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Thomas94
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Hey Leute,
ich besitze nun seit fast einem Jahr (April 2017) eine vom Züchter bestimmte Lasiodora Parahybana. Sie häutete sich direkt nach ihrem Einzug, und knapp 2 Monate später nochmal. Seitdem (Ende Juli) hat sie sich nicht mehr gehäutet, und ist schlichtweg immer fetter geworden.
Sie hatte schon von Dezember 2017 bis Februar 2018 eine unfreiwillige Fresspause, weil ich einfach Angst hatte sie zu überfüttern (aktuelle Bilder findet ihr in meinen Profil). Soviel zur Lage.
Zu der Entwicklung ihres Verhaltens:
Sie erwies sich als teilweise erkundungsfreudig, war tagsüber viel unterwegs und begann irgendwann ihre Höhle heftig auszubauen (von Wurzel bis unterste/hintere Terrarienecke, mit Gang nach oben - längst wieder zugewebt), war jedoch todes schreckhaft. Machte ich die Haustür zu, flüchtete sie schon in ihre Höhle, und ließ sich stundenlang bei völliger Ruhe nicht blicken. Auch wenn das Heimchen zu schnell oder energisch in ihre Richtung lief, ergriff sie kurzerhand die Flucht.
Ich fing an ihr Verhalten bzw ihre Reaktion auf Reize über die Zeit zu beobachten:
(Ende Juni 2017)- Anfangs piekerte ich den Boden etwas weiter weg von ihr, was ich aber sehr schnell wieder sein ließ - innerhalb von 2 Wochen lernte sie was Futter, und was das stänkernde Herrchen ist, und rannte sofort in einem wahnsinnigen Tempo drohend und schlagend richtung Scheibe. Sobald sich abzeichnete dass sie bei jeder Berührung direkt zum Warnbiss ansetzte, stellte ich diese Störung direkt wieder ein (Insesamt 5 oder 6 Mal mit einem stumpfen weichen Draht den Boden vor ihr berührt, verteilt auf ca 4 Wochen, Reaktion jedes Mal ein bisschen heftiger als vorher.)
Dann las ich noch von einer Art "Persönlichkeitstest", bei dem man mit einem Pinsel oder einem Stück Papier ganz behutsam über die Behaarung der Beine des letzten Beinpaares streicht, und an ihrer Reaktion erkennt wie sie gelaunt ist. Ich probierte das genau ein einziges Mal. Sie saß irgendwo draußen bei der Wurzel, sonnte sich und blieb völlig still sitzen als ich die Scheibe öffnete. Ich strich vorsichtig über die Behaarung, keinerlei Reaktion. Bei der Wiederholung dieses Streichens drehte sie sich so heftig schnell um (also beim Umdrehen Schlug sie nach dem Papier, hakte mit den Tarsalklauen ein, zog es Richtung Celiceren und versenkte diese im Papier), das ich vor schreck blinzeln musste, und das Papier gerade noch loslassen konnte. Ich entschloss mich keinerlei störende Reize mehr zu verursachen (Anfang August 2017).
Zu der Zeit bekam sie Hauptsächlich Heimchen, ab und an mal ne Riesenheuschrecke oder ne Ägyptische Wanderheuschrecke. Seit November bekommt sie fast ausschließlich Dubia Schaben, meist Männchen, an den Flügeln mit einer Pinzette gehalten, angeboten. Anfangs schlug sie ihre Zähne nahezu willkürlich in die Schabe, und versuchte zeitgleich schlagend-sprintend richtung Rand das Ende der Pinzette zu erreichen.
Während der ganzen Zeit blieb sie sehr schreckhaft, reagierte sehr defensiv (ausschließlich Schläge und Warnbisse, kein bombardieren) und sprang selbst die Tropfen beim Wässern der Pflanzen an.
Aber all das änderte sich allmählich in den letzten 3 Monaten, mittlerweile öffne ich das Schloss und schiebe eine Scheibe auf, Mache ein mega nahes Foto, bewässer alle Pflanzen und sprühe nochmal wegen der Luftfeuchtigkeit...und sie bleibt fast unbewegt auf ihrem Lieblingsplatz direkt vor der Scheibe sitzen. Sie flüchtet nur noch bei schnellen Bewegungen und starken Erschütterungen. Auch ihr Verhalten beim Füttern wurde ruhiger - zwar nach wie vor unfassbar schnell und heftig - aber gezielt nur auf die Schabe, sie packt sie, ich lass los und sie bleibt vor der Höhle sitzen.
Meine eigentliche Frage nun also: Konnte jemand ähnliches Verhalten bei seinen Spinnen beobachten? Sind Vogelspinnen in der Lage zu lernen? Wie Intelligent sind diese Tiere überhaupt?
Denn man sieht eine starke dauerhafte Veränderung ihres Verhaltens, auf unterschiedliche Gegebenheiten (1mal alle 2 Wochen Störreiz der kein Futter war, bis hin zu völlige Ruhe bis auf Fütterung und Terrarienpflege). Auf mich wirkt es so, als hätte sie in den letzten Monaten folgendes gelernt:
-bei kleineren Erschütterungen lohnt sich die Flucht nicht, sie sitzt auch bei viel Bewegung in der Wohnung draußen
-Futter wird erkannt und sofort gezielt gebissen
-jegliche Störung durch Berührung wird als erstes mit einem Schlag der Vorderbeine abgetastet, bei Wiederholung beißt sie was auch immer ihr Nahe ist
-Bewegungen und Tröpfchen bei Terrarienpflege werden gelassen ignoriert (außer direktes Besprühen, da flüchtet sie in die Höhle.
Teilt eure Meinungen/Erfahrungen mit mir!
Auch Buchempfehlungen und Querverweise sind gerne gesehen! :sun:
PS: Nicht das ihr denkt ich erhoffe mir das sie irgendwie zutraulich wird, und ich sie gefahrlos anfassen kann oder so einen Quatsch, ich werde meine Spinne nicht anfassen oder auch nur stören wenn es sich irgendwie vermeiden lässt - mich interessiert tatsächlich nur was hinter der Entwicklung ihres Verhaltens steckt.
MFG Thomas
ich besitze nun seit fast einem Jahr (April 2017) eine vom Züchter bestimmte Lasiodora Parahybana. Sie häutete sich direkt nach ihrem Einzug, und knapp 2 Monate später nochmal. Seitdem (Ende Juli) hat sie sich nicht mehr gehäutet, und ist schlichtweg immer fetter geworden.
Sie hatte schon von Dezember 2017 bis Februar 2018 eine unfreiwillige Fresspause, weil ich einfach Angst hatte sie zu überfüttern (aktuelle Bilder findet ihr in meinen Profil). Soviel zur Lage.
Zu der Entwicklung ihres Verhaltens:
Sie erwies sich als teilweise erkundungsfreudig, war tagsüber viel unterwegs und begann irgendwann ihre Höhle heftig auszubauen (von Wurzel bis unterste/hintere Terrarienecke, mit Gang nach oben - längst wieder zugewebt), war jedoch todes schreckhaft. Machte ich die Haustür zu, flüchtete sie schon in ihre Höhle, und ließ sich stundenlang bei völliger Ruhe nicht blicken. Auch wenn das Heimchen zu schnell oder energisch in ihre Richtung lief, ergriff sie kurzerhand die Flucht.
Ich fing an ihr Verhalten bzw ihre Reaktion auf Reize über die Zeit zu beobachten:
(Ende Juni 2017)- Anfangs piekerte ich den Boden etwas weiter weg von ihr, was ich aber sehr schnell wieder sein ließ - innerhalb von 2 Wochen lernte sie was Futter, und was das stänkernde Herrchen ist, und rannte sofort in einem wahnsinnigen Tempo drohend und schlagend richtung Scheibe. Sobald sich abzeichnete dass sie bei jeder Berührung direkt zum Warnbiss ansetzte, stellte ich diese Störung direkt wieder ein (Insesamt 5 oder 6 Mal mit einem stumpfen weichen Draht den Boden vor ihr berührt, verteilt auf ca 4 Wochen, Reaktion jedes Mal ein bisschen heftiger als vorher.)
Dann las ich noch von einer Art "Persönlichkeitstest", bei dem man mit einem Pinsel oder einem Stück Papier ganz behutsam über die Behaarung der Beine des letzten Beinpaares streicht, und an ihrer Reaktion erkennt wie sie gelaunt ist. Ich probierte das genau ein einziges Mal. Sie saß irgendwo draußen bei der Wurzel, sonnte sich und blieb völlig still sitzen als ich die Scheibe öffnete. Ich strich vorsichtig über die Behaarung, keinerlei Reaktion. Bei der Wiederholung dieses Streichens drehte sie sich so heftig schnell um (also beim Umdrehen Schlug sie nach dem Papier, hakte mit den Tarsalklauen ein, zog es Richtung Celiceren und versenkte diese im Papier), das ich vor schreck blinzeln musste, und das Papier gerade noch loslassen konnte. Ich entschloss mich keinerlei störende Reize mehr zu verursachen (Anfang August 2017).
Zu der Zeit bekam sie Hauptsächlich Heimchen, ab und an mal ne Riesenheuschrecke oder ne Ägyptische Wanderheuschrecke. Seit November bekommt sie fast ausschließlich Dubia Schaben, meist Männchen, an den Flügeln mit einer Pinzette gehalten, angeboten. Anfangs schlug sie ihre Zähne nahezu willkürlich in die Schabe, und versuchte zeitgleich schlagend-sprintend richtung Rand das Ende der Pinzette zu erreichen.
Während der ganzen Zeit blieb sie sehr schreckhaft, reagierte sehr defensiv (ausschließlich Schläge und Warnbisse, kein bombardieren) und sprang selbst die Tropfen beim Wässern der Pflanzen an.
Aber all das änderte sich allmählich in den letzten 3 Monaten, mittlerweile öffne ich das Schloss und schiebe eine Scheibe auf, Mache ein mega nahes Foto, bewässer alle Pflanzen und sprühe nochmal wegen der Luftfeuchtigkeit...und sie bleibt fast unbewegt auf ihrem Lieblingsplatz direkt vor der Scheibe sitzen. Sie flüchtet nur noch bei schnellen Bewegungen und starken Erschütterungen. Auch ihr Verhalten beim Füttern wurde ruhiger - zwar nach wie vor unfassbar schnell und heftig - aber gezielt nur auf die Schabe, sie packt sie, ich lass los und sie bleibt vor der Höhle sitzen.
Meine eigentliche Frage nun also: Konnte jemand ähnliches Verhalten bei seinen Spinnen beobachten? Sind Vogelspinnen in der Lage zu lernen? Wie Intelligent sind diese Tiere überhaupt?
Denn man sieht eine starke dauerhafte Veränderung ihres Verhaltens, auf unterschiedliche Gegebenheiten (1mal alle 2 Wochen Störreiz der kein Futter war, bis hin zu völlige Ruhe bis auf Fütterung und Terrarienpflege). Auf mich wirkt es so, als hätte sie in den letzten Monaten folgendes gelernt:
-bei kleineren Erschütterungen lohnt sich die Flucht nicht, sie sitzt auch bei viel Bewegung in der Wohnung draußen
-Futter wird erkannt und sofort gezielt gebissen
-jegliche Störung durch Berührung wird als erstes mit einem Schlag der Vorderbeine abgetastet, bei Wiederholung beißt sie was auch immer ihr Nahe ist
-Bewegungen und Tröpfchen bei Terrarienpflege werden gelassen ignoriert (außer direktes Besprühen, da flüchtet sie in die Höhle.
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Auch Buchempfehlungen und Querverweise sind gerne gesehen! :sun:
PS: Nicht das ihr denkt ich erhoffe mir das sie irgendwie zutraulich wird, und ich sie gefahrlos anfassen kann oder so einen Quatsch, ich werde meine Spinne nicht anfassen oder auch nur stören wenn es sich irgendwie vermeiden lässt - mich interessiert tatsächlich nur was hinter der Entwicklung ihres Verhaltens steckt.
MFG Thomas