Hallo, Phillip!
Ich habe da noch was nicht verstanden: Können Asthmatiker auch durch einen NICHTallergischen Stimulus einen Anfall bekommen ?
Es gibt z.B. durchaus Asthmatiker, die auch psychosomatisch reagieren.
Angenommen, so ein Asthmatiker bekommt einen Schwall Brennhaare ab, dann reicht der Schreck, Stress etc. gegebenenfalls aus, um einen asthmatischen Anfall auszulösen.
Also ja, auch ein nicht klassisch allergischer Stimulus kann einen Anfall bewirken.
Ganz unabhängig von Allergenen.
Für Asthmatiker, deren Psyche stabil ist, gibt es dennoch Möglichkeiten, auch durch Brennhaare zu reagieren.
http://www.asthma.medhost.de/definition.html
Diesen Link bitte ich zu lesen. Ich zitiere mal das wichtigste, um Dir bei Deiner Frage behilflich zu sein;
Wichtigste Auslöser des hyperreagible Bronchialsystems sind die Allergie des Atmungstraktes gegenüber inhalativen Allergenen, gefolgt von viralen Atemwegsinfekten und Inhalation chemisch irritativer Noxen. All diese Stimuli führen zu einer Entzündung der Bronchialschleimhaut. Klinisch zeigt sich das hyperreagible Bronchialsystem durch eine überschießende Bronchokonstriktion auf unterschiedliche Reize (Triggerfaktoren).
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Man unterscheidet das so genannte extrinsische oder allergische Asthma vom intrinsischen, nichtallergischen Asthma. Beim Asthma spielen sowohl genetische wie auch Umweltfaktoren eine große Rolle, sowie verschiedene Auslöser eines Asthmaanfalles. Die ursprünglichen Auslöser der beiden Asthmaformen unterscheiden sich:
Extrinsisches / allergisches Asthma
1) Durch allergisierende Stoffe in der Umwelt
Am besten ausgehend von Mechanismus eines normalen Asthmaanfalls ( das war das mit Leuktrienen, TH2 und Th1 usw.
entschuldige, daß die Erklärung nicht allzu physiologisch ausfällt, aber vielleicht hilft das:
Zentrale Bedeutung bei der Entstehung des Asthma hat eine Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut, wobei Mastzellen, T-Lymphozyten, Granulozyten und Entzündungsmediatoren wie Histamin (Siehe Kap. "Immunsystem") eine Rolle spielen. Bei allen Asthmatikern findet sich zu Beginn und im weiteren Verlauf der Erkrankung eine bronchiale Hyperreaktivität, d.h. das Bronchialsystem reagiert bereits bei geringsten und eigentlich nicht schädlichen, neutralen Reizen mit einer Engstellung und Schleimüberproduktion.
Die entscheidende Rolle in der Pathogenese des allergischen Asthma ist eine IgE-vermittelte Soforttyp-Reaktion Typ I. IgE erkennt spezifische Allergene als körperfremd, bindet sie an sich und präsentiert sie so den Mastzellen, die daraufhin degranulieren und ihre Botenstoffe, z.B. Histamin, ausschütten. Diese so genannten Mediatoren lösen eine Reaktionskette aus und bewirken eine endobronchiale Obstruktion durch
Bronchospasmus (krampfartiges Engstellen der mittleren und kleinen Luftwege)
Schleimhautschwellung und entzündliche Infiltration der Schleimhaut
Überschießende Bildung eines zähen Schleimes
Dadurch werden die Atemwege verlegt und es kommt zur akuten Luftnot. Neben der IgE-vermittelten asthmatischen Sofortreaktion vom Typ I nach wenigen Minuten, kann es auch zu IgG-vermittelten Spätreaktionen noch Stunden nach Allergenexposition kommen.
Im Beginn eines rein allergischen Asthmas steht meist ein einzelnes auslösendes Allergen, im Laufe der Jahre kommt es jedoch oft zu einer Ausweitung des Spektrums auslösender Allergene, wodurch eine Prophylaxe durch Allergenausschaltung immer schwieriger wird.
Allergene sind überwiegend Eiweißstoffe (Proteine) unterschiedlichster Herkunft, die dem menschlichen Körper von außen zugeführt werden und bei entsprechend veranlagten Personen (sog. Atopikern) eine Sensibilisierung des Immunsystems zur Folge haben, also eine Allergie auslösen. Fast jeder Stoff kann bei diesen Personen als Allergen wirken, so z.B. Pollen, Hausstaub, Nahrungsmittel, Tierhaare, Medikamente, etc., wenn die Person sie aufnimmt sei es durch Einatmen, durch Hautkontakt, durch Einnehmen oder durch Injektion wie beim Insektenstich. Gelangen diese Allergene nun in den Körper kommt es zum Ablauf einer allergischen Reaktion, die in verschiedenen Schweregraden ablaufen kann.
Für beide Formen des Asthma gibt es verschiedene Reizstoffe, bzw. Auslöser, die eine akute Verschlechterung des Asthmas hervorrufen können. Hier die wichtigsten:
1.) Allergisierende Stoffe in der Umwelt
- Hausstaubmilbenkot
- Pollen
- Tierhaare
2.) Allergisierende Stoffe am Arbeitsplatz
- Mehlstaub
- Heu
3.) Rauchen
4.) Anstrengung
5.) Kaltluft, Nebel, Staub
6.) Infektionen der Atemwege
7.) Aufregung, starke Emotionen
Ich hoffe, der Link und ich konnten Dir helfen, man kann ja nicht alles wissen, auch wenn man Medizin studiert, das versteh ich schon 8) .
Also, einfach vor der nächsten Prüfung mal googlen, dann klappts auch mit der Allergologie :wink:
Grüße, Mila (die leider vor dem Physikum umgeschwenkt ist)!