Bin selbst Anfänger im Hobby (seit ein paar Monaten dabei) und würde daher aufgrund dieses Fotos keine Aussage machen wollen.
Wenn sich Dein Tier schon mal gehäutet hat und Du den Häutungsrest aus dem Terrarium gefischt hast, kannst Du aber recht einfach auf Nummer Sicher gehen. Es ist gar nicht so schwierig, die Haut des Opistosomas auseinanderzufalten und nach der Spermathek zu gucken. Das Tier ist ja kein kleiner Spiderling mehr, da sollte man auf jeden Fall etwas erkennen, notfalls mit einer Lupe.
Ich schreibe das, weil ich es selbst schon probiert habe, mit den Häutungsresten meiner kleinen
B. hamorii. Ich habe mittlerweile deren zwei, und ich habe sie etwas hergerichtet und genadelt. Die Spinne gehört meinem kleinen Sohn, und ich will das Wachstum dokumentieren.
Einfach die Exuvie für 2-3 Minuten in warmes Wasser mit einem Tropfen Spüli tauchen, dann ist sie weich. Ein kleines Styroporplättchen und ein paar Stecknadeln reichen. Die Haut des Opistosoma kannst Du, um nichts zu zerreißen, vorsichtig mit einem Stecknadelkopf oder zwei auseinanderziehen. Ich habe dann bei meiner Spinne (ca. 3 bis 3,5 cm Körperlänge) folgendes gesehen:
Zwischen den vorderen Buchlungen (die weißen paarigen Dinger) sieht man eine Art Lippe/Klappe, die man mit der Nadelspitze auch hochziehen kann und sie klappt wieder runter. Es ist ein Mädchen
. Bei einem Männchen gäbe es diese Lippe nicht.
Ich arbeite im Bereich Naturwissenschaftliche Bildung und habe daher Zugriff auf ein recht gutes Stereomikroskop. Aber auch bei meiner Kleinen wäre es mit einer einigermaßen anständigen Lupe eindeutig erkennbar gewesen. Ich empfehle trotzdem einen Blick mit einem anständigen Bino, welches Auf- und Durchlicht kann. Die Menge an coolen Details, die man an so einer Exuvie sieht, ist großartig: Tasthaare, Gelenke, Saugmagen, Chelizeren, Augen, Spinnwarzen... Ich konnte mich gar nicht losreißen
.
Es ist außerdem erstaunlich, wie viel man auch bei ziemlich zerfetzten Exuvien noch erkennen kann. Nach diesem Erfolgsfoto mit der größeren Exuvie wurde ich mutig und habe auch die ältere, kleinere versucht. Selbige hatte die Spinne direkt nach der Häutung eine Stunde lang ordentlich durchgekaut und daran gelutscht, um die Feuchtigkeit wieder aufzunehmen. Trotzdem konnte ich (nach vorsichtiger "Präparation"auch da die Klappe noch eindeutig identifizieren. Also: immer einen Versuch wert.