Hallo Kay!
Ich bin weitgehend davon überzeugt, daß Spinnen sowohl einen individuellen Charakter, als auch ein gewisses Wissen haben.
Ich habe sowohl bei einer B. smithi, als auch bei meiner G. rosea beobachtet, daß sie aktiv zum Trinknapf gehen, wenn dieser ausgetrocknet war, und die Terrariumtür geöffnet wurde - unabhängig davon, on tatsächlich Wasser reingekippt wurde, oder nicht. Das heißt, sie haben gelernt und auch Wissen abgespeichert.
Unterschiedliches Aggressionsverhalten deutet auf unterschiedliche "Charaktere" hin.
Meine rosea sitzt zum Beispiel seit sie über 2 cm groß ist die meiste Zeit draußen, läuft ab und zu auch herum, verzieht sich nur bei "Regen" in ihrer Höhle und klettern nach dem “Regen“ auf der Scheibe hoch. Sie hat mich noch nie angegriffen, aber ein Stöckchen, mit dem ich sie arg bedrängt habe, durchaus mal gebissen.
Bei der Jagd scheint sie "Strategien" zu entwickeln. So hat sie sich als etwas kleineres Spinnchen auf die Höhle gesetzt, um die Schabe in der Luft zu halten (vor dem Eingang), dadurch konnte die Schabe nicht ‚rumlaufen, während sie starb. Jetzt, da Rosinchen größer ist, scheint sie die Schabe auf den Rücken zu legen, mit dem selben Effekt... Rosinchen scheint also wirksam zu unterbinden, daß ein Beutetier noch mit den Beinen Bodenkontakt behält. Besonders angeboren kann dieses Verhalten kaum sein: andere Spinnen tun sowas nicht.
Zum Thema Schlaf... Es ist durchaus so, daß Rosinchen auf Störung (Terrarium andotzen, Terrariumtür öffnen) unterschiedlich reagiert. Mal reagiert sie ganz träge, mal reagiert sie fast schon vorausschauend oder sofort. Ich habe Anlaß anzunehmen, daß träge Reaktionen daraus resultieren, daß sie geschlafen hat.
Ich gehe also davon aus, daß Vogelspinnen sowohl "schlafen", als auch einen Charakter haben. Eine Seele würde ich ihnen absprechen: ich glaube nicht, daß sowas überhaupt "existiert", ich glaube nur daran, daß das Bewußtsein unterschiedlich stark ausgeprägt ist: von gar nicht (Amöbe) bis vollständig (gesunder, voll entwickelter Mensch, wobei „vollständig“ eine reine Defintionssache ist, und ich den Menschen willkürlich als “vollständig bewusst“ definiere, auch dann, wenn er es objektiv gesehen, nicht IST). Einer Spinne würde ich so viel “Bewusstsein“ zusprechen, dass sie zu einem erheblichen Prozentsatz von den rein genetischen Vorgaben abweichen KANN, damit ausreichend Varionsmöglichkeiten hat, im gewissen Rahmen “individuell“ zu sein. Es dürfte aber dramatisch mehr charakterlich 100% identische Spinnen geben, als Menschen. Ich traue Spinnen nur eine knapp zweistellige Anzahl von individuellen Variationen zu.
Z.
[Astrologen teilen Menschen immerhin in 12 Gruppen. ROTFL]