liegen sie dann mit ausgestreckten Sprungbeinen da.
Ein einfaches Verhungern oder Vertrocknen ist ausgeschlossen, da es sowohl Möhre und Katzengras gibt wie auch Wassergel, das den Skorpionen nicht schadet. Vergiftungen durch Desinfektionsmittel schließe ich aus, weil das Becken nur mit heißem Wasser gereinigt wird. Vergiftungen durchs Futter schließe ich auch aus, weil die Reptilien in ihrem Gemüseanteil auch Möhre haben und prächtig gedeihen...
Deshalb muß hier mehr im Busch sein... Verdacht des Dyskinetischen Syndroms läge bei den Heuschrecken schon nahe, finde ich !
Ich persönlich füttere meine Spinnen nur mit Grillen ( Zweifleck, Steppen und Kurzflügel ), und zumindest die Zweifleck züchte ich im kleinen Maßstab, folgen sollen noch Steppen.
Kurzflügel kaufe ich nur, weil die zirpenden Böcke von denen der Nervtod schlechthin sind, und weil es eigentlich nur die als Mikro von 2 - 8 mm Größe gibt.
Hätte ja von den Zweifleck Mikros, aber die ziehe ich groß, weil die größen- wie volumenmäßig ja fast das doppelte von Kurzflügeln sind und daher für die großen Spinnen bessere Happen abgeben.

 

[Kumalo]

Hi Mila,

ich bring dir am 25.1. nen Zuchtansatz mit.

Gruß,
Philipp

 

[Karma1]

Hey, Philipp!

Dankeschön, das ist cool von Dir.
Bye, bis dann!

 

[NHANDU]

Hi Mila

@ Mila

Erstmal schöne Grüße nach Kiel. Auf Deine "banale" Frage, die eigentlich garkeine ist. Ich verfüttere an meine Spinnen Grillen, Heimchen, Heuschrecken (die sie aber nicht nehmen). Von Mäusen und Reptilien hab ich mittlerweile Abstand genommen, da bin ich dann doch zu weich.

Mein Futter habe ich aufgrund diverser Krankheiten aber nicht umgestellt. Ich denke in der heimatlichen Naturumgebung meiner einzelnen Spinnen gibt es auch genug Krankheiten mit denen die Spinnen klarkommen müssen.

 

[Windhund]

Ich möchte an dieser Stelle mal bemerken das ich Marcs (medezinmann) bemühungen uns dieses Thema aufzuschlüsseln sehr GUT finde.

Danke für die fleissarbeit und bitte weiter auf dem Laufenden halten.

 

[Dreadman]

Hi Mila,

ich verfüttere nur noch meine Schaben (und ab und an mal ne Heuschrecke) - aber mehr aus dem Grund heraus, dass die Futtertiere einfach astronomisch teuer sind.

auch bei denen Baumbewohnern ?

@Kumalo
Was mich interessieren würde, wieviele und wie weit ausgewachsene Schaben (als Beispiel) stellen einen Zuchtansatz ?

 

[Kai Gebhardt]

Hi Mila,

ich verfüttere nur noch meine Schaben (und ab und an mal ne Heuschrecke) - aber mehr aus dem Grund heraus, dass die Futtertiere einfach astronomisch teuer sind.

auch bei denen Baumbewohnern ?

Ja - auch bei meinen Baumbewohnern. Oder meinst du die bekommen ne Sonderbehandlung?
Bei den Avis gebe ich die Schabe per Pinzette und bei den anderen einfach in die Nähe der Spinne tun.
Bei meinen Poecis hab ich vor einigen Tagen (Woche oder so) mal eine rein getan, die hatte sich dann auch verbuddelt. Heute seh ich wie die Spinne arg am kämpfen ist - aber sie hat Futter.

@Kumalo
Was mich interessieren würde, wieviele und wie weit ausgewachsene Schaben (als Beispiel) stellen einen Zuchtansatz ?

Ich antworte mal frecherweise obwohl ich nicht Philipp bin

Also das ist natürlich immer Definitionssache.

Der eine sagt halt 2.8.0 ist ein Zuchtansatz, der nächste sagt 0.0.100 ist einer (so hab ich meine damals gekauft).
Ich denke ein paar adulte (nicht nur Männchen *g*) und ein paar mehr kleine sollten eigentlich reichen.
Nur darf man in der ersten Zeit nichts daraus verfüttern sondern sollte die Zucht anlaufen lassen bis ein Grundstock an Tieren da ist.

 

[Dreadman]

Bei den Avis gebe ich die Schabe per Pinzette und bei den anderen einfach in die Nähe der Spinne tun.
Bei meinen Poecis hab ich vor einigen Tagen (Woche oder so) mal eine rein getan, die hatte sich dann auch verbuddelt. Heute seh ich wie die Spinne arg am kämpfen ist - aber sie hat Futter.

Hey Kai
danke für die Antworten!
Ich fragte, weil die Schaben sich bei mir auch sofort einbuddeln und das erst recht bei Baumbewohnern ja nicht von Vorteil ist.

 

[Kumalo]

Hallo,

46 Kleine, 32 Mittlere, 12 adulte Weibchen, 4 Männchen


Gruß,
Philipp

 

[Spinnifex1]

hallo mila,

zu deiner futterfrage:

ich halte ausschliesslich baumbewohner und verfüttere heimchen, grillen, heuschrecken, fliegen und motten. das futter ist natürlich an die jeweilige grösse der spinne angepasst. die insekten kaufe ich auf der bochumer börse bei www.kerf.de bzw. fliegenmaden im angelgeschäft und habe keine klagen über die güte des futters. meine spinnen sind kerngesund

schaben darf ich nicht halten, weil sich mein freund davor grauselt und ich bin gegen das verfüttern von mäusen (sentimentale nuss, ich weiss... vor allem der kater des hauses würde sich über entfleuchte exemplare sehr freuen).

viele grüsse,

claudia

 

[Kai Gebhardt]

Hallo,

46 Kleine, 32 Mittlere, 12 adulte Weibchen, 4 Männchen


Gruß,
Philipp

Das ist mal ne Aussage 8O .
Ich werde dich in Hamm drauf festnageln