Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen

Diskutiere Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen im Ernährung und Futtertiere Forum im Bereich Spinnen; Ich habe zur letzten Terraristika in Hamm eine Poecilotheria regalis und einen Grundstock an Heimchen mitgebracht. Die Spinne hat sich sehr gut...
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Tempus

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Ich habe zur letzten Terraristika in Hamm eine Poecilotheria regalis und einen Grundstock an Heimchen mitgebracht. Die Spinne hat sich sehr gut eingelebt und -entgegen dem was man sehr oft über die Poecilotheria hört- ist sie ausserordentlich friedfertig und sehr gut zu halten.

Nun aber zum Thema:
Ich hielt die Heimchen in einer kleinen 1l Rote Grütze Dose wie dieser hier:

Als Bodengrund nehme ich Küchenrolle und als Unterschlupf ein Stück Eierkarton. Der Heimchenbestand war bis vor kurzem recht konstant und ernährte sich gut von den Gemüse- und Obst und Müslistückchen die ihnen angeboten wurden.
Als ich einige Tage weg war und meine Freundin nach den Tieren sehen sollte, änderte sich aber die Situation schlagartig. Sie hatte die Heimchen schlicht vergessen.

Das angebotene Futter war zum Zeitpunkt meiner wiederkehr verschimmelt und die Tiere teils geschwächt und lethargisch, in gleichem Maße aber aggressiv gegenüber Ihren Artgenossen. viele schienen desorientiert.
Bei der Reinigung und Zählung, stellte ich dann fest, dass sich der Bestand drastisch verringert hatte. Es lagen aber weit weniger Leichen umher als Tiere fehlten. Einige Heimchen im Bestand mussten also offensichtlich zum Kanibalismus übergegangen sein, denn auch den restlichen Tieren fehlten teilweise Gliedmaßen. Wirklich ein gruseliges Bild...
Seit diesem Zwischenfall konnte ich dann machen was ich wollte. Der Bestand verringerte sich zusehens. Ich habe auch versucht den "Proteinhunger" der Tiere durch kleine Fleischgaben, zusätzlich zum regulären Futter, zu befriedigen. Diese wurden aber, wie das gesamte andere Futter, verhältnismäßig schlecht angenommen und ich bin wieder zur normalen Fütterung übergegangen, da sich auch das Kanibalismus Problem nicht verbesserte.
Drei der Tiere hatten nach dem Vorfall schnell Ihre Reifehäutung. Eines hatte starke Häutungsfehler. Eines hatte ich leider schon verfüttert als ich mir noch nicht allzu große Gedanken über den Zustand der Tiere gemacht hatte, wie gesagt ging es hier für mich erstmal nur um Kanibalismus.

Heute konnte ich im Becken, in dem sich mittlerweile noch etwa 5 Tiere von ehemals fast 40 gesunden befinden, weitere Beobachtungen machen:
1. Es hat sich ein Unangenehmer Geruch eingestellt und auf dem Boden sieht man gräuliche Sekretflecken, welche offensichtlich durch die Ausscheidungen verursacht werden. Diese werde ich noch mikroskopisch untersuchen und bei Interessier hier Bilder einstellen.
2. Ich konnte eine nicht näher bestimmte, weißliche Milbe auf einem der Tiere erkennen.
3. Eines der Tiere liegt tot, aber unberührt von anderen Tieren in der Futterschale mit Obst
4. Zwei der Heimchen waren offensichtlich nicht in der Lage Ihre Hinterbeine auf normale Weise einzusetzen und schleppten sich mit den Vorderfüßen umher, einem anderen ging es ebenso. Der gesamte Bestand, bis auf die Tiere, welche die Reifehäutung vollendet hatten, wirkt zunehmend lethargisch und desorientiert.

Ich habe mich nun dazu entschlossen die Tiere heute nacht nach nach draussen zu setzen und der Sache ein Ende zu machen. Trotzdem stimmt mich das erlebte sehr nachdenklich und ich mache mir selbstverstädnlich große Gedanken um die Gesundheit meiner Spinne, welche ja immerhin drei dieser Viecher verspeist hat.

Kann mir jemand sagen was da los war bzw. hat schonmal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Lag es am Schimmel und hatten sich die Tiere an anderen Teilen des Inventars (Küro, Eierkarton) vergiftet?
Pestizide im Futter? (Salat, Gurke, Banane, Müsli usw. was man halt in der Küche über hat)
Gibt es Krankheitserreger die ein solches Verhalten und Erscheinungsbild im Futtertierbehälter hervorrufen?
Wieso sind die Tiere auf einmal Kanibalisch geworden und von Ihrem Verhalten nicht mehr abgewichen trotz ausreichendem Flüssigkeits und Nahrungsangebot?


MfG

Tempus

Ps.: Da meine Spinne 40 Heimchen wahrscheinlich nicht einmal in einem Jahr schafft, muss ich momentan sehr überlegen, wie das weiter gehen soll. Ich werde dazu aber einen weiteren Tread hier im Forum eröffnen.
 
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Dieter K

Gast

AW: Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen

Hallo Tempus,
ist alles nicht sehr erfreulich was Du hier schreibst!
Ich denke das Verhalten der Heimchen ist auf eine Vergiftung zurückzuführen. Was der Auslöser war kann ich nur Raten, aber ich denke mal die verschimmelte Nahrung. Hattest Du Lüftungslöcher in der Dose angebracht? Der Kanibalismus ist bei Heimchen recht ausgeprägt.Ich verfüttere in der Hauptseite Steppengrillen und halte sie wie folgt:
Als Behälter verwende ich Faunaboxen in verschiedenen Größen. Mein Bodensubstrat ist diese Heimtierstreu (Hobelspäne), hat den Vorteil, daß Feuchtigkeit z.B. von verendeten Tieren recht schnell aufgesogen wird und so dieser üble Geruch vermieden wird. Für die Feuchtigkeitsversorgung nehme ich Wassergel (Dochttränken sind auch sehr gut geeignet) und als Nahrung Peletts (Solches wie in den Heimchdosen) und Fischflocken. Mit dieser Methode halten sich meine Futtertiere über Monate und die Ausfälle sind sehr moderat.
 
  • Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen Beitrag #3
Pelmator

Pelmator

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AW: Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen

hi Tempus,

tut mit Leid zu hören, was dir da passiert ist. Woran deine Heimchen genau gestorben sind kann ich nicht sagen, tendiere aber auch zur Meinung von Dieter K. Ich halte meine Heimchen in Heimchendosen mit ausreichender Belüftung. Dort kommt dann eine Lage Küchenrolle rein und als Unterschlupf verwende ich die Pappe einer in der Mitte geteilten Toilettenrolle. Auf das Küchentuch streue ich noch ein wenig Paniermehl und gefüttert werden die Heimchen mit frischen Möhren. Diese haben ausreichend Feuchtigkeit und daher braucht nicht zusätzlich noch Wasser gereicht werden. Die Ausfälle halten sich in Grenzen, von 20 Tieren sind eventuell 3 Verlust.
Hatte mal ausgewachsene Heimchen verwendet und diese auf Grund ihrer Lautstärke über Nacht in so eine Plastiktragekühlbox gepackt. Es dauerte trotz Lüften nicht lange und es entwickelte sich auch so ein Gestank und wie soll ich sagen, feuchte Luft. Seit dem kaufe ich nur noch kleinere Heimchen und das Problem ist gelöst.
Alternativ kannst du ja auch Heuschrecken verfüttern. Die gibt es bei uns auch einzeln zu kaufen (Stück 20cent). So kaufst du nur das was du brauchst und die Ausfälle sind so nicht mehr gegeben.
 
  • Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen Beitrag #4
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Tempus

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AW: Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen

Die Gerüche hielten sich eigentlich immer in Grenzen, muss ich sagen. Der Deckel sitzt auf kleinen Streben auf der Dose auf, was bedeutet das immer einige mm Luft zwischen Gefäß und Deckel bleiben. Vielleicht hat es aber wirklich nicht gereicht... Wenn ich jetzt drüber nachdenke, könnte das auch eine Erklärung für die Häutungsfehler, bei den adulten Heimchen sein.
Ist meine erste Spinne und das waren entsprechend auch die ersten Futtertiere die ich gekauft habe, da bleibt noch viel zu lernen.
Der Tip mit den Heuschrecken hört sich übrigens sehr gut an muss ich sagen, vielleicht ergibt sich ja noch was beim "Futtersharing Tread". Unserer Zohandlung traue ich nicht mehr so recht über den Weg, seit ich dort einen Millipeden gesehen habe, auf dem die kleinen weißen Punkte nur so rumgewuselt sind... :confused:
Bin gespannt was die Untersuchung der Rückstände ergibt nachher. Wenn sich Sporen darin finden, ist der Fall denke ich mal klar... Ich Habe immer peinlichst auf Hygiene geachtet, Futter regelmäßig gewechselt und den Bodengrund erneuert, gefäß sogar mit Isopropyl ausgewaschen (Natürlich getrocknet anschließend) um die Vermehrung von irgendwelchen Keimen zu unterbinden und dann sowas... :confused:
 
  • Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen Beitrag #5
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Dieter K

Gast

AW: Verhaltensänderung & gehäufte Todesfälle Heimchen

Hallo Tempus,
wie Pelmator geschrieben hat, wären Heuschrecken auch eine Option. Allerdings kann es einige Zeit dauern bis sie von den Spinnen angenommen werden. Viele Tiere erschrecken sich vor dem Hüpfen, also Geduld aufbringen!;)
 
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