Kann ich meiner Smithi auch Hausspinnen zum Fressen geben?

[Spinnen_pit]

Hallo und guten Tag,
nach langer Zeit des Wartens ist meine kleine 2jährige Smithi nun gehäutet und etwas grösser geworden aus der Höhle herausgekommen.
Sie sitzt nun seit 2 Tagen vor der Höhle (d. h. die eine Hälfte in der Höhle, die andere schaut heraus) und scheint auf etwas Fressbares zu warten.
Ich habe nun eine kleine Hausspinne hineingetan.... doch für die scheint sie sich nicht im geringsten zu interessieren.... selbst wenn diese dreist direkt vor ihrer herumläuft.
Meine Frage nun: soll ich die Spinne nun wieder herausnehmen oder einfach mal drin lassen und warten, was sich tut?

 

[Kai Gebhardt]

Hi,

was ist denn für dich eine Hausspinne?

Eine zweijährige B.smithi sollte ja an sich groß genug sein. Finde es aber ein wenig merkwürdig, als Spinnenfreund Spinnen an Vogelspinnen zu verfüttern...
Aber hier im Forum wundert mich nichts mehr ;=)

 

[Spinnen_pit]

Hallo, und danke für die Antwort.
Nun ja, so verwerflich finde ich das nicht, eine Vogelspinne mit einer kleinen Hausspinne zu füttern. Ich denke, diese Konstellation kommt auch in der Natur ab und an vor... dass eine grössere Spinne eine kleine frisst. Hat mit der Faszination an den Spinnen nichts zu tun. Und deshalb ist man auch nicht weniger Tierfreund. Aber .... da sind die Sichtweisen eben sicher unterschiedlich... und ich denke, jede hat ihre Berechtigung.
Zur Hausspinne: ein kleiner schwarzer Flitzer, wie er in jedem Haushalt und Kohlenkeller vorkommt. Ca. 1,5 cm gross.

 

[Tarantulla]

Hi,

dass eine Spinne eine andere frisst, ist sicherlich nicht ungewöhnlich. Die Zitterspinnen in meiner Wohnung haben auch schon andere 'Hausspinnen' oder geflüchtete VS-Spiderlinge vertilgt. Das habe ich aber nicht absichtlich gesteuert.

Da ich aber mit eigenen Augen sehe, wie nützlich solche 'Hausspinnen' sind, um so lästige Viecher wie Mücken, Trauermücken, Fruchtfliegen etc. aus dem Verkehr zu ziehen, wäre mir jede dieser 'Hausspinnen' zu schade, um sie absichtlich zu Futtertieren zu machen.

Ist halt meine Meinung.

Beste Grüße
Sabine

 

[terrandi]

Sind Spinnen bessere Lebewesen als z.B. Heimchen??? Wir entscheiden letztlich über Leben und Tod, wenn wir Raubtiere halten. Eine Wertung würde ich da eben nicht abgeben...Übrigens kommt es durchaus mal vor, daß eine kleiner Spinne eine größere z.B. eine juvenile Vs killt, weil sie technisch weit überlegen sind! Bei den Zitterspinnen oder auch einigen Kugelspinnen wäre ich da zurückhaltend, da kann mann manche Überaschung erleben.....Schönen Gruß, Andi

 

[Andreas751]

Trotzdem ist es mit Verlaub gesagt Sch...ße !!!
Sind denn Grillen oder Mehlwürmer so Hölle teuer, das man sich mit irgendwelchen Notlösungen behelfen muß, um mal nen geilen Kampf zwischen zwei Spinnen zu sehen ???
Um den Thrill zu haben, zu sehen, wie eine große Spinne die andere platt macht ???
Was denn, wenn die Tegenaria, um die es hier ja wohl geht, den Spieß umdreht und die smithi klar macht ?
Wirst du dann ebenso schulterzuckend drüber weg sehen, und die Hausspinne im Terri lassen, um sie anstatt zu halten ?
Klar will auch ich im Grunde meinen albo- Bastardbock am liebsten ans Weib verfüttern, aber nur, weil er halt nen Bastard ist, und ich zwei solche Böcke habe...

Schmeiß die Hausspinne wieder raus, und fang der smithi nen dicken blauen Brummer... Damit wird sie weit mehr anzufangen wissen !

Grüße, Andreas

 

[eddie333]

nen dicken blauen brummer????

 

[Andreas751]

Halt so ne Schmeißfliege =) !
http://www.rutkies.de/fliegen-2/Calliphora vicina - Schmeissfliege 04.jpg

Da ist ordentlich was dran, und die Jagd ist auch fesselnd anzusehen, denn da wird die faulste Spinne zum geifernden Monster =) !
Selbst schon erlebt...
Ihr glaubt ja gar nicht, wie so eine smithi angesichts so einer saftigen Fliege abgeht =) !

Grüße, Andreas

 

[terrandi]

Dicke Motten ( z.B. Wachsmotten ) kommt auch gut.....Andi

 

[Bobo5]

Hallo

Mal abgesehen von dem Thema ob man Spinnen an Spinnen verfüttern soll...
Vielleicht hat sie noch keinen Hunger so kurz nach der Häutung...? Hast ja nicht geschrieben wie lange die Häutung her ist. Manchmal sehen die Spinnis hungrig aus, sind es aber doch noch nicht.
Und vielleicht mag sie halt wirklich keine Spinnen.

Würde die "Hausspinne" wieder rausnehmen, und wenn du unbedingt Spinnen verfüttern willst würde ich das wieder probieren wenn du sicher bist dass sie wieder frisst (wenn sie das frisst was sie auch schon vor der Häutung bekommen hat). Und wenn sie sie dann nicht nimmt will sie sie halt wirklich nicht.

 

[Spinnen_pit]

Hallo, und guten Morgen,
hätte nicht gedacht, dass mein Fütterversuch eine solche Kontroverse auslöst.
Von "Kampf der Spinnen" kann ja wohl nicht die Rede sein, wenn sich eine 2- bis 2 1/2jährige Smithi eine Hausspinne mit einer Körpergrösse von vielleicht 8 mm (Gesamtgrösse ca. 2 cm) einverleibt..... ist ja schier unglaublich, was einem da unterstellt wird.
Hier kommen ja regelrecht militante Einstellungen zu Tage.

Aber.... selbstverständlich werde ich - sobald die Heuhüpferzeit beginnt - Heuhüpfer füttern (oder sind die vielleicht auch so nützlich, dass ich auch hier moralische Bedenken haben muß?).... oder kann mir irgendjemand ein Tier nennen, was so richtig unnütz ist, dass ich es mit gutem Gewissen verfüttern könnte...... mit Verlaub.... so manche Meinung halte ich für absolut schwachsinnig. Wenn ich heute in die Zoohandlung fahre, um mir Heimchen zu holen .... sollen mich da nun unendliche moralische Bedenken quälen, ob diese Heimchen denn nun vielleicht für auch nützlich sein könnten..... und dann sollte ich vielleicht ganz von der Fütterung absehen oder vielleicht - noch besser - alle Vogelspinnenhalter sollten dann ganz aufhören.

Wenn ich mir Tiere halte, die nun mal nur Lebendfutter nehmen, dann muss ich auch damit leben, dass sie diese Futtertiere töten.

 

[Aistee]

Ich denke, diese Konstellation kommt auch in der Natur ab und an vor... dass eine grössere Spinne eine kleine frisst

Ob nun Spinne an Spinne verfüttern oder nicht...sei dahingestellt. Ich sehe dahinter nicht wirklich einen Sinn, ausser daß man sich mit etwas Pech auch gleich noch Parasiten einschleppt.

Was ich so fadenscheinig finde, ist das ewig wiederkehrende Argument "In freier Natur, kann das doch auch vorkommen..."...kurz: Das Argument der Natürlichkeit, welches immer dann herhalten muss, wenn man fragwürdige Dinge durchziehen will, bzw. in einem professionellen Licht erscheinen lassen will.

Da gebe ich B.E. Spider recht:

Wer soviel Wert darauf legt, alles so "natürlich wie möglich" zu gestalten, der setze seiner Spinne doch bitte auch ein paar Fressfeinde ins Terrarium, denn das kann "in dieser Konstellation ja auch in der Natur vorkommen", oder noch besser: Er sperre die Spinne garnichterst in ein Terrarium, sondern überlasse sie ihrem natürlichen Habitat.

Will dich damit nicht angreifen Spinnen_Pit. Meine Worte beziehen sich eher auf das allgemeine Argument der "Natürlichkeit", welches ja mittlerweile schon ein zweiter Begriff für "Futterexperimente" geworden ist (Man siehe die zahllosen Threads, die vom Verfüttern von Mäusen handeln), denn der angebliche Wunsch nach "Natürlichkeit", kommt eigentlich immer nur dann stark durch, wenn es darum geht, der Spinne irgendwelche "aussergewöhnlichen Futtertiere" anzubieten. Da hat die "Natürlichkeit" dann plötzlich immer einen hohen Stellenwert, wohingegen fundamentalste Aspekte der Haltung alles andere als natürlich gestaltet sind, woran sich dann paradoxerweise aber niemand stört:

Attraktiv eingerichtete Terrarien, ohne scharfkantige / spitze Steine und Hölzer
Ein stets mit sauberen Wasser befülltes Wasserschälchen
Futter, welches in geregelten Intervallen, oder nach Bedarf umgehend serviert wird

etc. etc.

Das ist alles andere als Natürlich, weshalb ich nicht verstehe, wieso man dann gerade bei der Wahl der Futtertiere so penibelst auf "Natürlichkeit" achten müsste.

Wie gesagt Spinnen_Pit. Das ist jetzt nicht rein auf dich bezogen, und soll dich auch nicht attackieren. Ich wollte das Thema "Natürlichkeit" nur mal aus meiner Sicht schildern.

Aistee

 

[Ferdinand1]

Aber.... selbstverständlich werde ich - sobald die Heuhüpferzeit beginnt - Heuhüpfer füttern (oder sind die vielleicht auch so nützlich, dass ich auch hier moralische Bedenken haben muß?)

moralische Bedenken solltest Du insofern haben als die meisten hiesigen Arten unter Naturschutz stehen - denke, dass hast Du noch nicht wirklich bedacht - oder ?!?

.... oder kann mir irgendjemand ein Tier nennen, was so richtig unnütz ist, dass ich es mit gutem Gewissen verfüttern könnte...... mit Verlaub

es gibt de facto kein unnützes Tier weshalb man eben auf jene Futtertiere zurückgreifen sollte, die extra dafür gezüchtet werden - mit Verlaub...

.... so manche Meinung halte ich für absolut schwachsinnig.

was vielleicht daran liegt, dass Du nur jemand suchst, der Dir Deine Meinung bestätigt ??? - und, nebenbei erwähnt, den Ball immer schön flach halten !

und dann sollte ich vielleicht ganz von der Fütterung absehen oder vielleicht - noch besser - alle Vogelspinnenhalter sollten dann ganz aufhören.

wenn Du nicht bereit bist, Futtertiere zu kaufen, dann ja ! Das Hobby ist nun mal mit Kosten verbunden und wenn man nicht bereit ist bzw. sich das nicht leisten kann/will, dann sollte man es wirklich besser lassen !

Wenn ich mir Tiere halte, die nun mal nur Lebendfutter nehmen, dann muss ich auch damit leben, dass sie diese Futtertiere töten.

absolut richtig - nur sollten da eben nicht die natürlichen Ressourcen ausbeuten nur weil man sich was ersparen möchte oder weil's vielleicht spektakulär ist den Kampf von 2 Spinnen zu beobachten... :roll:

LG, Ferdinand

 

[Spinnen_pit]

Hier noch einmal: Wenn eine 2 1/2jährige Smithi eine Hausspinne in der Größe eines (grossen) Heimchens verspeist, geht dem kein Kampf voraus.... der Voyeur-Vorwurf ist hiermit sicher ausgeräumt.
Zum anderen möchte ich kein Geld sparen, sondern lediglich das praktizieren, was ich auch schon von anderen Vogelspinnenhaltern gehört habe... nämlich zur Grashüpferzeit eben Grashüpfer verfüttern, die sich in der warmen Jahreszeit zu tausenden auf der Wiese hinterm Haus tummeln.
Warum soll ich das nicht tun.
In meiner Jugend (leider schon 35 Jahre her) habe ich mir Kreuzspinnen, Eidechsen, Frösche, Ringelnattern und mehr gehalten und diese stets mit selbstgefangenen Futtertieren versorgt. Den Vorwurf der Sparsamkeit nehme ich gerne auf mich. Zu Jahreszeiten, in denen es keine Grashüpfer gibt, kaufe ich selbstverständlich Futtertiere.
Das Verfüttern einer kleinen Hausspinne halte ich nach wie vor für nicht tragisch.
Aber wie dem auch sei.... ich freue mich auf jeden Fall, dass meine Smithi wieder frisst.... demnächst auch anderes als Hausspinnen.

 

[xmetalmeyerx]

Was'n so schwer daran, sich 'ne Dose Heimchen zu kaufen :roll: ?

 

[Ferdinand1]

... nämlich zur Grashüpferzeit eben Grashüpfer verfüttern, die sich in der warmen Jahreszeit zu tausenden auf der Wiese hinterm Haus tummeln.
Warum soll ich das nicht tun.

zitier' ich mal halt mal selbst... :roll:

moralische Bedenken solltest Du insofern haben als die meisten hiesigen Arten unter Naturschutz stehen - denke, dass hast Du noch nicht wirklich bedacht - oder ?!?

Nur weil sich tausende davon hinter Deinem Haus tummeln, heisst das noch lang' nicht, dass die nicht als bedroht gelten aber ich schätze Dich so ein, dass Dir das ziemlich wurscht ist - oder ?!?

LG, Ferdinand

 

[Schweiki]

Nun ja,

die paar Hüpfer, die er für seine Spinne benötigt würden wohl nicht die ganze Art ausrotten. Das besorgen ja schon die Pestizide, welche überall eingesetzt werden. Ich würde mir da eher sorgen machen, das meine Spinnen an verseuchten Futtertieren Schaden nehmen können.

Grüße
Armin

 

[Babsi6]

die paar Hüpfer, die er für seine Spinne benötigt würden wohl nicht die ganze Art ausrotten.

na, wenn das jeder sagt....

LG, Babsi

 

[Bassi]

Hallo,


ich denke, dass man nicht unbedingt Futtertiere fangen sollte, von dem man nicht weiß, ob die Art gefährdet sein könnte. Ich persönlich habe z.B. keine Ahnung welche Heuschrecken hier bedroht sind und welche nicht. U. a. deswegen fange ich keine Heuschrecken aus der Natur. Mal ganz nebenbei: Da kaufe ich lieber für 1-2€ eine Dose Heimchen als einen Nachmittag hinter Heuhüpfern herzurennen und anschließend sind meine Spinnen doch nicht satt ... die Zeit sollte man lieber damit verbringen die Tierchen zu beobachten, photographieren o.ä. ...

Andererseits muss man auch ehrlicherweise sagen: Die Hauptgefährdung für seltene Arten geht oft von einem Mangel an Habitaten, Brutplätzen etc. aus - ein Tier mehr oder weniger macht der Lokalpopulation oft nicht SO viel aus.
Ich habe, als ich noch Geckos gehalten habe, ab und zu Wolfspinnen verfüttert. Jedoch laufen die wirklich zu tausenden im Wald herum und ich habe sie als Nahrunsgergänzung (also vielleicht ein paar mal 3 Tierchen, das Hauptfutter bestand nach wie vor aus gekauften grillen o.ä.) verfüttert und sich die Belastung für die Population meiner Einschätzung nach in Grenzen hielt.


Trotz allem: Ich kaufe mein Futter nur noch und meine Vogelspinnen kommen damit gut zurecht, auch wenn das Futter wenig abwechslungsreich ist. Man muss die Natur ja nicht noch mehr ausbeuten :wink:


Viele Grüße, Bassi

 

[Spinnen_pit]

Ein kleines Wort zur bildlichen Erklärung: Hinter unserem Haus befinden sich etliche Hektar Wiese und in der Sommerzeit tummeln sich dort Heuhüpfer en masse.
Pestizide gibt es auf meiner Wiese nicht.... von daher keine Gefahr für meine Spinne. Abgesehen davon fangen meine Kinder ab und an Hüpfer und geben Sie meinen Hühnern zum Fressen.... werde ich ihnen auch nicht verbieten. Und wenn sie ab und an einen Heuhüpfer in meinen Karpfenteich werfen, werde ich ihnen das auch nicht verbieten. Vielleicht ist das grosse grüne Heupferd gefährdet.... dieses wird aber auch verschont, sondern lediglich die kleinen braunen Heuschrecken, die sich wirklich en masse hier tummeln, werden dann ab und an gefangen.... ich denke .... keine Bedrohung der Art. Mir ist der Artenschutz ganz und gar nicht egal.... aber Artenschutz fängt woanders sinnvoller an... nämlich da, wo grosse Flächen mit Giften verseucht werden und nicht da, wo ich von vielleicht 20.000 Heuhüpfern im Jahr 50 entnehme. Ganz so militant sehe ich die Sache nicht.