Hallo!
Karsten sagt es, daß wäre der einzig sinnvolle Weg...
Um dies nochmal aufzugreifen:
Tegenaria spp. sind nun nicht gerade selten
Das stimmt für T. atrica regional zweifelsohne, aber von T. domestica habe ich gelesen, daß es für die von 2000- 2008 deutschlandweit nur 10 Nachweise gibt. Alle Arten dürften demnach nicht gleich häufig sein...
Nun habe ich ein augenscheinliches T. domestica- Mädel, welches mir im Wohnzimmer meiner Freundin quasi zulief (saß am Morgen unter einer Socke, und war damit sicher auf der Suche nach neuen Nahrungspfründen ^^), und da ich schon lange eine Tegenaria wollte, um mich gegen diese Tierchen, welche mir trotz Vogelspinnen teils doch leichtes Grausen bereiteten, zu desensibilisieren, nahm ich sie in Pflege.
Es ist nun sehr interessant, sie zu beobachten, ihren Beuteerwerb, ihre Lebensweise, ihren Netzbau, und auch ihr rasches "Vertrautwerden" verblüfft.
Verschwand sie anfangs noch wie der Blitz in ihrer Wohnröhre, so kann ich jetzt ihre Box nehmen (Fürst Plast), wenn sie lauert, und sie lauert weiter, kommt vielleicht sogar ein Stück weiter raus, wenn ich den Deckel öffne, was ich mit Konditionierung verknüpfe, weil es dann meist eine saftige Fliege gibt...
Was ich sagen will, durch die Haltung des Tierchens gewinne ich ganz neue und faszinierende Einsichten ins Leben eines Tieres, an dem man sonst nur gedankenlos vorbeigehen würde, bzw. dessen Verhalten und Eigenheiten man normalerweise nie mitbekommen würde, denn Hand aufs Herz, wer setzt sich stundenlang auf einem Stuhl in den Keller und späht angestrengt ins Spinnennetz ^^...
Jedenfalls meine ich, kann es auch andere Gründe geben, eine heimische Spinne zu pflegen, als der bloße Profilierungswille, und sie hat für mich noch den positiven Nebeneffekt, daß ich nun auch meine Faszination für heimische Spinnen an sich entdecke...
Habe nun eine ziemlich gute neue Digicam, und bei jedem längeren Spaziergang nehme ich die mit, und achte ganz verstärkt auf heimische Spinnen, und es ist einfach nur interessant ^^... Und das alles durch den Fund von Thekla, wie ich sie genannt habe (ja, ich weiß, aber sie ist schon was besonderes für mich).
Es soll jetzt kein Freibrief für irgendwelche Leute sein, sich eben doch heimische Spinnen nach Gutdünken zu fangen, ich wollte nur betonen, es geht auch ohne Profilierungssucht oder das "Must have", und es läßt sich dadurch die Sensibilität für die Natur noch um einiges verstärken...
Man achtet auf so vieles zum ersten Mal wirklich, den Artenreichtum, die Populationsdichte, jetzt im Herbst die augenscheinliche Geschlechterverteilung... Es ist einfach nur faszinierend =)!
Sorry für das OT...
Grüße, Andreas