Oha, dann sind die also mit 50-60% ihrer zu erwartenden KL schon reif. Lohnt sich da eine Verpaarung schon, oder wirkt sich das auf Fruchtbarkeitsparameter aus?
Warum soll sich eine Verpaarung nicht lohnen? Nur weil die Quantität des zu erwartenden Nachwuchses geringer ist als bei vermeintlich ausgewachsenen Weibchen?
Gelegentlich ist mir aber aufgefallen dass frisch adulte Weibchen einen höheren Anteil unbefruchteter Eier in ihrem Kokon haben. Macht fast den Eindruck als wäre der erste Kokon zur Übung gedacht.
...ist das dann die Regel das die, von dir angegebenen Tiere, mit dieser größe schon adult sind?? Oder ist das dann nur der Fall wenn sie sich in sooo kurzen Abständen häuten?
Ich habe mehrmals Geschwistertiere aus einem Kokon miteinander verpaart und das ohne dass ich das Wachstum der Geschlechter angeglichen habe, d.h. ich habe die Männchen nicht kühl und mit wenig Futter gehalten um das Wachstum zu reduzieren, noch habe ich die Weibchen "gepowert" um das Wachstum zu beschleunigen.
Beide Geschlechter wurden nahezu identisch aufgezogen und nach der RH des Männchens miteinander verpaart. Das Weibchen hat sich nach der RH des Männchens nicht mehr gehäutet. Demzufolge war das Weibchen vor dem Männchen (bei identischen Aufzuchtbedingungen) adult wenn daraus zumindest ein Kokonbau resultierte, was bei Iridopelma hirsutum, Psalmopoeus reduncus, Ps. irminia, Avicularia versicolor, Tapinacuhenius plumipes, Tap. purpureus der Fall war.
Deswegen denke ich schon dass es zumindest bei den von mir gepflegten Baumbewohnern die Regel ist dass Weibchen schon sehr früh adult werden.
Es ist eben so dass man aufgrund der zweifelhaften Angaben in der Literatur von einer Mindestgrösse bei adulten Weibchen ausgeht die m.E. jeder Grundlage entbehren. Wenn man in einem gewissen Buch liest dass Theraphosa blondi 14cm gross werden soll, dann überlegt man sich zweimal ob man ein "nur" 8cm grosses Weibchen verpaart. Es ist sogar oftmals so dass die Männchen grösser sind als die (adulten) Weibchen.
Letzten Monat hatte ich eine recht kleine, aber dennoch adulte (hatte letztes Jahr bereits einen Kokon) Theraphosa blondi mit einem deutlich grösseren Männchen verpaart.
HW hast du die Miniweiber schonmal verpaart? Wenn sie weniger agressiv als die Normalgroßen wären, wäre das sogar recht praktisch.
Yep, siehe oben. Von geringerer oder höherer Aggressivität der Weibchen konnte ich allerdings nichts beobachten. Ausserdem lasse ich die Männchen fast immer ein paar Tage bis Monate im Terrarium des Weibchens, je nach dem wieviele Weibchen noch warten...
Mich würde mal interessieren woran du an deinen weibchen erkennst das sie schon adult sind?
Probierst du dann einfach dein Glück oder hälst du Geschwistertiere zusammen und siehst was bei denen passiert?
Die "Erkenntnis" kam als ich vor einiger Zeit beobachtet habe wie ein sehr kleines Weibchen von Psalmopoeus reduncus in ihrer Wohnhöhle ein dichtes Gespinnst anlegte, welches offensichtlich alle Merkmale eines bevorstehenden Kokonbaus trug (Boden der Höhle muldenartig sehr dicht mit Spinnseide ausgelegt und den Eingang verschlossen). Zufällig hatte ich gerade ein recht frisches Männchen zu Hand (Geschwistertier des o.g. Weibchens) und habe ihn einfach mal ins kalte Wasser geworfen. Das Männchen näherte sich auch gleich "zitternd" dem Höhleneingang des Weibchens und es kam zur Paarung. Zwei Tage später hatte das Weibchen dann tatsächlich einen Kokon liegen in dem sich 12 Larven und ca. 40 unbefruchtete Eier befanden.
Nach dem Erlebnis habe ich das einfach mal mit anderen Arten ausprobiert und Erfolg gehabt.
Schönen Gruss
HW