Mal ganz ehrlich...

Diskutiere Mal ganz ehrlich... im Allgemeines Forum im Bereich Spinnen; ..ein Staat, der Massentierhaltung :evil: so betreibt, daß mit schöner Regelmäßigkeit Gammelfleischskandale :evil: auftreten, Braunbären...
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #1
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Soeren1

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..ein Staat, der Massentierhaltung :evil: so betreibt, daß mit schöner Regelmäßigkeit Gammelfleischskandale :evil: auftreten, Braunbären auswildert, um sie ausstopfen :evil: zu lassen, Pelzproduktion :evil: in Kauf nimmt, der die Leute in dem Glauben wiegt, das leckere rosa Fleisch (und Frosties für die Schlange) wachse im Kühlschrankland (oder wo sonst?), der entscheidet in abstracto, die Lebendfütterung von Reptilien und Wirbellosen sei "Tierquälerei"...??

Irgendwo sind da doch ein paar Relationen verloren gegangen, oder?
Ich kauf das Fleisch jedensfalls nicht mehr...Und halte mich an das was in meinen Fachbüchern steht, die offenbar vor dieser kruden Reglementierung gedruckt wurden.

"We Feed the World"
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #2
Mark E.

Mark E.

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AW: Mal ganz ehrlich...

Hi!

ein Staat, der Massentierhaltung so betreibt, daß mit schöner Regelmäßigkeit Gammelfleischskandale auftreten,

Dass die BRD Massentierhaltung betreiben soll ist mir gänzlich neu... 8O
Du kommst nicht zufällig aus dem Osten und hast die Wende verschlafen? :lol:

In welche Richtung sich die fleischerzeugende Wirtschaft entwickelt hängt in erster Linie nicht von Staat etc. ab, sondern von unserem Verhalten und unseren Gewohnheiten als Verbraucher, also Dir und mir! Wenn man zuerst auf den Preis und dann auf die Qualität des Fleisches, braucht man sich über solche Skandale nicht zu wundern.
Es gibt durchaus gut geführte Betriebe in Deutschland, die exzellente Fleischqualität artgerecht herstellen.

der entscheidet in abstracto, die Lebendfütterung von Reptilien und Wirbellosen sei "Tierquälerei"...??

Der Staat hat das auch nicht einfach so entschieden (abgesehen davon, dass Tierschutz auf dem europäischen Recht basiert), sondern das wurde durch einige Studien belegt. :wink:
Eigentlich sollte Dir Dein gesunder Menschenverstand sagen, dass eine sachgemäße Tötung (ich will gar nicht abstreiten, dass es auch hier auch zu Unfällen kommen kann) einer Lebendfütterung nach Möglichkeit absolut vorzuziehen ist.

Gruß
Mark
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #3
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radde1

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AW: Mal ganz ehrlich...

Hallo,

Dass die BRD Massentierhaltung betreiben soll ist mir gänzlich neu... 8O
Du kommst nicht zufällig aus dem Osten und hast die Wende verschlafen? :lol:

Ist das ironisch gemeint? Oder glaubst Du wirklich, daß es sowas hier nicht oder nur vereinzelt gibt? 8O

In welche Richtung sich die fleischerzeugende Wirtschaft entwickelt hängt in erster Linie nicht von Staat etc. ab, sondern von unserem Verhalten und unseren Gewohnheiten als Verbraucher, also Dir und mir! Wenn man zuerst auf den Preis und dann auf die Qualität des Fleisches, braucht man sich über solche Skandale nicht zu wundern.

Seh ich anders - wer sagt denn, daß die teureren Produkte zwingend aus artgerechter Haltung oder sogar von besserer Qualität sind und nicht lediglich die Marge erhöht? In erster Linie ist da wohl der Staat gefordert, dies zu reglementieren.

Gruß Eddie
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #4
Veith

Veith

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AW: Mal ganz ehrlich...

hi,

Seh ich anders - wer sagt denn, daß die teureren Produkte zwingend aus artgerechter Haltung oder sogar von besserer Qualität sind und nicht lediglich die Marge erhöht? In erster Linie ist da wohl der Staat gefordert, dies zu reglementieren.
teuer= gut zu setzen ist auch etwas blauäugig.
aber ich bezweifle das mark das so gemeint hat.
tatsache ist das du als verbraucher die möglichkeit hast zu entscheiden ob du nur selten fleisch ist und dafür von z.b. ortsansässigen fleischern bauern oder biobauern kaufst, oder ob du 3x am tag fleisch essen musst und dafür auf das billige aus dem supermarkt zurückgreifst was def. schlecht ist.

einfach mal wieder blind dem staat alles in die schuhe zu schieben zeigt nud das man keine ahnung hat.

gruß karsten
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #5
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radde1

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AW: Mal ganz ehrlich...

Tach,

tatsache ist das du als verbraucher die möglichkeit hast zu entscheiden ob du nur selten fleisch ist und dafür von z.b. ortsansässigen fleischern bauern oder biobauern kaufst, oder ob du 3x am tag fleisch essen musst und dafür auf das billige aus dem supermarkt zurückgreifst was def. schlecht ist.

das ist doch blauäugig und Schubladendenken, nach dem Motto: Die Biobauern sind alles gutherzige Menschen, die nur entfernt ihre Geldbörse im Sinn haben - das ich nicht lache :D
So wie Du das siehst wäre es ja auch toll und könnte funktionieren - das setzt aber eine gesteigerte Moral sowohl beim Verbraucher als auch Anbieter voraus. Leider ist dies nur Wunschdenken und hat mit der Realität nichts zu tun. Da gehts ums Geld!!! und bei dem Thema verlieren die meisten Menschen ihre moralischen Wertvorstellungen.

einfach mal wieder blind dem staat alles in die schuhe zu schieben zeigt nud das man keine ahnung hat.

Ja logisch, Lebensmittelüberwachung, Tierschutz usw. kann wohl nur durch staatliche Organe geregelt werden, oder wie stellst Du Dir das vor?

Gruß,
Eddie
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #6
Veith

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AW: Mal ganz ehrlich...

@radde

du legst irgendwie ein übersteigertes schwarz weiß denken an den tag.

und du interpretierst irgendwie mehr in worte als eigentlich gesagt wurde.

Die Biobauern sind alles gutherzige Menschen, die nur entfernt ihre Geldbörse im Sinn haben
hab ich nicht behauptet.

fakt ist, daß du dir bei biobauern meist selber ein bild über die tierhaltung machen kannst. genauso wie beim bauern um die ecke oder beim schlachter um die ecke der bei einem nahegelegenen bauern einkauft. bei uns kann man sich den bauern nennen lassen und wenn man möchte dort auch die tierhaltung begutachten. das dieses teurer ist kommt nicht nur allein dadurch das der biobauer mehr verdienen möchte.
aber sicher möchte der auch sein geld haben. finde ich auch nicht verwerflich solange qualität geliefert wird.
ich nehme mal einfach an das du noch nie groß mit bauern und biobauern zu tun hattest, nicht weißt was die für auflagen und probleme haben und wie die preise zustande kommen.

ein weiterer fakt ist, daß "billigfleisch" überlagert sein kann, älter ist und behandelt wird um frisch auszusehen.
was bei solchen massenproduktionen alles abläuft das wirst du nicht annähernd bei klein und biobauern im ablauf finden.

das setzt aber eine gesteigerte Moral sowohl beim Verbraucher als auch Anbieter voraus.
nein nur beim verbraucher.
beispiel FCKW wir haben lediglich aus einem grund keine FCKW kühlschränke mehr.
und zwar weil die verbraucher keine mehr gekauft haben. so waren die anbieter gezwungen ihre produktion zu ändern.

Ja logisch, Lebensmittelüberwachung, Tierschutz usw. kann wohl nur durch staatliche Organe geregelt werden, oder wie stellst Du Dir das vor?
wie die vergangenheit bewiesen hat, kann man solche kontrollen umgehen oder willst du eine lebensmittel und verbraucherschutzstasi?
das ist irgendwie utopisch.

wie du bereits selber erwähnst, was für die meisten leute zählt ist geld.
wenn sich die verbraucher weigern ihr geld für minderwertige ware auszugeben wird ein umdenken in den konzernen stattfinden und das bringt weit aus mehr als eine lebensmittelkontrolle.

gruß karsten

EDIT
wurd schon mal erwähnt das n OT bereich angebracht wäre? :wink:
EDIT
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #7
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radde1

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AW: Mal ganz ehrlich...

@Veith:

Die neue Gesetzgebung sieht meines Wissens u. a. ein Auskunftsrecht über Zulieferer für die Lebensmittelhändler vor - und zwar über die kommunalen Verwaltungen.

Fakt ist aber, daß es nicht an jeder Ecke nen Bauern oder gar Biobauern gibt, geschweige denn Biobauern mit Hofschlachterei :D

ich nehme mal einfach an das du noch nie groß mit bauern und biobauern zu tun hattest, nicht weißt was die für auflagen und probleme haben und wie die preise zustande kommen.

Ich brenne darauf, von Dir zu hören, wie es da wirklich abgeht (Auflagen und Probleme)!

ein weiterer fakt ist, daß "billigfleisch" überlagert sein kann, älter ist und behandelt wird um frisch auszusehen.
was bei solchen massenproduktionen alles abläuft das wirst du nicht annähernd bei klein und biobauern im ablauf finden.

Ist ne leere Behauptung

beispiel FCKW wir haben lediglich aus einem grund keine FCKW kühlschränke mehr.
und zwar weil die verbraucher keine mehr gekauft haben. so waren die anbieter gezwungen ihre produktion zu ändern.

Ja genau - das hatte rein gar nichts mit dem internationalen Beschluß über den FCKW-Abbau zu tun (Stichwort:Ozonloch) ;)

wie die vergangenheit bewiesen hat, kann man solche kontrollen umgehen oder willst du eine lebensmittel und verbraucherschutzstasi?
das ist irgendwie utopisch.

Was hat denn die Stasi damit zu tun? Solche Bemerkungen sind völlig fehl am Platz - wenn Du Deine Abneigung gegen staatliche Interventionen kundtun willst, dann vielleicht auch sachlich?

wenn sich die verbraucher weigern ihr geld für minderwertige ware auszugeben wird ein umdenken in den konzernen stattfinden und das bringt weit aus mehr als eine lebensmittelkontrolle.

Bleibt noch die Frage, wie man sicherstellen will, daß man (z. B. beim Dorfschlachter) für die höherpreisigen Artikel auch höherwertige Lebensmittel bekommt und dieser nicht mglw. das gleiche Produkt ausm Supermarkt mit dem Etikett "BIO" verkauft?

Gruß,
Eddie
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #8
Andreas751

Andreas751

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AW: Mal ganz ehrlich...

Hallö!

Die Realität zeigt doch aber, das nach wie vor Döner gekauft werden wie die wilde Wutz, und das kein bißchen Fleisch deshalb länger in der Truhe liegt, weil es eventuell Gammelflesich sein könnte...
Den Leuten kommt es drauf an, das der Kram billig ist, wo es herkommt, wie es produziert wurde, geht den meisten Verbrauchern derart am Hintern vorbei...
Man könnte nur was ändern, und größeres bewegen, wenn kontinuierlich Aufklärungssendungen darüber kämen, wo 90 % des Fleisches, egal ob Geflügel, Fisch oder Rind/ Schwein etc. herkommen, unter welchen teils horrenden Umständen das gewonnen wird, am besten auf RTL 2 nach den Gerichtsshows o.ä., weils da die meisten sehen dürften...

Weiß der Normalverbraucher, daß das durchschnittliche Brathähnchen mit seinem Alter von 4-6 Wochen biologisch gesehen noch ein Küken ist?
Oder das das durchschnittliche Schnitzelschwein auch nur etwa 100 Tage alt wird?
Eine Farce, daß die Schafzucht in Deutschland sich zur Hauptsache nur noch auf Landschaftspflege und Fleischbedarf muslimischer Mitbürger stützt, weil die nur Fleisch rituell geschlachteter Tiere essen dürfen. Das Gros des verzehrten Lammfleisches für unsereinen hingegen, der Nicht- Muslim ist, kommt aus Neuseeland, vom anderen Ende der Welt...
Warum dies? Das Fleisch der Extensivrassen gibt nicht genug Masse her, um den Bedarf des breiten Volkes zu stillen, und was wirkliches Qualitätsschaffleisch aus Deutschland angeht, so geht das als Delikatesse irgendwoanders hin, nur nicht in deutsche Küchen...
In Deutschland gehen die Streuobstwiesen und Obstplantagen zugrunde, das Obst fällt runter und vergammelt, oder wird massenweise in Müllsäcken entsorgt, um dafür Äpfel aus wiederum Neuseeland oder bspw. Chile zu importieren...
Für so einen Nonsens fehlt mir denn auch irgendwie jegliches Verständnis...
Der Durchschnittsverbraucher wird nen Teufel tun, und nur der Tiere zuliebe 5 Euro mehr ausgeben...
Oder an den Straßenrand oder eine alte Obstplantage gehen, und sich da Obst holen, das sonst vergammelt. Da wird lieber im Supermarkt gekuckt, welche Äppel gerade im Angebot sind...

Was ist mit Tomaten, diesem roten, runden Schluck Wasser?
Um die billig und in optisch optimaler Qualität anbieten zu können, werden sie unter Kunstlicht in Steinwolle gezogen, welche ständig von einer optimalen Nährlösung umspült wird...
Fein, das das Kilo Tomaten dadurch nur 3 Euro kostet...
Aber weiß denn noch ein Mensch, wie eine richtige, sonnengereifte Freilandtomate schmeckt?
Oder eine vollreif geerntete Erdbeere, die in der Sonne an der Staude reifte?
Gerichte, die künstliche Tomate enthalten, schmecken mehr nach Tomate als die echten aus dem Treibhaus... Die Erdbeeren aus dem Laden müssen erst ellenlang gezuckert werden, bevor sie genießbar sind...
In 4 Wochen hochgemästete Hähnchen haben verbogene, mürbe Knochen und schmecken nur dadurch nach etwas, das dem Futter kurz vorm Schlachttermin Mais und ähnliche Sachen beigegeben werden...
Und das alles, damit der Verbraucher es fein günstig bekommt...

Hat schon mal einer ein Suppenhuhn gegessen, das nicht eine ausgepowerte Legehenne war, sondern einer Doppelnutzungsrasse entsprang?
Ein Suppenhuhn, das auch ohne riesige Zugabe an Beimengungen drei Leute satt macht, und daher nicht so ein abgemagertes armes Vieh war, wie üblich, sondern eins, das sogar noch Fett hatte, als es geschlachtet wurde, und dazu richtig Fleisch an Brust und Bein?
Und das so gut schmeckte, daß ich seit diesem Huhn vor acht Jahren kein herkömmliches Suppenhuhn mehr gegessen habe, selbst wenn es für nen Euro im Angebot war?

Sicher nur wenige...
Und warum? Alles muß EG- einheitlich sein, alles muß flächendeckend exakt die gleiche Qualität haben, nichts darf abweichen...
Dies nicht etwa, weil der Verbraucher anderes nicht kaufen würde, nein, um den reibungslosen Marktablauf zu garantieren...
Im Gesamtbild steht das Geld, das muß stimmen, und deshalb wird eindeutig global auf Quantität gesetzt, Qualität ist nur noch eine oberflächliche Nebenerscheinung, bzw. nehmen die Leute das als Qualität, was ihnen als solche vorgegaukelt wird, wie etwa die 50- 55 mm durchmessende, dem Verbrauchergeschmack im Farbton optimal angepasste Wassertomate herkömmlichen Angebots... Äußerlich feinste Qualität...
Beißt man aber rein, vergeht einem alles...

Egal ob Schwein, Rind, Huhn oder sonstwas...
Es werden europaweit, wenn nicht weltweit, nur eine Handvoll Rassen und Zweckkreuzungen gehandelt, und in exakt definiertem Alter getötet/ geerntet weil man nur so die "gleichbleibende Qualität" des Produktes abschätzen kann...
Alles andere, wie Weidefleisch aus Argentinien, Serranoschinken aus Spanien, sonnengereifte Tomaten aus Italien, wird als ausgesprochene Delikatesse gehandelt, und ist sauteuer...
Weil es von anderen Rassen/ Sorten als den herkömmlichen stammt, weil es aus meist wesentlich kostengünstigerer Haltungsform stammt, als das Einheitsfleisch/gemüse, und trotzdem viel besser schmeckt...

Die Leute werden veräppelt von Hacke bis Nacke, manipuliert, wo es geht, um minderwertige Ware als " Qualität" anzusehen, wohingegen dann die natürlich gewachsenen Sachen, die eigentlich die günstigen sein sollten, ausgesprochenes Feinstmaterial sind...

Deutsche Jungbullen werden gleich nach der Geburt von der Mutterkuh getrennt, und ein Jahr lang mit wenig Auslauf, ausschließlich unter sich bleibend, und aufwändig produzierten Futtermitteln hochgemästet, um dann geschlachtet zu werden...
Das ist dann das "Jungbullenfleisch bewährter deutscher Qualität", von dem man nach dem Braten nur noch die Hälfte in der Pfanne hat, und das heute im Euro genauso viel kostet, wie damals in der Mark...

Argentinische Jungbullen wachsen zwei Jahre wesentlich kostengünstiger mit quasi null Arbeitsaufwand unter freiem Himmel, ohne jedes künstliche oder besonders aufbereitete Futter heran, begleitet von der Mutterkuh im natürlichen Herdenverband, wo sie bis kurz vor der Geburt des nächsten Kalbes Milch saugen können, und diese eigentliche Qualität ist dann eine sauteure, hochgehandelte Delikatesse, wo man beim Braten tatsächlich noch soviel in der Pfanne hat, wie man hineintat, obwohl man hierzulande ohne weiteres genau dasselbe haben könnte...

Würde man den Leuten das aber erzählen, würden die anfangen nachzudenken, und dann würde die ganze milliardenschwere Futtermittelindustrie zusammenklappen, die EU könnte keine Subventionsgelder in Millionenhöhe für ohne weiteres als Weiden zu nutzende Brachflächen mehr verpfeffern, die Lebensmittelüberproduktion würde zusammenbrechen, die ja durch die hohe Produktivität aufgrund Wunsches nach billigem Preis bedingt ist...

Der Liter Milch hat im Laden 50 Cent zu kosten...
Hierfür werden dann Kühe gezüchtet, die im Jahr an die 16000 Liter Milch geben. Um das zu können, müssen sie im Alter von einem Jahr erstmals gedeckt werden, und dann jedes weitere Jahr ihrer maximal acht Jahre Lebenspanne ein Kalb gebären...
Damit der Körper der Kuh das durchsteht, Trächtigkeit bei Produktion von 16 Tonnen Milch im Jahr pro Tier, wird Kraftfutter und Spezialfutter, unter anderem protein- und eiweißreiches Tiermehl, verfüttert, was ein Milliardengeschäft ist...
Die Färsen (Jungkühe) werden dann ein Jahr aufgezogen, dann werden sie künstlich besamt, und gehen mit der Geburt des Kalbes im Alter von zwei Jahren "in Produktion"...
Bleibt die Kuh bei dieser Besamung leer, wird also nicht trächtig, wird es maximal noch zweimal versucht, hat es dann nicht geklappt, wird die Haltung dieser Kuh unrentabel, und sie wandert ins Schlachthaus...
Das Bullenkalb wird ebenso wie die Färse am Tag der Geburt von der Mutterkuh abgesondert, und in einem Maststall mit ausschließlich seinesgleichen, Bullen im selben Alter, ein Jahr lang hochgemästet... Unter ebensolchem Futtermittelaufwand, um kostendeckend Fleisch zu bekommen, wie bei der Mutterkuh... Damit sich das am Ende rechnet, werden möglichst viele Tiere zusammen gemästet, wobei wirkliche Qualität auf der Strecke bleiben muß...
Hat einer eine gut Milch gebende Mutter, und einen Vater, der von einer ebensolchen abstammt, hat er vielleicht Glück und wird Zuchtbulle, ansonsten heißt es nach diesem Jahr, ab ins Schlachthaus...
Länger lohnt sich nicht vom Futteraufwand, außerdem ist die neue Kälbergeneration bereit, ihrerseits gemästet zu werden...

Warum all das?
Der Verbraucher will billige Milch, und billiges Fleisch...
Das lässt sich nur erreichen, indem man mit allen künstlichen Mitteln versucht, restlos alles aus den Tieren herauszuholen... Es wird ein Milliardenaufwand getrieben, um dem Verbraucher das billige Produkt zu geben, das er will...
Und damit diese Milliarden an Aufwand wieder reinkommen, wird noch mehr und noch mehr produziert, was im Endeffekt damit geschieht, ist egal, Hauptsache, die Endrechnung geht auf, wie die massive Überproduktion der EU beweist...

Es steckt hinter allem nur das Geld, und will der Verbraucher nur wenig davon zahlen, so wird auf Teufel komm raus produziert, damit aus diesen geringen Erlösen doch wieder genug Einnahme herausspringt...
Im Endeffekt mit negativen Folgen für Tier wie Mensch (Massentierhaltungs- und Unnatürliche Nahrungsbedingte Krankheiten wie BSE, Geflügelpest, Milzbrand, Schweinepest....)....

Grüße, Andreas
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #9
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radde1

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AW: Mal ganz ehrlich...

Hallo,

@Andreas: sehr schöne Ausführung und leider traurige Wirklichkeit

Die meisten Verbraucher wollen ja gar nicht wissen, was mit dem Zeug auf ihrem Teller vorher passiert ist - wer will denn auch Szenen sehen, wo Pferde oder Kühe mit nem Greifkran (fast wie aufm Schrottplatz) lebend auf die Transporter gehievt wird, oder die Dinge, die Du geschildert hast.

Der Verbraucher ist das schwache Glied in der Kette - darum plädierte ich ja auch eingangs für starke Reglementierung und Überwachung durch den Staat - aber dafür haben unsere Herren Profilneurotiker (auch Politiker genannt) zu wenig "Arsch in der Hose".

Gruß,
Eddie
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #10
Veith

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AW: Mal ganz ehrlich...

nur eben mal zum FCKW

Vor dem Einsatz von FCKW wurde erstmals 1974 gewarnt, doch dies wurde nicht ernst genommen. Die Entdeckung des Ozonlochs 1985 sorgte für einen Meinungswandel. Am 29. Juni 1990 beschloss die internationale Konferenz zum Schutz der Ozonschicht in London, die Herstellung und Anwendung von CFK und FCKW ab dem Jahr 2000 zu verbieten oder zumindest stark einzuschränken.

der prozess war aber schon vorher abgeschlossen bevor die gesetze griffen eben durch den einfluss der verbraucher.

Fakt ist aber, daß es nicht an jeder Ecke nen Bauern oder gar Biobauern gibt, geschweige denn Biobauern mit Hofschlachterei

wenn du in einer stadt wohnst geb ich dir recht. aber sobald man etwas ländlich wohnt muss man sich nur umschauen und man findet was.
leider schwinden die kleinen läden zunehmend weil die großen ketten einfach alles schlucken.

Die neue Gesetzgebung sieht meines Wissens u. a. ein Auskunftsrecht über Zulieferer für die Lebensmittelhändler vor - und zwar über die kommunalen Verwaltungen.
sichi und dann erfährst du in norddeutschland auf welchem hof in bayern dein schnitzel mal stand.
nützt dir im endefekt aber nix.

Ich brenne darauf, von Dir zu hören, wie es da wirklich abgeht (Auflagen und Probleme)!
bei mir in der gegend gibt es einige bauern, ich kenne auch welche davon.
es sieht hier so aus das man entweder ein reiner bauer bleibt und dafür auf massentierhaltung alla pohlmann umschwenken muss um sein brot zu verdienen, oder aber man sichert sein einkommen durch andere arbeit und lässt den hof nebenher laufen.
dann kann man es sich auch leisten daß die tiere mal das sonnenlicht sehen.

bei biobauern ist es meines wissens nach so, daß die ihre produkte erst als biologisch angebaut verkaufen dürfen wenn sie 7 jahre lang auf insektizide herbizide etc verzichtet haben.
durch den verzicht haben sie weniger ertrag und das 7 jahre lang in denen sie die produkte nicht als biolebensmittel verkaufen dürfen.
dadurch kommt schonmal ein größeres minus in der kasse zustande.
der geringere ertrag bleibt natürlich erhalten.

desweiteren wenn man wie du sagst mit biologisch angebauten produkten gut geld machen könnte, wieso steigen dann so wenige um?
da gibt es 2 gründe.
erstens ist biologischer anbau auch eine sache der persönlichen einstellung.
zweitens ist es ein nicht unerheblicher mehraufwand.
mir wäre bisher kein biobauer über den weg gelaufen der das dicke geld hat.

Ist ne leere Behauptung
schau dir mal "frisches" fleisch vom schlachter an und vergleich mal mit "frischem" fleisch aus dem supermarkt.
erstens kommt das supermarkt fleisch meistens nicht aus der region sondern wird von A über C, E, D, nach B gefahren da ja abstruser weise transport durchaus lebensmittel günstiger machen kann(frag mich nicht wieso, aber es ist tatsächlich so)
zweitens sieht das fleisch unterschiedlich aus, es schmeckt unterschiedlich etc.
z.b. der saft der bei frischfleisch im supermarkt in den dosen steht ist kein fleischsaft wie man meinen könnte, sondern das fleisch wird mit wasser aufgeschwämmt um frisch auszusehen.
"normales" fleisch wird grau wenn es liegt.(es oxidiert?!?) wieso dauert das bei supermarkt fleisch länger als bei frischfleisch?

wenn Du Deine Abneigung gegen staatliche Interventionen kundtun willst, dann vielleicht auch sachlich?
es war ein rhetorisches mittel um dir deutlich zu machen daß man eine optimale kontrolle wohl kaum bekommt.
aber wenn du das nicht mal verstehst :roll:

Bleibt noch die Frage, wie man sicherstellen will, daß man (z. B. beim Dorfschlachter) für die höherpreisigen Artikel auch höherwertige Lebensmittel bekommt und dieser nicht mglw. das gleiche Produkt ausm Supermarkt mit dem Etikett "BIO" verkauft?

schau dir nochmal an was als BIO verkauft werden darf. da gibt es dann doch schärfere auflagen als bei anderem fleisch.
mit ein wenig geschmackssinn geruchsinn und interesse am essen kann man qualitative unterschiede erkennen.
aber wems egal ist....

gruß karsten
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #11
Veith

Veith

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AW: Mal ganz ehrlich...

@andreas

ich gebe dir im grundegenommen recht, aber einfach die verantwortun von sich zu weisen und zu sagen "die da oben wolln das ja so" ist primitiv.

der verbraucher ist nicht das schwächste glied sondern das stärkste.
bei ihm sitzt das geld und ohne ihn können die billigprodukte weggeschmissen werden.

und sogesehen haben nicht die politiker zu wenig arsch in der hose, sondern der verbraucher.
was meint ihr was politiker alles durchsetzen würden wenn sie merken es gehen wählerstimmen flöten?
solange kein besonderes interesse von dem verbraucher ausgeht wird sich auch nichts ändern.

als gegner des ganzen hat man 2 möglichkeiten.

nr 1) ich ernähre mich selber mit höherer lebensmittelqualität und nehme in kauf nicht jeden tag fleisch essen zu können.
die anderen lass ich machen was se wollen weil es schließlich deren entscheidung ist.

nr 2) ich gehe in entsprechende vereine etc und versuche der öffentlichkeit die augen zu öffnen und sage der massenproduktion den kampf an.

aber die oftmals gewählte möglichkeit nr 3) "ich suche n schuldigen(die industrie, der staat, die politiker...) und hacke auf dem rum"
bringt einen absolut nicht weiter

gruß karsten
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #12
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Markus Frank

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AW: Mal ganz ehrlich...

naja das liegt jetzt ganz in der sichtweise, die meisten schlangen etc gehen ja auch an toten wirbeltieren ran, wieso dann nicht so! Spinnen und andere wirbellose bekommt man auch mit wirbellosen/insekten satt!
Ich persönlich gebe nicht irgendeinem die schuld oder beschwere mich sonst was, so sachen wie gammelfleisch etc darüber lach ich nur, ernähre mich schon seid einigen jahren vegetarisch und mittlerweile seid einem längerem zeitraum vegan, so bleibt das alles wayne für mich!
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #13
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radde1

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AW: Mal ganz ehrlich...

@Veith: in der Theorie geb ich Dir ja recht - die Praxis sieht aber leider nunmal völlig anders aus - da gehts um Gewinnoptimierung. Auch das Argument "Der Verbraucher hats in der Hand" ist schön dahingesagt, aber ebenso praxisfremd - zum einen muß der Verbraucher ja informiert sein, wie man die "Guten" von den "Bösen" unterscheiden kann, weiterhin muss er eine gewisse Sicherheit haben, wenn er auf höherpreisige/qualitativ bessere Produkte umsteigen will, daß dies auch wirklich gewährleistet ist.
Ich kenne z.B. eine Landschlachterei (wie man sie sich so für ein Dörfchen vorstellt), die ihr Gehacktes aus ner Supermarktschlachterei bezieht bzw. bezogen hat.

es war ein rhetorisches mittel um dir deutlich zu machen daß man eine optimale kontrolle wohl kaum bekommt.
aber wenn du das nicht mal verstehst"

keine Angst, ich hab schon verstanden, worums Dir ging. Es ist nur "unsportlich", in einer Diskussion mit solchen BILDZeitungs-Argumenten zu kommen.

Gruß,
Eddie
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #14
T

Tobias4

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AW: Mal ganz ehrlich...

Moin,

wo eh gerade alles off topic ist und viele immer wieder gegen die USA als Oberkapitalisten wettern: In den USA gibt es eine immer größer werdende Strömung von bewussten Konsumenten, die sich sehr dafür interessieren, wo ihre Nahrungsmittel herkommen. Ein weit verbreitetes Phänomen (zumindest an der Ostküste) ist, dass man sich für ca. 500 Dollar im Jahr in einen Biobauernhof einkauft und dafür, je nachdem wie viele in den Topf einzahlen, seinen Anteil an der Ernte bekommt. Man fährt also jede Woche zum Bauern und bekommt je nach Ernte mal nur drei Tomaten und mal 5 Pfund Kartoffeln plus was weiß ich nicht alles.
Und das alles aus garantiert artgerechter Haltung/pestizidfreiem Ackerbau, davon kann man sich vor Ort überzeugen.
Wäre schön, wenn sich so etwas auch in Deutschland durchsetzen würde. Oder gibt es das etwa schon und ist mir nur entgangen?

Viele Grüße,

Tobi
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #15
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radde1

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AW: Mal ganz ehrlich...

Tach nochmal,

@Tobias: so etwas gibt es hierzulande im Prinzip auch - die Bauern haben ihre kleinen Direktverkaufshäuschen am Straßenrand stehen, in denen sie z. B. Kartoffeln, Eier usw. anbieten und gutgläubig eine Sparbüchse zum Bezahlen hinstellen. Das eine Art "gemeinnütziger Hof" von einer Interessengruppe direkt finanziert wird, ist mir hier aber noch nicht bekannt geworden.

apropos offtopic: ich finde es ganz und gar nicht offtopic, was hier geschrieben wurde - Stichwort: Tierschutz, artgerechte Haltung usw, -> passt doch sogar recht gut in den Kreis hier. Solche Threads sollten überall im Internet aufblühen.

Gruß,
Eddie
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #16
Python

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AW: Mal ganz ehrlich...

Moin!

Was einige hier offenbar auch vergessen, ist daß gar nicht jeder Käufer auch in der Lage ist, mehr für solche biologisch und politisch korrekten Produkte zu zahlen! Für viele Arbeitslose und Harz-IV-Empfänger ist die übliche Supermarkt-"Qualität" schon zu teuer! :idea:

Gruß
Alex
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #17
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Soeren1

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AW: Mal ganz ehrlich...

Dass die BRD Massentierhaltung betreiben soll ist mir gänzlich neu... 8O
Du kommst nicht zufällig aus dem Osten und hast die Wende verschlafen? :lol:

Hallo,

ob die BRD nun selbst Massentierhaltung betreibt, oder ihr entsprechend hergestelltes Gammelfleisch aus anderen Ländern wie Italien bezieht, ist mir eigentlich wurst...



der entscheidet in abstracto, die Lebendfütterung von Reptilien und Wirbellosen sei "Tierquälerei"...??

Der Staat hat das auch nicht einfach so entschieden (abgesehen davon, dass Tierschutz auf dem europäischen Recht basiert), sondern das wurde durch einige Studien belegt. :wink:
Eigentlich sollte Dir Dein gesunder Menschenverstand sagen, dass eine sachgemäße Tötung (ich will gar nicht abstreiten, dass es auch hier auch zu Unfällen kommen kann) einer Lebendfütterung nach Möglichkeit absolut vorzuziehen ist.

Gruß
Mark

Daß es Tierschutzgesetze gibt, begrüße ich, wie sie formuliert sind und gehandhabt werden, weniger.
Ich sehe, daß pre-killed für viele die konsumentenfreundlichere Lösung ist, für artgerechter halte ich sie deswegen nicht. Mein gesunder Menschenverstand dagt mir, daß es falsch verstandene Tierliebe ist, wenn man Hunde vegan ernährt, oder Schlangen die Instinkte abtrainiert. Ich selbst verzichte schon seit Jahren auf Fleisch und die meisten Milchprodukte, meine Freundin dagegen hat viele Lebensmittelallergien und ißt Fleisch vom Biobauer; damit habe ich null Probleme.

Ich pflege Schlangen, die pre-killed verschmähen, und denen biete ich Lebendfutter an; wer das nicht kann, sollte sich keine Schlangen anschaffen, weil er einen wichtigen Aspekt ihrer Natur nicht kapiert.
Ich züchte meine Mäuse selbst, da weiß ich auch, was drin ist, und ich pflege sie artgerecht (www-projekt-biomaus.de). Bei Frostfutter bin ich wieder nur auf die Angaben vom Hersteller angewiesen, der sein Geld mit Massenproduktion macht. In ein paar Jahren sehen diese Mäuse vielleicht aus wie die tollen Gen-Tomaten...

Daß für einige Schlangen Verletzungsgefahr durch lebende Futtertiere besteht, steht auf einem anderen Blatt. Man macht es sich aber denkbar leicht, deswegen der Schlange nur pre-killed anzubieten. Nichts dagegen, wenn das jemand so handhabt, wenn die Schlangen dabei gesund bleiben, aber bitte mich mit vorgeschobenen ethischen Gründen verschonen; ich selbst biete lieber kleinere Futtertiere an, die die Schlange auch überwältigen kann, bevor ich zu Frostfutter greife.

Was Spinnen angeht, wirst du kaum eine Seite finden, die nicht zumindest bei einigen Arten Kleinsäuger auf dem Speiseplan empfiehlt, und auch kaum ein Buch. Warum auch? Die Natur schert sich wenig darum, was der "allwissende" Gesetzgeber in solchen Fällen vorsieht.

Das Argument, daß es möglich ist, Wirbellose rein mit Wirbellosen zu ernähren, besagt ja nicht, daß es für diese auch besser so ist, oder?

Erbosten Kleinsäugerlobbyisten sei an dieser Stelle nur gesagt, daß die Menschheit es sich erst seit relativ kurzer Zeit erlauben kann, Mäuse und Ratten possierlich zu finden. Früher hinderten sie Hungersnöte und Pestepidemien zuweilen daran - und die hätte es vielleicht nicht gegeben, hätte man nicht vorher die Spinnen und Schlangen dezimiert.

MfG
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #18
Veith

Veith

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AW: Mal ganz ehrlich...

hi,

Mein gesunder Menschenverstand dagt mir, daß es falsch verstandene Tierliebe ist, wenn man Hunde vegan ernährt, oder Schlangen die Instinkte abtrainiert.

instinkte kann man nicht abtrainieren!

hunde vegan zu ernähren davon halte ich auch nichts.
aber wenn man lebend verfüttert ist der tot für die tiere mitunter doch etwas länger und qualvoller als es sein müsste.
grade wenn man an wirbellose verfüttert.

aber auch kornys schlucken babymäuse lebendig. daher verfütter ich bei schlangen prekilled.
bei spinnen verfütter ich nur wirbellose.

Das Argument, daß es möglich ist, Wirbellose rein mit Wirbellosen zu ernähren, besagt ja nicht, daß es für diese auch besser so ist, oder?
VS sind aber von natur aus auf wirbellose ausgelegt.
das in der natur auch mal säuger dabei sind heißt ja noch lange nicht das es gut ist :wink:

und das argument mit den büchern ist auch hinfällig.
in denen steht auch drin daß man keine gedüngte blumenerde nehmen soll, oder das sand die tracheen verstopft.

gruß karsten
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #19
Andreas751

Andreas751

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AW: Mal ganz ehrlich...

Hallö!

Hm, das es geht, zeigt zum Teil die Entwicklung auf dem Eiermarkt...

Ich weiß nicht, was die Beweggründe dafür waren, jedoch wurden vor einer ganzen Weile plötzlich nur noch Bodenhaltungs- und Freilandeier angeboten...

Ich erkläre mir das damit, daß die Politik wie die Verbraucher reagiert haben, anders kann ich mir nicht erklären, das selbst Aldi plötzlich keine Batterie- Eier mehr im Angebot hatte...
Das finde ich eine sehr positive Entwicklung, und war angenehm überrascht... Im Nachhinein kann ich mir aber wiederum nicht denken, daß nun plötzlich alle Batterie- Halter auf Boden oder Freiland umgestellt haben...
Viel eher wird es so sein, daß sie um diese Haltungsformen aufgestockt haben, weil sie gemerkt haben, das dies besseren Absatz findet, aber ihre weiterhin produzierten Batterie- Eier nicht mehr in den Direktverzehr geben, sondern in die weitere Lebensmittelindustrie, für Eipulver verschiedensten Verwendungszwecks, Nudelherstellung, was auch immer, wo es für den Verbraucher nicht so leicht ersichtlich ist...
Der Verbraucher sieht anhand der Eipackungs- Aufdrucke nur, aha, es wurde was getan, ist fortan befriedigt und hört auf, an der Haltungsform der Legehennen zu kritisieren...
So geht dieser Mist weiter wie zuvor, jetzt nur halt etwas anders kanalisiert, und im Endeffekt hat sich doch nichts geändert, außer der Anzahl der gehaltenen Hennen...

Es wird schlichte Augenwischerei sein, wie in so vielen anderen Bereichen... Da werden Zugeständnisse gemacht, dafür wird an anderen Ecken dies wieder reingeholt, so daß die Bilanz plusminus Null ist...
Hier sinken irgendwelche Steuern, dafür wird woanders was teurer, und schon hat sich alles wieder relativiert...
Dort fordert der Verbraucher günstigeres Fleisch, soll er haben, dafür wird dann eben auf Vorräte zurück gegriffen, die lange nicht mehr zu gebrauchen sind, um den Verlust durch vergünstigtes Fleisch wieder hereinzuholen...

Was soll man da noch sagen...

Ansonsten, was das Verfüttern von lebenden Mäusebabys an zB Kornnattern angeht, so muß ich schon sagen, daß das hart an der Grenze sein kann...
So wohnte ich einmal auf ehemaliger Arbeitsstelle der Fütterung von Korni- Jungtieren bei, die bis dato nur Frostbabys kannten...
Ja, das erste Baby wurde wie eine Frostmaus ohne Würgen lebend verschlungen, Hintern voran... Das zweite wurde gewürgt, aber nicht richtig, und dann im Endeffekt auch lebend gefressen, diesmal wenigstens mit dem Kopf voran... Das dritte schließlich wurde gewürgt, aber gleich minutenlang, und dermaßen, das das Baby bis auf den Kopf, der dunkelpurpurn verfärbt war, käseweiß war...
Auf meine Frage hin, ob man die Babys nicht vorher hätte killen können, kam der Spruch "Nee, die müssen das lernen..."
Nun ja, im selben Laden wurden auch neugeborene Futterrattenjunge sogleich, kaum das sie auf der Welt waren, in die Truhe gepackt, teils noch mit Nabelschnur, und das langte mir dann doch... War daraufhin auch nicht mehr lange angestellt...

Was ungewöhnliches Nahrungsspektrum angeht, so erwähne ich nur eine Doku aus Indien, die ich mal sah...
Da war diese Volksgruppe, die für ihre Kobrafänge bekannt ist, mir fällt jetzt grad der Name nicht ein, die jedenfalls auch ihre Hühner und Schweine hat, an tierischem Eiweiß also keinen Mangel hat...
Die haben auf einem Damm im Reisfeld ein Rattennest aufgestöbert, und da mal eben die Löcher mit Reisstroh dicht gemacht, und ins eine Loch dann Rauch geleitet, die Rattengroßfamilie also an Rauchvergiftung krepieren lassen...
Dann wurde der Bau geöffnet und sämtliche Ratten, vom adulten Elternpaar über halbwüchsige Junge bis hin zu den gerade behaarten Jungen, die noch im Nest waren, auf das aus dem Reisstroh gemachte Feuer, zum Teil noch zuckend, geworfen und gebraten...
Das Kilo Reis, das die Rattenfamilie frecherweise zur eigenen Ernährung gebunkert hatte, wurde ebenfalls ausgehoben und gleich mit zubereitet...
Und die Ratten dann mitsamt Innereien und Knochen verputzt...
Da ist es meines Erachtens nach nicht wesentlich barbarischer, eine Frostmaus an eine Spinne zu verfüttern...

Grüße, Andreas
 
  • Mal ganz ehrlich... Beitrag #20
Veith

Veith

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AW: Mal ganz ehrlich...

@alex
Was einige hier offenbar auch vergessen, ist daß gar nicht jeder Käufer auch in der Lage ist, mehr für solche biologisch und politisch korrekten Produkte zu zahlen! Für viele Arbeitslose und Harz-IV-Empfänger ist die übliche Supermarkt-"Qualität" schon zu teuer!

wenn sich diese produkte etablieren würden würde der preis auch sinken, oder aber harz 4 mehr geld geben :wink:


@andreas

die aussage das sich in bezug auf legehennen nichts geändert hat ist schwarzseherei.
früher waren die umstände noch schlimmer, und wenn ich das richtig in erinnerung habe werden die gesetze bzw auflagen durch die EU weiter angezogen.

in anbetracht der tatsache das du heute in diesem und in einem anderen forum posts verfasst welche auf eine eher miese laune hin deuten, könnte es einfach sein daß du n scheiß tag hattest? :wink:

gruß karsten
 
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Mal ganz ehrlich...

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