Aaaaalso... da muss ich als angehender Biologe doch auch mal meinen Senf zugeben *g*
Nach allem was ich weiss, lässt sich diese Diskussion nicht wirklich "objektiv" zu einem Ende bringen
[also ein nettes, nicht erschöpfendes Gesprächsthema für Parties unter Spinnenfreunden *g*]
Die "Bezeichnung" der verschiedenen Arten wir ja seit Linné zweiteilig vorgenommen: Gattungsname + Artepitheton (soviel zu den Basics
)
Die jeweilige Bezeichnung der Art wird nach internationaler Übereinkunft vom "Entdecker" (also demjenigen, der die Art das erste mal beschrieben hat) festgelegt. Es gibt dafür relativ strenge Regeln, die nötig waren, um im "Namenschaos" der vorigen Jahrhunderte aufzuräumen (siehe z.B. auch Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/International_Code_of_Zoological_Nomenclature ).
D.h, so wie unser Zoologieprof uns das beigebracht hat, dass eine Art so ausgesprochen wird, wie der Entdecker sie ausgesprochen hat. Ihr geht also im Prinzip schon richtig davon aus, dass die meisten englischen Namen englisch gesprochen werden sollten, solange der Entdecker das auch getan hat... Wenn man diese Regeln jedoch wirklich wörtlich nimmt, dann ist die "korrekte" Aussprache bei den meisten VS nicht mehr zu rekonstruieren, es sei denn, man würde den Entdecker fragen, wie er den Namen gemeint hat (Viele Zoologen älteren Semesters sprechen z.B. noch ganz anderes Latein als ich es gelernt habe... "Käsar" oder "Zäsar" für Caesar, z.B.).
Es ist lustig, diese Diskussion auch mal hier zu finden, denn unter meinen Kommilitonen ist das auch eine niemals erschöpfliche Ideenquelle. Biologen machen sich teilweise auch einen "Spaß" daraus, neu beschriebenen Lebewesen "komische" Namen zu geben. Da habt ihr bei den meisten VS also noch Glück gehabt, schaut euch hier mal ein paar Beispiele an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Skurrile_wissenschaftliche_Namen
Ich persönlich halte es übrigens so, dass ich die Namen lateinisch ausspreche, nur die "krassesten" englischen Ausdrücke werden auch so ausgesprochen und betont. Brachypelma smithi wird (bei mir, obwohl das vermutlich nach obigen Regeln nicht "richtig" ist) "smieti" ausgesprochen (obwohl ich mich gerade frage, ob ein alter römer das nicht als "smitti" gelesen hätte...hmm).
Allerdings hat ein ebenfalls angehender Biologe auch schon "philosphisch-richtig" in die Diskussion folgenden Kommentar eingeworfen:
"Namen haben den Sinn, dass die Menschen wissen, worüber geredet wird"
Demnach wäre also jede Aussprache richtig, bei der mein Gesprächspartner noch weiss, welche VS ich meine. Wirklich falsch wird es also erst bei dem Fall (wie oben schon gesagt), dass man sich über 2 vermeintlich verschiedene Arten unterhält, bis man merkt, dass man die gleiche meint
)
So, genug von mir. Hoffe meine Einwürfe sind nicht zu sehr offtopic
Verwirrte Grüße
René