Einer blondi / geniculata etc...also diversen "verfressenen" und großen Arten gelegentlich mal eine Maus zu geben, ist sicher nicht schlecht, zumal besonders ein paar Wochen nach erfolgter Häutung ein gewaltiger Bedarf an Nahrung besteht, und dem bei einer großgewachsenen blondi mit Grillen nachkommen?....naja Wenn man nicht gerade eine eigene gutgehende Heimchenzucht hat, dann ist eine Maus sicher die unkomplizierteste Lösung.
Dennoch bleibe ich dabei: Mäuse verfüttern ist absolut kein MUSS, denn wenn ich sehe, wie manche Leute fragen: "Meine Spinne hat jetzt eine KL von 3cm, kann ich ihr schon eine Maus geben? Nein? Ok, und wennn sie 4cm KL hat? Auch nicht? Ok, dann eben...bla bla bla", dann sieht man doch recht deutlich, dass manche Leute einfach um "jeden Preis und so früh wie möglich" Mäuse verfüttern wollen, und das hat nichtsmehr damit zu tun, auf das Wohlergehen der Spinne zu achten, sondern einfach nur damit, mal sehen zu wollen, was es so für "blutige Action" gibt, wenn eine Spinne sich über eine Maus hermacht. Das finde ich niederträchtig, und genauso überflüssig wie diese Aktion, in der ein besonders toller Hecht eine Schlange an eine Latrodectus verfüttert hat, und davon noch reichlich Fotos gemacht hat...vermutlich nur um zu zeigen, was für ein "starkes gefährliches Tier er doch hat".
Was das "Leid" der Mäuse betrifft:
Sicher ist es für eine Maus nicht angenehm, von einer Spinne gefressen zu werden, und sicher zappelt sie auch noch ein Weilchen, aber wenn es nur darum ginge, dann dürfte man aus Mitfühlsamkeit theoretisch auch keine Grillen etc. verfüttern, denn wenn ich so sehe, wie lange eine Grille beispielsweise an den Chelizeren meiner versicolor zappelt und gezielt versucht sich zu befreien, bevor sie endgültig den Geist aufgibt, dann ist das für die Grille mindestens genauso schmerzhaft, wie für eine Maus.
Natürlich sind (besonders junge) Mäuse sehr niedlich, süss etc., aber alleine anhand dieser Aspekte "Mäuse-Verfütterer" anzuklagen, ist auch nicht gerade das, was man unter einer "gefestigten" Meinung versteht...
Ich fasse zusammen:
Mäuse verfüttern muss nicht sein...besonders dann nicht, wenn es nur darum geht, das Ableben der Maus "bewundern" zu können. Wer unbedingt ein Gemetzel sehen will, ist vielleicht mit einem Alligator besser bedient, als mit einer Vogelspinne. Allerdings sollte man - wenn man schon ein Argument gegen die Mäuse-Verfütterei bringen will - nicht nur erklären, daß die "niedlichen Mäuse so furchtbar leiden", denn das tun Heimchen, Grillen & Co auch oftmals...
Aistee