Hallo Dani666,
wenn Du Dir die Mühe machst und bei der von Martin nicht zitierten Arbeit von Richard Gallon (Gallon, 2002) nachsiehst. Dann wirst Du sehen, daß
Pterinochilus murinus ebenfalls in den Usambara-Bergen (Tansania) kommt, auch wenn der locus typicus in Ugogo (ebenfalls Tansania) liegt (ca. 400km entfern, aber beide zum Eastern Arc gehörend).
Da die Veröffentlichung sicher nicht jeder zu hause hat, habe ich mal die Verbreitungskarte eingescannt, hoffe Richard ist mir deshalb nicht böse.
Wie man dort sieht ist
P. murinus ziemlich weitverbreitet von Angola über die Zentralafrikanische Republik, den Kongo bis nach Ostafrika (Burundi, Mosambique, Sambia, Tansania, Kenya) und Südafrika. Man findet die Art bis in Höhen von 1450m, also sollte man annehmen, daß die Tiere doch recht tolerant sind. Wenn man sich dann vor Augen führt, wie es im Hochland mit den Temperaturgefällen zwischen Tag und Nacht, selbst zwischen Sonnenschein und Schatten aussieht, ist sicher jede der Spinnen in der Lage einiges an Temperaturdifferenzen vertragen.
Hier nun auch ein weiterer Auszug aus dem (englischen) Text von Gallon (2002):
"Ökologie: Die Art baut einen dichten, röhrenförmigen Unterschlupf aus Spinnseide unter Steinen, Wurzeln und Häsusern. Kann auch auf Bäumen in hohlen Ästen wohnen. Scheinbar baut sie keine Röhren sondern besetzt oder übernimmt lediglich vorhandene Höhlen. Perret (1974a) der die Population in Ifakara, Tansania untersuchte, bemerkte, daß adulte Männchen nur zwischen November und April auftraten und zwischen Juni bis Oktober fehlten. Jedoch wurden an anderen Stellen erwachsene Männchen im Juni, Juli und Oktober gesammelt.
Bemerkung: Das Gift dieser Art wurde ausführlich von mehreren Autoren erforscht (Bachmann, 1982; Freyvogel et al., 1968; Maretic et al., 1967; Perret, 1974a). Perret, 1974a beschreibt die Naturgeschichte und Haltung im Labor. Gallon & Gabriel (2000) geben weitere Informationen zur Zucht und Haltung in Gefangenschaft. Das Wachstum, Fruchtbarkeit und optimale Temperatur-Präferenz der Art wurden ebenfalls untersucht (Reichling & Gutzke, 1998)."
Viele Grüße,
Boris
GALLON, R. C. 2002. Revision of the African genera Pterinochilus and Eucratoscelus (Araneae, Theraphosidae, Harpactirinae) with description of two new genera. -
Bulletin of the British Arachnological Society 12 (5): 201-232.
Bei Gallon 2002 erwähnte Literatur:
- BACHMANN, M. 1982. Isolation and partial of a toxin from the venom of the East African orthognath spider Pterinochilus sp.. - Toxicon 20 (3): 547-552.
GALLON, R. C. und R. GABRIEL. 2000. Notes on the breeding und maintenance of Pterinochilus murinus in captivity. - Journal of the British Tarantula Society 16 1: 15-20.
MARETIC, Z., T. A. FREYVOGEL, D. LEBEZ und B. MARZAN. 1967. Venom of an East African orthognath spider. - Pp.23-28. in Russell, F. E. and P. P. Saunders, eds. Animal toxins. Pergamno Press, Oxford.
PERRET, B. A. 1974. Biologie und Aufzucht der Orthognathen Spinne Pterinochilus sp. (Theraphosidae). - Revue suisse de zoologie 81 591-611.
PERRET, B. A. und T. A. FREYVOGEL. 1973. Further investigation on the venom of the East-African orthognath spider, Pterinochilus sp. (preliminary report). - Pp.23-28. in Kaiser, E., ed. Animal and plant toxins. Goldmann Verlag, München.
REICHLING, S. B. und H. N. GUTZKE. 1998. Phenotypic consequences of incubation temperature and feeding regimen in captive-bred tarantulas. Zoo. Biol. 17 405-414.