Kleine weisse Krabbler

[Daniel772]

Hallo Spinnenfreunde,
es ist mal wieder an der Zeit das ihr mir etwas unter die Arme greifen müsst.
Nachdem ich die Fliegenplage in 2 meiner Terris (bei der Smithi wars zu trocken ) und den Schimmel (auch hier war die Smithi wieder unbetroffen) unter Kontrolle bzw. völlig wegbekommen habe gibt es nun zwei neue Probleme.

Nunja, ich fang einfach mal an. Da sich meine boehmei vor gut einer Woche gehäutet hatte und alle 3 Terris nebeneinander stehen habe ich allen 3 eine Diät verpasst um die boehmei bei der Nachbereitung nicht zu stören.
Heute wollte ich die Spinnen wieder füttern und musste feststellen das in dem Aquarium (natürlich ohne Wasser) in dem ich die Heimchen halte unmengen von winzigen weissen Viechern rumkrabbeln. Ich schätze die grösse auf ca. einen zentel Millimeter eher noch kleiner. Ich habe dann meine Heimchensammlung im Garten begnadigt und das Aquarium ausgewaschen. Eine Kontrolle der 3 Terrarien ergab dass alle 3 Terris ebenfalls mit diesen Krabblern "infiziert" sind (diesmal auch das knochentrockene Smithiterri). Auf den Spinnen habe ich sie (noch) nicht entdecken können. Um was handelt es sich hierbei ? Milben ?
Die Suche im Forum ergab das Milben nicht unbedingt gefährlich sein müssen aber eindeutige Hinweise konnte ich nicht finden.
Kann man evtl. "Nützlinge" einsetzen die sich diesem Problem annehmen ? (Asseln ?)
Wie soll ich weiter vorgehen ... abwarten ?
Fotos kann ich leider nicht anbieten da die Tierchen einfach zu klein sind, man kann sie gerade eben mit dem blossen Auge erkennen.

Und nun Fall Nummer 2 .. ein eher kleines problem
Ich habe mir heute neues Futter besorgt, keine Heimchen (waren ausverkauft) sondern kleine schwarze Grillen (?) die einen Mordsterror machen. Ein Bekannter riet mir die Flügel der Grillen auszureissen, dann wären sie ruhig.
Naja, es geht zwar nur um Futtertiere aber leiden die Tierchen darunter nicht wenn ich ihnen etwas ausreisse und sie dann noch evtl. ein paar Wochen leben lasse ??
Und wie mache ich das am besten, kann mir da jemand Tipps geben ?

Vielen Dank schonmal im vorraus für die Beantwortung dieser vermutlich dummen Fragen!

 

[Spinnifex1]

hallo daniel,

bei den krabblern kann es sich sowohl um milben als auch um heimchenbrut handeln. kleine heimchen sind jedoch deutlich schneller und flüchten. schau dir die tierchen mal unter der lupe an. eine lupe braucht man in der terraristik sowieso öfter, da lohnt sich auch der neukauf.

heimchenbrut sieht aus wie winzige weisse ameisen und ist im allgemeinen sehr schnell. im spinnenterrarium könnte ein adultes heimchen eier gelegt haben. die kleinen versterben sehr schnell durch verhungern oder entwischen durch das lochblech und vertrocknen in der wohnung. dafür, dass es heimchen sind, spricht auch die tatsache dass sie bei der smithi rumflitzen. im trockenen entwickeln sich keine milben.

männliche grillen zirpen, weibliche nicht. am besten reisst du ihnen nicht die flügel aus, sondern verfütterst als erste die grillen mit dem gabelschwanz ohne langen legestachel. das sind die kerle. wegen der flügel: ich bin gegen tierquälerei. dein kumpel ist ein sadist!

viele grüsse,

claudia

 

[Tobi W.]

Hallo Daniel,

zu Frage 1:
Das hört sich ganz nach Milben an. Springschwänze (die auch häufig in Terrarien auftreten) schließe ich aus, da die Tierchen ja nicht länglich sind und springen, oder?
Sofern keine der Spinnen direkt (massenhaft) befallen ist oder die Milben anderweitig extrem auftreten, brauchst Du Dir im allgemeinen keine Sorgen zu machen, denn diese Milben schleppt man sich früher oder später entweder sowieso ein (Futtertiere, Einrichtungsgegenstände, Erde usw.) oder sie kommen einfach von selbst. Sie helfen mit, Futterreste etc. zu beseitigen und ziehen vor allem feuchtere Umgebung vor.
Asseln habe ich sehr gerne und grundsätzlich in allen meinen Terrarien. Ich setze zwei Arten ein: Porcellio scaber, allgemein als Kellerassel bekannt und an schattigen, feuchten Plätzen, Komposthaufen etc. eigentlich immer zu finden (oft zusammen mit Oniscus asselus, der Mauerasseln, die ebenso gut geeignet ist), und (höchstwahrscheinlich) Trichorhina tomentosa, die sog. Weiße Assel, eine tropische Art, die nur ein paar Millimeter groß wird (u.a. erhältlich bei www.kerf.de oder anderen Terrarianern, z.B. Dendrobatenfreunde, die diese Assel als Futtertier züchten). Asseln halten das Terrarium sauber, fressen Futterreste und Schimmel und halten die Milben in Schach. Außerhalb des Terrariums (sprich Wohnung) würden sie vertrocken, daher geht von dieser Seite keine Gefahr aus, dass sie zu einer Plage im Haus werden. Daraus lässt sich schon ableiten, dass zumindest eine Stelle im Spinnenterrarium feucht gehalten werden muss, möchte man denn Asseln einsetzen (wenn´s auch nur die Stelle unter dem Wassernapf ist).

zu Frage 2:
Vermutlich hast Du die Zweifleckgrille Gryllus bimaculatus als Futtertier gekauft. Adulte Männchen dieser Art zirpen sehr laut, die Weibchen und juvenilen Stadien sind "stumm". "Flügel ausreißen" halte ich persönlich nicht für gerechtfertigt, das einfachste ist, zuerst die Männchen zu verfüttern ;-). Auch hilft es, die Männchen einzeln zu setzen (zumindest zirpen sie dann nicht ganz so extrem; ist aber natürlich mehr Aufwand). Auf dem folgenden Bild befinden sich im Vordergrund zwei Männchen, im Hintergrund ist ein Weibchen zu sehen, so fällt Dir die Unterscheidung leichter:

(C)http://www.reptilienundco.de/Grillen2.jpg

So, alle Klarheiten beseitigt?

Gruß, Tobi

 

[Tobi W.]

Ich nochmal...

@Claudia

bei den krabblern kann es sich sowohl um milben als auch um heimchenbrut handeln.

Das glaube ich auf keinen Fall, Heimchenlarven sind deutlich größer als ein "Zehntel Millimeter" und würden sich auch leichter fotografieren lassen, was Daniel aber nicht kann, weil die beschriebenen Tierchen gerade so mit bloßem Auge zu erkennen sind. Bisher konnte ich frischgeschlüpfte Heimchen/Grillen immer noch deutlich und ohne Sehhilfe erkennen...

im trockenen entwickeln sich keine milben.

Das was so allgemein als diese winzige, überall auftretende Milbe bekannt ist, schon. Zumindest bei mir und meine Terrarien sind auch keine Schweineställe. Notfalls begnügen sich die Milben mit der Feuchtigkeit um den Wassernapf.

Gruß, Tobi

 

[Spinnifex1]

hi tobi,

danke dir, hab also mal wieder was gelernt

noch ein extra löbchen für die lat. namen der asseln. ich brauche glaub ich demnächst auch welche wegen der feuchteren terrarien für die psalmopoeus spp. des hauses. in den trockenen terris der avicularia spp habe ich segensreicher weise noch keine milben feststellen können, bie den g. pulchra - ebenfalls eher trocken klimatisiert - auch nicht. heimchenbrut hingegen hatte wir hier auch schon und die ist ziemlich knirpsig

viele grüsse,

claudia

 

[Martin H.]

 

[Tobi W.]

Hi!

BTW, Literatur zu den weißen Asseln:

• PROY, C. (2000): Praktische Erfahrungen bei der Zucht der Grünen Schabe (Panchlora nivea) und der Weißen Assel (Trichorhina tomentosa) sowie ihrer Verwendung als Futtertiere. Herpetofauna 22(127): 19-22.

Mööönsch, hab´ ich´s doch vergessen anzugeben ;-) . Also, wenn jemand Interesse an o. g. Artikel hat, bitte per eMail melden...

schönen Gruß, Tobi

 

[Psytron]

hey!!
also das poblem mit solchen kleinen tierchen hab ich auch!!gebeten oda ungebetn wie auch immer ....ich kann sie nur in meinen wasserschälchen entdeckn da man sie da gut an der oberfläche so ruckartig schwimmen sieht!!im übrigen terri und auf den spinnen kann ich nix erkennen da wie du sagst sie so klein sind das sie ebn grad mal mit freiem auge erkennbar sind !!hmmm...ich wechsle ja das wasser der schälchen regelmässig und da sind sie dann für kurze zeit weg weil ich sie mitrunterspüle im waschbeckn ...aber nach einem tag hab ich sie wieder drin in den schälchen!!nunja ich hab mich damit abgefundn und sie scheinen keinen schaden anzurichten also lasse ich sie wo sie sind!!

grüssssssseeee
jürgen

 

[Tobi W.]

Hello again,

also das poblem mit solchen kleinen tierchen hab ich auch!!gebeten oda ungebetn wie auch immer ....ich kann sie nur in meinen wasserschälchen entdeckn da man sie da gut an der oberfläche so ruckartig schwimmen sieht!!

DAS könnten aber wiederum Springschwänze sein, vor allem, wenn sie, wie Du beschreibst, "ruckartig schwimmen".
Mal wieder ein Bild (sorry, hab´ auf die Schnelle kein kleineres gutes gefunden; schöner Thread übrigens ;-) ), auf dem sie natürlich vergrößert sind:

(C)http://www.scanalyzer.de/images/collembolen_005.gif

So sehen Springschwänze aus, also länglich, Milben dagegen sind kugelförmig. Wenn es sich um Springschwänze handelt, ist das m. E. gut, sind mindestens genauso gut wie Asseln, nur nicht so effektiv und nicht ganz so robust.

Tobi

 

[Diesel1]

hi @ all

also von denen habe ich genug im terri. laut deiner aussage brauch ich also nicht immer wenn diese dinger auftauchen das terri neu zu machen oder???

MfG
Reinhard Ludwig

 

[Tobi W.]

Hi!

also von denen habe ich genug im terri. laut deiner aussage brauch ich also nicht immer wenn diese dinger auftauchen das terri neu zu machen oder???

Kommt drauf an, welche "Dinger" Du meinst ;-) .

Tobi

 

[Diesel1]

naja diese weisen dinger da oben springschwänze oder so.

 

[Tobi W.]

Hallo,

Asseln habe ich sehr gerne und grundsätzlich in allen meinen Terrarien. [...] Asseln halten das Terrarium sauber, fressen Futterreste und Schimmel und halten die Milben in Schach. [...] Wenn es sich um Springschwänze handelt, ist das m. E. gut, sind mindestens genauso gut wie Asseln, nur nicht so effektiv und nicht ganz so robust. [...]

laut deiner aussage brauch ich also nicht immer wenn diese dinger ("naja diese weisen dinger da oben springschwänze oder so.") auftauchen das terri neu zu machen oder???

Nö, außerdem störst Du damit unnötig Deine Spinnen. Und auf alljährliche Terrarienneueinrichtung kannst Du auch verzichten, dank dieser "Saubermänner".

viele Grüße, Tobi

 

[Daniel772]

Danke erstmal an alle!
Ich werde also erstmal abwarten wie sich die Tierchen entwickeln. Auf jeden Fall bin ich erstmal beruhigt. Ich hätte sehr ungern meine Spinnen mit irgendwelchen Mittelchen behandelt oder die Terris neugemacht.
Die Zweifleckgrillen wandern wohl erstmal in den Keller da ich scheinbar fast nur Männchen erwischt habe und diese ja schlecht alle auf einmal verfüttern kann

 

[Diesel1]

ok danke Tobi. ich bin etz auch mal beruhigt.
Nochmals Danke

MfG
Reinhard Ludwig

 

[cybercorp]

MMh ! Jetzt muß ich aber mal was fragen. Die Asseln fressen doch eigentlich alles. Ergo werden die auch doch die Spinne fressen wenn Sie sich häutet. Oder seh ich da was falsch ????

Gruß

Stefan

 

[Diesel1]

Hi cybercorp,

die Asseln fressen alles, das stimmt. Nur das sie alles was tot und vergammelt ist fressen.
Also nix lebendes.

MfG
Reinhard Ludwig

 

[Tobi W.]

Hallo!

MMh ! Jetzt muß ich aber mal was fragen. Die Asseln fressen doch eigentlich alles. Ergo werden die auch doch die Spinne fressen wenn Sie sich häutet. Oder seh ich da was falsch ????

Das sehe ich anders. Eigentlich spinnen sich alle Spinnen vor der Häutung eine Art "Teppich", der sie u. a. auch vor kleinen Bodentierchen schützt. Außerdem sind Asseln keine wilden Bestien, die alles wehrlose angreifen, sondern stehen vielmehr auf alles Gammelnde und Schimmelnde. Das ist eben der von mir hier beschriebene Vorteil: Sie beseitigen eben "Reste" und somit ist z. B. auch eine Terrarienbepflanzung eigentlich nicht gefährdet (das müsste dann schon massiver Überbesatz an Asseln sein; der Bereich, der den Asseln aber im "normalen" Terrarium zusagt, ist der (feuchte) Bodengrund, die restlichen Bedingungen im Terrarium sind für Asseln gewöhnlich sowieso nicht wirklich optimal).
Würde man also gegebenenfalls eine tote Spinne im Terrarium finden, in der und um die herum es von Asseln nur so wimmelt, dann sind die Asseln mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht die Ursache für den Tod der Spinne, sondern eben die, die schon angefangen haben, sauberzumachen ;-) .
Mir ist zumindest kein einziger Fall bekannt, in dem eine lebende Spinne von Asseln an- oder aufgefressen wurde, das widerspricht meiner Meinung nach auch der Natur der Asseln.

Gruß, Tobi

 

[cybercorp]

MMh Die spinne ligt doch auf dem rücken und ist bewegungsunfähig ( so ziemlich ) denken die da denn nicht das die tot ist ?? Nen Puls zum messen ist ja nicht vorhanden

Ich frage deshalb , weil mein Händler mich immer vor diesen Viechern gewarnt hat.


Gruß

Stefan

 

[Tobi W.]

Hi nochmal,

MMh Die spinne ligt doch auf dem rücken und ist bewegungsunfähig ( so ziemlich ) denken die da denn nicht das die tot ist ??

Asseln "denken" nicht, sondern gehen nach ihrem Geruchssinn. Und eine sich häutende Spinne riecht nicht nach Verwesung...

Tobi