Leider wird viel Unsinn geschrieben und auch papageiartig alles abgeschrieben und nachgeplappert was irgendein Vogelspinnenautor in einen Buch geschrieben hat. Besonders was eine menschliche Hand und Vogelspinne betrifft. Auch Vogelspinnen haben eine gewisse Intelligenz, die oft verkannt wird, und kennen ihre Papenheimer sehr genau und gewöhnen sich an den Menschen. Es ist Unsinn, daß eine Vogelspinne Streß hat, wenn sie auf einer Hand ist. Vogelspinnen suchen ihr Natur gemäß einen Unterschlupf. Hält man sie offen in der Hand, oder in den typischen Spinnengriff, wo sie nicht zubeißen kann, dann wird sie Angst haben. Füttert man sie im Terrarium nur ab, wird sie sogar aggressiv, da sie jedemal erschreckt wird. Nimmt man jedoch die Spinne in die Handfläche und umschließt sie mit den Fingern, dann faßt sie es als Unterschlupf auf und verkraucht oder kuschelt sich regelrecht in die Hand ein und beruhigt sich oft. Sie braucht gewissermaßen ein Dach über den Kopf! Sie wird auf diese Weise so zutraulich, daß sie gar nicht mehr von der Hand runter will und sich sogar wehrt, wenn man sie ins Terrarium zurücksetzen will. Amerikanische Vogelspinnen legen dann das Bombardieren ab, wenn sie wissen, daß ihnen keine Gefahr durch eine Hand droht. So wird man also auch keine juckende Hände bekommen. Ich nehme meine Vogelspinnen schon deswegen regelmäßig in meine Hand, um sie auf ihren Gesundheitszustand zu überprüfen, besonders damit Milbenbefall verhindert wird. Die Spinnen kommen dabei freiwillig auf die Hand und wollen sogar an den Beinen gekrault werden!
Meine Lasiodora parahybana´s bleiben sehr ruhig, wenn ich das Terrarium öffne und sie an den Beinen streichle. Sie bewegen nur verlegen anfangs ihre Spinnwarzen. Dann bewegen sie sich oft auf meine Hand zu und setzen sich in meine Handinnenfläche, wo ich darauf sie mit meinen Fingern umschließe. Das scheinen sie sogar sehr zu mögen. Inzwischen haben sie soviel Zutrauen entwickelt, so daß sie bei einen Freilauf mich aufsuchen und sich eng an mich schmiegen. Auch diesem Anschmiegen liegt das Verkrauchungsbedürfnis zugrunde, wo die Spinne jedoch ahnt, daß sie einen Freund hat, den sie zu ihrem Schutz benutzen kann!