NRW Parlament beschließt Verbot Hochgefährlicher und Giftiger Tiere

[Patrick_81]

So. Nun ist es durch. NRW hat seine liberale Politik in diesem Bereich aufgegeben und auch ein neues Gesetz zum Schutz der Bürger beschlossen.

Minister Remmel: Hochgiftige Tiere gehören nicht in die Wohnzimmer

Nach den Vorschlägen der Landesregierung soll künftig unter anderem für Tiere der folgenden, besonders gefährlichen Arten ein Haltungsverbot gelten (Auswahl):

• aus der Ordnung der Webspinnen (Araneae) die Arten Atrax robustus, Hadronyche modesta sowie alle Arten der Gattungen Latrodectus, Loxosceles, Phoneutria, Sicarius und Macrothele,

Für nachfolgende gefährliche Tiere soll es eine Anzeigepflicht geben (Auswahl):

• alle Vogelspinnenarten der Gattungen Poecilotheria, Haplopelma, Pterinochilus, Stromatopelma und Selenocosmia aus der Familie Theraposidae (Echte Vogelspinnen) und die Arten der Gattung Trechona aus der Familie Dipluridae (Vogelspinnenartige),

Also bei Vogelspinnen werden nur die üblichen verdächtigen unter Anzeigepflicht gestellt, die "normalen" arten darf man wohl weiterhin ohne Behördliche Gänge halten.

Gruß

 

[E-Boarder]

Nun ja, anzeigepflicht ist noch immer besser als ein Verbot.
Prüft doch eh keiner.

ED: http://www.umwelt.nrw.de/verbraucherschutz/pdf/faq_gefahrtiergesetz.pdf
http://www.umwelt.nrw.de/verbraucherschutz/pdf/auszug_gefahrtiergesetz.pdf

LG

 

[Patrick_81]

Ich hab es gerade in den Nachrichten gehört. Das Parlament hat dieses Gesetz heute beschlossen, es sohl wohl ab Anfang 2015 in kraft treten.
Wo man sich dann melden muss wird bestimmt noch bekanntgegeben.

Über Gebühren soll übrigens der Bürokratische Mehraufwand abgedeckt werden. Heißt dann wohl zusätzliche Kosten fürs Anmelden dieser arten und für den neuen Sachkunde-nachweis.

Wie immer hat man sich ein paar der "Gefährlichen" Vogelspinnenarten herausgepickt. Treffen wird es wohl einige der Halter von diversen hochgiftigen arten. Gerade Skorpione sind da ja sehr beliebt. Da fallen viele durchs raster und sind komplett verboten.

 

[napado]

Da bin ich ja mal gespannt

 

[filter]

Stellt sich tatsächlich die Frage wie sowas nachgeprüft werden soll. Dann muss man ja schon von Nachbarn oder Freunden/Bekannten "verpfeift" werden. Interessant wäre auch zu wissen, was bei einer Nicht-Anmeldung, wenn es rauskommt, passiert.

 

[Patrick_81]

Wir müssen uns nichts vormachen, die Dunkelziffer derer die weiter verbotene, oder anzeigepflichtige Tiere halten, wird weiter sehr hoch sein.
Wenn man erwischt wird gehe ich von einem Ordnungswidrigkeiten Verfahren aus, dazu je nach schwere ein Halteverbot.

Vor allem wenn es dann wirklich mal Einsätze wegen entwischten Gifttieren gibt wird es für den Halter kritisch und Nrw hat dann mehr handhabe.

 

[Blacksaidwhite]

Immer wieder erstaunlich, wie ohne Beweise eine "Hochgiftigkeit" angenommen werden kann - und das noch auf so offizielle Art.

Ansonsten kann man sich doch leicht vorstellen, dass das in der Praxis krankt. Kommen da etwas derart kundige Menschen vorbei, die einwandfrei Pterinochilus etwa von anderen Afrikanern mit ähnlichen Mustern unterscheiden können, S. calceatum von H. maculata, Haplopelma sp. von anderen Ornithoctoninae oder überhaupt Tiere von Selenocosmia kennen?

Abgesehen davon, dass noch nicht mal die arachnologische Taxonomie die Zugehörigkeiten geklärt hat. Und was ist mit den neu entdeckten Arten? Wo liegt die Beweislast, wenn ich an meine Pterinochilus murinus RCF Harpactira spec. Rotschopf ranschreibe? Oder kommt der Prüfer sofort mit dem Holotyp an und vergleicht beide Tiere unter dem Bino?

Gruß

Chris

 

[filter]

...

Ansonsten kann man sich doch leicht vorstellen, dass das in der Praxis krankt. Kommen da etwas derart kundige Menschen vorbei, die einwandfrei Pterinochilus etwa von anderen Afrikanern mit ähnlichen Mustern unterscheiden können, S. calceatum von H. maculata, Haplopelma sp. von anderen Ornithoctoninae oder überhaupt Tiere von Selenocosmia kennen?
...

Naja, vielleicht werden da bei den Städten bald gut bezahlte Stellen frei für unserereins bzw. nicht gerade für mich, da ich noch nicht soo fachkundig bin aber für manch anderen hier.

Im Grunde ist das aber schon eine sehr schwammige Sache, bin echt gespannt wie das dann ablaufen wird.

 

[Qurk]

Hey,

Abgesehen davon, dass noch nicht mal die arachnologische Taxonomie die Zugehörigkeiten geklärt hat. Und was ist mit den neu entdeckten Arten? Wo liegt die Beweislast, wenn ich an meine Pterinochilus murinus RCF Harpactira spec. Rotschopf ranschreibe? Oder kommt der Prüfer sofort mit dem Holotyp an und vergleicht beide Tiere unter dem Bino?

Nein. Da kommt Peter vom Amt. Peter hatte vor 15 Jahren mal kurz ne B.smithi und ist daher als Sachverständiger herangezogen worden. Und was du da sitzen hast ist garkeine Pterinochilus sondern eine Phoneutria. Die hat er mal gegoogelt. Und die war auch braun.


Mir muss sowieso mal jemand den Sinn einer Anzeigepflicht erklären. Ich füll also jetzt nen Satz Anmeldungen aus, welche dann in irgendeiner Schublade verstauben bis ans Ende aller Tage, damit/für/weil..?

Gruß,
Mark

 

[Patrick_81]

Mir muss sowieso mal jemand den Sinn einer Anzeigepflicht erklären. Ich füll also jetzt nen Satz Anmeldungen aus, welche dann in irgendeiner Schublade verstauben bis ans Ende aller Tage, damit/für/weil..?

Gruß,
Mark

Nun, wie ich das verstehe wird auch einmalig Kontrolliert wie du deine Spinnen hältst, außerdem musst du eine Sachkundeprüfung ablegen.
Die Anzeigepflicht is vor allem dafür da, dass NRW einen überblick bekommt wie viele Tiere überhaupt gehalten werden und wo diese gehalten werden, da mittlerweile jeder Quacksalber an Giftige Tiere kommen kann.

Aber sind wir ehrlich, ein hoher Prozentsatz wird diese Tiere eh nicht anmelden, wobei ich ein Verbot von einigen arten durchaus gerechtfertigt finde, da diese einfach zu leicht in falsche Hände geraten können.

Für diese dinge sollen übrigens die Verbände ins Boot geholt werden, also zbs DeArGe, diese sollen Kontrollen und vor allem die Sachkunde Abnahme durchführen.

So habe ich es zumindest verstanden.

Gruß

 

[Blacksaidwhite]

Aber sind wir ehrlich, ein hoher Prozentsatz wird diese Tiere eh nicht anmelden, wobei ich ein Verbot von einigen arten durchaus gerechtfertigt finde, da diese einfach zu leicht in falsche Hände geraten können.

Das mit dem Verbot gefährlicher Arten kann ich auch nachvollziehen - sofern diese als gefährlich wirklich nachzuweisen sind. Aber wie ne Vogelspinne für die Allgemeinheit ne Gefahr sein kann, während zum Beispiel Hunde rumlaufen können, ist mir ein Rätsel. Ich finde man sollte auch die Haltung von Wildschweinen in freier Natur meldepflichtig machen. Darf das Land NRW überhaupt Wildschweine einfach so halten?!? Die können doch Kinder umrennen!!!

Für diese dinge sollen übrigens die Verbände ins Boot geholt werden, also zbs DeArGe, diese sollen Kontrollen und vor allem die Sachkunde Abnahme durchführen.

Schön, dass die Verbände ins Boot geholt werden sollen, bevor diese angesprochen worden sind (hab ich noch nix von gehört). Die werden denen was husten und eher für keine Gebühren plädieren als da bürokratische Hürden aufzubauen, die irgendwann eh keiner mehr beachtet.

Ich frage mich wie Qurk, was eigentlich das Wissen von diesen Tieren bei den Haltern bringen soll. Oo Gut, dann hab ich eben ne Haplopelma bei mir, erfährt das die Feuerwehr, damit die dann gewarnt ist, wenn die bei mir nen Weihnachtsbaum löscht, oder wie?

Gruß

Chris

 

[napado]

Ich seh da eher die Problematik, das der jenige der seine Gifttiere nicht anmeldet,früher wenn es ausgebrochen ist die Feuerwehr gerufen hat und heute eher Angst um seinen Bestand hat und nichts unternimmt.

 

[Patrick_81]

Ich seh da eher die Problematik, das der jenige der seine Gifttiere nicht anmeldet,früher wenn es ausgebrochen ist die Feuerwehr gerufen hat und heute eher Angst um seinen Bestand hat und nichts unternimmt.

Du, wenn wirklich mal was passiert ist musste er auch so Angst um seinen Bestand haben und meist sogar die Einsatzkosten mit tragen

 

[napado]

Nur rutscht man dadurch mehr in die Illegalität

 

[Patrick_81]

Nur rutscht man dadurch mehr in die Illegalität

Ganz ehrlich, wenn der Halter eine wirklich Hochgiftige art hält und sie ihm abhaut, dann kann er für mich ruhig in der ecke der Illegalität stehen!

Gerade wenn dies irgendwo in Wohngebieten passiert und diese nicht Sachgemäß gehalten wurden. War ja vor ein paar Jahren in Mühlheim an der Ruhr, wo eine Kobra abgehauen ist und ein ganzes Haus entkernt wurde.

Wenn man diese Tiere hält, muss man sich einer gewissen Verantwortung bewusst sein, leider sehe ich die bei einem größeren Anteil so gar nicht, eher die Einstellung "Woah, guck mal was für ein Gefährliches Tier ich habe, wenn ich die Ärger geht die immer voll Steil".

 

[Blacksaidwhite]

Wenn man diese Tiere hält, muss man sich einer gewissen Verantwortung bewusst sein, leider sehe ich die bei einem größeren Anteil so gar nicht, eher die Einstellung "Woah, guck mal was für ein Gefährliches Tier ich habe, wenn ich die Ärger geht die immer voll Steil".

Jupp, sehe ich genau so. Daher ginge in der Richtung ein Verbot vollkommen in Ordnung.

Gruß

Chris

 

[napado]

Wollte das keinesfalls verharmlosen. Wollte nur anmerken wie die das sehen.
Und somit die Gefahr steigt das ein Hochgiftiges Tier unbemerkt durch die Nachbarschaft schleicht

Bin da ganz eurer Meinung, wenn ich solche Tiere hab muss ich aufpassen und alles nur erdenkliche machen das es nicht abhaut.

 

[E-Boarder]

Da kommt Peter vom Amt. Peter hatte vor 15 Jahren mal kurz ne B.smithi und ist daher als Sachverständiger herangezogen worden.

Im besten Fall, sehe ich ähnlich. Und falls Peter ein Arsch ist haste ganz schlechte Karten.

Darf das Land NRW überhaupt Wildschweine einfach so halten?!? Die können doch Kinder umrennen!!!

Muss man Zitterspinnen auch melden? ^^

LG

 

[Ömmel]

Scheiße.


Mal sehen, was ich so für Auflagen zu erfüllen habe, um den Bestandsschutz zu genießen. Giftraum könnte sich einrichten lassen...

 

[Ebony1]

Bei "hochgiftig" würd ich das sogar verstehen...ich versteh es auch, dass man aufpassen sollte, wenn man sich ein halbwegs giftiges Tier hält. Aber, ganz ehrlich, ich glaube, das liegt größtenteils daran, dass der Trend "Vogelspinne" rapide angestiegen ist und hat eher mit Ekel, als mit Angst vor Gefahren zu tun.
Allerdings vermehrt sich mit der Anzahl der Halter auch die Gefahr - wie oft liest/hört man, es sei irgendwo ein entlaufenes Tier gefunden worden...und natürlich gibt es dann ja noch Allergien, die auch nicht gerade zu unterschätzen sind. Wenn ich mir hier nen Schwarm Bienen halten würde, müsste ich das ja wohl auch melden.
Trotzdem merkwürdig, gerade Spinnen, vor denen sich so 90% der Deutschen fürchten, würden auch im äußersten Notfall ganz bestimmt nicht angefasst, sondern eher mit dem Schuh erschlagen werden - als könnten "normale" Menschen z.b. nen Sling von einer gemeinen Hausspinne unterscheiden Und von allein beißen die nicht zu.
Hab übrigens letztens gesehen, wie zwei Kampfhunde auf der Straße erschossen wurden, war ganz schlimm anzuschauen, aber ich denke, es geht bei solchen Entscheidungen weniger um die Gefährlichkeit der Tiere, als um die Fahrlässigkeit der Halter.

lg