Hallo ihr Lieben,
@ Karma:
Nun, viel anders mache ich das auch nicht.
Wenn ich sehe, das eins meiner Tiere über längere Zeit nicht allein aus der Jacke kommt, schreite ich halt ein. Der Stress fürs Tier steht dabei eindeutig gegen das Leben des Tieres. Zumindest bei mir.
Alles, was ich jetzt und hier schreibe ist nur mit etwas Erfahrung zur Nachahmung zu empfehlen !!!!!
Also, ich sehe, das bei einem meiner Schätze der Carapax schon gesprengt ist, und sie zumindest schon so weit ist, das die Coxen der neuen Gließmaßen sichtbar sind, die weitere Häutung aber deutlich stagniert ??
Ich nehme mir einen Stuhl oder ein Kissen unter die Knie, denn jetzt kann es länger dauern. Das Terrie lasse ich da, wo es steht, nur öffnen, mehr brauche ich nicht. Pinzette und Pipette mit Wasser, Mundschutz, Nagelschere ......... und los gehts.
1. Möglickeit: Die Spinne "pummt" noch, will sagen, ihre Beine bewegen sich noch rythmisch, sie kommt allein aber nicht weiter. Pinzette nehmen und im Rythmus, dann, wenn sie die Beine wieder etwas zum Köper zieht, ganz, ganz vorsichtig an den Tarsen der alten Haut leicht ziehen. Da die Beine unter der alten Haut feucht sind, passiert dabei eigentlich nichts. Beidseitig wiederholen, aber immer nur wenn sie presst, und dabei sehr, sehr vorsichtig sein. Wenn die Spinne sich entspannt, sofort nachgeben. Niemals mehr als ca. 2mm dabei heraus ziehen!!!!
2. Möglickeit: Wenn die Spinne nicht mehr "pummt" ebenso verfahren, nur noch etwas vorsichtiger dabei zu werke gehen. Das kann unter umständen schon ein Weilchen dauern. Beim letzten Tier, dem ich so geholfen habe, dauerte es, alles in allen doch zwei Stunden.
Danach das Tier sofort in absoluter Ruhe lassen !!!!
Pipette habe ich zum befeuchten dabei, und die Nagelschere eigentlich nur als letzten Notbehelf zwecks amputation eines Beines. Den Mundschutz trage ich, um das Tier nicht pausenlos anzuatmen, und so noch mehr zu stressen.
Ich habe so schon mehr als einem Tier geholfen, und auch nicht nur meinen, und alle haben es überlebt, bzw. erfreuen sich heute bester Gesundheit. Aber es gehört dazu viel Gedult und Fingerspitzengefühl bzw. eine sehr ruhige Hand. Zudem sollte einem der Ablauf einer Häutung schon sehr bekannt sein, ebenso die Anatomie des Tieres. Ebenso sollte man nicht zu schnell eingreifen, einige Tiere brauchen nun mal sehr lange um sich zu Häuten, bzw. machen diese oft auch lange Pausen zwischen den Pressphasen.
Nur einschreiten, wenn man selbst wirklich das Gefühl hat, da tut sich über längere Zeit (einige Stunden) überhaupt nix mehr. Aber bei Spids versagt auch diese Methode, wenn diese nicht mindestens halb aus der Haut raus sind.
Was ich dabei noch anmerken möchte, ich halte fast ausschließlich nur Bodenbewohner, ob man so auch Baum- oder Röhrenbewohnern helfen kann, kann ich nicht sagen, und das hängt dann wohl auch vornehmlich von der erreichbarkeit des Tieres ab.
Und, wie ich schon sagte, aber noch einmal wiederholen möchte ....... man sollte sich vorher absolut sicher sein, das man dem Tier damit hilft, d.h. vorher sehr genau beobachten ........ und lieber zwei Stunden länger warten, als zu früh helfen wollen, und dabei vielleicht seinem Tier ungewollt schaden !!!!!!!
So, und nun köpft mich, weil ich etwas mache, das in keinem Buch steht, bzw. wo Allernorts nur von abgeraten wird .........*gg*
Liebe Grüße
Kerstin