LKW-Führerschein für den job...wer muß zahlen?

[steinie76]

Hoi!
Folgendes Problem:
Ich Arbeite seit anfang des Jahres bei einer Firma, bei der ich täglich im LKW unterwegs bin (LKW ist praktisch eine mobile Werkstatt). Mein Chef hat mir direkt nach 2 Monaten gesagt, das er mich auf jeden fall behalten möchte, ich dann aber einen LKW-Führerschein machen muß, dies würde er dann natürlich bezahlen. Nun habe ich Samstag den Führerschein begonnen und meine ersten Theorie-Stunden gehabt. Der Stundenplan sieht wie folgt aus:
Theorie-Kurse Abends von 19-22Uhr oder Samstags von 08:30-13 Uhr.

Da ich eine 60-Std-Arbeitswoche habe ist es natürlich eine ziemliche zusätzliche Belastung, den Führerschein auch noch nach der Arbeit zu machen.
Nun meine Frage:
Muß mein Chef mir die Stunden als Arbeitszeit anrechnen, die ich Samstags oder Abends in der Fahrschule sitze?

Zur Erklärung: Ich habe selbst absolut keinen Bock auf den Führerschein (das habe ich meinem Chef auch gesagt, wenn ich entscheiden könnte würde ich ihn nicht machen wollen), ich mache ihn nur, weil er es will und ich ihn für den Job und die Ausübung der Tätigkeiten nötig habe.

Ich ging eigentlich sicher davon aus, das die Stunden als Arbeitszeit angerechnet werden, aber mein Kollege sagte mir heute, das er die Stunden vor 2 Jahren nicht bezahlt bekommen hat...

Was meint ihr?

Groetjes!

 

[Pelmator]

hi,

bist du fest angestellt?

 

[draagsalia]

Chef in Holland? Gelten dort evtl andere Gesetze wie bei uns?

 

[häschen1]

Für Deutschland: ein angeordneter Lehrgang ist eine angeordnete Mehrarbeit und damit vergütungspflichtig.

 

[rennsauRO]

Hallo,

hier in D ist es ja mittlerweile so, daß ab 2014 der "normale" Schein nicht mehr ausreicht, wenn man beruflich LKW fährt. Mein Mann fährt seit über 20 Jahren und muß jetzt eine Nachschulung zum Berufskraftfahrer machen. In seiner Firma werden die Kurse vom Chef organisiert und bezahlt, die finden dann immer samstags statt unter der Berücksichtigung bei der Teilnehmereinteilung, wer jetzt die vorangegangene Woche Tag- oder Nachtschicht hatte. Die Stunden werden als Arbeitszeit angerechnet. Ob mein Mann jetzt mit seinem Chef Glück hatte oder ob es da gesetzliche Regelungen gibt, müßte ich meinen Mann morgen früh mal fragen, der macht gerade Aurach unsicher*gg*

Allerdings gibt es doch bestimmt auch in den Niederlanden gesetzliche Regelungen zu den Ruhe- und Lenkzeiten, die sind ja schwer einzuhalten, wenn Du nach der Arbeit noch Fahrschule machen mußt, steini.
Gäbe es nicht auch die Möglichkeit von einem Intensivkurs, wo die ganze Geschichte in zwei Wochen abgewickelt wird, in denen Du dann quasi von deinem Chef "freigestellt" wirst?

 

[steinie76]

@''P'': Ich habe im März einen Jahresvertrag bekommen (ist normal hier in NL), in dem steht: "Der Arbeitnehmer bekommt nach 3-4 Monaten vom Arbeitgeber die möglichkeit, einen LKW-Führerschein zu machen".

Die Planung ist eigentlich, daß ich dann bis März den FS habe und dann einen Unbefristeten Vertrag bekomme. Dann ist es so, das ich 3 Jahre beim Betrieb bleiben muß, damit sich der FS für die Firma rentiert hat. Gehe ich nach einem Jahr, muß ich zweidrittel der FS-Kosten zurückerstatten, gehe ich nach zwei jahren muß ich eindrittel zurückerstatten. Damit sichert sich mein Chef natürlich ab, daß ich nicht den FS auf seine Kosten mache und direkt die Biege mach. Versteh ich auch. Aber unterzeichnet habe ich in der Richtung bisher nichts...

@''R'': Da ich den FS noch nicht habe fahre ich im LKW ja nur mit, fahre also nicht selbst. Die Stunden die ich kloppe sind für mich nicht das Problem, ich will sie nur nicht "Gratis" machen. Da mein Chef den FS verlangt und nicht ich ist das doch wohl logisch, oder?

Das Problem ist, das mein Chef "LKW-Führerschein machen" für absolut toll hält und es ein wenig als Abenteuer sieht. Er sagte auch, daß sie viel Geld in mich investieren und deswegen auch angesichts des strammen Stunden-Chema's auch etwas einsatz von mir erwarten würden. Wie gesagt, kein Problem, aber nicht Gratis. Das sie Geld in meine "Ausbildung" investieren gut und schön, aber das kommt von seiner Seite...

Wie das hier in NL ist weiß ich nicht, aber mein Chef hat von unserer Firma die Rechte von Holland und Deutschland, in NL haben wir einen Sitz, in D 3 Firmen. Darum bin ich auch so wichtig für meinen Chef: Ich spreche Holländisch sowie Deutsch, somit kan ich in D und NL eingesetzt werden. Kommen Deutsche Kollegen nach NL um auszuhelfen, schickt er mich als "Übersetzer" mit. Das gleiche, wenn NL-Kollegen nach Deutschland müssen, um auszuhelfen. Meine Deutschen Kollegen haben alles bezahlt bekommen, auch die Extrastunden. Zudem hab ich herausgefunden, das mein Chef den Führerschein hier in NL von der Steuer absetzen kann...

Groetjes!

 

[Aki1]

Moin,

ich denke, das Du einfach mal deinen Chef beiseite nehmen solltest und ihn ganz in Ruhe fragen solltest, wie er denn dazu steht.
Ein ruhiges Gespräch kann meist viel mehr bringen, als ihm gleich mit Gesetzen und Verordnungen zu kommen.
Mach ihm deinen Standpunkt klar und ich denke, das ihr auch zu einer Einigung kommen werdet.
Gleich mit der Tür ins Haus zu fallen bringt bei Chefs meiner Erfahrung nach gar nichts. Im Gegenteil, die meisten stellen sich dann erstmal richtig stur.

 

[surak]

Hi!

Von der rechtlichen Situation in den Niederlanden mal ganz abgesehen: Immerhin bietet er dir ja eine Zusatzqualifikation auf seine Kosten. Die möglicherweise eine spätere Jobsuche erleichtert.

Rein persönlich kann ichs aber nachvollziehen, würde mir auch stinken...