Volker von Wirth
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AW: Herr Dr. Schmidt
[Inhalt des Posting entfernt durch Volker von Wirth durch die Aufforderung der Anwälte von Herrn Dr. Günter Schmidt am 11.10.2005]
ersmal viel Glück Boris bei Deinem Vorhaben
(ich hoffe dass Dein Projekt in absehbarer Zeit abgeschlossen wird, also bevor Du das Rentenalter erreichen wirst :wink: )
Da stimme ich Dir insofern zu, dass es gerade nichts anderes auf dem Markt gibt, aber man arbeitet daran.Soweit ich überblicken kann, gibt es im Moment keine Alternative zum neusten Buch von Dr. G. Schmidt
Auch hier brauch man nicht viele Worte verlieren, denn die "scientific community" (also die professionellen Arachnologen) hat sich da schon seit langem ein eigenes Bild gebildet, denn Schmidt wird über den deutschsprachigen Raum hinaus nicht mehr wirklich ernst genommen. Ansonsten würde er sicher nicht solche Probleme (Begutachtung seiner Publikationen, Ausleihen von Museen etc.) haben, dass er darüber in kleinen Magazine öffentlich klagen müßte und neuerdings allem und jedem mit rechtlichen Schritten drohen muß. Mir scheint es als würde ihm sein Lebenswerk, wie Sand durch die Hände rinnen, denn immer mehr Arten werden von verschiedener Seite synonymisiert (z.B. Bertani & Kollegen, Gallon).(gibt es in Deutschland der in GESAMTEM Vogelspinnenbereich mit dem H.Schmidt in einer Diskussion mit halten kann?) Gibt es in der Geschichte einen Systematiker der keine GROBEN Fehler begangen hatte? (die Antwort lautet NEIN).
Da stimme ich Dir auch voll zu, aber darüber haben wir ja schon öfter diskutiert. Wie Du aber siehst, arbeiten mittlerweile einige Leute an Revisionen einzelner Gattungen, aber das dauert nun mal recht lange, ehe man alle Typen untersucht hat. Zum anderen kann man aber auch nicht erwarten, dass die Wissenschaftler ihre Arbeit stehen und liegen lassen, "nur" um eine "neue Art" im Zoohandel zu bestimmen, wenn noch nicht mal klar ist, welche Arten noch in dieser Gattung stehen.Die Art und weise wie allgemein bei der Bestimmung von Vogelspinnen vorgegangen wird (im Vergleich zu Käfer-, Falter-, Fisch- Bestimmung) lässt sehr viel zu wünschen übrig....
Betrifft:
Schmidt, Friebolin und Friebolin (2005): Gibt es jetzt wirklich eine neue Homoeomma- Art (Araneae:Theraphosidae:Theraphosinae) aus Peru? Tarantulas of the world 102
Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt, sehr geehrter Herr Peters,
In Reaktion auf eine vor kurzem in Ihrer Zeitschrift „Tarantulas of the World“ erschienene Erstbeschreibung möchte ich gerne zu einigen von Ihnen angesprochenen Punkten meine Sichtweise darstellen.
Ich möchte Sie bitten, diese Gegendarstellung in der nächsten Ausgabe des Magazines zu veröffentlichen.
1.
Herr Dr. Schmidt schreibt „...die Auffassungen und Vorwürfe von Dörr, die wohl weitgehend der offiziellen Ansicht der „Deutschen Arachnologischen Gesellschaft“ entsprechen …“.
Herr Dr. Schmidt, wenn ich ein Buch zur Rezension vorliegen habe, so gehe ich folgendermassen vor: Ich lese das Buch, ich notiere, was mir gefällt und ich notiere, was mir nicht gefällt. Was ich nicht tue ist, eine repräsentative Umfrage in einem Verein zu starten, in dem ich zufällig Mitglied bin, um ein möglichst demokratisches Bild zu diesem Buch zu bekommen. Das wäre sehr zeitaufwendig.
Aus diesem Grund ist ihre Vermutung falsch bzw. nicht haltbar. Davon abgesehen hat sie meiner Meinung nach in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung nichts zu suchen. Stellen Sie sich doch einmal vor, Gallon schriebe in einer seiner Revisionen „Nach Ansicht Schmidts, die wohl weitgehend der offiziellen Auffassung aller deutschen Vogelspinnensystematiker entspricht, ist Art A in die Gattung B einzuordnen. Diese Auffassung ist mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen“.
Das fände ich persönlich sehr seltsam.
2.
Sie zitieren meine Aussagen in der Rezension fortlaufend im Zusammenhang mit DNA - Analysen.
Ich habe mich in diesem Zusammenhang nie zum Sinn oder Unsinn der molekularen Systematik geäußert.
Bitte legen Sir mir keine Aussagen in den Mund, die ich so nie getätigt habe und unterstellen Sie mir auf dieser Basis bitte auch keine generelle Abneigung gegen die morphologische Artbeschreibung.
3.
Wiederholt zitieren Sie die von mir genannten Attribute „uneindeutig“ und „determinatorisch nicht ausreichend“ in Bezug auf Spermatheken und kritisieren dies heftig.
Was diese meine Kommentare aussagen, ist, dass Spermatheken allein zur Bestimmung der meisten Vogelspinnentaxa nicht ausreichen. Dazu sind Merkmalskombinationen sinnvoller.
Im Gegensatz zu dem, was Sie mir zu unterstellen scheinen halte ich Spermatheken nicht für aussagelos bei der Bestimmung von Vogelspinnen. „Uneindeutig“ ist nicht gleichbedeutend mit „unsinnig“;„determinatorisch nicht ausreichend“ ist nicht gleichbedeutend mit „determinatorisch nicht brauchbar“.
4.
Zitat Schmidt: „Nebenbei bemerkt ist uns nicht bekannt, dass jemals ein deutscher Spezialist beispielsweise nach Südamerika...eingeladen wurde, um über seine Forschungsergebnisse zu referieren.“
Wenn dieser für mich fast gekränkt erscheinende Unterton einer wissenschaftlichen Arbeit im Ausland publik wird, so würde es mich nicht wundern, wenn auch in Zukunft Einladungen ausbleiben werden.
Desweiteren empfinde ich es im selben Absatz als sehr ungeschickte, da für mein Empfinden kränkende Wortwahl, deutsche Vogelspinnenfreunde zu „unbedarften Liebhabern“ zu degradieren, die „ausländischer“ Vogelspinnenforscher bedürfen, um „Nachhilfeunterricht“ erteilt zu bekommen.
Geht es hier um Nationalstolz oder um Erkenntnisgewinn? Für mich geht es um letzteres und daher ist es mir egal, wo und von wem wissenschaftliche Ergebnisse produziert werden. Hauptsache, dies geschieht in einer sachlichen Form und mit ausreichender Argumentation. Und ich glaube, Herr Dr. Schmidt, dieser letzte Punkt, mit dem ich schliessen möchte, entspricht wahrscheinlich durchaus „der offiziellen Ansicht der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft“
Mit freundlichen Grüssen,
Tobias Dörr
Vermutlich liegt´s am stark angeschlagenen Gesundheitszustand. Als ich mit ihm damals sprach und zum Stammtisch Hamburg einlud bat er darum abgeholt und wieder zurück gebracht zu werden da er selbst nur noch die kurze Strecke zum Arzt oder zu Einkäufen selber fährt und ansonsten nicht mobil ist.- Aus der Tatsache, das er bisher nicht mehr nach Stuttgart zu den Vorträgen der Arachnologen gekommen ist,
In der Arbeit von SCHMIDT (et al. 2005) zu T. cyaneum kann ich jedoch keine Angabe finden, in welchem Museum der Holotyp hinterlegt werden soll, lediglich, dass die noch lebenden Tieren anhand derer Exuvien die Beschreibung erfolgt ist "...nach ihrem Tode in einem Museum deponiert werden sollen." – da nicht bekannt ist in welchem Museum, bleibt es anderen Forschern verwehrt die Tiere aufzufinden und selber zu untersuchen. Somit wird m.M.n. also der Vorschrift von Art. 16 nicht entsprochen, wodurch der Name "Thrixopelma cyaneum" ungültig bzw. nicht verfügbar ist => nomen nudum.