Donnerstag, 24.09.2009 – nicht immer ist der Weg das Ziel!
Die Katze ist diese Nacht natürlich nicht der einzige Besuch, den wir haben. Durch das offene Fenster stürmen einige andere kleine Untermieter für die Nacht ein.
„SSSSSSssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss.....“ summt es schrill an meinem Ohr .... och neeeee !!! Bis zum Morgen sind wir zerstochen und ich habe nicht allzu viel geschlafen. Wir stehen auf und packen. MadameMietz bleibt dabei noch liegen, seelenruhig hat sie sich eingerollt und pennt vor sich hin, als ob sie die ganze Nacht nix anderes getan hätte .... *grrrrrrr*
Der Angestellte der uns bei den Koffern hilft staunt „oh, a cat!“ (wir verdrehen dezent die Augen) und lässt sie auch erst mal liegen. Das arme kleine Kätzle muss sich ja schliesslich von den Nachtpirschen erholen und ausschlafen! Ich bin aber sicher das Zimmermädchen macht ihr dann schon Beine
Beim Frühstück erfahren wir, dass andere Gäste nachts Mäuse im Zimmer hatten. Wir können dagegen mit der Mietz auftrumpfen! Wenn das mal nix is! :woohoo:
Schon gestern hatte ich mich erkundigt, wie wir weiterfahren nach Aus, das vorlaute Mädel von der Rezeption hat uns den Weg untenrum über Rosh Pinah empfohlen, und ich habe dreimal nachgefragt ob man da auch gute Einblicke in den Canyon habe könne, denn wir wollen ihn uns ja im Morgenlicht anschauen und hatten gestern Abend nicht am nördlichen Aussichtspunkt gehalten. „Yes yes, viel besser als der nördliche Punkt, es gibt auch noch viele Lookouts an der Strasse und unten in Ai-Ais sieht man auch viel." Na denn, ihr Wort in meinem Gehörgang ....
Wir fahren also nach Ai-Ais. Vom Canyon keine Spur, aber hinter der nächsten Kurve, da geht’s doch bestimmt rein. *fingertrommel* .... bis wir irgendwann in Ai-Ais ankommen. Der Mann vorne am Tor meint, jaja, da hinten hinterm Hotel gibt’s nen Blick in den Canyon..... gut, also nix wie hin. Man sieht ein paar Steine und neue Campinganlagen und einen Wasserrohrbruch. Ich entscheide mich für den Wasserrohrbruch und wir fragen die Arbeiter dort, wo denn der tolle Blick wäre. Der Vorgesetzte ist Deutscher und meint: „ach das ist nicht allzu weit, ihr müsst hier wieder rausfahren und dann ca. 80km in den Norden ..... *hust* ... ähm ja, da kommen wir ja her meinen wir. Er erklärt uns dass hinterm Hotel das südliche Ende des Canyons ist, man aber praktisch ganz unten ist und nicht von oben reinschauen kann. Es gibt im Prinzip nur den einen Hauptaussichtspunkt, und der wäre halt ganz im Norden.
In dem Moment möchte ich am liebsten zur Lodge zurück und dem Gör den Hals umdrehen. Wenn ich net dreimal nachgefragt hätte, ob wir wirklich den Hauptweg nach Ai-Ais nehmen sollen ... aber so .... *grmpfl*
Heiko läuft die paar Meter unten in den Canyon rein, er hat nur ein paar Pfützen Wasser. Ich bleibe am Campingplatz und fotografiere aus lauter Verzweiflung einen Vogel und eine Dassie Rat.
Das Flussbett selber ist fast trocken, ein paar Blumen blühen im Sand
So, was nu? Nehmen wir die angeblich wunderschöne Strecke untenrum am Oranje entlang, verpassen wir den Fish River Canyon, wegen dem wir ja eigentlich hier sind. Schauen wir uns den Canyon an, sind wir 160km Umweg gefahren und verpassen die Strecke am Oranje. Wir entscheiden uns für den Canyon und fahren die ganze Strecke zurück. Unterwegs sehen wir noch Klippspringer.