Eine neue Spinnen Art?

[Damien1]

Hallo alle zusammen,

als ich heute morgen mit meinem Hund spazieren war, bemerkte ich eine Spinne am Boden. Ich bückte mich und sah eine etwa 1-1,5 cm große Spinne. Sie war pech schwarz, sehr stabil gebaut, ähnlich einer kleinen Brachypelma Art, das besondere aber war das ihr Zähne fast genauso groß waren wie ihr Körper. Mein Hund war auch interessiert und beugte den Kopf, die Spinne begab sich sofort in Angriffsposition, wo man ihre gigantischen Zähne erstrecht sah.
Da mir in Deutschland noch nie ein solches MONSTER unter die Augen gekommen ist, hoffe ich das mir irgendwer einen Tip geben kann, was ich da gesehen habe.
Da ich auf dem Rückweg noch mehrere dieser Art gesehen habe, werde ich auch mal versuchen eine zu fangen.

 

[Annabell3]

Hallo!
Die Zähne fast so groß wie der restliche Körper, also das kommt mir garnicht bekannt vor. Wäre schön, wenn du sie mal fotografieren und hier reinstellen könntest. :lol:

 

[radde1]

ist heut schon der 1. April???? :roll:

 

[BlackSun]

Hi,

bleiben wir konstruktiv! :wink: die einzige einheimische art mit sehr großen chelizeren, die mir spontan einfällt ist der dornfinger. Such mal bei googel.

Eigentlich ist es schon ein bissel zu kalt für spinnenaktivitäten im freiland.

 

[radde1]

ich bitte Dich.... 1,5 cm lange "Zähne" (die man ja von oben auch sooo gut erkennen kann), pechschwarz und in Rudeln in D auftretend - das klingt ja wohl entweder nach Scherz oder ner Szene aus Arachnophobia oder so

Der hier beheimatete Dornfinger ist meines Wissens auch nicht pechschwarz sondern eher bräunlich

 

[BlackSun]

nunja is mir klar deswegen :wink: . wollt das ganze nicht gleich unter "sagen und märchen, die das leben schrieb" ablegen.

@Damien: Fang mal bitte eine und mach ein foto, oder bist du als belzebubs sohn mal wieder im vorgarten der hölle unterwegs gewesen?

 

[T.Raab]

Hallo,

für mich hört es sich nach Atypus piceus an. Diese Tiere kommen in DE vor.

Bild 1

Bild 2 (Atypus affinis)

Literatur:

• DÖRR, T. & T. LÜBCKE (2003): Atypus piceus - auf der Suche nach der einheimischen Vogelspinne, ein Exkursionsbericht. DeArGe Mitteilungen 8(2): 4-10

 

[BlackSun]

Aber atypus lebt doch verborgen in röhren!? Oder wandern die männchen momentan auf der suche nach einer partnerin umher?

 

[Improver]

hi, hört sich für mich auch nach atypus spp. an. allerdings sollten die böcke alle entweder tot oder noch nicht adult sein. hab letztes frühjahr adulte böcke gesehen. aber vom abwehrverhalten und der genannten chelizerengröße tip ich echt auf atypus. der dornfinger fällt weg, der is nit schwarz und die chelizeren sind auch garnicht sooo groß. außerdem wirkt C. punctorium nicht so derart stabil und untersetzt wie atypidae.

 

[Tarantulla]

Hi,

@BlackSun
normalerweise sollte es um diese Jahreszeit für Spinnenaktivitäten im Freien schon zu kalt sein. Bei den aktuellen milden Temperaturen ist aber noch so manches aktiv, was man im November nicht mehr vermuten würde. :wink: Die Kreuzspinnen im Freien sind hier noch putzmunter, und am letzten Wochenende hat sich sogar noch eine Wespe in meine Küche verirrt. Mit sowas rechnet man in dieser Jahreszeit eigentlich auch nicht mehr. :lol:

Gruß Sabine

 

[Tobi W.]

Hallo zusammen!

Einheimische Spinnen mit riesigen Cheliceren - da fallen mir persönlich Vertreter der Familie Dysderidae (Sechsaugenspinnen) ein.

Nach

BELLMANN, H. (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. 2. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart. S. 56-57.

treten adulte Männchen von Dysdera erythrina von August bis Mai auf, werden aber nur 6-8 mm (KL) groß. Weibchen dagegen erreichen 9-14 mm KL.

Ich schätze mal, dass man einer Dysderidae eher "auf offener Straße" begegnet als einer Atypus, zumal die übergroßen Cheliceren wirklich ins Auge stechen.

Hier noch ein paar Links, die ich auf die schnelle gefunden habe:

Verbreitungskarte Dysdera erythrina
Family Dysderidae
ähnlicher Thread im Forum Haustiere
Wikipedia.de: Sechsaugenspinnen


viele Grüße, Tobi

 

[Mark E.]

Hi!

Dysderidae sind aber ausschließlich nachtaktiv...

Gruß, Mark

 

[The_Birdeater]

Dysderidae sind aber ausschließlich nachtaktiv...

...und vor allem NICHT schwarz. Trotzdem haben Sechsaugenspinnen auch gewaltige Chelizeren. Als ich den Post las, habe ich auch direkt an eine Tapezierspinne (Atypus) gedacht. Aber wie es "Black Sun" bereits erwähnt hat, leben diese orthongnathen Vogelspinnenverwanten sehr versteckt in Gespinnstschläuchen. Die Aussage mit den paarungswilligen Böcken klingt gar nicht so schlecht.
Mal abwarten, was evetuelle Fotos zeigen.

Gruß, Aaron

 

[Damien1]

Ja, das ist sie!!!
Timo hat recht, das Bild (Atypus) passt eindeutig zu der Spinne.
Noch mal zu den Höhlen, ich habe sie auf einem Berg gesehen, wo man sehr häufig kleine Höhlen im Boden sehen kann.
Vielen Dank für eure Mühen, dachte schon ich wäre bescheuert geworden!!!

 

[radde1]

dann entschuldige ich mich für den "1. April" - das klang mir einfach zu fremd für eine einheimische Spinne, dazu noch Dein Nickname. Naja, wieder eines besseren belehrt...man lernt ja nie aus :wink:

Also sorry für die falsche Verdächtigung

Viele Grüße, Eddie

 

[Regulus]

Ja, das ist sie!!!
Timo hat recht, das Bild (Atypus) passt eindeutig zu der Spinne.
Noch mal zu den Höhlen, ich habe sie auf einem Berg gesehen, wo man sehr häufig kleine Höhlen im Boden sehen kann.
Vielen Dank für eure Mühen, dachte schon ich wäre bescheuert geworden!!!

Vertreter der Gattung Atypus (Tapezierspinnen) bauen keine Höhlen/Röhren im "herkömmlichen" Sinne. Die von ihnen angelegten Röhren enden an der Erdoberfläche in einer Art Gespinnstschlauch, den die Tiere mit Rindenstückchen, Erde etc. tarnen. Sind gar nicht so leicht auszumachen. Berührt ein Beutetier diesen Schlach, nimmt die Spinne dies durch die entstehenden Vibrationen wahr (so kann sie es genau lokalisieren), läuft in den Schlauch, beißt durch diesen das Opfer und zerrt es anschließend durch die entstandene Öffnung in ihre Wohnröhre. Dass für diese Aktion längere, kräftigere Chelizeren notwendig sind, liegt nahe.
Wandernde Männchen habe ich auch dieses Jahr (Ende Oktober das letzte Mal) beobachten können. Imposante, unter Naturschutz stehende Tierchen.

Gruß Thomas