Tierärzte und VS?

[dergutekoenig]

Hallo Forum!

Ich denke seit Jahren darüber nach, mir eine Vogelspinne anzuschaffen. Ich habe Anfang letzten Jahres auch schon mal hier einen Thread eröffnet, aber seitdem ist es bei theoretischen Überlegungen geblieben. Ich habe viel gelesen, auch hier im Forum, und so langsam wird der Wunsch ein bisschen konkreter.

Aber das soll jetzt hier gar nicht Thema sein... Ich habe mir heute über eine Frage Gedanken gemacht, zu der ich gern mal eure Erfahrungen hören würde. Und zwar habe ich mich gefragt, ob es vielleicht Schwierigkeiten geben könnte, falls man mit einer Spinne zum Tierarzt müsste.

Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jeder Tierarzt auf Anhieb Ahnung von Vogelspinnen hat, schon gar nicht, wenn er in einer kleineren Stadt praktiziert, in der das Hobby VS ziemlich exotisch ist. Außerdem sind ja auch Tierärzte nur Menschen, und es wird da bestimmt den ein oder anderen geben, der beim Anblick einer großen Spinne Schweißausbrüche bekommt.

Wie sind eure Erfahrungen mit sowas?

 

[Projekt-Freitod]

Moin,

also im Bezug auf Tierärzte kannn ich garnichts dazu sagen, kenne keinen der VS behandeln würde...
Liegt wohl immer in der Hand des Halters, man braucht nur etwas Rountine im Umgang mit den Tieren, und genügend Info`s bietet hier das Forum, welches ich persönlich für das Beste im "Netz" (oh, Wortspiel, lach) halte (optisch wie auch von der Kompetentz).
Und wenn man auf die Haltungbedingungen achtet + auf die Sauberkeit bzw. Pflegearbeiten des Terri`s sollten schon viele Sachen auszuschließen sein.

Netten Gruß

 

[Mark E.]

Hallo,

dass nicht jeder Tierarzt auf Anhieb Ahnung von Vogelspinnen hat, schon gar nicht, wenn er in einer kleineren Stadt praktiziert, in der das Hobby VS ziemlich exotisch ist.

das muss nicht unbedingt sein. Viele Kliniken liegen außerhalb größerer Städte und haben evtl. einen exotenkundigen Tierarzt an Bord.
Ich würde darauf achten, dass er sich wenigstens mit Reptilien auskennt.
In Deiner Nähe wären da die Uiklinik Gießen und Dr. Ulf Riedel in Frankfurt. Auf der DGHT-Liste findet man reptilienkundige TÄ nach Postleitzahlen sortiert.

Gruß
Mark

 

[Aaron K.]

Moin!

Du solltest aber trotzdem vorher nochmal anrufen und nachfragen, ob sie Vogelspinnen behandeln würden, oder nicht.
Nicht dass du dann tatsächlich mal in der Situation bist und schnell zum Tierarzt fährst und der behandelt nicht.

Aber ich denke auch, dass ein Tierarzt in der Regel unnötig ist.
Wenn man sich genug eingelesen hat, kennt man die wichtigsten Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten (wenn es denn welche gibt).
Bei Krankheiten die kaum einer kennt, wird auch ein Tierarzt höchstwahrscheinlich nicht weiterhelfen können..

Grüße,

Aaron

 

[Mark E.]

Hallo,

Bei Krankheiten die kaum einer kennt, wird auch ein Tierarzt höchstwahrscheinlich nicht weiterhelfen können..

wenn irgendjemand bei einer exotischen krankheit weiterhelfen kann, dann ja wohl der TA.

dass ein Tierarzt in der Regel unnötig ist.

Wer macht Dir die Bakteriologischen/Mykologischen Untersuchungen?
Wer macht eine Ultraschallaufnahme?
Wer versorgt das Tier chirurgisch?
Wer infusioniert/transfundiert Dein Tier, wenn es Kreislaufprobleme hat?
Wer narkotisiert Dein Tier?
...

Wenn man sich genug eingelesen hat, kennt man die wichtigsten Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten (wenn es denn welche gibt).

Das halte ich für ein Gerücht. Ich kenne die Literatur.

Gruß
Mark

 

[Sabbirah]

hey du guter könig ,

ich würde zumindest immer mal nachfragen. im zweifel gibt es immer jemanden der jemand kennt, der jemand kennt......

exoten in deutschen wohnzimmer werden immer beliebter und demzufolge spezialisieren sich auch immer mehr veterinäre auf reptilien und wirbellose. ich kann mich an eine story hier erinnern, als die spinne "sonova" von "Ara-Mae" hier eine merkwürdige blase am hinterteil hatte. sie fand glücklicherweise eine tierarzt in ihrer nähe, der das tier behandeln konnte.

fazit: sicher ist das netz der spezialisten noch nicht wirklich dicht, aber es gibt sie. im zweifel kannst du sicher deinen händler fragen, wenn du beabsichtigst dir dein erstes tier von einem solchen zu besorgen. ein erfahrener halter/züchter hat sicher eine erste-hilfe-maßnahme parat.

man muss sich aber auch durchaus im klaren darüber sein, dass es krankheiten gibt, die nicht zu behandeln sind und mit dem tod des tieres enden. da geht es aber den spinnen auch nicht anders als "den leuten" .

aber ich finde es schön, dass du dich darum sorgst.

lg sabbirah

 

[Scotchtrinker]

Hallo,
durch ein paar Probleme mit einer meiner Avis bin ich über dreihundert Ecken (mehr oder minder, hab nicht mitgezählt) an einen Veterinär in Berlin geraten, welcher selbst Arthopoden jeglicher Art, vornehmlich Vogelspinnen hält. Der konnte mir immer sehr gute Tipps und Tricks verraten....

Mir ist nur aufgefallen, dass speziell in größeren Städten und Ballungszentren immer mehr Tierärzte unterwegs sind, welche sich auch mit Wirbellosen auskennen. Was nun aber Erkrankungen angeht, so gibt es bei Wirbellosen aufgrund ihrer Eigenschaften das Problem, dass man nicht eben mal nen Schnitt machen kann, um bspw. ne innere Erkrankung zu behandeln.... da wächst halt keine Haut nach, da is Ende im Gelände.... sozusagen. Deswegen gibts da auch nicht so viele Ärzte, die sich damit auskennen, denn sehen wirs mal realistisch: eine erkrankte Vogelspinne bringt eigentlich kein Geld ein, ein Hund, bei dem man dutzende OPs machen kann schon eher.....


Gruß,
Arne

 

[Aaron K.]

Moin!

Wer macht Dir die Bakteriologischen/Mykologischen Untersuchungen?
Wer macht eine Ultraschallaufnahme?
Wer versorgt das Tier chirurgisch?
Wer infusioniert/transfundiert Dein Tier, wenn es Kreislaufprobleme hat?
Wer narkotisiert Dein Tier?

Bakteriologische/Mykologische Untersuchungen und narkotisieren sind dabei die einzigen Punkte die in meinen Augen Sinn machen.
Wozu Ultraschall?
Warum willst du dein Tier großartig chirurgisch behandeln? Das meiste kann man selber machen, bzw erledigt die Spinne das selber.
Wann merkst du, dass deine Spinne Kreislaufprobleme hat, die behandelt werden müssen?

Das halte ich für ein Gerücht. Ich kenne die Literatur.

Ich meine nicht nur Bücher, sondern auch Foren, in denn wohl mehr und detaillierter auf irgendwelche Krankheiten eingegangen wird, als in Büchern.

Grüße,

Aaron

 

[Mark E.]

Hallo,

Wozu Ultraschall?

als Diagnostisches Mittel? Z.B. ist es bei "VS-Krebs" von entscheidender Bedeutung, zu wissen, ob die Blase von der Körperhöhle durch ein Septum abgegrenzt ist.

Warum willst du dein Tier großartig chirurgisch behandeln?

Weil es um beim Beispiel "VS-Krebs" zu bleiben ohne Intervention dem sicheren Tod geweiht wäre?

Wann merkst du, dass deine Spinne Kreislaufprobleme hat, die behandelt werden müssen?

z.B. Puls, Herzfrequenz, Turgor.

Ich meine nicht nur Bücher, sondern auch Foren, in denn wohl mehr und detaillierter auf irgendwelche Krankheiten eingegangen wird, als in Büchern.

Das ist nicht Dein Ernst, oder? Ein Großteil der Forenuser hat nicht mal naturwissenschaftliche Grundkenntnisse. (und falls Du auf dieses Forum hier ansprichst, der Rest wurde hier zumindest erfolgreich vergrault)

Gruß
Mark

 

[Aaron K.]

Moin!

z.B. Puls, Herzfrequenz, Turgor.

Was du aber erst untersuchen kannst, wenn du bei einem Tierarzt bist.
D.h. wenn du bei keinem bist, kannst du auch nicht beurteilen, ob der Kreislauf in Ordnung ist, oder ob du zum Tierarzt musst...
Oder horchst du regelmäßig deine Spinnen ab?

Das ist nicht Dein Ernst, oder? Ein Großteil der Forenuser hat nicht mal naturwissenschaftliche Grundkenntnisse. (und falls Du auf dieses Forum hier ansprichst, der Rest wurde hier zumindest erfolgreich vergrault)

Es gibt noch genug andere Foren und auch noch welche in denen fachlich versierte Personen angemeldet sind und auch was schreiben..

Grüße,

Aaron

 

[blackcrow]

hi,

also ich muß offen und ehrlich gestehen, dass ich nie auf die idee gekommen bin mit einer vogelspinnen zum tierarzt zu gehen.
daran wird sich auch zukünftige nichts ändern......

aber das soll natürlich jeder halten wie er will.

lg andreas

 

[Mark E.]

Hallo,

Was du aber erst untersuchen kannst, wenn du bei einem Tierarzt bist.
D.h. wenn du bei keinem bist, kannst du auch nicht beurteilen, ob der Kreislauf in Ordnung ist, oder ob du zum Tierarzt musst...

aha :wait:

Oder horchst du regelmäßig deine Spinnen ab?

Nöö, wenn eine Spinne sich in Narkose befindet kann man den Puls anhand der Bewegung der Setae feststellen. Manchmal kann man auch den Herzschlag direkt sehen (z.B. bei Tachycardie). Bei der Ultraschallaufnahme kann man das Herz sogar direkt schlagen sehen.
Den physiologischen Herzschlag kann man mit dem Phonendoskop gar nicht hören.

Es gibt noch genug andere Foren und auch noch welche in denen fachlich versierte Personen angemeldet sind und auch was schreiben..

Welche denn z.B.?

Gruß
Mark

 

[gerdix]

Hallo,

eine interessante Expertendiskussion hier...

Dabei fällt leider unter dem Tisch, dass der gute König bei einer Erkrankung seines evtl. zukünftigen Haustieres kaum auf eine seriöse Behandlung bei einem Tierarzt hoffen darf. Selbst ein Milbenbefall, was ja noch ein kleineres Problem wäre, würde einen hiesigen Veterinär wohl nur zu bloßem Schulterzucken bewegen. Ernsthafte Probleme wie Nemathoden, DS oder Vogelspinnenkrebs kann kein mir bekannter Tierarzt behandeln. Bei einem Vitaminmangel könnte er bestimmt mit einem teuren Präparat aushelfen, mit dem man die Futtertiere bestäubt (dann glänzt bestimmt das Fell schöner). Im Falle von Kreislaufproblemen wirkt meist ein starker Kaffee, der in Kombination mit einer Zigarette auch Verdauungsprobleme löst (besonders wirksam bei Gelegenheits- und Nichtrauchern).

Spaß beiseite: Wir therapieren unsere Tiere selbst, was sogar manchmal (wenn auch selten) zum Erfolg führt. Die wenigsten Spinnen sterben an Krankheiten, sondern eher an falschen Haltungsbedingungen, Dehydrierung, durch Verletzungen beim Umsetzen oder beim "auf die Hand nehmen", bei der Verpaarung, beim Versand, im Kampf mit "Futter-" Mäusen, an Mückenspray, schon während der Aufzucht (Auslese) oder stumpf an Altersschwäche.

Artgerechte Haltung ist der einzige Weg, seinen Schützlingen ein langes Leben zu bieten. Bei uns gibt es keinen Doktor.

mfg, gerd.

 

[Aaron K.]

Moin!

Nöö, wenn eine Spinne sich in Narkose befindet kann man den Puls anhand der Bewegung der Setae feststellen. Manchmal kann man auch den Herzschlag direkt sehen (z.B. bei Tachycardie). Bei der Ultraschallaufnahme kann man das Herz sogar direkt schlagen sehen.
Den physiologischen Herzschlag kann man mit dem Phonendoskop gar nicht hören.

Welcher normale Halter narkotisiert sein Tier denn??
Ich gehe von einem 08/15 Halter/Züchter aus.. Nicht an einem, der seine tiere narkotisiert.
Deine Antworten beziehen sich alle auf die Tatsache, dass man schon beim Tierarzt ist.
Ich gehe aber von dem Terrarium zu Hause aus.
Ich narkotisiere meine Tiere nicht, ich schau auch nicht stundenlange ob ich den Pulsschlag sehen kann oder sonstwas.


Ansonsten stimme ich Gerd 100% zu..
Das ist auch meine Meinung!

Grüße,

Aaron

 

[Sabbirah]

hallo,

das hat gerd gaz toll beschrieben. trotzdem würde ich, also meine wenigkeit, es wahrscheinlich im krankheitsfall doch mit einem tierarzt versuchen.
warum? weil ich ganz einfach schiss habe :crying:! ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass meine geni seelenruhig da sitzt und sich von mir mit einer lotion bepinseln lässt, ein gebrochenes bein mit sekundenkleber verarzten lässt, oder ähnliches. selbst die oft empfohlene methode des "einsammelns" (heimchendose überstülpen) habe ich noch nie probiert! warum? meine spinnen kommen mitunter so schnell aus ihren höhlen geschossen (eure sicher auch ), dass mein auge diesen geschwindigkeiten kaum folgen kann. und ich denke, dass meine augen ansonsten noch um ein vielfaches flotter sind als meine hand mit der imaginären heimchendose.
ich weiß, das ist scheiße, weil man es im ernstfall schon können sollte, aber ich habe mich da bislang nicht rangetraut....leider. und, gott sei dank hatte ich bisher auch keinen grund. ich bin sehr erfinderisch was tricks beim umsetzen anbetrifft, erledige wenige, wichtige dinge im terri, wenn die herrschaften sehr beschäftigt sind, sprich fressen und ansonsten haben sie bei mir ein sehr ruhiges dasein. wenn man davon absieht, dass sie mind. eine million mal am tag von mir angehimmelt werden.

lg sabbirah

 

[Mark E.]

Hallo,

Selbst ein Milbenbefall, was ja noch ein kleineres Problem wäre, würde einen hiesigen Veterinär wohl nur zu bloßem Schulterzucken bewegen. Ernsthafte Probleme wie Nemathoden, DS oder Vogelspinnenkrebs kann kein mir bekannter Tierarzt behandeln.

dann musst Du eben nach Frankfurt kommen...

Wir therapieren unsere Tiere selbst, was sogar manchmal (wenn auch selten) zum Erfolg führt.

Besser vorher zu einem Tierarzt gehen, der sich auskennt. Dann ist die Chance zum Erfolg signifikant höher.

Artgerechte Haltung ist der einzige Weg, seinen Schützlingen ein langes Leben zu bieten. Bei uns gibt es keinen Doktor.

Haltungsprobleme machen zwar einen Großteil der Krankheiten aus. Es gab aber auch schon Wochen, wo z.B. alle zwei Tage ein neuer Nematoden-Fall aufgetaucht ist. Und wenn ich so etwas wie "Puderzucker auf eine Wunde" höre, sträuben sich bei mir die Nackenhaare.

Welcher normale Halter narkotisiert sein Tier denn??

Ich gehe von einem 08/15 Halter/Züchter aus.. Nicht an einem, der seine tiere narkotisiert.
Deine Antworten beziehen sich alle auf die Tatsache, dass man schon beim Tierarzt ist.
Ich gehe aber von dem Terrarium zu Hause aus.
Ich narkotisiere meine Tiere nicht, ich schau auch nicht stundenlange ob ich den Pulsschlag sehen kann oder sonstwas.

Das sind alles Argumente, die Deine folgende Aussage wiederlegen:

Aber ich denke auch, dass ein Tierarzt in der Regel unnötig ist.
Wenn man sich genug eingelesen hat, kennt man die wichtigsten Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten (wenn es denn welche gibt).
Bei Krankheiten die kaum einer kennt, wird auch ein Tierarzt höchstwahrscheinlich nicht weiterhelfen können..

Natürlich musst Du dazu zum TA. Es sei denn, Du findest jemanden der Hausbesuche macht.

Gruß
Mark