Hallo Andreas,
klar ist es im Endeffekt egal, ob eine Art langsam oder schnell wächst. Hauptsache es geht den Spinnen in unseren heimischen Terrarien gut.
Aber wir haben uns ja dieses Hobby ausgesucht, weil wir uns für die Tiere interessieren, und dieses Interesse bringt es eben mit sich, dass man versucht, möglichst viel über sie zu erfahren. Neben essenziell wichtigen Dingen, die dazu beitragen, dass wir die Tiere artgerecht halten, dürfen da aber meines Erachtens nach auch solche Infos eingeholt werden, die erst einmal nicht direkt in irgendeiner Weise umgesetzt werden.
Zu erfahren, wie schnell die eigene Spinne wächst, ist ja keine "nützliche" Information in dem oben genannten Sinne. Dennoch ist es für einen Halter beruhigend zu wissen, ob er große oder kleine Wachstumsschübe zu erwarten hat, seltene oder häufige Häutungen. Denn das sind ja auch Indizien dafür, ob die Haltungsparameter stimmen.
man kann bei dieser Betrachtung sicher nicht alleine von der Farbe ausgehen, sondern muss auch das Verbreitungsgebiet berücksichtigen.
Der Gedanke, dass die Färbung ein Hinweis sein kann, zu welcher Gruppe – dunkle, mittelamerikanische vagans-Gruppe oder bunte, mexikanische smithi-Gruppe – eine Art gehört, kommt ja nicht von uns. Wie oben schon erwähnt, schreibt dies Boris Striffler in seinem Buch Die Rotknie-Vogelspinne, Seite 6. Nicht auszuschließen ist, dass er die Einteilung vereinfacht dargestellt hat; das Buch richtet sich ja auch an Anfänger. Um so interessanter finde ich es jetzt, mal abzuklopfen, für welche Art eigentlich was zutrifft.
Ich habe bereits in einem meiner ersten Posts die unterschiedlichen Haltungsparameter erwähnt – die einen feucht, die anderen trocken. Dass diese auf unterschiedlichen Verbreitungsgebieten beruhen, ist wohl jedem klar. Und dass unterschiedliche klimatische Bedingungen Einfluss auf das Wachstum haben können, kann man sich auch ganz leicht zusammenreimen. Aber Du hast natürlich recht: In meiner obigen Liste habe ich die Herkunftsgebiete noch nicht berücksichtigt. Das arbeite ich heute Abend mal nach; jetzt habe ich dafür leider keine Zeit.
Sehr interessant und wichtig ist dieser Hinweis von Dir:
B.albiceps und B.verdezi z.B. kommen in Gegenden vor, wo auch z.B. auratum und smithi vorkommen. Diese Arten wachsen ebenfalls sehr langsam.
Es gibt also auch weniger "bunte" Arten, die langsamer wachsen als B.vagans,albopilosum, angustum, epicureanum, sabulosum.
Wir beginnen, eine stark vereinfachte Einteilung zu verifizieren ... wenn das kein Fortschritt ist!
Grüßchen, kendra