Wespenspinnennachwuchs

[Spinnerin]

Hallo,

ich habe ein kleines Problem: Vor ca. 2 Wochen habe ich eine Wespenspinne vor dem sicheren Tod gerettet und sie bei der Gelegenheit in ein großes Terrarium verfrachtet, das sie auch gleich angenommen hat. Vor 2 Tagen habe ich nun einen Kokon entdeckt. Jetzt ist der aber auf eine Art konstruiert, wie ich es nicht von der Wespenspinne kenne, das heißt selbst wenn ich den Kokon im Unverstand entfernen wollte, es nicht ginge ohne die Eier zu zerstören. Also muss ich wohl warten bis die Kleinen den Kokon im Frühjahr verlassen wollen. Ich würde sie dann auch in die Natur entlassen, wenn es so weit ist. Weiß vielleicht jemand, wann genau das ist? Ich habe keine Lust, dass sie sich gegenseitig fressen o.ä. Oder überhaupt, was ich tun muss, um ihr Überleben zu garantieren? Dazu kommt, dass die Mutter laut allen Quellen im Internet, auf die ich bisher zugegriffen habe, besagen dass sie kurz nach der Eiablage verendet. Wenn das so ist, frage ich mich, zu welchem Zweck sie dann 2 Tage nachdem sie "geworfen" hat, eine ganze Wüstenheuschrecke ausnuckelt? Was mich auch interessiert, ist wie es sich bei diesen Spinnen mit dem Kannibalismus verhält.
Da ich in dieser Beziehung strikt gegen Vermutungen und Spekulationen bin, möchte ich ausdrücklich darum bitten, dass mir ausschließlich User ihre Hilfe anbieten, die über das entsprechende Wissen verfügen. Nach Möglichkeit bitte mit Quelle. Und: Verzeiht meine hohen Ansprüche, aber immerhin geht es um das Überleben besagten "Wurfs".

Grüßle, die Spinnerin

 

[black beauty]

Hi,
Zuerst muss der Kokon überwintern, am besten in Kühlschrank oder Keller geht auch. ( 5-10 °C )
Schlüpfen werden sie dann erst im Frühjahr.
Kannibalismus ist recht Häufig, von daher auch nicht zu Vermeiden bei entsprechender Anzahl an Jungtieren.
Auch werden nicht alle Hochkommen, wenn du willst kannst du aber eine kleine Gruppe anziehen und später im Garten auf ein ungemähtes Stück bringen.
Schau mal hier rein könnte Hilfreich sein.
Labidognathe
PS: dies sind nur eigene Erfahrungen, wenn jemand mehr weiß bitte melden.

 

[Spinnerin]

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Eigene Erfahrungen finde ich sowieso am besten. :-D
Wie ziehe ich eine kleine Gruppe an? Wie viele werden vorraussichtlich schlüpfen? Und die Antwort auf die Frage bezüglich der Mutter steht noch aus, die Hoffnung sstirbt eben zuletzt, dass sie doch noch eine Weile lebt.
Der Link bringt mir leider nichts, weil die HP keine mobile Version anbietet und ich ausschließlich mit dem Handy on bin.

 

[Belphe]

Hi,

es ist durchaus möglich, dass das Muttertier noch einen weiteren Kokon baut, allerdings sind ihre Tage leider tatsächlich gezählt. Spätestens wenn es keine Insekten mehr gibt, weil es zu kalt ist, sterben diese Spinnen (in freier Wildbahn). "Deine" Spinne wird wahrscheinlich länger leben, da Du sie fütterst, aber sei nicht traurig wenn sie in ein paar Wochen (vielleicht auch Monaten) eingeht. Auch ich würde Dir empfehlen den Kokon (zur Not zusammen mit dem Terrarium) kühl zu überwintern (z.B. im unbeheizten Keller). Falls der Kokon befruchtet ist, schlüpfen im Frühjahr ca. 300 Minispinnchen (+/- ein paar mehr oder weniger ), die Du mit frischgeschlüpften Drosophila füttern kannst. Oder Du bringst den Kokon im Frühjahr, sobald es draussen frostfrei ist dahin zurück wo Du die Spinne gefunden hast und lässt der Natur ihren Lauf.

Grüsse!

Steffi

 

[Spinnerin]

Monate kann die auch noch leben? Bei meiner Fürsorge wäre das auch nicht weiter verwunderlich.
Genau so hatte ich mir die Überwinterung auch gedacht. Sollte ich das Terrarium gleich in den Keller stellen und oder kann es noch ein Weilchen in der Wohnung stehen?
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es nicht zwingend "frisch geschlüpfte Drosophila" sein müssen, sondern dass (um mich mal ganz unfachfrauisch auszudrücken) die Maden jeder anderen Obstfliegenart genau so gut sind. Gehe ich da recht in der Annahme?