Wasserschalen überflüssig?

[gerdix]

Hallo Leute,

lehne mich hiermit direkt an den vorausgehenden Thread an (Wasser oder Wassergel). Die eigentliche Frage ist da bereits beantwortet worden aber ich bin da auf ein Posting von Volker von Wirth gestoßen, welches mich doch ein wenig nachdenklich macht. Ich halte es für wichtig genug, dafür einen neuen Thread zu eröffnen (hoffe, dass ich deswegen nicht den Forumzorn auf mich gelenkt habe).

Hi,

Man kann, wenn man in Urlaub fährt, einfach einen größeren Wassernapf ins Terrarium einbringen. Ehe der leer ist, dauert es sicherlich eine ganze Weile. Man kann aber auch den Wassernapf ganz rauswerfen und dafür einen Teil des Bodengrundes oder sogar den kompletten Bodengrund recht feucht halten/machen. Das reicht für die Spinne absolut aus, denn sie nimmt ja den Hauptanteil der benötigten Feuchtigkeit nicht durch das Trinkwasser, sondern durch die Atemluft und Beute auf! Ich besitze schon seit etwa 15 Jahren keine Wassernäpfe in den Terrarien meiner Vogelspinnen!

Gruß, Volker

Nun ist es so, dass Volker von Wirth eine Kapazität in der Vogelspinnenszene ist und er hier bestimmt kein dummes Zeug erzählt. Deshalb fraqe ich mich, warum wir eigentlich immer predigen, dass in jedes Terrarium eine Wasserschale gehört. OK, bei Baumbewohnern kann man darauf verzichten und durch regelmäßiges Besprühen des Gespinnstes für die nötige Feuchtigkeit sorgen. Aber bei Bodenbewohnern... Habe ich die ganze Zeit über nur Wasserschalen für mein gutes Gewissen bzw. gegen meine Dehydrierungsparanoia eingesetzt? Ich muss zugeben, ich bin ein wenig in meinen Grundfesten erschüttert. Also... sind Wasserschalen tatsächlich überflüssig? Verzichten noch andere von Euch gänzlich auf Wasserschalen?

Grübel... und mfg, Gerd.

 

[SvenG]

Hi!

Jein. Also ich halte meine Brachypelma Arten bzw. Grammostola komplett trocken und ich habe sie schon oft trinken gesehen. Gerade heute hab ich Wasserschüssel neu gefüllt, schon kam die Grammostola angerannt und hat getrunken. Ich werde darauf jedenfalls nicht verzichten.

Gruß,
Sven

 

[janet2]

Hi Gerd,

ich hab Wassernäpfe nur bei Spinnen, die in absolut ariden Terrarien wohnen. Die ähneln aber eher Schlammlöchern, da diese "Näpfe" (Teelichter von Ikea, farblich passend zum Substrat) bis zum Anschlag in die Erde versenkt sind und die Spinnen gerne mal bissl Erde reinbuddeln ... ich lass das einfach so.
Ich spül die auch nicht alle 2 Tage aus etc.

Ab und an fülle ich sie nach ... es sind also eher Schlammlöcher als Wassernäpfe .. und die trocknen auch durchaus mal aus

Bei allen anderen Spinnen halte ich lediglich das Substrat feucht bzw sprühe gelegentlich ans Gespinst/Scheibe/Pflanzen.
Mache das seit über nem Jahr so und fahre bisher sehr gut damit!

Grüssles
janet

 

[BjörnE1]

Hallo!

Gerade meist direkt nach einem Kauf mit darauffolgender Erkundungstour im neuen Terri folgt bei meinen Tieren gewöhnlich der Gang zum Wassernapf.
Hinterher wird er allerdings recht selten genutzt.
Also ich denke, auch, dass ein Wassernapf sinnvoll ist, allerdings nur bei gewissen Begebenheiten.

MfG BjörnE

 

[weisi]

Hallo Leute,
Nun ist es so, dass Volker von Wirth eine Kapazität in der Vogelspinnenszene ist und er hier bestimmt kein dummes Zeug erzählt. ....... Also... sind Wasserschalen tatsächlich überflüssig? Verzichten noch andere von Euch gänzlich auf Wasserschalen?

Grübel... und mfg, Gerd.

hi,

Volker hat überwiegend Asiatische VS. Und die leben bekanntlich überwiegend im Erdreich und nehme Wasser über die (feuchte)Luft oder direkt aus der Erde auf.
Bei verschiedenen anderen VS kann ein Wassernapf schon sinnvoll sein.

Gruß
Weisi

 

[gerdix]

Hallo,

thx für die vielen schnellen Antworten!

Hi!

Jein. Also ich halte meine Brachypelma Arten bzw. Grammostola komplett trocken und ich habe sie schon oft trinken gesehen. Gerade heute hab ich Wasserschüssel neu gefüllt, schon kam die Grammostola angerannt und hat getrunken. Ich werde darauf jedenfalls nicht verzichten.

Gruß,
Sven

Genau bei diesen Arten habe ich auch beobachtet, dass sie ab und zu mal wirklich Gebrauch von der Wasserschale machen. Bei meinen anderen habe ich das selber noch nicht beobachten können.

mfg, Gerd.

 

[katrin7]

Hallo,

also mich hat der Beitrag von Volker von Wirth auch etwas verwirrt.Seit 15 Jahren keine Wassernäpfe...
Ich werde aber weiterhin immer frisches Wasser für meine Spinnen im Napf anbieten,denn zumindest meine B,albopilosum und L.striatus habe ich schon trinken gesehen.

Gruß,Katrin

 

[Executer]

Hi,

was irgendwie lustig ist: in seinem Buch stehts irgendwie anders :dull:

 

[Duke_Wolle]

Hi,

was irgendwie lustig ist: in seinem Buch steht's irgendwie anders :dull:

Er wird halt schlecht reinschreiben können das es überflüssig ist. Ich hab bei den kleineren VS au kein Wasserbecken. Nur bei den großen. Wobei Ich auch nur bei meiner G.rosea bemerken konnte das sie das Wasser annihmt. Ich bitte Trotzdem allen großen ein Wassernapf an. Wobei ich aber die Teerarien auch täglich besprühe so damit sie Wasser auf jeden Fall aufnehmen können.

 

[Utenheimer]

Nabend,

bei uns haben die Adulten Boden und Baumbewohner alle
Wasserschalen.

Es gibt auch VS-Halter die finde Wasserschalen alber.

Gruß
Ute

 

[Executer]

Hallo,

Er wird halt schlecht reinschreiben können das es überflüssig ist.

aber wenn er die Erfahrung gemacht doch auch nicht:

Zitat: "In jedes Terrarium gehört ein Trinkgefäß"

oder?

 

[gerdix]

Hallo,

Hallo,

aber wenn er die Erfahrung gemacht doch auch nicht:

Zitat: "In jedes Terrarium gehört ein Trinkgefäß"

oder?

ich will jetzt nicht, dass Volker von Wirths Posting hier mit den Ratschlägen in seinem Buch "Vogelspinnen faszinierend & exotisch (GU TierRatgeber)" verglichen und auseinandergerupft werden. Sein Buch richtet sich in erster Linie an Anfänger. Eine Wasserschale ist auf jeden Fall eine Lebensversicherung, wenn es um Dehydrierung geht. Auf diesen Rat kann er in diesem Buch nicht verzichten, schließlich haben gerade Anfänger das Mikroklima im Terrarium noch nicht im Griff. Ich denke eher, dass er hier die fortgeschrittenen Halter ansprechen und zeigen wollte, dass es auch ohne Wasserschale geht (?). Tippe mal, dass Volker von Wirth sich hier dazu noch selber äußern wird - so gesehen waren meine letzten Zeilen eigentlich überflüssig. Aber da waren ja noch meine eigentlichen Fragen:

Also... sind Wasserschalen tatsächlich überflüssig? Verzichten noch andere von Euch gänzlich auf Wasserschalen?

Nur mal so als Einwand, damit wir nicht im Thema abgleiten.

mfg, Gerd.

 

[Tobi6]

Hi

also ich würde sagen das bei min 70% der Spinnen der Wassernapf nicht benutzt wir er eher den zweck erfüllt die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und für länger zeit stabil zu halten ausser meine A. Geniculata hab ich noch nie eine Spinne gesehn die den Napf zum trinken aufsucht.

 

[Volker von Wirth]

Hi,

in meinem Buch erwähne ich die Benutzung der Wasserschalen aus den oben schon genannten Gründen. Wasserschalen können eine "Lebensversicherung" sein, wenn gerade der Anfänger, an den sich dieses Buch ja richtet, zu Beginn seines Hobbys noch Probleme hat die Pflege- und Wässerungsmaßnahmen in seinen Terrarien richtig zu steuern. Da gehe ich lieber den Kompromiss ein etwas zu behaupten, das für die Spinne und den Halter nicht schädlich ist, ich es aber im Grunde für überflüssig halte.
Die meisten bodenlebenden Vogelspinnen leben in der Natur in einem Gang(system), welcher in den Boden oder unter einem großen Stein getrieben ist. In den seltenstens Fällen trinken sie dabei wohl aktiv (zumindest scheinen dies die Beobachtungen in den Terrarien zu zeigen). Nachweißlich regulieren Spinnen ihren Flüssigkeitshaushalt hauptsächlich durch die Feuchte der Atemluft und durch die Nahrungsaufnahme (s. Barth). In vielen Fällen werden aber gerade amerikanische Vogelspinnen in unseren Terrarien falsch gehalten, in dem sie kaum eine Möglichkeit bekommen eine tiefere Röhre zu bauen. Dies führt dazu das die Tiere häufig im Terrarium (tagsüber) zu sehen sind, was ziemlich unnatürlich ist. Zudem trocknet das "bisschen" Bodengrund (im Verhältnis zur natürlichen Gegebenheit) gerade an der Oberfläche sehr schnell aus. Das hat dann zur Folge das der Flüssigkeitshaushalt der Spinne durch die relativ trockene Atemluft schnell gestört ist und sie versucht dies durch trinken auszugleichen -> folglich bietet man ihr einen Wassernapf, den sie aus den genannten Gründen auch häufiger benutzt. Eine Haltung, die den natürlichen Bedingungen Rechnung trägt, so wie ich sie in meinem Buch ja auch vorgestellt habe, kann dann aber den Wassernapf überflüssig machen, weil die Spinnen ihn fortan nur noch sehr selten benutzen und deshalb habe ich die nicht benutzten Wassernäpfe in meinen Terrarien 1995 entfernt und bislang gab es offenbar keine Probleme.

Gruß, Volker

 

[Executer]

Hallo Volker, Hallo Gerd,

erstmal danke an Volker für die ausführliche Erklärung.

ich will jetzt nicht, dass Volker von Wirths Posting hier mit den Ratschlägen in seinem Buch "Vogelspinnen faszinierend & exotisch (GU TierRatgeber)" verglichen und auseinandergerupft werden.

1. Ist das kein auseinanderrupfen
2. Wird es ja wohl erlaubt sein, eine Diskussion zu starten / Frage zu stellen. Ist ja auch was fruchtbares rausgekommen
3. Interessiert es mich persönlich herzlich wenig, was du WILLST und was nicht (bei uns heißts: Kinder die was wollen, kriegen was auf die Bollen )

Ausserdem kann der Volker, wie gesehen, ja ganz offensichtlich für sich selber sprechen.

 

[gerdix]

Hallo Carsten,

Ist ja auch was fruchtbares rausgekommen

genau! Frieden?

mfg, Gerd.

 

[Executer]

Hallo Gerd,

fand zwar nicht, daß es nen Krieg gegeben hat, aber trotzdem Frieden
Wie schon gesagt, ich fand, es war ne gute Diskussion und wir haben was nützliches gelernt. Keiner wurde ausfallend oder verletzt. So ist das doch i.O.

 

[sebattosai]

hallo

hab da auch noch ne kurze frage: volker hat ja erwähnt das die meisten amerikanischen spinnenarten falsch gehalten werden...das sind doch dann arten wie grammostola und brachypelma, korrekt? das sind ja bodenbewohner ne? in welchen terris sollte man die denn dann halten..so wie bei röhrenbewohnern? dann hätten sie genug zu graben..in einem artikel der DRACO wird ja auch geschrieben wie man ein perfektes terri für, ich glaub ne Brachypelma, baut..sind das dann richtige haltungsbedindungen oder kann man denen wie grad erwähnt einfach höhere terris anbieten mit viel erde wo sie u.U. auch graben könnten..:hi:


lg

 

[xxKevin]

Man sollte allen Brachypelmen viel Erde reintun, da sie alle graben ....

Wasserschalen brauch man eigentlich garnicht, auch nicht bei ner smithi.

Durch das Futter nehmen sie genug Wasser auf.

Nur bei Adulten Böcken, egal welcher Art, würde ich viel Wasser zur Verfügung stellen, da sie gerne mal am Wassernapf zu sehen sind und auch nach angaben länger leben sollen (weiß nicht ob dies stimmt)

mfg,

 

[Muelli1]

Wasserschalen brauch man eigentlich garnicht, auch nicht bei ner smithi.

Davon abgesehen, dass ich bei meinen Ornithoctoninae und anderen feucht lebenden Spinnen auch keine Wasserschalen habe, halte ich es doch gerade bei einer B.smithi und anderen eher trocken gehaltenen VS nicht für falsch eine Wasserschale anzubieten (ich sehe meine selbst des öfteren trinken).
...denn ich fütter meine adulten Spinnen nicht alle 1-2 Wochen, sodass sie längere Perioden ohne Futter oder höhere Luftfeuchtigkeit durchstehen.

Die anderen Gründe warum eine Wasserschale durchaus sinnvoll sein kann, wurden ja bereits mehrfach genannt.

Gruß
Sebastain