Hallo,
Wer sagt denn, dass die Spinne dabei überhaupt Stress empfinden? Wenn du das so verinnerlichst, müsstest du eigentlich auf jeder Terraristikbörse Amok laufen, denn da werden die Tiere (wenn überhaupt) vorher und nachher umgesetzt und bei der nächsten Börse das gleiche Spiel...
Ich gehe einfach davon aus, dass die Tiere Stress empfinden. Denn wenn ich diesen Stress vermeide mache ich zumindest nichts falsch, im Gegensatz zu der Annahme, dass das Tier keinen Stress empfindet und ich willkürlich mit dem Tier umgehe und es im Endeffekt doch Schaden nimmt.
Wie die "Psyche" bzw. der Hormonhaushalt einer Spinne aussieht wäre natürlich interessant zu wissen und zu klären, vielleicht hast du ja auch recht und die Tiere empfinden in der Tat keinen Stress. Aber ich denke solange man das nicht weis, ist es vernünftiger dem Wohle des Tieres halber auf jeden unnötigen Stress zu verzichten.
Und ein Freund von Börsen bin ich in der Tat nicht. Aber ich habe auch schon geschrieben, dass die Tiere nicht bei jeder Belästigung aus den Latschen kippen, wären unsere Tierchen solche Diven hätten sie keine 400 Millionen Jahre überlebt, aber es gibt nunmal auch vermeidbaren Stress.
Gegenfragen sind keine Diskussionsgrundlage, aber ok. Ich halte um zu züchten, zu beobachten und zu lernen. Und genau deswegen ist der Ansatz einer Freilandhaltung - wenn er denn einigermaßen umgesetzt wird - sehr gut.
Dadurch "lernt" man wesentlich mehr, als in einem Terrarium, in dem die Hühe des Substrats irgendwann an die natürlichen Grenzen stösst.
Wie schon mal oben angemerkt - einigen ist der eigene Tellerrand zu hoch und neue Ideen sind schnell verteufelt. Man kann sich natürlich an alles was in den Foren und Büchern steht halten, nur entwickelt man sich selbst damit nicht weiter. Einfach mal über neue Ansätze nachdenken.
Ok, den Tieren habitatsnähere Möglichkeiten zu ermöglichen um ihr Verhalten besser studieren zu können wäre ein Grund für die Freilandhaltung, auch wenn gerade die habitatsnahen Bedingung im Garten nachzubilden zum Teil schwierig werden könnte und daher auch wieder Abzüge in der Natürlichkeit gemacht werden müssten.
Die Intention des Threadstarters war dies jedoch nicht, darum bin ich auch nicht darauf eingegangen bzw. habe ich es nicht berücksichtigt.
In Peru werden die Plantagen ständig mit Insektiziden behandelt und die kennen da keine Bestimmungen wie in der EU - da werden auch mal verbotene Giftstoffe mit Extremwirkung verwendet. Trotzdem findet man da häufiger Vogel- und andere Spinnen, als in den Dichten des Regenwaldes. Teilweise scheint es, als suchen die Spinnen die Nähe der menschlichen Behausungen, weil durch die Abfälle auch Insekten angelockt werden...
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Lebenserwartung der Tiere sehr hoch ist. Man müsste das natürlich auch wieder vergleichen und eine Gruppe Tiere auf einer gespritzten Plantage und eine in "unberührter" Natur ihr Leben lang begleiten, aber ich glaube der Gedanke, dass zwar die Futtermengen die Tiere anlocken, ihnen aber kein langes Leben bescheren durchaus seine Berechtigung hat.
Daher würde ich von einer Freilandhaltung zumindest in Gegenden wo viele Insektizide eingesetzt werden dem Tier zu Liebe unterlassen.
Gruß,
Mark