JA zu Wildfängen!?

[Nick Sterling]

Bin heute auf der Reptilica.de in den FAQ auf folgenden Hinweis zu Wildfängen gestossen:

Frage: Sind die Tiere Wildfänge oder Nachzuchten?
Antwort:
Wir bieten sowohl Wildfänge, als auch Nachzuchten an, bei den einzelnen Tierbeschreibungen werden wir das genauer beschreiben.
In unserem Shop werden wir demnächst Informationsseiten über z.B.: "Wildfänge Ja oder Nein" erläutern.

Wir sagen ja zu Wildfängen.
Ein Ziel der meisten Terrarianer ist es doch die Tiere, die im Terrarium gepflegt werden auch zu züchten. Viele Tierarten wären aus deren Herkunftsgebieten schon längst ausgestorben bzw. so stark dezimiert, dass sie in der Natur kaum zu finden wären, hätte es damals keine Importe gegeben. Der Hobby-Aquarianer z.B.: hat auf diese Weise sehr viele Fischarten am Leben erhalten, was früher oder später auch bei einigen Terrarientierarten zu Gute kommt, wenn man sich die Industrie, Tourismus, Vandalismus, Umweltverschmutzungen oder andere Umwelteingrffe aus den Herkunftsgebieten mancher Tierarten ansieht. Der Terrarientier-Züchter ist sogar regelmäßig auf der Suche nach Wildfängen, um "frisches" Blut in seine Zuchtgruppe zu bekommen, was einer optimalen Aufzucht voraussetzt.

Sicherlich sind einige Schwierigkeiten bei Wildfängen bekannt, wie z.B.: schlechte Futterannahme, Parasitenbefall, schlechte Eingewöhnung ans Terrarium. Diese Punkte beachten wir, wenn wir Wildfänge anbieten. Unsere Tiere werden erst angeboten, wenn sie zu 100% selbständig fressen, keinen Parasitenbefall und sich an die Terrarienhaltung gewöhnt haben.

"Make your reptiles feel at home" das ist nicht nur unser Slogan, sondern dafür setzen wir uns auch ein.

Wir sagen ja zu Importen und NEIN zur uneingeschränkten Haltung von bestimmten Terrarientieren für jedermann.

Wenn ich an die Bilder denke, die von Tierimporten gezeigt wurden, bei denen min 60-70% während des Transports drauf gehen, wird mir beim Lesen dieses Hinweises übel. Was meint ihr dazu?

Gruß,
Nick

 

[Spinnifex1]

Hi Nick,

ich halte es schlichtweg für eine Lüge, dass der Tierimport zur Lebensraumerhaltung oder zum Artenschutz beiträgt. Das ist nicht nur aus tierschutztechnischer Sicht völliger Humbug, sondern auch politisch betrachtet absoluter Sondermüll.

Diese Leute setzen voraus, dass der geneigte Käufer nicht im geringsten bescheid weiss über die Folgen der Globalisierung, sprich Regenwaldabholzung zu Zwecken wie Weidelandgewinnung zur Rinderhaltung (Fleischverkauf an McD und BKing), Holzgewinnung, Anbau von Palmen zur Gewinnung von Palmfetten für die europäischen Margarineherstellung, Erdölabbau, Pipelinebau für das Erdöl, etc.

Quellen hierfür findet man zur genüge, beispielsweise hier:

http://www.regenwald.org - insbesondere die "Regenwald Report" Magazine sind in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich.

Davon abgesehen, dass ich mal den Händler sehen will, der seine frisch importierten WF monatelang zu Hunderten durchfüttert, in Quarantäne hält und Kotproben von sämtlichen Tieren auf Nematoden untersucht, kann ich mir nicht vorstellen, wie er mit seiner Art Geschäft die hohe Politik beeinflussen will. Die Konzerne, die mit ihrer Habitatausbeutung die Lebensräume zerstören, verdienen damit solche Unsummen, dass sie sich z.T. paramilitärische "Sicherheits"dienste leisten können, wie u.a. in Indonesien. Dagegen ist das was der Terraristikvertrieb einnimmt, Peanuts.

Gruss, Claudia

 

[Christoph R.]

Dieses Thema wird so im 14-tägigen abständen diskutiert...
Ich denke das jeder für sich selbst entscheiden muß ob er auf WF-Tiere zurückgreift oder nicht.
Bestimmte Tiere sind NUR als WF erhältlich...Aber bei den meisten kann und sollte man auch auf die Nachzuchttiere zurückgreifen.

Wie gesagt , das muß jeder für sich selbst entscheiden. Wobei ich anmerken muß das eine "Aufklärung" über die Wildfang-Methoden mehr als angebracht ist...

PS. Die Seite hat ja ein COPYRIGHT , oder nicht?

Grüsse Christoph

 

[clear_type1]

Und ab und zu sind WF nötig!

Warum?

Weil früher, oder säter verpaarst Du nur Geschwister! Auch nicht grad gesund!

Meine Meinung: WF ok, aber nicht in grosser Menge.

Jetzt kann mich jeder Steinigen...

MfG,
Marcel

 

[Christoph R.]

Und ab und zu sind WF nötig!

Warum?

Weil früher, oder säter verpaarst Du nur Geschwister! Auch nicht grad gesund!

Selbst dieses "Problem" kann man mit NZ-Tieren umgehen. Kommt aber schon auf die Art an die man verpaaren will.

Meine Meinung: WF ok, aber nicht in grosser Menge.

Es sind aber große Mengen, und noch mehr Verluste. Nur das sich dann Hunz und Kunz eine Th.blondi oder G.rosea für ein paar Euro`s ins Wohnzimmer stellen kann?

LG Christoph

 

[rakeer]

hi,

gibt es denn bei Spinnen Inzucht bzw. anders gefragt sind solche Fälle schon bekannt?
Ich denke da ist doch das Hybridenproblem größer oder?

PS. Die Seite hat ja ein COPYRIGHT , oder nicht?

was willst Du denn damit sagen bzw. aussagen?

greetz Jan

 

[Christoph R.]

@rakeer

gibt es denn bei Spinnen Inzucht bzw. anders gefragt sind solche Fälle schon bekannt?
Ich denke da ist doch das Hybridenproblem größer oder?

Hybriden haben nichts mit Inzucht zu tun.

was willst Du denn damit sagen bzw. aussagen?

Ich meine den geposteten "Text" der gesagten Firma.

Lg Ch

 

[rakeer]

Hi Christoph R.,

Ich weiß das Hybriden nichts mit Inzucht zu tun hat (hab mich da wohl etwas ungeschickt ausgedrückt).
Ich meinte, dass durch Hobbyzuchten - durchgeführt von unerfahrenen Personen, die ihre Spinnen nicht selbst bestimmen können (so wie ich), schnell Hybriden entstehen. Durch gezielte Wildfänge könnte man doch das "Blut" ein wenig verbessern oder? z.B. Brachypelma vagans.

gruss Jan

 

[Spinnifex1]

Durch gezielte Wildfänge könnte man doch das "Blut" ein wenig verbessern oder?

... willst du die "gezielten" (??) Wildfänge in eine Hybridzucht einkreuzen? Was kommt dabei heraus? Evtl. Hybriden?

Gruss, Claudia

 

[Christoph R.]

@rakeer

Ich meinte, dass durch Hobbyzuchten - durchgeführt von unerfahrenen Personen, die ihre Spinnen nicht selbst bestimmen können (so wie ich), schnell Hybriden entstehen. Durch gezielte Wildfänge könnte man doch das "Blut" ein wenig verbessern oder? z.B. Brachypelma vagans.

Ob es an den Hobby-Züchtern liegt ? keine Ahnung , vielleicht liegts ja an denen die den schnellen Reibach machen wollen...wer weis , wer weis

Lg Christoph

 

[Mystic2]

Servus,

sacht mal,kann es denn nicht sein,das sich diverse Unterarten aus Hybriden gleicher "Mischung" entwickelt haben?Nur so en Gedanke.
Sind Hybriden eigentlich arg schlimm?Ich mein beliebt scheinen se ja nicht zu sein.Sind doch aber eigentlich u.U. schöne Tiere(siehe Hundemischling?!? :wink: ).

Gruß René

 

[Garagatt]

Mag sein das einige Hybriden recht hübsch aussehen. Das Problem ist nur, das man keine Chance hat irgendwelche Artbestimmungen durchzuführen, wenn man nicht ausschließen kann das es sich um einen Hybriden handelt. Wie willst du etwas neues, wissenschaftlich fundiertes über B. vagans herausfinden, wenn du nicht sicher sein kannst, das es überhaupt eine ist?

Unter Inzucht versteht man die Verpaarung nahe verwandter Tiere. Bei Vogelspinnen scheint das in der Zucht auch keine Ausnahme zu sein. Inzucht selbst, muss nicht unbedingt negativ sein. Nur wenn es einen "genetischen Schaden" gibt, kann das problematisch werden. Allerdings haben VS einen so langen generationszyklus das es da wohl noch keine Langzeitexperimente gibt, ob sich irgendwelche Inzuchtkreuzungen in der 3-5 Generation bemerkbar machen.

Gruß Garagatt