Herkunft und Beschreibung: Grammostola actaeon stammt aus Brasilien, wo sie zu den bodenbewohnenden Vogelspinnen zählt. Mirt etwa 10 Zentimetern Körperlänge wird sie recht groß. In ihrem Ausstehen unterscheiden sich Spiderlinge und juvenile Tiere von Adulti: Sind ausgewachsene Exemplare einheitlich rauschwarz mit metallisch-blauen Schimmer, weisen Jungtiere am Abdomen eine deutlich rote Färbung auf. Diese nimmt mit dem Heranwachsen der Tiere ab, bis sie vollkommen verschwindet.
Terrarienhaltung: Wegen ihrer Körperlänge und damit auch Spannweite ist für Grammostola actaeon ein Becken mit der Grundfläche von 30 x 40 Zentimetern Mindestmaß. Die Höhe ist zu vernachlässigen - nur sollte darauf geachtet werden, dass der Bodengrund etwa 10 bis 15 Zentimeter hoch eingebracht werden kann. Diese Vogelspinne gräbt nämlich gerne. Daher ist eine Bepflanzung des Beckens auch nur bedingt ratsam. Mitunter wird über Nacht gegärtnert, so dass der liebevoll gestaltete Naturausschnitt am nächsten Tag eher einem Schlachtfeld ähnelt...
Grammostola actaeon mag es aufgrund ihrer Herkunft feucht-warm. Sie fühlt sich bei rund 25 bis 32 Grad wohl, wobei man ihr ein Temperaturgefälle anbieten sollte. Eine Bodenheizung ist für Vogelspinnen denkbar ungeeignet - sie vergraben sich, um zu hohen Temperaturen zu entkommen. Meistens reicht die Beleuchtung mit einer handelsünlichen Neonröhre aus. Sollte das Becken damit nicht erwärmt werden, kann man auch einen normalen Spotstrahler (Wattzahl variiert je nach Beckenhöhe und Abstand) verwenden.
Wie bei allen Grammostolen sollte man den Bodengrund nie komplett austrocknen lassen. Mit regelmäßigem Sprühen erreicht man eine Luftfeuchte von rund 70 (tags) bis 90 Prozent (nachts). Zudem sind ein Wassergefäß sowie ein Unterschlupf wichtig. Dazu eigenen sich Korkröhren, Blumentöpfe (Achtung, scharfe Kanten) oder Wurzeln in entsprechender Form.
Futter: Als Futter eignen ich für Grammostola actaeon aufgrund ihrer Größe nahezu alle angebotenen Futtertiere: Grillen, Schaben, Heuschrecken, Heimchen sowie (Frost-) Mäuse. Gefüttert wird immer dann, wenn das Abdomen genauso groß oder kleiner als der Carapax ist. Wichtig ist zu wissen, dass sich die Fütterung auch auf das Lebensalter der Spinne auswirkt. Stopft man seinen Pflegling regelmäßig bis zum scheinbaren Platzen voll, verkürzt man damit die Dauer der Freude, die man an ihm hat. Denn dadurch erhöht sich der Stoffwechsel, was das Tier schneller altern lässt. Und mal ehrlich: Wer will schon eine Spinne, die aussieht wie eine vollgesogene Zecke!?
Jungtiere füttert man mit Tieren entsprechender Größe. Dabei ist ebenfalls darauf zu achten, die Spinnen nicht zu überfüttern beziehungsweise nicht gefressene Futtertiere wieder aus dem Becken zu nehmen. Geht der Achtbeiner in eine Häutung, ist er wehrlos und kann durch Grillen und Heimchen, aber auch durch andere Futtertiere, die ihn in der weichen Phase stören, schwere Schäden nehmen.
Bemerkung: Durch ihre Färbung und ihr ruhiges Wesen ist für mich Grammostola actaeon eine der schönsten Vogelspinnen überhaupt - wenn nicht sogar die schönste. Leider ist sie noch nicht oft als Nachzucht zu bekommen, immer wieder gelangen dahingegen Wildfänge auf den Markt. Sofern es sich dabei nicht um Spiderlinge handelt, die eventuell aus einem Wildfang-Kokon stammen, sollte man davon allerdings tunlichst sie Finger lassen. Die meisten dieser Tiere sind dehydriert und leben nicht lange. Außerdem lohnt es sich, dieser wenn auch langsam wachsenden Spinne bei der Wandlung zum wirklich wunderschönen Beispiel einer Vogelspinne zuzusehen.
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