Hybrid-Problematik-Thread

Diskutiere Hybrid-Problematik-Thread im Allgemeines Forum im Bereich Spinnen; Hallo zusammen, Ich würde gerne ein Thema anschneiden, dass mich schon länger beschäftigt. Dieses wird zwar bereits an vielen Stellen...
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #1
Persephone3

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Hallo zusammen,


Ich würde gerne ein Thema anschneiden, dass mich schon länger beschäftigt.
Dieses wird zwar bereits an vielen Stellen diskutiert, da ich aber eher eine grundsätzliche Klärungsfrage habe, erschien es mir sinnvoller einen neuen Thread zu eröffnen.
Undzwar ist es ja allgemein bekannt, dass es mittlerweile zu immer mehr Hybriden kommt.
Beispiele wären diverse "Neuerscheinungen" in der Gattung Avicularia, sowie Mixe aus G.rosea/porteri etc...

Das Ganze sorgt bei mir allerdings für Verwirrung.
Ich studiere Biologie und habe daher auch mit diesem Thema zu tun und versuche das ganze nun mit meinem bisherigen Wissen zu vereinen.
Die Sache ist die: wir haben an der Uni die Definition des Begriffes "Art" lernen müssen.
Diese Definition ist zum Teil umstritten, dennoch die allgemein gültige und anerkannte Definition in der Biologie:

Eine Art beschreibt eine potentielle oder tatsächliche Populationsgemeinschaft, die sich untereinander fortpflanzen kann, jedoch von anderen Arten reproduktiv isoliert ist.

Ein bekanntes Beispiel wäre hierzu Pferd und Esel. Beide gehören zur gleichen Gattung (Equus), sind aber in unterschiedliche Arten unterteilt.
Sie sind sich genetisch so ähnlich, dass sie sich kreuzen können, ihre Nachkommen sind allerdings infertil, was dazu folgt, dass keine weitere Hybridierung zustande kommt. Demnach sind sie reproduktiv isoliert, was zur Erkenntnis der zwei Arten führt.

Um das auf Vogelspinnen übertragen zu können, stellt sich mir folgende Frage:

Von den bekannten Hybriden, die im Umlauf sind, ist mir nicht bekannt, ob diese auch weiter verpaart wurden.
Sollte mit diesen Tieren eine F2 zustande gekommen sein (heißt: sie wären NICHT infertil), so müsste man laut Artbegriff ja annehmen, dass es sich NICHT um zwei, sondern um nur eine Art handelt.

Dann müsste man doch die Vermutung äußern, dass man nicht von unterschiedlichen Arten, sondern mehr von "Rassen" spricht (wie bei Hunden), die eben bestimmte Merkmale (Farben) aufweisen, die möglichst "rein" nachgezüchtet werden sollten/könnten.

Beispiel wäre hier die violette und die rötliche Farbform bei A. versicolor. Bisher habe ich nur lesen können, dass versuchte Verpaarungen misslingen, weil die Weibchen auf die andersfarbigen Männchen nicht reagieren (biologisch gesehen würde das zum Artenausschluss aber nicht reichen, die genetische Kreuzbarkeit müsste nachgewiesen werden). Hat da jemand andere Erfahrungen gemacht oder kann etwas zur Hybrid-Weiterkreuzung sagen?

Vielleicht kann ja jemand meine Verwirrung auflösen? Ich hatte bereits überlegt meine Professorin mit dieser Frage zu belästigen, aber zunächst wollte ich sie hier stellen.

LG
Persephone

PS: Mir fällt gerade noch etwas ein:

Es passiert nicht selten, dass bereits bestimmte Tiere irgendwann aufgrund von neuen Erkenntnissen einer völlig anderen Gattung zugeordnet werden, was alle vorherigen Annahmen in Frage stellen würde.
Da die gesamte Nomenklatur ja eig. eine Theorie, gleiche der Gravitations-Theorie ist (anerkannt und womöglich wahr aber eben nur eine Theorie), würde das nicht behaupten, dass man sich in der Zucht auf viel zu viele Kleinigkeiten konzentriert, die für die Art an sich vollkommen irrelevant sind?
Ich meine farbliche Varianz ist ja keine Seltenheit. Menschen gehören alle zu der gleichen Art und sehen je nach Herkunft dennoch unterschiedlich aus. Könnte diese Varianz nicht auch die Erklärung für unterschiedliche Farben bei VS sein (was nichts mit dem Artenbegriff zu tun hätte)?
 
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  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #2
Qurk

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Hey,

Was genau ist die Frage?
Gibt es F2-Hybriden von G. rosea x porteri? Ich kenne nichtmal F1-Hybriden. Es wird zwar an jeder Ecke davon geschrieben, aber nachgewiesene Hybriden hab ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen... Kennen tu ich solche nur aus der Gattung Brachypelma, aber auch hier keine F2.
(Dazu sei allerdings anzumerken, dass nur weil ich keine davon kenne das nicht zwingend bedeutet, dass das kein anderer in der Szene, der ein bisschen tiefer in der Materie steckt das vielleicht tut, aber davon asugehen würde ich trotzdem nicht ;) )

Avicularia ist wiederum eine ganz andere Geschichte und eigentlich sollte 2013 auch eine Revision der Gattung veröffentlicht werden, was ist denn daraus geworden? Weis das jemand?
Anyway hier die Thesen: http://users.telenet.be/vogelspin/Avicularia/Caroline_Fukushima_english.pdf

Hat sich deine Frage damit ggf. schon geklärt? Vorausgesetzt keiner bringt jetzt Nachweise für irgendwelche F2-Hybride.

Gruß,
Mark
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #3
Persephone3

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Hi,

Klar, F1 Hybriden (also Mischungen aus G. rosea und G. porteri) existieren, da diese ja bereits erfolgreich gekreuzt wurden.
Die Frage ist, ob diese sich weiter kreuzen lassen, um eine F2 zu erzeugen.

Und dies ist mir bislang nicht bekannt. Laut dem, was ich oben bereits geschrieben habe, würde das bedeuten, dass es sich nicht um zwingend zwei verschiedene Arten handeln würde.

Die PDF werde ich mir später mal durchlesen. Bisher ist meine Frage immernoch offen.

LG
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #4
Qurk

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Hey,

Klar, F1 Hybriden (also Mischungen aus G. rosea und G. porteri) existieren, da diese ja bereits erfolgreich gekreuzt wurden.

Wo denn? Wann denn? Von wem? Wer hat die Tiere bestimmt?
Ich frage das jedesmal wenn davon gesprochen wird, auf die Antwort warte ich immernoch... Wenn das so selbstverständlich ist, dann sollten doch entsprechende Verweise kein Problem sein oder..?
Es ist ja nichtmal so, dass ich es grundsätzlich ausschliesse, aber bisher habe ich eben noch keine wirklich glaubhafte Bestätigung dafür erhalten. Und nur weil Hans123 neuangemeldet im Forum schreibt, dass er so eben erfolgreich G. rosea und G. porteri gekreuzt glaube ich das nunmal nicht.

Gruß,
Mark
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #5
Persephone3

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Hi,

Entschuldigung, mein Fehler. Ich revidiere, was ich sagte.
Vielleicht sollte ich das anders ausdrücken:
Es wurden diese Tiere vermutlich bereits gekreuzt, da es dazu schon Bilder hier gab. Zumindest wurden Vermutungen bekundet, dass es sich um beide Arten handelt, die gekreuzt wurden. Ähnliches gilt für Poecilotheria-Kreuzungen.

Ob und wie es sich um Hybriden handelte, bzw. ob der Kokon zustande kam und geschlüpft ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Es diente aber als Beispiel. Die Brachypelma-Hybride könnte man auch als Beispiel heranziehen.
Ich selber habe noch nie einen Hybrid bewusst gesehen, aber das ist das, was ich hier gelesen habe.

Deswegen fragte ich ja nach verlässlichen Quellen.

LG
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #6
Qurk

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Hey,

Deswegen fragte ich ja nach verlässlichen Quellen.

Nach denen wirst du aber vermutlich lange suchen dürfen, auch wenn viel geschrieben wird ;)

Verwechslungen zwischen G. rosea und G. porteri, sowie unter falschem Namen verkaufte Tiere stehen an der Tagesordnung, daher gehe ich davon aus, dass die ganzen vermeintlichen Hybriden, die so produziert werden, strunznormale G. porteri oder G. rosea sind bzw. auch eine vollzogene Verpaarung heisst noch lange keine Nachkommen. Ähnliches gilt auch für andere Arten.
Die Arten wurden von Leuten beschrieben, die für gewöhnlich etwas Ahnung von der Thematik haben und sich bestenfalls auch was dabei gedacht haben. Gehalten und nachgezüchtet werden sie von Leuten, die nur selten so bewandt auf dem Thema sind.
Sofern also keiner derjenigen, die ihre Kompetenzen in diesem Bereich erwiesen haben, einen Gegenbeweis bringt, sehe ich keinen Grund die Artbeschreibungen in Frage zu stellen bzw. davon auszugehen, dass Hybriden und erst recht fertile Hybriden wahrscheinlich sind.

Gruß,
Mark
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #7
Tobi.H

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Eine Art beschreibt eine potentielle oder tatsächliche Populationsgemeinschaft, die sich untereinander fortpflanzen kann, jedoch von anderen Arten reproduktiv isoliert ist.

[...]

Von den bekannten Hybriden, die im Umlauf sind, ist mir nicht bekannt, ob diese auch weiter verpaart wurden.
Sollte mit diesen Tieren eine F2 zustande gekommen sein (heißt: sie wären NICHT infertil), so müsste man laut Artbegriff ja annehmen, dass es sich NICHT um zwei, sondern um nur eine Art handelt.

Dann müsste man doch die Vermutung äußern, dass man nicht von unterschiedlichen Arten, sondern mehr von "Rassen" spricht (wie bei Hunden), die eben bestimmte Merkmale (Farben) aufweisen, die möglichst "rein" nachgezüchtet werden sollten/könnten.
Offensichtlich gibt es hier ein Missverständnis, was den biologischen Artbegriff bzw. die reproduktive Isolation angeht:
"Reproduktive Isolation" bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich zwei verschiedene Arten nicht kreuzen könnten, es bedeutet eher, dass sie es unter natürlichen Bedingungen nicht machen. So schließt der Begriff auch die Isolation durch unterschiedliche Verhaltensweisen bzw. Beanspruchung unterschiedlicher ökologischer Nischen ebenso wie eine geographische Isolation (z.B. die räumliche Trennung zweier Arten durch ein Gebirge /einen Fluss etc) mit ein. Gerade Letzteres, also die Trennung durch Flüsse, soll bei den bunten Brachypelma Mexikos (hierzu gibt es eine interessante Dokumentation von Andrew Smith) und bei den chilenischen Grammostola (laut B. Striffler) der Fall sein.
In dem Zusammenhang dürften die Bücher von Ernst Mayr (das ist die Person, die den oben genannten Artbegriff prägte) gerade für einen Biologie-Studenten sehr interessant sein, v.a. folgendes: Das ist Evolution: Mit einem Vorwort von Jared Diamond: Amazon.de: Ernst Mayr, Sebastian Vogel: Bücher

Von "Rassen" spricht man i.d.R. bei Hunden oder anderen Haustieren, die nur durch menschliche Zucht entstanden sind.
Spricht man bei Vogelspinnen von "Farbformen", meint man meistens zwei (oder mehr) von unterschiedlichen Fundorten stammende Populationen einer Art, die sich farblich oder in anderen Merkmalen voneinander unterscheiden. Besonders bekannt ist das bspw. bei Pterinochilus Arten (siehe Wendt & Raab, 2005, ARACHNE 10(3) ) oder bei Haplopelma Arten (siehe Hauke & von Wirth, 2013, ARACHNE 18 (4) ), kann aber im Prinzip auch bei allen anderen Vogelspinnen auftreten (zumindest dann, wenn sie ein größeres Verbreitungsgebiet besiedeln).
Bei araneomorphen Spinnen sind mir auch Beispiele von unterschiedlich gefärbten Individuen innerhalb einer Population bekannt. In Queensland/Australien fand ich bspw. Angehörige der Art Latrodectus hasselti an ein und dem selben Fundort, die sowohl eine schwarze als auch eine rötlich-braune Grundfärbung aufwiesen.

btw:
... nur eine Theorie
Zitat von Wikipedia: "Nach positivistischem Verständnis sind Theorien mit dem Anspruch verknüpft, sie durch Beobachtungen (z. B. mittels Experimenten oder anderer Beobachtungsmethoden) prüfen zu können (Empirie). Diese Beobachtung liefert dann direkt die Wahrheit oder Falschheit der Theorie, d.h. sie verifiziert (bestätigt) oder falsifiziert die Theorie. [...] Aus der spezifischen Sicht der Skeptikerbewegung dürfen nur empirische Aussagen als Theorien bezeichnet werden. Nicht dazu gehören zum Beispiel eine Tautologie oderDefinition. Theorien, deren empirische Prüfung nach heutigem Wissensstand absehbarerweise nicht möglich ist, aber potentiell möglich wäre, bezeichnet sie als „spekulativ“ und ordnet sie den Parawissenschaften zu"

Wenn im naturwissenschaftlichen Zusammenhang von einer "Theorie" gesprochen wird, ist i.d.R. nichts vages gemeint, sondern etwas, das durch unzählige Experimente und Beobachtungen verifiziert wurde... ;-)

Wo denn? Wann denn? Von wem? Wer hat die Tiere bestimmt?
Ich frage das jedesmal wenn davon gesprochen wird, auf die Antwort warte ich immernoch... Wenn das so selbstverständlich ist, dann sollten doch entsprechende Verweise kein Problem sein oder..?
Ich habe das, was derzeit als "Grammostola porteri" (Weibchen) und als "Grammostola rosea" (Männchen) bekannt ist, miteinander verpaart (die Tiere wurden jeweils von B. Striffler bestimmt). Es kam zum Kokonbau, aus dem - wenn ich mich recht erinnere - mehrere hundert gesunde Jungtiere resultierten. Ein Großteil der Jungtiere wurde eingefroren; einen kleineren Teil habe ich an den Biologen Boris Striffler weitergegeben, der zum damaligen Zeitpunkt angab, die chilenischen Grammostola taxonomisch bearbeiten zu wollen. Wie sich die Jungtiere weiterentwickelten, weiß ich nicht. Ob diese vermeintlichen Hybride auch in späteren Generationen fertil sind, wird vermutlich noch nicht bekannt sein.

Avicularia ist wiederum eine ganz andere Geschichte und eigentlich sollte 2013 auch eine Revision der Gattung veröffentlicht werden, was ist denn daraus geworden? Weis das jemand?
Die Gattung Avicularia wurde im Rahmen einer Doktorarbeit revidiert. Die Teile der Doktorarbeit, die für die breite Öffentlichkeit bestimmt sind, werden zudem in entsprechenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert. Einige Ergebnisse dieser Forschungsgruppe zu Avicularia bzw. verwandten Gattungen wurden bereits veröffentlicht (z.B. Revision der Gattungen Iridopelma, Pachistopelma und Typhochlaena - Systematik / Taxonomie - Vogelspinnenforum Schweiz ), mit anderen ist noch zu rechnen.

Schöne Grüße,
Tobi
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #8
Qurk

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Hey,

Ok, danke Tobi! Ich freu mich jedes mal nen Ast ab wenn du hier was postest, weil man direkt weiß, dass was interessantes und fundiertes kommt, also bloß nicht aufhören damit :)

Gruß,
Mark
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #9
Blacksaidwhite

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Hey,

Ok, danke Tobi! Ich freu mich jedes mal nen Ast ab wenn du hier was postest, weil man direkt weiß, dass was interessantes und fundiertes kommt, also bloß nicht aufhören damit :)

Gruß,
Mark

Absolut! Ich bin ganz hin und wech. Pflegt dieses Juwel!

Gruß

Christopher
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #10
Persephone3

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AW: Hybrid-Problematik-Thread

Hallo,

Wow, vielen Dank Tobi.
Das war wirklich hilfreich. Du hast Recht, einige Aspekte habe ich außer Acht gelassen, aber 2 1/2 Jahre Studium machen einen ja auch noch lange nicht zum Profi ;) (was einige immer erwarten, wenn man von "Biologie-Studium" spricht) *gg*

Den Begriff "Rasse" habe ich extra in Anführungsstrichen geschrieben, weil ich wusste, dass der hier nicht so wirklich passt, aber mir viel nichts passendes ein :D

Mit der Theorie- mea culpa - ja, das Wort Hypothese hätte es vielleicht besser getroffen.

Ich habe das, was derzeit als "Grammostola porteri" (Weibchen) und als "Grammostola rosea" (Männchen) bekannt ist, miteinander verpaart (die Tiere wurden jeweils von B. Striffler bestimmt). Es kam zum Kokonbau, aus dem - wenn ich mich recht erinnere - mehrere hundert gesunde Jungtiere resultierten. Ein Großteil der Jungtiere wurde eingefroren; einen kleineren Teil habe ich an den Biologen Boris Striffler weitergegeben, der zum damaligen Zeitpunkt angab, die chilenischen Grammostola taxonomisch bearbeiten zu wollen. Wie sich die Jungtiere weiterentwickelten, weiß ich nicht. Ob diese vermeintlichen Hybride auch in späteren Generationen fertil sind, wird vermutlich noch nicht bekannt sein.

Auf genau solche Infos habe ich gewartet. Meinst du, du wirst dazu irgendwann ein Update bekommen?
Das würde mich ja wirklich interessieren.

LG
Persephone
 
  • Hybrid-Problematik-Thread Beitrag #11
Tobi.H

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Danke für die freundlichen Rückmeldungen euch Dreien!

Auf genau solche Infos habe ich gewartet. Meinst du, du wirst dazu irgendwann ein Update bekommen?
Das würde mich ja wirklich interessieren.
Ich habe schon länger nichts mehr vom Boris gehört und weiß ehrlich gesagt auch nicht, in wie weit er noch dahinter ist. Sollte ich dennoch etwas Neues in Erfahrung bringen, gebe ich es gerne weiter.
Ich möchte allerdings noch auf ein grundsätzliches Problem hinweisen, das bei der Diskussion um Grammostola porteri / rosea gerne außer acht gelassen wird: Die Art Grammostola porteri wurde vor knapp 80 Jahren beschrieben, G. rosea sogar vor knapp 180 Jahren. Wie das in einigen älteren Arbeiten der Fall ist, sind die Beschreibungen aus heutiger Sicht sehr einfach gehalten und erlauben kaum eine sichere Identifizierung auf Artebene. Zudem scheint von Grammostola rosea kein Typusmaterial (mehr) zu existieren (laut Dr. S. Longhorn). Bis es also eine gründliche taxonomische Revision der genannten Arten gibt (und die gibt es bis heute eben nicht), kann also niemand mit Sicherheit sagen, um was es sich bei den beiden Arten wirklich handelt.
In der Terrarienhaltung haben wir dennoch Tiere, die für gewöhnlich als "Grammostola porteri" oder "G. rosea" angeboten werden, ohne dass sie aus o.g. Gründen überhaupt sicher als solche identifiziert werden konnten. D.h. also die taxonomische / wissenschaftliche Beurteilung des Status der beiden vermeintlichen Arten in der Terrarienhaltung steht also erst noch aus.

Schöne Grüße,
Tobi
 
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