Dentönchen, gerne werde ich deine Fragen beantworten:
Persönliche Erfahrungswerte deiner eigenen (oder bekannten) Nachzuchten
Ja, und das von vielen verschiedenen Arten und Gattungen. Ich möchte jetzt nicht näher auf einzelnen Gattungen eingehen (es sei denn du möchtest Beispiele), aber i.d.R. habe ich von meinen eigenen Nachzuchten immer 3/4 der übrigbehaltenen Tiere oder mehr adult bekommen (jetzt ganz pauschal gesagt). Angenommen, man hat 100 Tiere im Kokon, hätte man etwa 75 adulte Tiere oder mehr aus einem Kokon da sitzen. Klar, bei Avis kanns evtl mehr Ausfälle geben wenn man Pech hat oder die Tiere nicht richtig hält, dafür hat man bei Pamphobeteus oder anderen leicht zu haltenden Gattungen fast gar keine Ausfälle.
Persönliche Erfahrungswerte oder von in freier Wildbahn lebenden Tieren? Wenn zweiteres, woher die Erkenntnis?
Nein, keine persönlichen Erfahrungen, aber: In einem gesunden Ökosystem bleibt die Anzahl einer Population im Durchschnitt immer gleich, wenn man die immer wiederkehrenden Schwankungen betrachtet. Lies dir bitte das durch, das ist eine ganz basale Erkenntnis, die nicht ganz neu ist und auch in der Schule einem beigebracht wird:
Lotka-Volterra-Regeln .
Sprich: Wenn eine Population immer gleich bleibt und auch nicht in ihrem Verbreitungsgebiet expandiert, dann muss ein Weibchen (sofern Anzahl Männchen Weibchen etwa 1:1 ist) in seinem ganzen Leben nur 2 Jungtiere gebären, die adult werden und sich selbst wiederum fortpflanzen. Also: Baut ein Vogelspinnenweibchen in seinem Leben 2 Kokons, aus dem Jungtiere schlüpfen und resultieren daraus insgesamt 2 Nachkommen, die sich wieder fortpflanzen, dann bleibt die Population von der Anzahl her gleich. Durch die natürlichen Schwankungen werden mal mehr, mal weniger adult und pflanzen sich wiederum fort, aber im Schnitt bleibts gleich.
Fallen z.B. Fressfeinde weg (wie in deutschen Wäldern beim Reh, Rot- und Schwarzwild etc.), dann werden viel mehr Nachkommen adult und pflanzen sich fort und die Populationsdichte steigt.
Thomas