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Pelvica
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Ich stand in der Tierabteilung eines größeren Kaufhauses. In einem Regal entlang einer Fensterfront standen verschiedene Heimchendosen mit allerlei Getier darin. Über den Dosen hing ein Plakate mit Gorillaschutzprojekten und Informationen über Vogelspinnen, hübsch mit Habitatfotos und Text.
Ich schaute die Dosen durch: überwiegend subadulte oder adulte Haplopelmen, Hommomea spec. und P. murinus. Jede Einzelne war in einer viel zu engen Heimchendose untergebracht, mit ein wenig matschiger Blumenerde. In Stapeln warteten Hunderte dieser Tiere auf einen Abnehmer im Kaufhausregal. Mir war klar das ich hier vor einem riesigen Wildfangimport stammt. Wie heuchlerisch erschienen mir da doch die Informationen über das Gorillaschutzprojekt. In mir fing es an zu brodeln.
Ich schaute die anderen Dosen durch, B. craniifer, B. dubia, S. tartara, schön untergebracht mit bemoosten Ästen, Walderde usw. Ich nahm ein paar Dosen mit, eine Freundin von mir möchte eine Schabenzucht eröffnen und da konnte ich ihr direkt den Zuchtansatz mitbringen, 29 ct pro Dose ist ein guter Preis.
Bei all dem Stöbern und ärgern fiel mir eine Mutter mit ihrer jungen Tochter auf die Interesse an einer ausgewachsenen, wunderschön gefärbten P. murinus fand. Die Spinne hat sich notdürftig eingespinnselt. Sofort kam der zuständige Mitarbeiter an und nahm die Spinne aus der Hand. Ich meinte im netten Ton zu den Dreien dass die Spinne aggressiv reagieren würde, in dem kleinen Behälter hat sie keine Rückzugsmöglichkeit und wird mit einem Biss reagieren wenn man sie reizt. Der Verkäufer schaut mich böse an und anscheinend muss das Gegenteil beweisen, öffnet die Dose und hält dem Kind die Spinne hin. Trotz meiner Warnung streichelt die etwa 9-jährige die Spinne am Abdomen und mir graut es schon. Die Spinne läuft ein Stück heraus, ich denk jetzt ist es zu spät, sie beißt zu. Das Kind freut sich, jauchzt und beugt sich vor um mit der Wange die Spinne zu liebkosen, reibt ihren Kopf an ihr. Ich halte es nicht mehr aus, das ganze kommt mir vor wie eine Exekution, weiss die Mutter nicht um die Gefahr, wo ist ihr Schutzinstinkt, der geldgeile Verkäufer wird froh sein wenn er einen seiner Wildfänge verkauft bekommt. Was soll ich denn machen, sie hören mir ja doch nicht zu.
Ich bahne mir einen Weg durch die Menschenmenge die sich mittlerweile gebildet hat. Frustriert, ärgerlich und enttäuscht gehe ich zu meinem Motorrad welches nur wenige Meter entfernt im Kaufhaus steht. Ich nehme den Helm in die Hand und will ihn aufsetzen. Da sehe ich den Verkäufer, der wohl auch Kaufhausdetektiv ist, wie er eine Kamera auf mich und mein Motorrad richtet. Jetzt reicht es, denke ich mir, ein Foto für seine Kartei und die Polizei, das Gebärden bei den Spinnen, das geht entschieden zu weit. In dem Moment wo der Mitarbeiter auf den Auslöser drückt fliegt ihm auch schon mein Helm in Gesicht. Der Mann schreit auf und lässt die Kamera fallen. Das war wohl nix, denke ich mir und renne um das Motorrad herum auf den Mann zu. Ich will Klärung. Er jedoch wertet das als Bedrohung und greift mich mit unbeholfenen Judogriffen an. Es gelingt mir zu kontern und zwinge ihn in die Knie. Der Mann dreht sich auf den Bauch aber er hat keine Chance. Ich schnappe seinen Arm und verdrehe ihn bis er schmerzerfüllt aufschreit. Ich fixiere ihn, will dass er sich beruhigt und ich ihn loslassen kann. Ich überlege was ich tun werde. Ich könnte alle Tiere mitnehmen und sie befreien, ich könnte eine Spraydosenaktion durch führen, ich könnte...
Die Polizei kommt und stürmt auf mich zu, schätzt die Lage zu meinen Ungunsten ein und ich- ich wache auf.
Meine lieben MitleserInnen, nach dem Aufstehen war ich so wütend, so geladen. Ich brauchte eine Plattform um mich abreagieren zu können, danke dass Ihr sie mir gebt. Ansonsten wären heute und in den nächsten Wochen Fressnapf- Filialen in die Luft geflogen und Importeure hätten Besuch mit dem Basie gehabt
Der Kampf geht weiter, ich weiss ich bin nicht alleine, wir sind viele. Nur wählen wir nicht die Gewalt sondern das Wort, nicht die Muskeln sondern die Überzeugung.
Danke fürs zuhören.
Uli
Ich schaute die Dosen durch: überwiegend subadulte oder adulte Haplopelmen, Hommomea spec. und P. murinus. Jede Einzelne war in einer viel zu engen Heimchendose untergebracht, mit ein wenig matschiger Blumenerde. In Stapeln warteten Hunderte dieser Tiere auf einen Abnehmer im Kaufhausregal. Mir war klar das ich hier vor einem riesigen Wildfangimport stammt. Wie heuchlerisch erschienen mir da doch die Informationen über das Gorillaschutzprojekt. In mir fing es an zu brodeln.
Ich schaute die anderen Dosen durch, B. craniifer, B. dubia, S. tartara, schön untergebracht mit bemoosten Ästen, Walderde usw. Ich nahm ein paar Dosen mit, eine Freundin von mir möchte eine Schabenzucht eröffnen und da konnte ich ihr direkt den Zuchtansatz mitbringen, 29 ct pro Dose ist ein guter Preis.
Bei all dem Stöbern und ärgern fiel mir eine Mutter mit ihrer jungen Tochter auf die Interesse an einer ausgewachsenen, wunderschön gefärbten P. murinus fand. Die Spinne hat sich notdürftig eingespinnselt. Sofort kam der zuständige Mitarbeiter an und nahm die Spinne aus der Hand. Ich meinte im netten Ton zu den Dreien dass die Spinne aggressiv reagieren würde, in dem kleinen Behälter hat sie keine Rückzugsmöglichkeit und wird mit einem Biss reagieren wenn man sie reizt. Der Verkäufer schaut mich böse an und anscheinend muss das Gegenteil beweisen, öffnet die Dose und hält dem Kind die Spinne hin. Trotz meiner Warnung streichelt die etwa 9-jährige die Spinne am Abdomen und mir graut es schon. Die Spinne läuft ein Stück heraus, ich denk jetzt ist es zu spät, sie beißt zu. Das Kind freut sich, jauchzt und beugt sich vor um mit der Wange die Spinne zu liebkosen, reibt ihren Kopf an ihr. Ich halte es nicht mehr aus, das ganze kommt mir vor wie eine Exekution, weiss die Mutter nicht um die Gefahr, wo ist ihr Schutzinstinkt, der geldgeile Verkäufer wird froh sein wenn er einen seiner Wildfänge verkauft bekommt. Was soll ich denn machen, sie hören mir ja doch nicht zu.
Ich bahne mir einen Weg durch die Menschenmenge die sich mittlerweile gebildet hat. Frustriert, ärgerlich und enttäuscht gehe ich zu meinem Motorrad welches nur wenige Meter entfernt im Kaufhaus steht. Ich nehme den Helm in die Hand und will ihn aufsetzen. Da sehe ich den Verkäufer, der wohl auch Kaufhausdetektiv ist, wie er eine Kamera auf mich und mein Motorrad richtet. Jetzt reicht es, denke ich mir, ein Foto für seine Kartei und die Polizei, das Gebärden bei den Spinnen, das geht entschieden zu weit. In dem Moment wo der Mitarbeiter auf den Auslöser drückt fliegt ihm auch schon mein Helm in Gesicht. Der Mann schreit auf und lässt die Kamera fallen. Das war wohl nix, denke ich mir und renne um das Motorrad herum auf den Mann zu. Ich will Klärung. Er jedoch wertet das als Bedrohung und greift mich mit unbeholfenen Judogriffen an. Es gelingt mir zu kontern und zwinge ihn in die Knie. Der Mann dreht sich auf den Bauch aber er hat keine Chance. Ich schnappe seinen Arm und verdrehe ihn bis er schmerzerfüllt aufschreit. Ich fixiere ihn, will dass er sich beruhigt und ich ihn loslassen kann. Ich überlege was ich tun werde. Ich könnte alle Tiere mitnehmen und sie befreien, ich könnte eine Spraydosenaktion durch führen, ich könnte...
Die Polizei kommt und stürmt auf mich zu, schätzt die Lage zu meinen Ungunsten ein und ich- ich wache auf.
Meine lieben MitleserInnen, nach dem Aufstehen war ich so wütend, so geladen. Ich brauchte eine Plattform um mich abreagieren zu können, danke dass Ihr sie mir gebt. Ansonsten wären heute und in den nächsten Wochen Fressnapf- Filialen in die Luft geflogen und Importeure hätten Besuch mit dem Basie gehabt
Der Kampf geht weiter, ich weiss ich bin nicht alleine, wir sind viele. Nur wählen wir nicht die Gewalt sondern das Wort, nicht die Muskeln sondern die Überzeugung.
Danke fürs zuhören.
Uli