Hallo Florida!
Wie groß war denn das "sehr kleine" Heimchen im Vergleich zur Spinne?
Ich hab die Erfahrung gemacht dass gerade Spiderlinge meistens recht mutige kleine Tiere sind was das Beutemachen anbelangt. Anfangs war ich auch skeptisch, bei größeren Spinnen richte ich mich mit den Futtertieren ja sonst eher nach der Größe des Carapax. Aber meine Kleinen haben mich eines besseren belehrt, die gehen da recht forsch ran und überwältigen mühelos Futtertiere die so groß sind wie sie selbst.
Vielleicht hatte die Kleine ja einfach keinen Hunger. Wie lange hast du sie denn schon? Ist das Abdomen im Vergleich zum Körper eher klein oder schon recht groß und dick so dass womöglich eine Häutung bevorsteht?
Stubenfliegen sollen angeblich nicht so gut sein weil Fliegen eher als andere Insekten Krankheitsüberträger sein können soweit ich weiß. Ich hab auch schon mal eine verfüttert weil grade keine entsprechend kleinen Heimchen zur Verfügung waren, würds aber nicht mehr machen nachdem ich das erfahren hab (obwohls der Spinne nicht geschadet hat soweit ich das beurteilen kann).
Was anderes Futter betrifft spricht für mich nichts gegen Selbstgefangenes, solang es aus einer Umgebung kommt wo man mit einiger Wahrscheinlichkeit vermuten kann kann dass die Tiere nicht gerade komplett giftverseucht ist. Ich sag jetzt absichtlich "mit einiger Wahrscheinlichkeit" weil ich die Befürchtung hab dass man das sowieso nie komplett ausschließen kann. Selbst wenn im eigenen und im Nachbargarten nix giftiges is, man kann ja nicht nachvollziehn von wo das Vieh hergeflogen/gekrochen ist und was es da vorher schon alles aufgenommen hat.
Ich habe zB entdeckt dass Asseln aus unserem Garten recht beliebtes Futter sind. Erstmal wollte ich die da ja nur als Putzkolonne in die Terris einsetzen. Dann hab ich aber festgestellt dass die kleineren Spinnen ihre neuen Mitbewohner sofort zum Fressen gern hatten, sobald sie welche erwischt haben (sie halten sich daher eher bei größeren Spinnen). Nachdem sie aber scheinbar gern gefressen werden, geh ich davon aus dass man diese Tiere bedenkenlos verfüttern kann. Zumal ja auch bei sehr kleinen Spiderlingen oft zu tropischen (weißen) Asseln (als Alternative zu Drosophila und Co) geraten wird. Und wenn tropische Asseln als Futter geeignet sind, dann denk ich mir bei den heimischen auch nichts.
Für meine regalis-Dame hab ich ja ein extraschönes Terrarium eingerichtet mit 40x40x50cm. Dort hab ich ebenfalls besagte Putzkolonne aus Asseln eingesetzt. Scheinbar herrscht gerade in diesem Terrarium ein besonders günstiges Klima für diese Tiere (vermutlich weil der Boden ständig feucht ist), jedenfalls vermehren sie sich sogar so stark dass die Erde richtig lebt, da ist ständig Bewegung drin, und wenn man genauer hinsieht handelt es sich um millimetergroßen Assel-Nachwuchs. Da diese Tiere also quasi "eigene Nachzuchten" sind, kann ich in dem Fall sogar ausschließen dass sie irgendwelche schädlichen Stoffe zu sich genommen haben und halte sie daher für einwandfreies Spiderling-Futter.
Vielleicht gelingt dir das ja auch, dann hast du immer entsprechend kleine Futtertiere zur Verfügung. Anlocken lassen sich die kleinen Tierchen übrigens mit nahezu allem was irgendwie fressbar ist, ob es sich nun um ein welkes Blatt oder ein paar Grashalme handelt. Dort sammeln sie sich dann und lassen sich gut einfangen.
lg, Eva