GRUPPENHALTUNG!!!!!!!!!!

[poeciman]

"Der ganze Regenwald ist ein Gemeinschaftsterrarium mit sehr grosser Fläche wo viele Spinnen als Nachbarn über weite Distanz leben, da sie sich sich nicht besonders mögen und Besucher meist nicht gern gesehen werden, da terretoriale Instinkte sehr ausgeprägt sind"


Zufrieden?

Hast du nebenbei das Smile neben der Aussage bemerkt?

 

[Micha1]

Zufrieden?

Nein, mir passt das Wort "Gemeinschaftsterrarium" in diesem Zusammenhang nicht in den Kram, das ist der Punkt, der mich so stört.

 

[poeciman]

Nun, einverstanden. Es ist in der Tat ein weithergeholter Vergleich, da der Regenwald doch etwas grösser ist, als das Gemeinschaftsterrarium. Somit beuge ich mich ausnahmsweise vor dir :wink:

 

[Micha1]

Mein Gott (damit bist nicht Du gemeint, Stefan), ich halte das nicht aus, ist das denn so schwer zu verstehen?

Nochmal ganz einfach und langsam:

Man kann doch nicht von einem Gemeinschaftsterrarium sprechen, wenn zwei oder mehr Tiere darin leben, diese aber nicht in einer Gemeinschaft leben, da sie einander (aufgrund ihrer Lebensweise) vermutlich nahezu nie begegnen werden und auch keine "Gemeinschaft" bilden.


Verstanden worauf ich hinaus wollte?

 

[MoRBiD]

nunja, man könnte dann auch fragen, wo der unterschied zwischen einer gemeinschaft und einer gesellschaft ist.
der z.b.in der aquaristik sind solche gesellschaftsbecken ja gang und gäbe, jedoch leben die fische dort drin nicht im geringsten in einer gemeinschaft, sondern haben, je nach art, durchaus ihre reviere und territorialgrenzen, die auch verteidigt werden..............

ist ein solches becken nur ein gemeinschaftsbecken? ist das gruppenhaltung??? sind die einen gesellig und die anderen gemein?! :roll:

 

[Micha1]

Hi Phil,

hier ging es (wie in dem anfangs genannten Link) um ein Terrarium mit zwei adulten T.blondis.

Von einem Gesellschaftsbecken spreche ich dann, wenn z.B. Tiere darin in einer Gesellschaft leben und sowas wie Anzeichen von Sozialverhalten aufzeigen.
Das wäre z.B. bei einigen Poecilotherien der Fall, die gemeinsam Beute machen, gemeinsam an einem Tier fressen und gemeinsam ein und die selbe Höhle bewohnen und einander in gewissem Maße tolerieren.

Zwei Tiere, die einander durch Zufall mal über den Weg laufen und sofort drohen, würde ich nicht als "in Gesellschaft"-lebend bezeichnen, sondern als Einzelgänger.

 

[MoRBiD]

ok, soweit sind wir einer meinung.
ich wusste bis dato garnicht, dass spinnen sozialverhalten zeigen (können).
ausser vielleicht bei spiderlingen.
hab gedacht, eine gegenseitige 'toleranz' der reviere oder kleiner
aktionsradius der spinnen würden gruppenhaltung ermöglichen.
deswegen war in meinen augen eine konstruktion ähnlich deiner für die
avi-gruppenhaltung die einzig sinnvolle möglichkeit, mehrere spinnen in
einem becken unterzubringen. das macht auch in der grösse optisch was her (wennich nur nich so faul wäre.....).
warum will man denn mehrere spinnen in einer hütte halten?
(den sozialaspekt mal aussen vor, dat find ich interessant..)
aus spargründen oder was? so richtig kann ich das nicht nachvollziehen.

 

[Micha1]

Bei mir war es der Punkt, dass das Terrarium von allein "laufen" sollte.
Alles, was ich gelegentlich machen musste, war das Füttern der Grillen.
Die Futtertiere haben sich in den Blumentöpfen reichlich vermehrt, die Spinnen haben sich im Terrarium ohne meine Hilfe ebenfalls vermehrt und sind gut herangewachsen.
Zum einen war es auch etwas für´s Auge (wie Du selbst schon bemerkt hast), zum anderen war es eine gute Möglichkeit, den Pflegeaufwand für viele Tiere auf ein Minimum zu reduzieren.
Ausserdem fand ich es interessant, was für Verhaltensmuster sich in dem "Gemeinschaftsbecken" abspielten (Toleranz, Agressivität, Futterneid, Wohnröhrenklau, gemeinsames Werben mehrerer Männchen auf ein Weibchen etc...)
Alles in allem hatte mich dieses Projekt einfach interessiert, das war der einzig wahre Grund, warum ich es realisiert hatte.

btw. das Terrarium habe ich noch zerlegt im Keller liegen, wenn also ernsthaftes Interesse daran besteht [email protected]

 

[MoRBiD]

[farbmode on]
hmm. du hast das nicht mehr im einsatz? warum denn nicht?
was ist denn als ergebnis des versuchs rausgekommen? würde mich interessieren.
hab grad auch noch mal auf hagens seite wegen den pözzis nachgesehen... das ist in etwa das, was ich gemeint habe.
das gegenseitige angreifen nach gewisser zeit. ich dachte allerdings, die täten das bereits im subadulten stadium.

 

[Micha1]

du hast das nicht mehr im einsatz? warum denn nicht?

Bedingt durch meinen Wohnsitzwechsel musste ich das Terrarium abbauen.

was ist denn als ergebnis des versuchs rausgekommen? würde mich interessieren.

Die Tiere hatten sich zwar vermehrt und am Ende hatte ich mehr Tiere darin, als zum Zeitpunkt des Einbringes, aber es wurden mit Ticherheit auch einige Tiere gefressen.
Ich würde behaupten wollen, dass A.versicolor nahezu kein Sozialverhalten aufweist, aber dennoch das Zusammenleben durch eine hohe Toleranzschwelle bedingt möglich ist. Ob das Sinn macht sei mal dahingestellt...

 

[Rico3]

Hallo,

meiner Ansicht nach kann man nur von einer Gemeinschaft sprechen wenn eine soziale Interaktion/Kooperation zwischen den Mitgliedern zustande kommt. Und dazu fallen mir eigentlich aus dem Spinnen-Bereich nur die Skorpionarten Pandinus (Afrika) und Heterometrus (Asien) ein. Erwiesenen ist das auch in freier Natur Familienverbände von bis zu einem dutzend Tieren z.B. in Termitenbauten leben. Auch bleiben die Jungen sehr lang bei ihrer Mutter (ca. 2 Jahre) die sogar für ihren Nachwuchs Beute macht. Nach Mahsberg zeigen nur 1 % aller Skorpionarten dieses Verhalten und nur 0,06 % aller Spinnen!

MfG Rico

 

[Martin H.]

 

[murphy der 1.1]

Gruppenhaltung von A. versicolor

Hallo,
ich habe ca. 5 Monate acht A. versiolor (KL 1,5cm - 4cm) in einem Terri (B100*T40*H80*) gehalten. Es ist zu keinem Ausfall gekommen. Die VS haben sich jede für sich eingesponnen, und nur sehr selten ist es zu einem Wechsel des Versteckes gekommen. Am Anfang sind sich öfters zwei Tiere begegnet, wobei eins schnellstmöglcih die Flucht ergriffen hat und die andere scheinbar ungestört weiter ging. Es flüchteten nicht nur die kleinen vor den großen Tieren. Ich hatte sogar das Glück einen Kokon in dem Terri zu haben.
Schöne Grüße
Marc

 

[Julian2]

Hallo,

meiner Ansicht nach kann man nur von einer Gemeinschaft sprechen wenn eine soziale Interaktion/Kooperation zwischen den Mitgliedern zustande kommt. Und dazu fallen mir eigentlich aus dem Spinnen-Bereich nur die Skorpionarten Pandinus (Afrika) und Heterometrus (Asien) ein. Erwiesenen ist das auch in freier Natur Familienverbände von bis zu einem dutzend Tieren z.B. in Termitenbauten leben. Auch bleiben die Jungen sehr lang bei ihrer Mutter (ca. 2 Jahre) die sogar für ihren Nachwuchs Beute macht. Nach Mahsberg zeigen nur 1 % aller Skorpionarten dieses Verhalten und nur 0,06 % aller Spinnen!

MfG Rico

Hallo Rico,
Pandinus und Heterometrus sind Gattungen und keine Arten.
Aber was anderes:Bei welchen Skorpionarten leben die Jungtiere 2 Jahre bei der Mutter?(Quelle?)
Einige Arten der Gattung Heterometrus betreiben tatsächlich sehr ausführlich Brutpflege,ich beobachte das gerade bei meinem H.scaber Weibchen.
Wie sieht das bei der Gattung Pandinus aus?
Gibt es Quellen über die Brutpflege von Pandinus sp.?

Gruß,
Julian

 

[Rico3]

Hallo,

Pandinus und Heterometrus sind Gattungen und keine Arten.

Warst du in einem früheren Leben Beamter? :wink:

Also nach Beobachtungen in der westafrikanischen Savanne bleiben Pandinus-Junge bis zu 2 Jahre in der mütterlichen Höhle die sie sich sogar mit Geschwistern des Vorjahres teilen. Die Mutter, so heißt es weiter, bringt den Jungen während dieser Zeit sogar noch Nahrung obwohl die Jungtiere vollständig entwickelt sind.
Von den tropischen Arten wie eben Pandinus imperator und Heterometrus fulvipes oder auch von wenigen Vertretern der Gattungen Didymocenturus, Opisthacanthus und Urophonius ist ein Mutter-Kind-Zusammenhalt beschrieben der Monate oder auch Jahre dauern kann (1999; Dieter Mahsberg)

MfG Rico