Wusstet ihr schon.....

[Mystic2]

Bassi schrieb: 'Brachypelma ist weder Neutrum Plural noch Femininum Singular ... sondern Neutrum Singular '
Ähm... ja, wie denn nun ?

Na eben Neutrum Singular. Und nicht erst ab jetzt, sondern schon ne ganze Zeit :wink: .

Herr Klaas (1998) nennt mein Tierchen: Brachypelma albopilosa (und nicht -um) und Herr Tinter (2001) bezeichnet sie ebenso.
Und das scheint nun irgendwie zu gar keiner eurer Theorien zu passen .

Natürlich passt das zu keiner von unseren Theorien... es ist ja auch falsch!
-um ist die einzige richtige Endung. Der Gattungsname ist ein Neutrum, also muss das Artepitheton auch ein Neutrum sein. -a wär ja feminin.

 

[Neuling7]

@René

> Na eben Neutrum Singular. Und nicht erst ab jetzt, sondern schon ne ganze Zeit

Ah ja - danke erstmal aber da drängt sich mir als neugierigem Neuling sofort die nächste Frage auf:
Wieso ist das so, wer schreibt das vor, hat das VALERIO so festgelegt, als er das Tierchen beschrieben hat?
Bzw., Warum kann (oder darf) der Gattungsname nicht weiblich sein?
Und haben Klaas und Co das nicht gewußt :? :?:
Oder noch anders gefragt worauf stützt sich deine obige Aussage?

Gruß
Volker

 

[JuliaW1]

Und haben Klaas und Co das nicht gewußt

gute Frage!

Gruß
JuliaW

 

[Mystic2]

Ich stütze meine Antwort und alle Beiträge in diesem Thread auf den Artikel im Heft 2 der Arachne von diesem Jahr. Laut diesem Artikel sind die Regeln für die Schreibweise von Gattungs und Artnamen in einer internationalen binominalen Nomenklatur festgehalten und eben nach dieser lautet die einzige korrekte Schreibweise albopilosum. Warum Klaas und Co. das in ihren Büchern anders handhaben ist mir nicht bekannt. Die Nomenklatur wurde übrigens nicht von Valerio, sondern von Carl von Linne im Jahr 1751 eingeführt.

Warum kann (oder darf) der Gattungsname nicht weiblich sein?

Der Gattungsname darf sehr wohl weiblich sein, allerdings muss dann auch das Artepithon weiblich sein wie z.B. bei Acanthoscurria geniculata.

 

[JuliaW1]

Warum Klaas und Co. das in ihren Büchern anders handhaben ist mir nicht bekannt.

das hat wohl den gleichen Grund, warum noch manch bekannter Spinnenzüchter/Händler die Gattung Brachypelmides aufrechterhält.
schlichtweg Ignoranz oder Bequemlichkeit.

Gruß
JuliaW

 

[renton]

Wieso ist das so, wer schreibt das vor, hat das VALERIO so festgelegt, als er das Tierchen beschrieben hat?
Bzw., Warum kann (oder darf) der Gattungsname nicht weiblich sein?

Siehe:

das grammatikalische Geschlecht einer Gattung kann meist durch die Etymologie des Wortes abgeleitet werden

Das heißt, das grammatikalische Geschlecht kann im Normalfall aus der Herkunft des Wortes abgeleitet werden. Im Zweifelsfall gibt der Autor, der eine neue Gattung aufstellt, meist einen eindeutigen Hinweis auf das grammatikalische Geschlecht bzw. die Herkunft/Etymologie des Wortes....

 

[Neuling7]

@René

> Die Nomenklatur wurde übrigens nicht von Valerio, sondern von Carl von Linne im Jahr 1751 eingeführt.

Ja - da dämmert was, Linnés binäre Nomenklatur - Gattungsname + Artzusatz... Abistoff Bio. Ist bei mir allerdings gute 30 Jahre her - das verzeih ich mir mal ;-)

> ...lautet die einzige korrekte Schreibweise albopilosum

Hm - na ja, werde das Schildchen auf Herberts Heimchenbox deshalb jetzt nicht abknibbeln - mir aber die korrekte Bezeichnung ins Langzeitgedächtnis hämmern (schade eigentlich - irgendwie klingt es mit -a -a gefälliger...)

Gruß
Volker

 

[Tobi W.]

Guten Tag zusammen!

Schönes Thema, das Ihr da angeschnitten habt ;-) . Bin zufällig mal wieder hier im Forum unterwegs...

Ich hoffe, die meisten Unklarheiten können beseitigt werden, wenn man sich meinen Artikel aus der ARACHNE vom März 2005 nochmal zu Gemüte führt - der übrigens, wie bereits erwähnt, mit der aktuellen Leseprobe der DeArGe kostenlos herunterzuladen ist: >>>klick mich<<<

Übrigens hat VALERIO laut PLATNICK 1980 Brachypelma albopilosum als Brachypelma albopilosa beschrieben:

mf albopilosum Valerio, 1980....................Costa Rica
B. albopilosa Valerio, 1980a: 270, f. 20-24, 35 (Dmf).
B. albopilosa Hancock & Hancock, 1989: 43, f. 38 (f).
B. a. Schmidt, 1992a: 10, f. 3-7 (Tmf from Euathlus).
B. a. Schmidt, 1993d: 82, f. 189 (f).
B. a. Schmidt, 1997g, 1998h: 19, f. 194 (f).
B. a. Peters, 2000a: 62, f. 197 (f).
B. a. Rudloff, 2003: 8, f. 22-25, 37, 40 (mf).
B. a. Peters, 2003: 105, f. 415-417 (mf).

Das ist in meinen Augen jedoch inkorrekt, da das Artepitheton ja schließlich in Kasus, Numerus und Genus dem Gattungsnamen angepasst werden muss. Ich nehme an, dass SCHMIDT 1992 diesen Fehler bereinigt hat...


Zum anderen Thema mit der Zuordnung der deutschen Artikel zu den Gattungsnamen: Mir ist keine Regel bekannt, nach der man den Artikel dem Genus des Gattungsnamens anpassen muss; das sollte jeder handhaben können, wie er will. Mir wäre es einfach zu kompliziert, den Namen ständig unterschiedliche Artikel zuzuordnen. Für andere (wie Boris Striffler) mag dieses Thema jedoch eine wichtigere Rolle spielen - 100%ig korrekt wäre es ja letztendlich nur so.
Für mich bleibt´s einfach "die Spinne" und somit auch die Brachypelma, die Avicularia oder die Ephebopus.


viele Grüße, Tobi


P.S.: Ich beabsichtige nicht, wieder regelmäßig hier im Forum anwesend zu sein. Für ganz brennend wichtige Fragen einfach eine eMail (in Form und Inhalt natürlich korrekt ;-) ) an mich schreiben: [email protected] .