Äußerst aggressive Blondi in neues Terrarium setzen

[Lardos]

Hallo zusammen!
Ich halte unter anderem 2 Blondis bei mir, von denen eine noch recht jung (etwa 2 Jahre) und daher noch nicht ausgewachsen ist (habe sie als Spiderling bekommen ).
Nun ist sie aber in nicht allzu ferner Zukunft für ihr jetziges Terra zu groß und ich möchte sie gerne umsetzen.
Leider ist die Spinne äußerst (!!) aggressiv. Sie attackiert eigentlich alles was sich bewegt, wobei das keine "einfachen" Abwehrbisse sind, sondern Fressattacken. Ich muss allein beim Wasser nachfüllen unglaublich vorsichtig sein (sie attackiert dann sogar den Wasserstrahl).

Meine Frage ist nun, wie man am besten eine solche Spinne umsetzt? Die Terrarien dicht an dicht stellen und warten das sie von selbst ins neue klettert? Gibt es da spezielle Methoden? Ich hatte mir auch überlegt als neues Terrarium eines mit abnehmbaren Deckel / Dach zu besorgen, da ich dann nicht jedes mal Angst haben müsste, dass Sie mich anspringt wenn ich die Schiebetür öffne :lipssealed:

Habt ihr sonst noch Tipps oder ähnliches für die Haltung von sehr aggressiven Spinnen?

Liebe Grüße
Luca

 

[Smithward]

Also ich kenne das von meinen B. smithi Böcken. Da Stelle ich (wo die VS ist) eine Faunabox mit offenen Deckel, seitlich ins Terrarium, benutze einen Stock um das Tier in die Box zu locken und wenn das Tier drin ist, Deckel drauf und fertig.

 

[Issy1]

Hallo Luca,
also schwierig finde ich das auch nicht sonderlich, weil solch große Bodenspinnen ja ziemlich unbeweglich sind -> daher genau die Methode wie von Smithward beschrieben angehen und es sollte keine Probleme geben (die muss ja nur vom Modus "Fressen" auf Modus "Flucht" gestellt werden und schon hat es sich mit der scheinbaren Aggressivität).

P.S.:
Eine echte Herausforderung ist es z.B. eine adulte Heteroscodra maculata aus dem angestammten Terri zu fangen - das macht Freude!

 

[Smithward]

Wieso ist es bei H. maculata schwieriger? Sie ist ja Baumbewohnend... Wegen dem Gespinnst? Oder weil sie schnell sein können?

 

[Issy1]

Hi,
hast du noch nie probiert, oder?
Das Gespinst ist natürlich massiv, ausladend und die Spinne verlässt es natürlich nicht wirklich freiwillig. Ausserdem leben die Tiere eher deutlich bodenorientiert, d.h. auch mit Einbezug von Höhlen, Röhren etc.; die sind dazu noch wahnsinnig schnell, bissig (das Gift ist sicher auch nicht ohne - Blabtica dubia zappelt da nicht lange!), können trotzdem hervorragend klettern und reagieren auch auf optische Reize. Eine solche Aktion treibt den Adrenalinspiegel schon in die Höhe, zumindest bei mir - und ich halte schon seit 1990 alle möglichen Arten von Vogelspinnen.
Gleich danach auf der Skala kommt bei mir Pterinochilus murinus RCF - auch übel im Handling!

 

[Smithward]

Ich kann da nicht mitreden, da ich nur verschiedene B. smithis halte. Die nächste VS wird eine Theraphosa und in Zukunft möchte ich mir verschiedene Avicularia' s holen. Aber das ist jetzt egal.

 

[Patrick_81]

Hi,
hast du noch nie probiert, oder?
Das Gespinst ist natürlich massiv, ausladend und die Spinne verlässt es natürlich nicht wirklich freiwillig.

Komisch, bei mir hat H.maculata genau wie C.cyaneopubescens und P.murinus kaum ein Gespinst gesponnen und dies bei mehreren Exemplaren. Die Baumhöhle wird ausgesponnen, oder im Fall von der murinus ihre Wohnröhre, das war es aber auch schon.



Ausladende Gespinste? Nö! Womit du recht hast, die wohnen meist wirklich ganz weit unten.

Insgesamt stellst du es deutlich übertrieben dar, ich hab schon 4-5 Exemplare von H.maculata heraus gefangen, das einzige was sie sind ist extrem scheu und extrem schissig. Ich finde es nicht gut von Bissig zu reden, sie kann sicherlich beißen, aber sie wird es nach meiner Erfahrung nur tun wenn man sie wirklich provoziert.
H.maculata ist bei mir eine der Spinnen, die man - mit der gebotenen Vorsicht - am besten heraus fangen kann. Meist kauert sie sich einfach in eine ecke und zieht panisch die Beine übereinander und ich muss sie quasi in die Heimchendose ziehen, weil sie keinen Millimeter wegrückt.

P.murinus ist wirklich etwas heikel, wenn man sie aus ihrer höhle zerrt muss man schon aufpassen, aber solange man auch hier die gewisse Vorsicht walten lässt kann man eigentlich einen Biss ausschließen. Einfach Heimchendose drüber, deckel drunter schieben und zack raus damit.

So sollte man auch mit einer heiklen blondi vorgehen, natürlich ein entsprechend großes Gefäß und versuchen das da im Terrarium nichts mehr im weg steht was einen Behindern könnte. Ich frag mich eher warum sie so reagiert? Da würde ich ja gern mal ein Bild vom Terrarium sehen. Ich kenne so ein Verhalten von einer blondi nicht wirklich, zumindest wenn das Terrarium ein ausreichendes Versteck enthält und groß genug ist.

Grüße

Edit: Ein wichtiger Tipp vielleicht noch. Wenn man eine blondi aus dem Terrarium fischt, ist der Biss nicht das "Gefährlichste". Ich würde da jedem empfehlen Einweghandschuhe anzuziehen. Die Haare einer blondi sind wirklich sehr aggressiv und die jucken wie teufel. Ich hatte noch wochenlang einen ekelhaft juckenden Ausschlag in den Handflächen, der kommt jetzt immer wieder auch wenn ich nur mit kleinsten Brennhaaren in Berührung komme.

 

[Issy1]

Komisch, ...
bei C.cyanopubescens kann ich nicht mitreden - aber für H.maculata sind kleine Gespinste eher ungewöhnlich und meine Tiere (ich pflege die Art seit 1997 durchgehend) sind ohne Ausnahme {tatsächlich auch richtig - sobald ihnen der Fluchtweg verwehrt wird!} immer direkt in Drohstellung gegangen, legen sich sogar fast auf den "Rücken" und beissen auch sofort bei Kontakt zu.

So wie auf dem Bild sieht bei mir ein Terrarium der Art gerade mal die ersten 2 Tage nach Neubesatz aus; nach etwa 2 Wochen sind 90% zugesponnen - auch bei relativ großen Terrarien von über 50 Litern Brutto-Inhalt.

 

[Smithward]

Kannst du mal ein Bild zeigen?

 

[Andreas Be]

Jap, H. maculata bauen durchaus sehr ausladende Gespinste. Meine hat auch in recht kurzer Zeit um ihre Röhre herum ein Gespinst angelegt, welches von den Seitenwänden bis zur Frontscheibe vom Terra reicht.
Und ich hab auch schon richtig grosse Gespinste gesehn.

Beim Einsetzen ins Terra war sie unglaublich gechillt, konnte tolle Fotos von ihr machen....sie hatte sich schön langsam bewegt, keinerlei Hektik.
Aber seit sie sich eingewöhnt hat, ist sie genau so wie beschrieben. Reagiert sofort auf Licht, Bewegungen vor dem Terra, und auch sonst auf jegliche Störung und schiesst blitzartig in ihre Röhre.
Umsetzen stell ich mir dennoch einfach vor...ich würde einfach die komplette Röhre mit umtopfen.

Bei Bodenbewohnern ist das sehr viel einfacher. Alles an Deko raus aus dem Terra, Spinne ggf. aus dem Versteck locken, Dose über's Tier, Deckel drunterschieben, fertig.^^

 

[Smithward]

So hab ich´s mal probiert, aber der Deckel konnte nicht unter die Spinne; diese hat sich mit allem was sie hat gewehrt. Darum tue ich jetzt immer die Heimchendose auf die VS, nehme die Einrichtungsgegenstände raus und dann wie vorhin von mir beschrieben.

 

[Issy1]

Hi Smithward,
ein Bild mache ich mal demnächst und stelle es dann mal ein.
Ist ja eigentlich nicht das Thema, aber nochmal ganz kurz:
Umsetzen in der jeweiligen Röhre ist das Beste, wenn das geht - ansonsten warte ich dafür meist auf kühlere Herbsttage (oder so); das Terrarium für einige Zeit auf die Terrasse gestellt und dann geht es auch leichter.

Aus dem Versteck locken bei Bodenbewohnern geht z.B. auch fast immer gut bei Hysterocrates spp. - bei Pelibnobius habe ich da interessanterweise meist Schwierigkeiten; da geht oft nur ausgraben und deswegen mache ich das recht selten.

 

[Patrick_81]

Im Endeffekt muss eh jeder seine Erfahrungen machen und kommt mit der einen, oder der anderen Methode besser zurecht. Ich hätte auch gerne mal Tiere die etwas mehr Spinnen, bei mir kommt da nur echt nie wirklich was.

 

[Issy1]

Hallo,
hatte ich ja noch versprochen, wie? - der Pott meiner H.maculata (da wohnt sie jetzt etwa 6-8 Monate drin, sah aber schon nach kürzester Zeit so aus ... Bodengrund etwa 7-8 cm immer leicht feucht, unter dem Gespinnst verbergen sich verschiedene Korkrindenstücke und Wurzeln; Maße sind etwa LxBxH - 25x35x30).
[...
eigentlich sollte jetzt hier eine Grafik erscheinen, geht aber über den Editor (ohne erklärende Worte!) leider nicht - warum? Die Datei ist gerade mal 148,3 KB groß!
...]

 

[Smithward]

Jaja rede dich nur raus
Das hatte ich auch einmal, da habe ich das Bild verkleinert (Bildverkleinerer) und es hat geklappt... es war aber auch nur so 150kb groß.

 

[Issy1]

... ein bißchen komisch - beim letzten Versuch hatte ich das Bild sogar auf nur 36,7 KB verkleinert und es geht trotzdem nicht ... Wunder der Technik!