Hi Karsten,
nur kurz, da wenig Zeit:
laut wikipedia wird der begriff epithet, bzw epitheton im deutschen sprachraum nur in der botanik verwendet.
in der zoologie verwendet man (laut wiki) i.d.r. den begriff artnamen.
>>klick<<
das hinzufügen von autor und beschreibungsjahr wird dort (wieder für die zoologie) als optional angegeben.
Böse Zungen würden jetzt sagen:
Es ist halt Wikipedia...
Man kann es lesen, aber niemals zitieren! =;-)
Sinn der binominalen (= binären) Nomenklatur ist es u. a. den Tieren eindeutige Artnamen zu geben. Der Artname besteht hier aus dem Binomen, zusammengesetzt aus dem Gattungsnamen und einem zweiten Wort, welches epithet, epitheton, Beiwort, etc. genannt wird. Das zweite Wort alleine kann nicht der Artname sein, da nicht eindeutig. Wenn ich z. B. "guttata" lese, weiß ich nicht ob jetzt Pantherophis/Elaphe guttata, Apistogramma guttata, Clemmys guttata etc. gemeint ist. Somit wäre eins der Ziele - die eindeutige Benennung - verfehlt. Dann könnte man ja gleich bei Trivialnamen wie, Antennenwels, gepunktete Schildkröte, Schildi, Krötchen, Hansi, oder Klaus bleiben =;-) - sind genauso aussagekräftig wie das Art-Epitethon alleine.
Keine Ahnung wer den Text auf Wikipedia verfasst hat, in der Art ist es mir neu. Aus div. Büchern (z. B.: MAYR, E. (1975): Grundlagen der zoologischen Systematik. , KRAUS, O. (2000): Internationale Regeln für die zoologische Nomenklatur 4. Auflage. oder SUDHAUS & REHFELD (1992) Einführung in die Phylogenetik und Systematik) kenne ich es anders.
z.B. Zitat aus Sudhaus & Rehfeld (1992) dazu:
"...Seit Linné gibt es die binominale (= binäre) Nomenklatur: jede Art wird mit zwei latinisierten Namen benannt, einem Gattungsnamen und einem spezifischen Beiwort oder Epitheton. Dieses Binomen ist der Artname, auch wenn es in der Zoologie oft üblich ist, allein das Epitheton als 'Artnamen' zu bezeichnen. Zur eindeutigen Kennzeichnung des Artnamens trägt ferner der Name des beschreibenden Autors mitsamt der Jahreszahl seiner Publikation bei. [...] Gattungsname und Art-Epitheton werden kursiv geschrieben, der Gattungsname groß, das Epitheton klein. Es besteht nur aus einem Wort, u.U. einer beliebigen Buchstabenkombination, und richtet sich im Geschlecht nach dem Gattungsnamen. ..."
* SUDHAUS, W. & K. REHFELD (1992): Einführung in die Phylogenetik und Systematik. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, New York.
In den ICZN wird bei den wissenschaftlichen Namen einer Art ebenfalls vom Binomen gesprochen:
Article 5.1. Names of species.
The scientific name of a species, and not of a taxon of any other rank, is a combination of two names (a binomen), the first being the generic name and the second being the specific name. The generic name must begin with an upper-case letter and the specific name must begin with a lower-case letter [Art. 28].....
aus: International Commission on Zoological Nomenclature - INTERNATIONAL CODE OF ZOOLOGICAL NOMENCLATURE online
Oder noch ein Zitat dazu aus dem Internet:
„...Wissenschaftliche Artbezeichnungen bestehen immer aus mindestens zwei Teilen, sind also binominal. Der vordere Teil gibt die Gattungszugehörigkeit (Nome) an, der hintere die Art (Artepitheton), z.B.
Xiphophorus hellerii. Wissenschaftlich korrekt müssen wissenschafliche Artnamen von den Stufen der Unterart bis hin zur Gattung aus dem Text hervorgehoben werden, in der Regel geschieht dies durch
kursive Schreibweise.I ...“
Quelle:
Nomenklatur - die wissenschaftliche Benennung der Arten
Diese Regeln wie auch der Umgang mit Erstbeschreiber und Jahr gelten für wissenschaftliche Publikationen, die will hier aber keiner lesen. Insofern, in Foren kann man natürlich tun und lassen was man möchte.
Zu Wikipedia fällt mir noch ein nettes Zitat ein:
"In der Wikipedia-Welt bestimmen jene die Wahrheit, die am stärksten besessen sind!" (Jaron Lanier, US-amerikanischer Computerwissenschaftler)
...one day, I hope that i can keep my mouth shut! ;-)
VG,
Martin