Kammerjäger kommt! Was tun?

[duese]

Hallo zusammen,

Dienstag kommt der Kammerjäger weil wir aufgrund von Tauben im Dachstuhl Milbenbefall im Wohnzimmer haben. Zum kotzen!
Nachdem wir diverseste biologische Mittel ausprobiert haben (Dutchy's, Kieselgurstaub etc. ) habe ich die Nase voll davon unser geliebtes Wohnzimmer nicht mehr ohne Ekel und Juckreiz nutzen zu können. Also kommt am Dienstag der Onkel mit dem Fogger. Und er wird sofort zur Tat schreiten.
Deswegen 'lagere' ich meine achtbeinigen Freunde (5 an der Zahl, G. pulchra, C. cyaneopubescens, A. versicolor, 2x P. regius) wahrscheinlich erstmal in den Kaffeeraum meiner Arbeit aus. Habe zum Glück super Kollegen.
Die Spinnen sollen dann 6 Wochen dort bleiben.
Hat da jemand Erfahrung und kann mir sagen ob diese Zeitspanne ausreicht um die Wohnung wieder spinnenfreundlich werden zu lassen?

Bin über jede Hilfe dankbar!

THX und Cheers,
Chris

 

[Belphe]

Hi Chris,

Deine Spinnen solltest Du (nach einer "Foggeraktion") wenn es irgendwie geht mindestens für 8 Wochen "auslagern" - besser noch länger! Wenn es nicht möglich ist, wäre es super wenn Du hinterher berichten würdest ob es "gutgegangen" ist, oder wenn - dann was passiert ist. Ich drücke die Daumen!

Grüsse!

Steffi

P.s.: wer hat die Milben diagnostiziert? Und habt Ihr noch andere Haustiere? (Hunde und Katzen?) Tauben sind gerne der "Buhmann", aber nur ganz selten der "echte " Übeltäter... deshalb frage ich nochmal...

 

[duese]

Hey, danke für Deine schnelle Antwort!
Wir haben keine anderen Haustiere und die Viecher kommen aus den Ritzen an der Decke. Also direkt vom ehemals Tauben-besetzen Dachstuhl.
Diagnostiziert und identifiziert habe ich die kleinen Scheisser selber, habe auf der Arbeit Zugang zu einem Binocular und einem Mikroskop. Der Kammerjäger hat auch noch ein paar Exemplare mitgenommen, mal sehen zu welchem Ergebnis er kommt.
8 Wochen? Oh, nein, dass wird ne einsame Zeit. Gerade die beiden Phidippus-Exemplare gehen zur Zeit ziemlich ab, alle 2 Wochen eine Häutung mit wildesten Farbwechsel. Und die G. pulchra ist gerade endlich schwarz geworden. Naja, wenns am schönsten ist.....
Ich halte Dich auf dem Laufenden!

LG
Chris

 

[kalleoi]

Ahoi.
Aber wenn die auf der Arbeit sind, hast sie doch eh (fast) täglich bei dir.
Ansonsten sollte dir doch der Kammerjäger sagen können, wie lange das Zeug in der Wohnung giftig für wirbellose sein wird.
Immerhin sollte er sich mit den Stoffen bestens auskennen.

Ich wünsch dir viel erfolg bei der Aktion und hoffe dass es deinen Spinnchen nicht schaden wird.

Kannst ja berichten.

 

[Marcopolo2]

Hallo!

Also ich würde zur sicherheit eine Kellerspinne in ein gut gelüftetes Behältnis setzen und in die Wohnung stellen besser es trifft sie als deine "Lieben" guter Test find ich.
Und nicht sagen die "arme kleine" den bei der Aktion gehen sicher 100 andere auch drauf.

grüsse
Marco

 

[kalleoi]

Und wo ist da der Unterschied, ausser dass eine Kellerspinne kein Geld kostet? Unfassbar!

 

[Marcopolo2]

"Fressen und gefressen werden"
Ich wuste das sowas kommt!!
@ kalleoi - In welcher Welt lebst du den? Unfassbar

Es gibt schlimmeres auf der Welt als eine "Kellerspinne" zu opfern!
Und wer sagt das sie stirbt wenn sie als "Testobjekt" herhalten soll.
Sie stirbt wenn es den so ist für den guten Zweck, und was solls andere erschlagen Spinnen wenn die in Wohnräumen sind oder lebst du in einer Höhle?

!!Komm mir da nicht mit-wo ist da der Unterschied!!
Was fütterst du den deinen Spinnen?
Die Futtertiere tötest du auch mit Absicht das sind auch Lebewesen was macht da den Unterschied ,Geld?
Das du Gott spielen darfst wer gefressen wird und wer nicht? Unfassbar!
Da gibt es auch genug die das nicht O.K finden.
Da gibt es 1.000.000 Beispiele

So ist das Leben,der Mensch kann mit "Ungeziefer" nicht leben.
Und der Mensch wird immer seine Umwelt beeinflussen im Positiven und negativen und das wird sich so schnell nicht ändern!

In diesen Sinne
Rettet die Welt vor dem Menschen.

schöne grüße
Marco

PS.: normal gehe ich auf so Antworten nicht ein, konnte mich aber dieses mal nicht halten!

 

[Belphe]

Hi Marco,

in dem Moment wo Du die Idee mit der Kellerspinne unterbreitet hattest, war Dir bereits klar, dass Du dafür evtl. Gegenwind bekommen würdest sonst hättest Du nicht geschrieben "und nicht sagen die arme Kleine".
Natürlich hast Du recht und viele kleine Kellerspinnen gehen drauf bei der "Giftaktion", was macht es da für einen Unterschied ob die eine "Testspinne" mehr draufgeht oder nicht? In dem Falle zum Wohle unserer geliebten Haustiere, einer mitunter evtl. sauteuren Brachypelma spec. muchos monetas...
Ich verstehe in dem Falle beide Seiten sehr gut und keine sollte der anderen einen Vorwurf aus ihrer Einstellung machen. Es werden tatsächlich viele Spinnen bei der Aktion hops gehen und bevor man seine eigenen Tiere draufgehen lässt, ist es evtl. einfacher eine weitere Kellerspinne "vorzuschicken".
Manch einer (wie z.B. Kalle) findet das grausam (ich kann ihn gut verstehen - ich würde das auch nicht machen), trotzdem ist es nicht die schlechteste Idee, denn eine Spinne könnte dazu beitragen einen gesammten Bestand zu retten.
Allerdings würde es auch den ges. Bestand retten, wenn man lange genug wartet (und noch ein paar Tage länger) bevor man die Spinnen zurück bringt.

Grüsse!

Steffi

P.s: strenggenommen ist geder in gewisser Weise scheinheilig der lustig pfeifend ein Heimchen verfüttert und auf der anderen Seite jene verurteilt die aus Angst oder sonst welchen Gründen eine Spinne erschlägt, Menschen sind nunmal.... komisch.... ^^

 

[Marcopolo2]

Hi Marco,

in dem Moment wo Du die Idee mit der Kellerspinne unterbreitet hattest, war Dir bereits klar, dass Du dafür evtl. Gegenwind bekommen würdest sonst hättest Du nicht geschrieben "und nicht sagen die arme Kleine".
Natürlich hast Du recht und viele kleine Kellerspinnen gehen drauf bei der "Giftaktion", was macht es da für einen Unterschied ob die eine "Testspinne" mehr draufgeht oder nicht? In dem Falle zum Wohle unserer geliebten Haustiere, einer mitunter evtl. sauteuren Brachypelma spec. muchos monetas...
Ich verstehe in dem Falle beide Seiten sehr gut und keine sollte der anderen einen Vorwurf aus ihrer Einstellung machen. Es werden tatsächlich viele Spinnen bei der Aktion hops gehen und bevor man seine eigenen Tiere draufgehen lässt, ist es evtl. einfacher eine weitere Kellerspinne "vorzuschicken".
Manch einer (wie z.B. Kalle) findet das grausam (ich kann ihn gut verstehen - ich würde das auch nicht machen), trotzdem ist es nicht die schlechteste Idee, denn eine Spinne könnte dazu beitragen einen gesammten Bestand zu retten.
Allerdings würde es auch den ges. Bestand retten, wenn man lange genug wartet (und noch ein paar Tage länger) bevor man die Spinnen zurück bringt.

Grüsse!

Steffi

P.s: strenggenommen ist geder in gewisser Weise scheinheilig der lustig pfeifend ein Heimchen verfüttert und auf der anderen Seite jene verurteilt die aus Angst oder sonst welchen Gründen eine Spinne erschlägt, Menschen sind nunmal.... komisch.... ^^

@ Steffi
Stimmt du hast Recht und besser könnte ich es nicht sagen.
schönes Schlusswort finde ich!

 

[duese]

Hallo zusammen!

Danke für Eure Antworten und die durchaus ernstzunehmende Diskussion.
Ich schließe mich hier Steffis Meinung an, ich würde den Tod einer Hausspinne billigen um meine Schätzchen zu retten.
Mir geht es hierbei sicherlich nicht um das Geld das ich für die Tiere ausgegeben habe, sondern eher darum das ich schon sehr viel Zeit mit Ihnen verbracht habe und auch gewisse Charakterzüge (wenn auch sehr rudimentäre) bei Ihnen ausmachen kann. Sehe da keinen graviereden Unterschied zu anderen gängigen Kleintieren (Echsen, Hamster etc.).
Ist bei der Hausspinne ebenfalls gegeben, aber ich kenne Sie nicht. Also muss sie herhalten um meine Lieben zu schützen. Ganz einfach. Mag ein jeder anders sehen, und das ist ja auch sehr gut so!

So, zurück zum eigentlichen Thema:
Die Spinnen sind aus dem Haus (nach reichlicher Überlegung nun doch bei meinem Bruder in ca. 25 Km Entfernung) und die Kammerjäger waren heute nochmal bei uns (von Preventa-NRW). Er schlägt vor das Milbenproblem vom Dachstuhl aus anzugehen und das Gift nicht direkt in der Wohnung anzuwenden. Soweit so gut-hörte sich zunächst unproblematisch an. Jedoch bereitet mir das vorgeschlagene Präparat ziemliche Kopfschmerzen. Um sicher zu gehen das sowohl die Milben als auch deren Eier abgetötet werden, rät die Firma zu ARDAP (alpha-Cypermethrin: ein Pyrethroid, also Kontaktgift, welches 2 Wochen bis 5 Monate!!! wirksam sein soll).
Was meint Ihr? Hat jemand Erfahrung mit dem Wirkstoff oder der Wirkstoffklasse? Heisst das das ich meine Spinnen 5 Monate auslagern muss? Spot-on Produkte (Frontline) basieren ja auch auf Kontaktgiften mit hoher Wirkdauer (Fipronil - bis zu 17 Wochen) und da ist es doch kein Problem diese nur lokal anzuwenden obwohl Spinnen im Haushalt sind. Bin gerade etwas verzweifelt.

Viele Grüße,
Chris

 

[duese]

Hi zusammen,

ein kurzes Update zum Verlauf meiner Kammerjägeraktion.
Vielleicht hilft das ja jemandem der etwas Ähnliches erlebt.
Also, dass Ganze ist positiv verlaufen, sprich:

- die Milben sind weg
- meine Spinnen (6 an der Zahl) waren für ca. 3 Monate nach Ausbringen des Gifts (Ardap) bei meinem Bruder untergebracht
- die Spinnen sind seit 1 Monat wieder bei mir und allen 6 geht es sehr gut. Bisher ist keine der Spinnen adult, dass heißt selbst kleine Mengen des Ardaps würden ihnen schwer zusetzten. Davon ist bisher nichts zu spüren, sie sind putzmunter und auch koordinative Aussetzer (was die ersten Anzeichen einer Vergiftung sein sollten) sind absolut nicht zu beobachten.

Also, TOI TOI TOI!
Hoffe eine solche Aktion bleibt Euch erspart!
Schönen Sonntag noch.

Gruß,
Chris