Wolf im Schafspelz? :)

[radde1]

Tach zusammen,

meine (Brachypelma) Smithi (juveniler Bock - 5cm KL) ist seit der letzten Häutung (nicht nur äußerlich) wie ausgewechselt - absolut unberechenbar...sitzt stundenlang still rum und man wird verleitet in den Glauben, daß sie "kein Wässerchen trüben" könnte.

Doch gerade gestern ist mir etwas passiert, was ich (vor der Häutung) kaum für möglich hielt. Sie saß mit dem Hintern zur Frontscheibe vor der Höhle und ich entdeckte etwas weiß-flockiges auf ihrem Abdomen - ich hab dann ganz vorsichtig die Tür geöffnet und wollte das Flöckchen mit einem Q-Tip entfernen und ggf unterm Mikroskop untersuchen - keine Regung, nix.
Habe dann mal ganz vorsichtig über eines ihrer Beine gestrichen und plötzlich wurde sie zur Bestie: explosionsartig drehte sie sich, sprang in meine Richtung, schnappte sich das Q-Tip in der Luft und landete 20 cm weiter in der anderen Terri-Ecke.
Das ganze passierte im Zeitrahmen eines Wimpernschlages - wäre das Q-Tip zufällig mein Finger, hätte ich sicher jetzt einige Probleme, dies zu tippen...toi toi toi.

Einen solchen Ausbruch habe ich bisher noch nie von ihr erlebt (lasse sie allerdings auch normalerweise komplett in Ruhe).
Ansonsten zeigt sie das hier meist geschilderte Verhalten: Bewegt sich seeehr gemächlich, sitzt stundenlang rum, flüchtet seit der Häutung jedoch eher halbherzig, wenn sie sich gestört fühlt.

Nunja, dieses Erlebnis hat mich wieder wachgerüttelt, daß man keine (!!) Spinne, egal welcher Gattung, unterschätzen sollte.

Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht (speziell mit Spinnen die meist als gutmütig beschrieben werden)?

Schönen Gruß, Eddie

 

[Ferdinand1]

klar - meinen ersten (und bislang einzige) Biss einer VS hab' ich von einer -ach so friedlichen- Grammostola rosea "erhalten". War damals meine erste Spinne und ich hatte noch keine Ahnung wie ich das Verhalten des Tieres interpretieren sollte.
Heute wüsste ich, dass sie damals schon hochgradigst gereizt war aber als Anfänger....

LG, Ferdinand

 

[Tarantulla]

Hallo Eddie,

hatte auch gerade vor ein paar Tagen in einem anderen Thread geschrieben, dass ich meine bislang einzige, wirklich brenzlige Situation mit einer B. smithi erlebt habe.

Die sollte auch meine gutmütige Anfängerspinne sein. Nach ihrer ersten Häutung bei mir, hat sie sich aber für mindestens ein halbes Jahr in eine regelrechte Furie verwandelt, die mich nicht nur um ein Haar gebissen hätte, sondern in dieser Zeit auch die gesamte Einrichtung ihres Terris zerlegt hat.

Nachdem ich diese kritische Zeit mit ihr überstanden hatte, hatte ich jedenfalls keine Hemmungen mehr, mich auf die 'gefährlicheren' Arten aus Asien und Afrika zu stürzen, mit denen mir derlei bis jetzt noch nie widerfahren ist. :mrgreen: :mrgreen:

Inzwischen hat sich die Smithi wieder weitgehend beruhigt und ist die meiste Zeit die Lahmarschigkeit in Person. :lol: Ab und zu neigt sie aber trotz allem zu einer gewissen Zickigkeit und unerwarteten Reaktionen.

Beste Grüße
Sabine

 

[BlackSun]

Hi,

dazu auch ne kleine story von mir. Ich kenne b. albopilosum eigentlich als ziemlich ruhige art. Ich füttere meine spinnen auch manchmal von der pinzette, was einerseits ein nettes "spiel" für mich ist und andererseits ne schnelle kontrollierte art der futterübereichung ist.

Letztens wollte ich das auch mit der albo meines kumpels Andreas (B.E.-spider) machen. Ich also die pinzette samt zappelnen heimchen der spinne dargereicht und "rumps" ging die dame ab wie ein zäpfchen. Hat mir glatt die pinzette aus der hand gerissen und wollt die nicht mehr hergeben. Wenn ich danach gegriffen habe ist sie vorgeschossen wie ein grimmiger pitbull. Sowas hab ich auch noch nicht erlebt.

Ich denke raddes smithi hat warscheinlich den q-tip für beute gehalten und hat nen klassischen beutesprung gemacht (mit anschließender ernüchterung). Auf jedenfall würd ich ab jetzt brennhaarfussel lieber an der nächsten exuvie untersuchen :wink: .

 

[The_Birdeater]

Da kann man mal sehen, dass auch die als harmlos und friedlich geltenen Arten zu waren Furien werden können.
Diese Tiere sind halt unberechenbar. Ich hätte vor einer B.smithi oder G.rosea genauso viel Respekt wie vor einer P.murinus oder anderen aggressiven Arten. Ich würde keine VS anfassen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Darum habe ich auch noch nie schlechte Erfahrungen gemacht.
Ausser mit einem meiner S.s.Mai Chau's (Skolopender). Beim entfernen von Futterüberresten attackierte mich der Skolo blitzartig, aber zum Glück hat er nur meinen Daumennagel erwischt.
Da musste eine noch längere Pinzette her.

Gruß an alle, Aaron

 

[Ferdinand1]

Ausser mit einem meiner S.s.Mai Chau's (Skolopender). Beim entfernen von Futterüberresten attackierte mich der Skolo blitzartig, aber zum Glück hat er nur meinen Daumennagel erwischt.
Da musste eine noch längere Pinzette her.

kann ich gut verstehen - bei meinen gigantea's wird ausschliesslich(!) mit einer 30er Pinzette hantiert... :wink:

LG, Ferdinand

 

[PatricK.]

So viel zu einer "lieben Smithi"

So ein Verhalten kenne ich auch nur zu gut von meiner Smithi.....
Mein kleiner adulter Racker, war auch stundenlang auf dem Holzstück und als ich sie einfangen wollte mit der HD, sprang sie auf mich zu, riss mir die HD aus der Hand und versucht sie irgendwie in die Höhle zu schleppen...
Bis ich sie einfangen konnte, vergingen ca. 1 1/2 Stunden, da sie immer wieder meine HD angegriffen hat!!! =)

mfg Patrick

 

[diavolo16]

Hi,

:lol: was macht ihr bloß mit euren smithis??? :lol: :lol:

 

[BlackSun]

... wir machen die scharf wie kampfhunde. So mit heimchen an der strippe und vorher wegziehen wenn die spinne rann will. Sogenannte kampfsmithis, gassi gehen nur mit chelizerenkorb! :lol: gehen irgendwann auf ausgewachsenen karnickel ... 8O

 

[The_Birdeater]

...und reissen Polizisten von ihren Motorrädern.

 

[Chaser1986]

und jagen Briefträger bis zur Besinnungslosigkeit! :twisted: :twisted: :twisted:

 

[Turin]

Was ich mich bei dem Thread gerade frage: hat eigentlich auch jemand ein Schaf im Wolfspelz, also zb. eine friedliche T. blondi o.ä.?

 

[Mystic2]

Hallo!

Ja, hab ich. Meine Geni ist, nach allem was ich gelesen habe, ausgesprochen friedlich. Zieht sich bei Störung in aller Ruhe zurück und als ich sie in meinen "Anfängertagen" mit einem Esstäbchen gereizt habe (Asche über mein Haupt), brauchte ich erst mal 3-5 Berührungen, bis sie sich richtig in Angriffstellung erhoben hatte. Wenn ich weiter gereizt hatte, hat sie höchstens nach dem Stäbchen geschlagen, aber nie reingebissen.

 

[Krusty1]

Moin,

also ich kann da Rene nur zustimmen. Meine A. geniculata ist auch absolut friedlich. Hab sie seit ca. 1 1/2 Jahren und sie hat nun eine KL von ca. 5 cm. Noch nie bombadiert, noch nie eine Drohstellung bei ihr gesehen, noch nie attackiert worden (Ok, die Wasserstrahlen beim Bromeliengießen greift sie ab und zu mal an, aber das war es schon). Wenn ich ihr aber eine Futtertier vor die Höhle werfe ist dies schneller gepackt und in die Höhle gezerrt worden, als das ich Ave Maria sagen kann.

Gruß

Ingo

 

[PatricK.]

Ich hatte auch ein P. fasciata, die ich bis zur KL von 6cm Problemlos auf die hand nehmen konnte, es aber nur einmal versehentlich getan habe ( nicht aufgepasst und blums war sie auf der hand...grr)

War schon anfangs ein schock, aber irgendwie wirkte sie sehr friedlich....fast letargisch =)

Aufjedenfall änderte sich das ganze, als sie sich erneut gehäutet hat...=)

mfg Patrick

 

[Sascha Bechtel]

Hallo zusammen,

meine Meinung/Erfahrung dazu ist:
Es gibt keine agressiven Vogelspinnen! (Die sind zu dumm dazu)
Wenn eine VS auf jemanden agressiv wirkt, liegt das daran, daß man sich ihr falsch nähert
und sie den Gegenstand/Hand für Futter hält.
Deswegen wirken extrem verfressene Arten wie z.B. Geni oder Lasi auch extrem agressiv, was sie aber definitiv nicht sind.

Warum sollte eine VS, wenn sie erkannt hat, daß es sich um eine übermächtige Bedrohung
handelt, ihr wertvolles Gift sinnlos vergeuden?
Sie wird immer erst versuchen abzuhauen, oder (wenn sie kann) bombadieren.
Wenn sie keine Fluchtmöglichkeit mehr hat, wird sie sich möglichst groß machen -> gefährlich wirken
und schlagen (ohne Bissattacke).
Erst in letzter Instanz wird sie dann aus lauter Verzweiflung ihren Giftbiss einsetzen.
Aber direkt nach dem Biss wiederum wird sie versuchen zu fliehen und den Schockmoment des Angreifers nutzen.

Wie schon oben gesagt wurde, je nachdem wie ich mich meiner VS nähere
kann ich sogar meine Albo, die wirklich sehr friedlich ist, dazu bewegen besonders gefährlich zu wirken.
Wie ihr ja alle wisst, sind VS sehr kurzsichtig, und die Spitze eines Fingers könnte ja auch ein "Wurm" sein.

Allerdings um mir teilweise selbst zu widersprechen,
es gibt auch ein paar Arten, überwiegend welche ohne Brennhaare,
bei denen ich trotzdem aufpassen würde, weil das Gift potenter ist. (bes. Poecilotheria spec., Psalmopoeus spec. und Afrikaner)
Die haben halt keine andere Verteidigungsmöglichkeit und werden schneller mal (aus Angst) zubeißen.
Aber agressiv sind diese dann trotzdem nicht...

Ach ja, und: wer seine VS auf die Hand nimmt, sollte immer damit rechnen,
daß sich die "Nette" auch mal erschrickt und vielleicht versucht, sich mit den Chelizeren festzuhalten.
(ist aber dann von der VS echt nicht böse gemeint, obwohl es weh tun könnte)

vlg.
Sascha

 

[diavolo16]

Hallo

Es gibt keine agressiven Vogelspinnen! (Die sind zu dumm dazu)

...da wäre ich mir bei den Afrikanern aber nicht sicher!
Ich habe selbst eine P.murinus und die rast aus ihrem Gespinst und stellt sich schon auf, wenn ich nur das Wasser wechseln will (ohne jegliche Berührungen der Spinne).
So wäre ich vorsichtig mich so zu äußern....gibt immer ein schwarzes schaf!

 

[Ferdinand1]

Es gibt keine agressiven Vogelspinnen!

stimmt - auch m.E. gibt's nur hektische, weniger hektische und ruhigere Charaktere ! Habe den Ausdruck bewusst gewählt, denn wir wissen ja alle, dass es auch innerhalb einer Gattung ganz unterschiedliche Charaktere gibt...

Die sind zu dumm dazu

Du machst den selben Fehler den viele machen und vermenschlichst die Tiere. Dumm ist ein Attribut dass rein auf den Menschen anzuwenden ist, Tiere -und vor allem jene die vom genetischen Bauplan her recht einfach "gestrickt" sind- reagieren rein instinktiv ! Das als dumm oder blöd zu bezeichnen ist ganz einfach falsch denn es ermöglicht den Tieren das Überleben :!:

LG, Ferdinand

 

[Daishi]

Die sind zu dumm dazu

Du machst den selben Fehler den viele machen und vermenschlichst die Tiere. Dumm ist ein Attribut dass rein auf den Menschen anzuwenden ist, Tiere -und vor allem jene die vom genetischen Bauplan her recht einfach "gestrickt" sind- reagieren rein instinktiv ! Das als dumm oder blöd zu bezeichnen ist ganz einfach falsch denn es ermöglicht den Tieren das Überleben :!:

LG, Ferdinand

Ich glaube das meint er doch damit, dass die eben sehr "einfach gestrickt" sind, eben nur nach Instinkten handeln. Die Dummies! Haben ja noch net ma 'n Hirn! löl

 

[Marcel Vaupel]

Meine B.Smithi legt auch nicht so ein ruhiges Verhalten an den tag wie es in den "norma" faellen ist. Wenn ich ins terri muss wegen dem wasser oder sonst was will Sie auch immer gleich beißen. warum auch immer sie war schon so drauf wo ich sie bekommen haben (0,5cm) heute ist sie 2,5 - 3,5 cm aber ich habe mich damit abgefunden was soll man auch sonst tun lol