Karl Squell
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Hallo Forum,
ich wende mich mal mit einem Problem (eigentlich ist es kein Problem, sondern eher ein Bündel Fragen) an euch, und muss zum besseren Verständnis derselben zuvor noch kurz erzählen wie es dazu kam.
Warum ich hier bin? Weil ich mit ziemlicher Sicherheit weiß, dass ich zu Weihnachten eine Grammostola rosea geschenkt bekommen werde.
Warum ich das weiß? Ich habe mich schon seit ich denken kann für Evertebraten (Wirbellose) begeistern können, und als ich 18 war hatten es mir Vogelspinnen ganz besonders angetan. Ich wusste damals, dass ich im Hausd meiner Eltern kein solches Tier halten könnte, weil sie es nicht toleriert hätten. Nichts desto trotz habe ich umfassende Recherchen betrieben, und ich kann mich noch an eine ganz besonders deutliche Szene erinnern, als ich in irgendeinem Gartencenter vor der "Terrarienanlage" (wenn man diese kleinen, fiesen Gefängnisse dort so nennen will) gestanden bin und das Etikett "rote Chile-Vogelspinne" gelesen sowie das dazugehörige, wunderschöne und anmutige Tier bestaunt habe. Seitdem hat mich die Species Grammostola rosea besonders fasziniert. Fünf lange Jahre gingen ins Land und ich wohne schon eine geraume Zeit nicht mehr zuhause. Meinen Traum mit der VS zu verwirklichen, habe ich in der übrigen Selbstverwirklichung jedoch völlig vergessen.
Bis meine Schwester und ich letztens über Weihnachtsgeschenke sprachen. Erkunden, was das Gegenüber interessieren könnte, Reaktionen auf Vorschläge interpretieren. Das Übliche. Dabei erfuhr ich von meiner Schwester, dass sie mir einen Gefährten tierischer Art zu schenken gedenkt , und zwar einen, den ich mir schon lange gewünscht hätte.
Natürlich wusste ich sofort, was oder beziehungsweise wer das sein sollte.
Jetzt, als "Biologe in spe", ist mein Interesse an der Art G. rosea sogar noch mehr gewachsen, weil sie ein wunderbares Beispiel dafür ist, wie sich eine Art, deren Verbreitungsgebiet so enorm ausgedehnt ist, in ihrem Habitus, ihrer Physiologie, ihrem Verhalten und den von ihr bewohnten Lebensräumen unterscheiden kann.
Jedenfalls habe ich mich die letzten Tage so ziemlich durch dieses ganze Forum und die dazugehörige HP gelesen und ziehe auch auch die Anschaffung eines Buches (Striffler oder wie es heißt?) ernsthaft in Erwägung. Ein 30x30x40 Terrarium habe ich hier rumstehen, und es wäre ja jammerschade, wenn die zusätzlichen 10cm Höhe ungenutzt blieben, also werde ich es wohl so einrichten, dass die Spinne einen Lebensraum "am Hang" mit Flachland, exponierten Zonen und auch Klettermöglichkeiten haben wird. Ich werde es ein bisschen auf Atacama-Wüste/Übergangszone trockener Wald trimmen, Bilder kommen morgen, wenn ich Lehm ausgebuddelt und alles eingerichtet habe.
Hehe, meiner Schwester habe ich heute erst mal ein paar wunderbare Jazzplatten gekauft. Pat Metheny-Imaginary Day z.B. Man schenkt doch irgendwie immer, was man selbst gern hätte
Ehrlich gesagt mache ich mir keine großen Sorgen, ob meine Schwester die Spinne persönlich irgendwo abholt oder zu sich schicken lässt - schließlich muss diese Art in ihrem natürlichen Habitat auch mit kühlen Temperaturen, sogar unter dem Gefrierpunkt, fertigwerden. Und vermutlich wird es über die kommerziellen Anbieter ohnehin ein Wildfang werden :|
Oder sollte ich mir da mehr Sorgen machen?
Mit Terrarientieren bin ich übrigens kein Neuling, ich halte seit geraumer Zeit tropische Diplopoden (Tausendfüßer), die sich bei mir auch sehr wohl fühlen. Aber da die kleinen Krabbler eh alles niedermachen was zum Zwecke der Bepflanzung da ist und alles umgraben, und ihre Terrarien deshalb zweckmaßig eingerichtet werden müssen, freue ich mich richtig, mich beim VS-Terrarium mal so richtig verkünsteln zu können. Natürlich so, dass es artgerecht bleibt.
So, genug Geschwafel jetzt komme ich mal langsam zur Sache:
Ich schätze den Händler, welchen auch immer meine Schwester aufsuchen wird, nicht kompetent genug ein, die Winterruhe einer G. rosea zu berücksichtigen. Lohnt es sich Ende Dezember noch, eine Winterruhe ohne Futter, zusätzliche Beleuchtung und bei Temperaturen unter 20°C einzuleiten, oder wäre es sinnvoller, das Tier sich erstmal einleben zu lassen und normal zu füttern, auch wenn ich das Risiko eingehe, dass die Spinne sich dann irgendwann 2008 dann selbst auf Diät setzt?
Oder sollte ich vielleicht ein einziges Mal füttern, sobald sich das Tier eingelebt hat, und dann die Winterruhe einleiten? Natürlich habe ich Alines Thread durchgelesen und frage gerade deshalb, weil es für eine Winterruhe ja nicht mehr gerade früh im Jahr ist, wenn sie bei Alines roseas schon im November beginnt...
Reichen Temperaturen von ca. 20 Grad am Tag mit einer deutlichen Nachtabsenkung aus, bis dann im März die Beleuchtung wieder angeht, die Tage länger werden und die Temperaturen auf ca. 25-26°C steigen und wieder Futter angeboten wird? Kann ich dem Tier durch diesen Kontrast einen sinnvollen Jahreszeitenwechsel simulieren, oder würdet ihr sie in den wirklich extrem kalten und ungemütlichen Keller verbannen? Natürlich spricht da auch ein bisschen Bedauern heraus, denn ein so schönes Tier, das man gerade erst bekommen hat, würde man natürlich nur dann für über 3 Monate aus seinem Blickfeld verbannen, wenn wirklich alle einstimmig sagen würden, dass die Alternativen nicht mal annähernd so gut sind
Vielleicht reicht ja auch eine Verbannung für ca. 6 Wochen in den Keller?
Fragen über Fragen. Ich hoffe ihr als erfahrene Spinnenhalter könnt mir da vielleicht mit Ratschlägen oder auch mit bereits gesammelten Erfahrungen zu Seite stehen
Grüße,
euer Karl Squell
ich wende mich mal mit einem Problem (eigentlich ist es kein Problem, sondern eher ein Bündel Fragen) an euch, und muss zum besseren Verständnis derselben zuvor noch kurz erzählen wie es dazu kam.
Warum ich hier bin? Weil ich mit ziemlicher Sicherheit weiß, dass ich zu Weihnachten eine Grammostola rosea geschenkt bekommen werde.
Warum ich das weiß? Ich habe mich schon seit ich denken kann für Evertebraten (Wirbellose) begeistern können, und als ich 18 war hatten es mir Vogelspinnen ganz besonders angetan. Ich wusste damals, dass ich im Hausd meiner Eltern kein solches Tier halten könnte, weil sie es nicht toleriert hätten. Nichts desto trotz habe ich umfassende Recherchen betrieben, und ich kann mich noch an eine ganz besonders deutliche Szene erinnern, als ich in irgendeinem Gartencenter vor der "Terrarienanlage" (wenn man diese kleinen, fiesen Gefängnisse dort so nennen will) gestanden bin und das Etikett "rote Chile-Vogelspinne" gelesen sowie das dazugehörige, wunderschöne und anmutige Tier bestaunt habe. Seitdem hat mich die Species Grammostola rosea besonders fasziniert. Fünf lange Jahre gingen ins Land und ich wohne schon eine geraume Zeit nicht mehr zuhause. Meinen Traum mit der VS zu verwirklichen, habe ich in der übrigen Selbstverwirklichung jedoch völlig vergessen.
Bis meine Schwester und ich letztens über Weihnachtsgeschenke sprachen. Erkunden, was das Gegenüber interessieren könnte, Reaktionen auf Vorschläge interpretieren. Das Übliche. Dabei erfuhr ich von meiner Schwester, dass sie mir einen Gefährten tierischer Art zu schenken gedenkt , und zwar einen, den ich mir schon lange gewünscht hätte.
Natürlich wusste ich sofort, was oder beziehungsweise wer das sein sollte.
Jetzt, als "Biologe in spe", ist mein Interesse an der Art G. rosea sogar noch mehr gewachsen, weil sie ein wunderbares Beispiel dafür ist, wie sich eine Art, deren Verbreitungsgebiet so enorm ausgedehnt ist, in ihrem Habitus, ihrer Physiologie, ihrem Verhalten und den von ihr bewohnten Lebensräumen unterscheiden kann.
Jedenfalls habe ich mich die letzten Tage so ziemlich durch dieses ganze Forum und die dazugehörige HP gelesen und ziehe auch auch die Anschaffung eines Buches (Striffler oder wie es heißt?) ernsthaft in Erwägung. Ein 30x30x40 Terrarium habe ich hier rumstehen, und es wäre ja jammerschade, wenn die zusätzlichen 10cm Höhe ungenutzt blieben, also werde ich es wohl so einrichten, dass die Spinne einen Lebensraum "am Hang" mit Flachland, exponierten Zonen und auch Klettermöglichkeiten haben wird. Ich werde es ein bisschen auf Atacama-Wüste/Übergangszone trockener Wald trimmen, Bilder kommen morgen, wenn ich Lehm ausgebuddelt und alles eingerichtet habe.
Hehe, meiner Schwester habe ich heute erst mal ein paar wunderbare Jazzplatten gekauft. Pat Metheny-Imaginary Day z.B. Man schenkt doch irgendwie immer, was man selbst gern hätte
Ehrlich gesagt mache ich mir keine großen Sorgen, ob meine Schwester die Spinne persönlich irgendwo abholt oder zu sich schicken lässt - schließlich muss diese Art in ihrem natürlichen Habitat auch mit kühlen Temperaturen, sogar unter dem Gefrierpunkt, fertigwerden. Und vermutlich wird es über die kommerziellen Anbieter ohnehin ein Wildfang werden :|
Oder sollte ich mir da mehr Sorgen machen?
Mit Terrarientieren bin ich übrigens kein Neuling, ich halte seit geraumer Zeit tropische Diplopoden (Tausendfüßer), die sich bei mir auch sehr wohl fühlen. Aber da die kleinen Krabbler eh alles niedermachen was zum Zwecke der Bepflanzung da ist und alles umgraben, und ihre Terrarien deshalb zweckmaßig eingerichtet werden müssen, freue ich mich richtig, mich beim VS-Terrarium mal so richtig verkünsteln zu können. Natürlich so, dass es artgerecht bleibt.
So, genug Geschwafel jetzt komme ich mal langsam zur Sache:
Ich schätze den Händler, welchen auch immer meine Schwester aufsuchen wird, nicht kompetent genug ein, die Winterruhe einer G. rosea zu berücksichtigen. Lohnt es sich Ende Dezember noch, eine Winterruhe ohne Futter, zusätzliche Beleuchtung und bei Temperaturen unter 20°C einzuleiten, oder wäre es sinnvoller, das Tier sich erstmal einleben zu lassen und normal zu füttern, auch wenn ich das Risiko eingehe, dass die Spinne sich dann irgendwann 2008 dann selbst auf Diät setzt?
Oder sollte ich vielleicht ein einziges Mal füttern, sobald sich das Tier eingelebt hat, und dann die Winterruhe einleiten? Natürlich habe ich Alines Thread durchgelesen und frage gerade deshalb, weil es für eine Winterruhe ja nicht mehr gerade früh im Jahr ist, wenn sie bei Alines roseas schon im November beginnt...
Reichen Temperaturen von ca. 20 Grad am Tag mit einer deutlichen Nachtabsenkung aus, bis dann im März die Beleuchtung wieder angeht, die Tage länger werden und die Temperaturen auf ca. 25-26°C steigen und wieder Futter angeboten wird? Kann ich dem Tier durch diesen Kontrast einen sinnvollen Jahreszeitenwechsel simulieren, oder würdet ihr sie in den wirklich extrem kalten und ungemütlichen Keller verbannen? Natürlich spricht da auch ein bisschen Bedauern heraus, denn ein so schönes Tier, das man gerade erst bekommen hat, würde man natürlich nur dann für über 3 Monate aus seinem Blickfeld verbannen, wenn wirklich alle einstimmig sagen würden, dass die Alternativen nicht mal annähernd so gut sind
Vielleicht reicht ja auch eine Verbannung für ca. 6 Wochen in den Keller?
Fragen über Fragen. Ich hoffe ihr als erfahrene Spinnenhalter könnt mir da vielleicht mit Ratschlägen oder auch mit bereits gesammelten Erfahrungen zu Seite stehen
Grüße,
euer Karl Squell