Milbenbefall bei C.cyaneopubescens - Jungtier

[Thomas Ziebarth]

Hallo allerseits!

Nach langer Zeit muss ich mich mal mit einem Problemchen an Euch wenden...

Ich bekam heute eine Chromatopelma cyaneopubescens (der Name soll sich ja schon wieder geändert haben, Meine Literatur ist leider schon etwas älter - ich bitte, das zu entschuldigen :wink: ).
Das Tier ist kerngesund, gut genährt, sehr hektisch und schnell wie der Teufel! Aber ich habe bei meinen ersten Fotos an den Chelizeren etwa 10-15 winzige, weiße Milben entdeckt, zwei davon sitzen auch an der Seite des Cephalothorax - mit bloßem Auge nur zu sehen, wenn man weiß, dass sie da sind...

Hier ein leider nicht besonders gutes Foto davon:



Obwohl ich bei meinen Spinnen nie Milbenprobleme hatte, wurden mir öfter mal welche zur "Behandlung" gebracht. Bei diesen großen, älteren Spinne habe ich mit Isopropanol-Bepinselung immer recht gute Erfahrungen gemacht. Nur ist meine kleine hier gerade mal 2 cm groß und derart hektisch und schnell, dass diese Methode definitiv ausfällt!

Da sie sich ja in dem Alter noch recht oft häutet, habe ich nun die Hoffnung, dass sich das Problem dabei eventuell von selbst erledigt - falls die Milben nicht so schlau sind und gleich auf die "neue" Spinne übergehen. Das könnte ja z.B. bei denen an der Cephalothorax-Seite leicht passieren. Ich weiß auch nicht, ob die kleinen Quälgeister der Spinne schon was anhaben können, wenn's nicht mehr werden sollten...

Meine Frage ist nun, ob von Euch jemand 'ne Idee hat, was ich tun könnte. An eine Betäubung mit CO2 traue ich mich bei dieser jungen Spinne auch noch nicht ran...

Hier ist noch ein Bildchen von der Unterseite. Ich meine nämlich diesmal Ausnahmsweise (!!) ein Weib erwischt zu haben - falls man das in dem Alter schon sagen kann...



Also schonmal vielen Dank für Eure Hilfe !!

Euer Tom

 

[Krusty1]

Hallo Thomas

,Meine Frage ist nun, ob von Euch jemand 'ne Idee hat, was ich tun könnte.

also ein derart kleiner Milbenbefall ist nicht weiter schlimm. Ich würde meiner VS den Streß ersparen und auf die CO2 Betäubung etc. verzichten.

Eine Sache kannst Du allerdings ganz einfach machen. Halte Deine C. cyaneopubescens (nein, der Name hat sich nicht geändert) einfach trocken. Milben brauchen Feuchtigkeit und gehen bei Trockenheit ein. Da C. cyaneopbubescens eh trockener gehalten werden soll wird dies kein Problem darstellen.

Gruß

Ingo

 

[Ferdinand1]

also ein derart kleiner Milbenbefall ist nicht weiter schlimm. Ich würde meiner VS den Streß ersparen und auf die CO2 Betäubung etc. verzichten.

kann dem nur zustimmen - die paar Milben verkraftet Deine Spinne ganz sicher und ich würde mir erst dann Sorgen machen wenn's entschieden(!) mehr werden !

Eine Sache kannst Du allerdings ganz einfach machen. Halte Deine C. cyaneopubescens (nein, der Name hat sich nicht geändert) einfach trocken. Milben brauchen Feuchtigkeit und gehen bei Trockenheit ein.

kann funktionieren, muss aber nicht - gibt auch Milben die mit Trockenheit überhaupt keine Probleme haben aber es schadet sicher nix wenn Du das mal versuchst.
Zusätzlich würde ich die Exuvie nach der nächsten Häutung SOFORT entfernen so dass die Milben gar keine Chance haben von der Exuvie auf die Spinne zu "übersiedeln" !?

LG, Ferdinand

 

[Utenheimer]

Moin,

wir hatten auch mal ne metallica bekommen, die total vermilbt war :?

Die kam dann in eine trockene Faunabox bis zur Häutung.
Nach der Häutung haben wir dann die Haut sofort entfernt, und nach
dem aushärten durfte das Spinnchen dann das Terri beziehen.

Gruß
Ute

 

[Thomas Ziebarth]

Danke für Eure Antworten!

Ich werde das mit der "Trockenhaltung" beherzigen :wink:

Das Terri ist nur deswegen so feucht, weil es gestern erst eingerichtet worden ist - mit frischem Substrat. Mittlerweile ist auch geklärt, wie die Milben auf die Spinne gekommen sein dürften - der Vorbesitzer hatte sie direkt "von der Wiese" gefüttert!

Viele Grüße

Tom

PS: Hat jemand noch 'ne Vermutung zur Geschlechtsfrage??

 

[Mithos]

Hi Tom,

ich hab mir mal mit Futtertieren Milben eingeschleppt. Hab gute Erfolge erzielt, indem ich die Spinnen trocken in Faunaboxen gehalten hab. Ein (unparfümiertes etc.) Papiertaschentuch/Küchenrollen als Untergrund. Da meine Spinnen zu der Zeit nur ca. 2 cm Körperlänge hatten, ging Pinseln nicht. Ich hab daher mit der kleinen Einwegspritze je einen Tropfen Ethanol auf die Chelizeren der Spinnen geträufelt, wenn sie mal stillsaßen. Das Ganze nach einigen Tagen wiederholt und nach 2 Wochen waren alle milbenfrei.

Gruß
Frank

 

[Thomas Ziebarth]

Hallo Frank!

Danke für den Vorschlag - an das direkte Beträufeln mit Ethanol hätte ich mich ehrlich gesagt nicht rangetraut - kann es nicht passieren, dass die Spinne davon was in den Körper aufnimmt :roll: ??

Wie rein war denn Dein Ethanol? Reicht das aus der Apotheke (60%)?
Ich habe bis jetzt immer laborreines (99,5%) Isopropanol genommen, welches allerdings auch leicht "giftig" ist - zumindestens für einige einheimische Spinnentiere und auch für Insekten...

Wenn das Zeug aus der Apotheke auch reicht, wäre das wohl nicht nur leichert zu beschaffen, sondern auch wesentlich billiger... :wink:

Die Spinne sitzt jetzt jedenfalls in 'ner Heimchendose. Den Zellstoff-Bodengrund habe ich mir jetzt im 3. Anlauf gespart, da das Tierchen schon zewimal innerhalb weniger Stunden die ganze Box mit einem Gespinst überzogen hatte, welches dann den Zellstoff immer zu einer Art "Höhle" über ihr zusammenzog. Daher konnte ich die Spinne dann nicht mehr sehen oder gar "behandeln"...

Jetzt hat sie schon wieder ihren eigenen, sehr dichten Bodengrund gesponnen und "schwebt" nun darauf 5 mm über dem Plastik der Dose - sollte reichen.

Morgen werde ich dann die erste Behandlung durchführen. Wenn sich was tut, werde ich es Euch miteilen...

Viele Grüße

Tom

 

[SvenG]

Hi!

Ich lese/höre immer von 70%igem Isopropanol aus der Apotheke. Das Zeug sollte ausreichend sein um die Milben loszubekommen und ist zudem für die VS unbedenklicher.

Gruß,
Sven

 

[Thomas Ziebarth]

Hi Sven,

genau das Zeug (70% Isopropylakohol) habe ich mir heute in der Apotheke besorgt. Ein Liter kostet satte 9 Euro - kleinere Gebinde gab's nicht!

Jetzt habe ich nur die schwere Aufgabe, bei dem kleinen, hektischen Tierchen die Chelizeren zu beträufeln/bepinseln ohne, dass die Spinne davon was in die Mundöffnung bekommt - das wird "lustig"...

Ich denke aber, nach einer kurzfristigen leichten "Unterkühlung" auf 15 Grad sollte es gehen und ist mit Sicherheit schonender, als 'ne CO2-Narkose...
Dumm auch, dass die Milben mit bloßem Auge fast nicht zu sehen sind...

Mal sehen - wird schon klappen...

Viele Grüße

Tom

 

[Fenriswolf]

Sind gewisse Milben an den Cheliceren nicht unbedenklich und reinigen diese von Schmutz?

 

[Bassi]

Ich persönlich empfehle, 100%iges Isopropanol zu kaufen und dann zu Haues selbst zu mischen - sehr oft zahlt man für das Mischen drauf.

Gruß,
Bassi

 

[Aisti]

Hallo!

ich möchte hier eigentlich nicht vom Thema abweichen, aber habe doch eine "wichtige" Frage...

und ist mit Sicherheit schonender, als 'ne CO2-Narkose...

was soll an einer CO² Narkose denn nicht "schonend" sein?
würdet ihr sagen dass die Spinne bei einer Betäubung mehr Stress erleidet als wenn du sie bei "Bewusstsein" bearbeitest... :?:

Unser Stammtisch hatte heuer Volker v. Wirth zu besuch, und bei seinem Bestimungskurs erklärte er uns auch die Betäubung von VS mit Hilfe von Co²... Nach Stress für die Spinne sah das aber eher weniger aus.... :roll:

lg Michael

 

[Mithos]

Hi,

ich benutze 70 %igen Alkohol. Die minimalen Mehrkosten im Vergleich zu selberverdünntem 100 %igen sind mir egal. Aber 100 %igen würde ich nicht zur Spinne geben wollen, da der zu stark hygroskopisch (wasserentziehend) ist. Von Isopropanol sehe ich ganz ab, da ich nicht weiß, ob es metabolisiert werden kann. Der Stoffwechsel einer Spinne ist zwar total anders als der von Menschen, aber ich will da kein Risiko eingehen. Das Abbauprodukt des Ethanols (Essigsäure) dürfte auch für Spinnen harmlos sein, wie das bei Isopropylverbindungen aussieht, weiß wahrscheinlich niemand.

Grüße
Frank

 

[Benutzername]

Ist in diesem Thread nicht schon mehrmals gesagt worden, dass diese Milben, die zwischen den Chelizeren sitzen, unschädlich für Spinnen sind und die Chelizeren nur ein bissl reinigen?
Außerdem sind die nach der nächsten Häutung meist eh weg.
MfG, Thomas